Wenn man es selbst nicht verkraftet

  • Hallo,ich dachte ich schreibe mal wieder.

    Mir geht es den Umständen entsprechend gut.Ich komm klar,aber nicht zur Ruhe.Ich bin non stop auf Achse.Mit meinem Mann war das anders,da haben wir es uns gemütlich gemacht wenn ich Feierabend hatte.Jetzt steh ich morgens 4.00 auf arbeiten und komme um 20.00 Uhr nach Hause weil ich erst noch Freunde besuche...Ich trinke meine 10 Alster am Tag,....anders gehts grad nicht.Durchschlafen ist ein Fremdwort.Aber ich habe mir eine Fassade nach außen aufgebaut,sodass alle denken alles ist gut.Ihr wisst ja wie das mit dem Umfeld so ist.Aber ich muss sagen da wo ich heute jetzt stehe ist es ok.Die ersten 3 Wochen nachdem es passiert ist waren so extrem heftig und ich dachte ich werde den Schock nie überwinden aber es wird immer weniger.Warum ich das schreibe?Weil ich manchen Besuchern hier Hoffnung geben möchte,das es besser wird.Anders,schwierig,...aber besser.Es ist bei jedem anders aber vielleicht geht es manchen genauso....Bis bald ihr lieben ,wie gesagt ich schreibe nur noch manchmal :2:

  • Hallo Kathi


    genauso ist es , man baut sich eine Fassade für seine Außenwelt auf. Im inneren ist man zerbrochen

    Mir geht es genauso.
    Ich kämpfe nach wie vor, mit diesem Schmerz und meinem Alltag

    Noch ist für mich keine Besserung

    Danke für deine aufmunternden Worte der Hoffnung. Das es erträglicher, eben anders wird. Sei gedrückt und alles Liebe :30:<3

  • Liebe Kathi,


    ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber für mich klingt das gar nicht gut.


    Du bist von früh bis abends unterwegs und kannst nicht schlafen.


    Eigentlich kommst du nicht zur Ruhe.


    Pass bitte auf dich auf.


    🍀

  • Liebe Ute,

    Da hast du recht.Ich wollte damit nur sagen,dass ich aus der heftigen Schockphase raus bin.In dieser Phase dachte ich ,ich werde nie wieder normal leben können ,es würde für mich ohne meinen Mann keinen Sinn mehr machen...

    Natürlich geht es mir nicht „gut“,aber ich merke das es (sehr) langsam besser wird.Ich hoffe das ich irgendwann wieder normal schlafen kann,oder einfach mich mal zu Hause hinsetzen und basteln kann.Das kann ich noch nicht,ich muss unterwegs sein.Aber mittlerweile bin ich zuversichtlich das ,dass auch kommen wird....

    Pass auch auf dich auf:24:

    Ich bin froh in diesem Forum zu sein:2:

  • Liebe Kathi,

    ich glaube ich empfinde so ähnlich wie du. Immer in Bewegung, immer unterwegs, Hauptsache nicht alleine sein. Meine Hausärztin hat mir ein Medikament aufgeschrieben was ich abends nehme so daß ich wenigstens in der Nacht zur Ruhe komme und so ca. 5 Stunden durchschlafe. Gerade komme ich in eine Phase wo ich wieder viel weine. mich total einsam und leer fühle. Aber es sind auch Tage dabei wo ich denke es wird besser. Ich habe hier schon viel über diese Wellen gelesen.

    Ich wünsche uns das es mit der Zeit milder wird.

    Liebe Grüße

    Manuela

  • Ihr Lieben,


    bei mir ist es nun 3 Wochen her, dass mein Partner verstorben ist und die ersten 3 Wochen konnte und wollte ich überhaupt nicht alleine sein. Gestern war es dann aber so, dass ich mich am Nachmittag ins Bett gelegt habe, weil ich doch lieber mal alleine sein wollte. Meine Schwägerin hatte noch gefragt ob ich mit raus komme, aber ich wollte nur allein sein und "trauern". Ich habe etwas im Buch über Trauer gelesen und dann Musik gehört. Nach 3 Stunden war es dann besser und ich habe abends noch etwas Papierkram gemacht und danach eine Serie geschaut.


    Ich glaube es ist wichtig, dass wir einfach tun, was wir in dem Moment brauchen.


    Ablenkung ist hilfreich und wichtig. Doch gleichzeitig sollten wir der Trauer genug "Raum" geben und sie nicht verdrängen, denn sie holt uns früher oder später wieder ein.


    Ich bin dankbar, dass wir hier im Forum ein wenig unsere Gedanken teilen können... Denn ich glaube wirklich Niemand der selbst in so einer tragischen Lage ist, kann das wahrhaftig nachempfinden, was wir fühlen.


    Sende euch ganz viel Liebe

  • Liebe LisaTheresa,

    ja, jeder sollte das in seinem eigenen Tempo machen.

    Viele sagen mir ich habe auch ..... verloren, aber es ist so wie du schreibst NIEMAND kann den Verlust eines Partners nachfühlen wenn er es nicht selbst erlebt hat.

    Ich bin auch sehr dankbar mich hier im Forum mit euch unterhalten zu können.

    Viele liebe Grüße Manuela

  • Hallo Ihr Lieben,

    Ich habe lange nicht mehr geschrieben aber trotzdem oft mitgelesen.Für die Neuen im Kreis eine stille Umarmung (mein Mann starb am 10.05.23 an Corona Folgen).

    Tja wie ist es jetzt?Es hat sich nicht viel getan.Ich bin immer noch non stop auf Achse weil ich nicht zur Ruhe komme.An mein neues WG Leben habe ich mich auch noch nicht gewöhnt(mein zu Hause ist halt weg).Den scheiß Alkohol krieg ich auch nicht weg.Ich geh zwar arbeiten und habe auch keinen Kater,aber ich finde es schon heftig wie sich der Körper dran gewöhnt nach Feierabend sich einen zu gönnen.Seit mein Mann tot ist hatte ich 5 Heroin Rückfälle,ich war Jahre lang clean und jetzt sowas.Zur Zeit nehme ich nichts aber ich muss mir auch mal die Birne ausschalten zwischendurch(Bitte keine üblen Komentare).Ich wollte nur mal ein Update zu meinem Standpunkt geben.Heftig kurz nachdem es passiert ist dachte ich in ein paar Monaten wird es schon anders aussehen,tut es aber nicht,es fehlt immer mehr,die Umarmung,die Gespräche,die Fürsorge das Wir....Bis bald (ich lese leise mit)....

  • Liebe Kathi 1986,


    bitte bitte sieh zu das Du Hilfe bekommst.

    Erstens ist das überhaupt noch keine Zeit der Verlust Deines Mannes das kann noch ganz lange dauern und der Weg kann hart sein.

    Beides was Du da hast ist nicht gut Alkohol ist keine gute Lösung absolut nicht vom anderem ganz zu schweigen.

    Liebe Kathi 1986

    du bist erwachsen Du musst die Entscheidung für Dich allein treffen niemand kann Dich dazu zwingen, mir tut soetwas nur in der Seele weh aber vielleicht weil ich das miterleben musste was Drogen egal welcher Art anrichten können.


    Ich wünsche Dir Kraft den Weg zu finden, ich glaube auch das Dein Mann das niemals gewollt hätte.

    Hör hin was er Dir sagen würde.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Kathi 1986,


    bitte auf keinen Fall mein geschriebenes als Angriff sehen das ist absolut nicht.

    Ich weiß das so ein Verlust so eine schlimme belastende Situation einen Menschen wieder in diesen Sog ziehen kann, wenn man dafür einfach "ja wie soll ich das formulieren" empfänglich ist.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Kathi,

    mein Vater war Alkoholiker.
    Er kam mit dem Leben nicht zurecht und betäubte sich so.
    Das Perverse ist: ist der Rausch, ob Alkohol, Heroin oder Tabletten, vorbei kommt die dreckige Sch… Realität.

    Es ist so schwer einen Weg zu finden.
    Finden wir überhaupt einen? Aber ich gebe Linchen recht; Versuch es, nicht dass Dir was passiert.

    🥹

  • Hallo liebe Menschen die ihr auch so verzweifelt seid wie ich.Lange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Lese nicht mehr ganz so oft aber doch regelmäßig mit.

    Was soll ich sagen seit dem 10.05.23 ist mein Leben irgendwie in eine andere Ebene gefallen. Wirklich gefallen, total anders.Das was ich zuletzt geschrieben habe daran hat sich nur ein ganz bisschen geändert.Ich kann immer noch nicht alleine zu Hause in meinem Zimmer sein.Diese WG wird nie mein zu Hause sein.Ich bin nur unterwegs. Meine Arbeit erledige ich und auch da ist es alles nur noch existieren und gut ist.ich war zwischenzeitlich für 6 Wochen in einer Psychiatrie, ich wollte Hilfe haben.Aber selbst der beste Psychiater oder Therapeut bringt uns unsere Lieben nicht zurück. Ich Kämpfe gleichzeitig damit meinen Konsum unter Kontrolle zu bekommen, ich habe den Alkohol gut reduziert trinke trotzdem noch jeden Tag mindestens 3 Bier.ich bekomme vom Arzt tavor, das blöde ist die sollen abhängig machen.seit mein mann gestorben ist hatte ich ein paar heroin rückfälle (hatte ich schonmal erwähnt,bitte nicht verurteilen ,ich fühle mich schon beschissen und klein genug).Auch dazu bekam ich Behandlung und bekomme jetzt Ersatz Medikamente. Ich weiß mein Mann würde die Hände über den Kopf zusammen schlagen,das nicht wollen,aber ich war halt so blöd in der Verzweiflung. Ich glaube es gibt bestimmt viele Witwer und Witwen die sich in irgendeine Sucht unbewusst

    Stürzen,Deswegen möchte ich dazu schreiben, das mir das alles nicht geholfen sondern verschlimmert hat.mir ging es sowieso schon schlecht und morgens total durch zur Arbeit ist nicht gerade hilfreich .Eine Krankschreibung aus der Psychiatrie ist auch nicht toll auf der Arbeit.es war ganz einfach ein Fehler.ich habe meine Suizid Gedanken zur Zeit unter "Kontrolle".ich hoffe falls es jemandem so ähnlich hier geht,das er nicht den selben Fehler macht wie ich.Ich weiß nicht wie wir das schaffen sollen, aber wir müssen irgendwie.Irgendwie.....

  • Liebe Kathi 1986,


    niemand wird Dich verurteilen.


    Du scheinst es ganz gut zu reflektieren und daran zu arbeiten irgendwie.

    Das mit Tavor solltest Du vielleicht noch mal abklären.

    Mit Deiner Vorgeschichte wäre es vielleicht besser auf andere Medikamente zurück zu greifen die nicht abhängig machen.


    Das Leben ist ein völlig anderes absolut es gibt ein davor und ein danach und irgendwie muss man immer ein Stück weiter gehen.


    Ehrlich ich würde mich in einer WG auch nicht wohlfühlen.

    Ich brauch meine eigenen 4 Wände.

    Aber das ist natürlich auch wieder völlig individuell bei jedem anders.

    Vielleicht war es bei Dir einfach zu schnell.

    Vielleicht solltest Du da noch mal über eine Veränderung nachdenken.


    Klar natürlich mit Deiner Vorgeschichte der Sucht ist das alles nicht so einfach.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Kathi 1986,


    ich kann dich so gut verstehen. Ich habe meinen geliebten Mann vor 3 Monaten von einer Minute auf die andere durch eine Aortenruptur verloren und bin seit Anfang März erst hier in diesem Forum. Auch ich bin sehr froh und dankbar, dass es dieses Forum gibt, man fühlt sich nicht so alleine mit seinem Kummer und es sind immer ganz liebe Menschen da, die Trost spenden und einfach verstehen. Vielen vielen Dank an Alle.

    Ich denke auch sehr oft, dass ich eigentlich gar nicht mehr hier sein möchte, sondern bei meinem Mann, er war meine große Liebe und ich seine. Seit 3 Wochen bekomme ich vom Neurologen ein Antidepressivum, ich glaube, ein kleines bisschen hilft es, aber so wirklich doch nicht.


    Kennst du auch diese Leute, die nach ein paar Monaten finden, man hätte jetzt genug getrauert, es ist halt nun mal so und man müsse jetzt nach vorne schauen.

    Sie wollen auch nicht mehr darüber reden und verhalten sich teilweise so, als wäre nichts geschehen. Das ist sehr verletzend, wir würden ja gerne nach vorne schauen, aber es geht einfach nicht, das Herz spielt da nicht mit, bei mir jedenfalls.

    Ich weiß leider auch nicht, wie wir alle hier das schaffen sollen, ich fühle mich wie ein ständig heulendes Alien. Alles besch...


    Ich finde es gut, dass du deine Erfahrungen bezüglich Sucht, etc. mit uns teilst, es ist absolut nachvollziehbar, dass Menschen in unserer Situation verzweifelt nach irgendetwas greifen oder versuchen, den sch... Schmerz zu betäuben. Aber leider verschlimmert es das Ganze ja nur noch, wie du schreibst. Am liebsten würde ich auch irgendetwas machen, damit mein Kopf Ruhe gibt und das Gedankenkarussell endlich aufhört.

    Hoffen wir mal, dass es für uns Alle irgendwann erträglicher wird...


    Ganz liebe Grüße von Mauseline :30:

  • liebe Kathi 1986 *

    ich bin kaum noch schreibend im Forum...

    doch ich möchte dir schreiben , das dieses Forum fuer VIELE , auch DICH ein guter "Ankerplatz " ist und sein wird. i

    Ich hoffe und wuensche dir sehr , das du deine Abhängigkeiten immer mehr und ja langsam reduzieren kannst ...


    Das BESTMÖGLICHE dir wuenschend

    deine Sverja ****