Ich verstehe es einfach nicht, er fehlt mir so đŸ˜„

  • Hallo zusammen,


    mein geliebter Mann starb vor ein paar Monaten. Er bekam im Dezember 2022 die Diagnose Krebs und ist am 20.02.2023 nach einem kurzen aber schlimmen Kampf daran gestorben

    Er hinterlÀsst mich, 44 meine zwei Kinder, 18 und 12 Jahre.
    Ich kann es einfach nicht verstehen, es ging alles so schnell!
    Bin so leer und fĂŒhl mich so alleine! Alle meine Freunde und Familie sagen immer du bist nicht alleine! Aber ich bin es, mir ist das wichtigste im Leben genommen worden! Mein Überfalles geliebter Mann.
    Wir waren ĂŒber 20 Jahre glĂŒcklich zusammen und 18 Jahre verheiratet. Es war so perfekt bei uns
. nichts hĂ€tte uns trennen können, bis auf eins und das kam ĂŒber Nacht ! Ganz plötzlich und keiner hat mit so etwas gerechnet!
    Jetzt Sitz ich alleine in unserem Garten und bin immer am weinen. đŸ˜„

    Ich bin unendlich traurig, mĂŒde, kaputt und mag nicht mehr.


    GrĂŒĂŸe Jacqueline

  • Liebe Jacqueline. Ich verstehe was du meinst, obgleich jeder hier seine eigenen Schmerzen durch acht. Als wĂŒrden einem die Eingeweihten aus dem Leib gerissen werden. Wenn du noch dazu Kinder hast, die ja auch Trauern.... Das stell ich mir noch krĂ€ftezehrender vor. Du kannst nur einen Schritt nach dem anderen gehen und atmen. Mehr muss nicht sein. Irgendwie weiterleben. Das ist das schwierigste. Die Stunde fĂŒr Stunde Tag fĂŒr Tag Woche fĂŒr Woche usw Fortschreiten. Und eine Minute zu ĂŒberstehen kommt einem vor wie Wochen... FĂŒhl dich innig in den Arm genommen. Zwing dich zu nichts und denk so viel und so oft wie es kommt an deinen Mann. Gib ihm einen Platz in dir und nimm den Schmerz an, denn damit nimmst du auch ihn an. Ich wĂŒnsche dir Kraft. Waltraud

  • Liebe Jacqueline,


    herzlich Willkommen- mein MitgefĂŒhl zum Tod Deines Mannes.


    Wir sind ungefÀhr gleich alt, auch meine Kinder haben ein Àhnliches Alter 14/fast 18).

    Auch mein Mann ist an Krebs gestorben.


    Ich weine viel und bin quasi dauernd erschöpft - aber ein tiefes Tal nach der Trauerfeier ist gerade durchschritten.


    Ich nehme mir nur kleine Schritte vor. Manches klappt, anderes nicht.


    Wir haben uns verloren und mĂŒssen unsere Zukunft neu gestalten- alle anderen leben ihren Alltag weiter....


    War das zu wirr?


    Viele GrĂŒĂŸe,

    Anke

  • Hallo liebe Anke,


    ich mache auch nur ganz kleine Schritte! Schaffe es bis heute noch nicht alleine einkaufen zu gehen. Wir haben immer alles zusammen gemacht. Es tut so weh đŸ˜„

    Wie du schreibst, wir haben uns verloren und fĂŒr alle geht es normal weiter und wir stehen auf einer Stelle und nichts geht weiter!


    Wie gehen deine Kinder damit um? Meine sehr unterschiedliche. Die kleine weint viel und dem großen merkt man meistens fast nichts an! Er geht immer alleine zum Grab ( ich glaube das er da viel trauert)


    Es tut einfach so weh und man kommt sich so alleine vor.

    Liebe GrĂŒĂŸe Jacqueline

  • Hallo liebe Jacqueline,


    fĂŒhl dich willkommen. Ich sende dir mein MitgefĂŒhl zum Tod deines Mannes. Ich fĂŒhle mit dir. FĂŒhl dich umarmt.

    Das mit dem alleine sein kann ich gut nachfĂŒhlen. Auch, wenn da viele sind, die fĂŒr einen da sind, so ist es doch etwas ganz anderes.


    Ich bin 51 und habe einen 15jÀhrigen Sohn. Mein Mann ist starb Mitte MÀrz ohne jegliche Vorwarnung am plötzlichen Herztod.

    Mein Sohn hat ihn durchs Fenster am Boden liegen sehen und konnte nicht zu ihm rein. Ich war auf der Arbeit und die halbe Stunde Fahrt nach Hause war die lÀngste meines Lebens. Der arme stand allein mit dem Mann von der Leitzentrale am Handy vorm Fenster und musste beschreiben, was er sieht.


    Seitdem versuchen wir irgendwie wieder zurĂŒck ins Leben zu finden. Aber es wird wohl noch dauern


  • Liebe Jacqueline,


    meine Kinder verhalten sich Ă€hnlich. Beim Großen befĂŒrchte ich, dass er Aufgaben ĂŒbernehmen möchte, die ihm nicht zustehen - ihm muss ich zeitweise klarmachen, dass ich die Erwachsenene im Haus bin. Meine Tochter war ein Papakind und steckt mitten in der PubertĂ€t: fĂŒr sie suche ich hĂ€nderingend nach der richtigen UnterstĂŒtzung. Wir haben einiges probiert und angeboten- das Richtige war noch nicht dabei.


    Ich fĂŒhle mich einsam- um mich rum sind glĂŒckliche Ehepaare oder frisch Verliebte. Ich hĂ€tte gern meine Zukunft zurĂŒck...


    Zudem fordert die BĂŒrokratie sehr viel Zeit und Kraft. Es wird zwar weniger, hört aber nicht auf.

    Irgendwie hat der Tag zu wenig Stunden.


    Liebe GrĂŒĂŸe,

    Anke

  • Hallo guten Abend liebe Jacqueline,


    es tut mir unendlich leid,was Du durchleidest und ich möchte Dir ganz viele tröstende Gedanken schicken.

    Meine Frau hat 6 1/2 Jahre gelitten ,es war ein schleichendes Sterben. Sie ist Ende September letzten Jahres gestorben.

    Ich war ein halbes Jahr wie gelÀhmt.


    Ich wĂŒnsche Dir, daß Du die Kraft findest,wieder ins Leben zu finden.


    Liebe GrĂŒĂŸe

    Matthias

  • Liebe Anke,


    du schreibst mir aus der Seele! Bei mir ist es genauso đŸ˜„. Der große meint er muss Papa seine „ Aufgaben“ ĂŒbernehmen und vergisst das er immer noch mein Kind ist und kein Erwachsener! Die kleine ist auch durch und durch ein Papa Kind, bin total ĂŒberfordert mit dieser ganzen Situation!

    Könnte mich den ganzen Tag nur verstecken!

    Sitz dann in unserem Garten und höre diese ganzen glĂŒcklichen Familien und wĂŒrde am liebsten weglaufen



    Von der BĂŒrokratie kann ich Dir auch Geschichten schreiben, es wird nicht weniger und was die alles von einem wollen! Ohne Worte đŸ˜„

    Es tut mir gut, hier zu schreiben.
    Danke

    Liebe GrĂŒĂŸe Jacqueline

  • Ich versuche, ab und an aus meinem Versteck aufzutauchen und ein wenig am Leben teilzunehmen.


    Das klappt nicht immer gut- aber oft fĂŒhle ich mich besser damit, es zumindest versucht zu haben.


    Allerdings kann man nach fast 3 Monaten nach dem Tod und 16 Monaten (Palliativ)Pflege noch nicht allzu viel von mir erwarten. Ich habe es derzeit akzeptiert.


    Es braucht Zeit.

  • Liebe Jaqueline ,

    es tut mir so leid.Mein Mann ist im letzten November plötzlich verstorben,ich kann gut nachempfinden wie es dir geht.

    Ich wĂŒrde dir gerne etwas tröstendes schreiben,es fehlen mir aber die richtigen Worte.

    Ich schicke dir stattdessen eine liebe Umarmung :24:

    Liebe GrĂŒĂŸe đŸŒ»Elke

  • Liebe Jacquelin


    herzliches Beileid zum zum Tod deines Mannes und ein leises Willkommen im Forum.

    Hier kannst du alles schreiben was dich bedrĂŒckt und belastet.

    Ich wĂŒnsche dir und deiner Familie viel Kraft in dieser schweren Zeit.


    eine liebe Umarmung

    Maike

  • Liebe Anke,


    heute versuche ich mal einen kleinen Schritt, wir fahren ( meine Tochter) und ich zusammen zum See! An einem Ort wo uns keiner kennt und wir mit meinem Mann nie waren. Hab bisschen Angst davor aber ihr zu liebe versuche ich es!


    Bei dir ist es ungefĂ€hr genauso lange ( kurz) her wie bei mir! Bei meinem Mann ging alles so schnell, er hat im Krankenhaus erfahren das sie die Immuntherapie die sie im Dezember erst angefangen haben schon absetzen mĂŒssen weil der Krebs gewonnen hat! Ich habe dann noch gekĂ€mpft das er zu uns auf die Palliativstation kann, eine Woche spĂ€ter hat er den Kampf verloren!


    Es tut so weh und wir brauchen Zeit

  • Liebe Jacqueline,

    das ist eine gute Idee und wird euch Kraft geben.


    Ich habe (eigentlich den Kindern zuliebe) ĂŒber Pfingsten den Sehnsuchtsort meines Mannes mit ihnen besucht. Es war wirklich schwer, aber ich möchte uns die Welt ein StĂŒck weit wieder zurĂŒckerobern. und letztendlich war es die Reise, die mich aus dem sehr tiefen Loch nach der Trauerfeier geholt hat.


    Wir wussten lang, dass mein Mann nicht gewonnen kann- ich habe ihm versprochen, gut fĂŒr die Kinder und mich zu sorgen.


    Wie schwer diese Aufgabe sein wird, wird jetzt klar.


    Es braucht Zeit, ja. Aber gefĂŒhlt lĂ€sst das Leben keine Zeit. Immer ist irgendwas zu tun, Pausen sind rar.

  • Jacqueline 1979


    Ich wĂŒnsche euch ein paar schöne Momente am See. Allein, dass Ihr das macht ist schon eine Leistung. Im schlimmsten Fall weißt du, dass es dafĂŒr noch zu frĂŒh war oder nicht das richtige. Aber vielleicht erlebt Ihr dort auch etwas Schönes, das Euch zeigt, dass neben dem ganzen Schmerz auch noch etwas leichteres existieren kann. Das wĂŒnsche ich Euch von Herzen. Die vielen glĂŒcklichen Familien zu sehen tut mir auch immer noch weh.


    Jahm


    Ja, die Welt ein StĂŒck weit zurĂŒckerobern, das ist unser Weg im Moment. VorwĂ€rts gehen und zwischendurch immer wieder zusammenbrechen, weil Erinnerungen weh tun, man sich grad ĂŒberfordert fĂŒhlt und einfach nur verzweifelt. Nur der nĂ€chste Tag zĂ€hlt, in kleinen Schritten.

  • Jahm


    Ja, sich verstanden fĂŒhlen hilft mir auch sehr. ❀


    Ich empfinde es auch so, dass das Leben einem keine Zeit lĂ€ĂŸt. StĂ€ndig kommt es mit neuen Dingen um die Ecke, um die man sich kĂŒmmern soll.

    Im RĂŒckblick kann ich sehen, wieviel ich schon geschafft habe, was mir große Angst gemacht hatte, als ich davor stand. In leichteren Phasen bin ich jetzt manchmal stĂ€rker als vorher.


    Bis dann die nĂ€chste Welle kommt, dann fĂŒhle ich mich winzig und hilflos ohne meinen Mann.

  • Liebe Anke,


    das finde ich toll das du das geschafft hast dort hin zu fahren. Ich kann es mir sehr gut vorstellen wie schwer das fĂŒr dich war!


    Ich habe es gestern am See so ein bisschen geschafft, es war sehr schwer ich habe immer an ihn denken mĂŒssen was er jetzt mit seiner Prinzessin hier gemacht hĂ€tte! Aber fĂŒr sie war es ein guter Tag! Das ist fĂŒr mich das wichtigste.


    Wir haben irgendwie bis zum letzten Tag gehofft das er es irgendwie schafft, es war aber aussichtslos. Wir hatten eine Woche uns von ihm zu verabschieden, ich habe ihm auch versprochen das ich nicht aufgebe, aber keiner hat mir gesagt wie schwer das wird! Es fehlt einfach meine zweite HĂ€lfte!

    Er hat mir noch eine Sprachnachricht geschickt, ich konnte sie bis heute nicht anhören, ich fang immer wieder an mir das Video anzuschauen, aber nach 1 Sekunden breche ich ab, schaff es nicht đŸ˜„


    Gerade stand ich vor meinem Schrank und habe ĂŒberlegt was ich anziehe ich kann nichts anziehen was ich anhatte als er noch da war! Da habe ich seine kurzen Hosen gesehen und es kam wieder ĂŒber mich, dass er sie nie wieder braucht đŸ˜„. Jetzt Sitz ich da und kann nur noch weinen! Es tut so weh


    Es braucht so viel Zeit, aber wie du schreibst man bekommt diese Zeit leider nicht.