Vermissen wird immer schlimmer

  • Liebe Nicole,


    willkommen hier in unserer Gemeinschaft wo jeder von uns weiß was Du durchmachst.

    Du hast geschrieben im Januar schon was ist schon????

    Das sind gerade mal knappe 6 Monate ein halbes Jahr das ist gar nichts.


    Immer noch Schockzustand immer noch in einer völlig anderen Welt immer noch nicht Realität immer noch sooooo extrem schmerzhaft.

    Immer noch überleben von einem auf den anderen Tag mehr geht nicht und mehr muss auch nicht gehen.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Nicole,


    mein tiefes Mitgefühl für deinen Verlust.


    "schon" ein halbes Jahr... das ist keine Zeit. Die ersten Wochen und Monate sind abgesehen vom Schock Zustand, gefüllt mit Aufgaben, Erledigungen und Bürokratie die man "automatisch" bewältigt.


    Nun kehrt etwas "Ruhe" ein in diese Hektik... Jetzt beginnt das Fassungslose sich seinen Weg zu bahnen...


    Du, wir Alle brauchen Raum und jeder seine eigene Zeit, von der niemand weiß wie lange es braucht.


    Du kannst alles schreiben, was dich quält.


    Pia 🥀

  • Liebe Nicole, du hast mein ganzes Mitgefühl und

    Ich kann dich sehr gut verstehen, ich habe meinen Mann am 19.03. dieses Jahres verloren und vermisse ihn wahnsinnig. Wenn ich morgens aufwache denke ich immer noch es war nur ein böser Traum, es ist nicht wirklich passiert. Aber es ist die pure Realität er ist nicht mehr da.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Ncole,


    ich habe meinen Mann am 26.12.2022 verloren. Es ist nach wie vor sehr schwierig. Ich kann einfach nur warten und hoffen, dass es besser wird.

    Ich wuensche Dir Kraft und guten Mut. Ich kann es Dir nachfuehlen.


    bluebell

  • Liebe Nicole,

    fühl Dich herzlich willkommen. Bei mir sind nun 5 Monate vergangen. Ich vermisse meinen Mann wie am ersten Tag.Gerne kannst Du Dir hier alles von der Seele schreiben oder auch nur still mitlesen.

    Alles liebe Dietlind

  • Ihr lieben Mittrauernde wißt was ich meine, man kann es nicht begreifen, daß der geliebte Mensch einfach weg ist, wie

    weggestohlen.

    Das ist sehr schwer zu begreifen, sicher geht es Euch auch so.

    Das ist alles absurd....


    Liebe Grüße

  • Liebe Mitfühlende, ich bin neu im Forum, habe über dieses Forum in einem sehr guten Buch erfahren.

    Mein Mann starb am 13.01.2023 an Lungenkrebs. Er war Nichtraucher, sportlich, diszipliniert und ein offener, warmer Mensch.

    Vom Tag der Diagnosestellung bis zu seinem plötzlichen Tod waren es nur 6 Wochen die ihm blieben. Der Kre s wurde festgestellt, da mein Mann Schmerzen im Bereich der linken Rippengegend hatte und zunehmend Luftnot bekam. Er wurde abgehorcht, die Lunge schien frei und er bekam ein Rezept für Physiotherapie.

    Die Schmerzen wurden immer stärker und nach 2 Wochen, bei einem erneuten Arztbesuch, hörte die Ärztin Geräusche, die sich nach Flüssigkeit anhörten.

    Er ging zum Röntgen, es wurde ein Pleuraerguss festgestellt und eine Einweisung zum CT und Pleurapunktion ausgestellt.

    Das ergab dann die schlimme Diagnose eines großen, unheilbaren Lungentumors.

    Danach begann eine brutale Zeit, mit Lungenentzündungen, wöchentlichen Punktionen, Coronainfektion durch einen Mitpatienten und zusätzlich noch eine große Lungenembolie.

    Wir mussten 4 Wochen auf den Biopsiebefund warten, mit dem Ergebnis, dass er nicht eindeutig war für die Wahl der Therapie, Immuntherapie oder Chemotherapie, oder beides.

    Mein Mann war die letzten 2 Wochen Palliativpatient, bekam sofort Morphium, aufgrund seiner starken Luftnot, das Morphium machte ihm noch mehr Angst und bewirkte auch eine Wesensveränderung, es wurde dann Tavor gegen die Angst und Panik gegeben.
    Ich konnte im Zimmer bei ihm bleiben, die letzten 2 Wochen. Was ich dort erlebt habe war schlimm, ich war für Essen, Pflege, Beistand gerne gesehen, ansonsten fand ich keine Unterstützung, ich musste auf alles mögliche achten, fand mich alsbald in der Position des Störenfrieds wieder, ich führe das jetzt noch weiter aus, ich könnte ein Buch schreiben…

    Am Tag nach der 2. Chemotherapie starb mein Mann ziemlich plötzlich und unerwartet, selbst der Arzt war darauf nicht vorbereitet, schien mir. „Oh, oh, machen Sie sich darauf gefasst, dass ihr Mann gleich stirbt!“

    Ich habe meinen Mann festgehalten, ihn angestarrt, hilflos, fassungslos und noch nicht mal sofort begreifen können, das plötzlich kein Atemzug mehr kommt.

    Ich hatte eine totale Wanrnehmungsverzerrung von seinem Aussehen, ich gehe noch näher darauf ein, was ich dabei erlebte, war ein brutales Trauma, an dessen Folgen ich jetzt noch leide.

    Wenn ich hier alle eure Erfahrungen lese und manchmal meinem Zustand nicht aushalten kann, lese ich, dass es es einigen hier, auch nach Monaten, noch nicht besser geht, genau wie mir. Wie sollte es auch, was sind schon ein paar Monate, ein halbes Jahr, ein Jahr usw., , die Zeit durchlebt jeder individuell anders, aber für uns alle ist es eine furchtbare Zeit, eine Zeit ohne Boden, Tsunamis brechen über uns zusammen, Angst, Zittern, Verunsicherung und sich noch nicht tot aber auch nicht lebend fühlen, man wäre gerne an die Hand genommen und die, die man am meisten braucht, sind am weitesten weg, wenn es heißt da zu sein. Was für Erfahrungen…,

    So viel ist zunächst zu erledigen, wenig Empathie bei Behörden usw., wenigstens Beerdigungsinstitute können wohltuende Hilfe leisten.

    Wir strampeln uns aus allem frei, erledigen alles unter großer Anspannung und fühlen uns wahnsinnig einsam und allen. Auch jetzt, nach einem halben Jahr noch, die Wochenenden sind brutal, der Sommer ist brutal, das Leben geht überall weiter, Freunde fahren in Urlaub, feiern, leben ihr Leben und unser Leben steht noch still, wir fühlen uns isoliert und allein. Wir vermissen unseren geliebten Menschen so sehr, er fehlt überall und es bleibt uns nichts anderes übrig als uns an dieser Liebe festzuhalten und zu trösten.

    Dann müssen wir uns ein neues soziales Netz schaffen, dieses Forum ist ein Teil davon, darüberhinaus müssen wir weiter suchen, was wir in unserem Leben machen sollten. Damit es wieder irgendwann einen Sinn ergibt.

    Auch wenn wir des Lebens zeitweise müde sind, unsere Lieben hätten gerne weitergelebt, tun wir es also für sie, damit sie lange in Erinnerung bleiben und nicht totgeschwiegen werden, halten wir sie durch unser Erzählen lebendig.

    Ich umarme euch alle, es geht uns allen gleich, lasst uns durch diese Zeit hindurchgehen und irgendwann das Leben wieder heller sehen, wir werden uns wahrscheinlich alle verändern, das alte Ich was wir uns zurückwünschen gibt es nicht mehr, vielleicht erleben wir uns in einem anderen, tieferen Ich, dass wir annehmen und begrüßen können.

    Eure Elisa50

  • Liebe Elisa50


    Mein aufrichtiges Beileid zu deinem schweren Verlust und fühle dich aufgenommen in diesem Forum.
    Alles was du schreibst kann ich und wir alle hier sehr nach empfinden.
    Es ist einfach alles zu brutal. Wir sind in unserem Innersten verletzt und können die Welt nicht mehr verstehen .

    Ich glaube auch , dass wir am Ende nicht mehr die Menschen sein werden , die wir vorher waren.


    Mein geliebter Mann ist auch an Lungenkrebs verstorben. Es war ein Alptraum.
    Und ist jetzt 1 1/2 Jahre her. Ein Jahr war wie im Trance gelebt. Und vorbei ist noch gar nichts. Ich vermisse ihn unendlich . Er war ein lustiger, emphatischer, lebensfroher und vitaler Mann. Ich werde alles tun um ihn in unserem Leben zu behalten . Mehr kann ich nicht tun . Doch die Abende und Wochenenden sind halt einsam.


    Doch die Trauer ist halt bei jedem anders und das ist auch in Ordnung. Lass dich niemals zu oder gegen etwas drängen.
    Ich wünsche dir viel Kraft und wir hier geben uns gegenseitig auch Kraft so gut es geht.


    Herzlichst ❤️❤️

  • Liebe Elisa und Sonnenschein,

    mein Mann ist Anfang Januar am agressiven Speiseröhrenkrebs gestorben.

    Die fünf Monate vorher waren die Hölle mit Chemo, Bestrahlungen und OP. Diese Bilder gehen einem einfach nicht mehr aus dem Kopf.

    Ihr habt ja das gleiche erlebt und wisst wie weh das tut, dem geliebten Menschen nicht helfen zu können und machtlos mitansehen

    zu müssen, wie dieser immer schwächer und immer weniger wird.


    Diesen Zustand, des Nichtaushaltens liebe Elise kenn ich nur zugut.

    Das Vermissen wird immer schlimmer und verursacht richtig körperliche Schmerzen.

    Die Trauer erschöpft enorm.

    Man hofft, daß dieser Alptraum endlich aufhört und man aufwacht.


    Es erleichtert, wenn man sich in diesem Forum mit gleich Betroffenen austauschen kann.


    Liebe Grüße

  • Liebe Elisa,

    mein tiefstes Mitgefühl zu deinem furchtbaren Verlust.

    Mein Mann ist im letzten November plötzlich verstorben.Er hatte zunächst eine Mandelentzündung und Bronchitis,daraus wurde schnell eine Lungenentzündung mit Sepsis was schließlich zum multiplem Organversagen führte.

    Ich kann gut nachempfinden wie du dich fühlst.

    Ich hoffe,dieses Forum hilft dir genauso wie es mir schon geholfen hat.Wünsche dir einen ruhigen Tag.

    Glg🌻Elke

  • Vielen Dank für eure lieben Worte und die herzliche Aufnahme in dieses Forum. Eure Worte tun sehr gut und wenn ihr über den Verlust des geliebten Menschen berichtet und die Zeit davor, kann selbst ich mit euch mitfühlen, weil ich weiß, was ich durchmachen musstet.

    All diese gutgemeinten Ratschläge „ es wird besser werden „ „ die Zeit heilt alle Wunden“ usw. tun nur weh, wir haben keine Wunde die heilen muss, wir haben unsere Hälfte verloren, unsere innere Hälfte und Lebensmittelpunkt, so empfinde ich es zumindest.

    Man kann noch so aktiv vorher gewesen sein, wenn der geliebte Mensch nicht mehr da ist, macht das alles erstmal wenig Sinn, weil der Zustand des Vermissens immer im Vordergrund steht und jede Sekunde unseres Daseins bestimmt.

    Irgendwann wird die Zeit uns helfen, das glaube ich schon, nur, wie wir die Zeit bis dahin füllen, müssen wir selbst herausfinden und dabei stark auf unser Gefühl hören.

    Manchmal finde ich es , besonders an den oft einsamen Wochenenden wichtiger ein gutes Buch zu lesen, welches spannende Geschichten erzählt, als sich aus Angst vor dem Alleinsein in Aktivitäten zu begeben, die mir nichts bringen, um dann in das leere Haus zurückzukommen, was dann noch trauriger wirkt.

    Wir hatten keine Kinder und ich kann mir nicht vorstellen abends immer alleine vor dem Fernseher zu sitzen, meine Vorstellung ist, mich nach einer „ Sorgenden Hausgemeinschaft „ auf Genossenschaftsbasis umzuschauen.

    Man kauft sich in die Genossenschaft ein, mietet dort eine Wohnung, wo mir nicht gekündigt werden kann, man achtet aufeinander, unterstützt sich, Gemeinsamkeit wird gepflegt durch Frühstücken oder zusammen Essen kochen, wenn man möchte.

    Es gibt tolle Konzepte, nur halt noch viel zu wenige. Ich stelle mir das sehr beruhigend und interessant vor.

    Nur so Gedanken am Morgen als Zukunftsperspektive gegen die Einsamkeit.

    Ich wünsche euch allen viel Kraft und Durchhaltevermögen, vertraut euch und hört auf die innere Stimme.

    Ganz liebe Grüße

  • Liebe Elisa,

    Auch ich habe meinen geliebten Mann im März verloren. Er hatte erst eine corona Infektionen und bekam danach eine Lungenentzündung danach lungenversagen, künstliches Koma mit Beatmung und ist letztendlich am 19.03. verstorben nach 14 Tagen Hoffen und Bangen. Genau wie du es schilderst, fühle ich die Einsamkeit als sehr belastend. Ich bin kein Mensch der gerne alleine ist. Habe auch schon gedanklich mir vieles durch den Kopf gehen lassen, aber die optimale Lösung noch nicht gefunden, will auch keine spontan Aktionen durchführen. Habe mir vorgenommen erstmal 1 Jahr zu durchleben und wenn es dann immer noch sie ist, muss ich gucken.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Elisa50,


    dein schwerer Verlust tut mir von Herzen leid und Nein diese dämlichen dümmlichen Sätze helfen überhaupt nicht ganz im Gegenteil ich finde sie einfach nur blöde.


    Ja es wird irgendwann milder es wird irgendwann anders aber gut Nein nicht wirklich.

    Natürlich ist auch das immer individuell so wie wir Menschen eben sind.


    Vlg. Linchen

  • Ihr Lieben, ich wünsche euch allen ein gutes Wochenende, wie ihr auch immer es verbringt. Es tut so gut eure Worte zu hören und ich hoffe , ich kann auch mit der Zeit etwas zu eurer Unterstützung beitragen

    Eure Elisa