Allein, nur noch ich.

  • Ich vermisse ihr "schräges" Singen im Bad ... oder die Geräusche aus der Küche, wenn sie ihren Saft gemacht hat. Ich vermisse die Person die neben mir im Bett liegt, mit mir spazieren ging, mit mir von Reisen und Ausflügen träumte ... ich vermisse meine Frau!


    Gerade eben habe ich einige Bilder aus Thailand erhalten. Da war heute wohl wieder eine Gedenkfeier für sie. Bin mir nicht sicher wie häufig das dort stattfindet, da mir das leider niemand erklären kann, aber es ist schön (und traurig) für mich zu sehen, wie sehr sie doch von allen vermisst wird...

  • Lieber Rüdiger,

    Das Vermissen wird bleiben. Jede Kleinigkeit die wir früher kaum noch bemerkt haben, da sie ja immer da waren, hat jetzt großen Wert und wir Vermissen diese Kleinigkeiten, sei es singen oder sonst was. Stück für Stück fällt einem alles mögliche ein, was uns jetzt fehlt. In der Wohnung ist es zu ruhig geworden. Keiner mehr der singt, hustet oder uns ruft. Die Realität ist so verdammt hart und schmerzt ohne Ende.

    LG Karin

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich habe gerade in einem Trauerbuch ein so schönes Gedicht, traurig wie tröstlich gefunden,

    Nichts trennt uns mehr

    Ich kehre zurück an die Orte, wo wir uns begegnet sind,

    und du bist wieder da.

    Ich gehe die Wege, die du gegangen bist,

    du gehst wieder mit mir.

    Ich freue mich an dem, was dich weiterhin erfreut hätte,

    ich sehe dich mitlächeln.

    Ich gehe den Spuren nach, die du hinterlassen hast,

    und begegne dir wieder.

    Nichts kann uns trennen, wenn uns so viel verbindet.


    Klaus Huber

  • Ihr Lieben,


    ich finde mich in alldem wieder, was Ihr hier beschreibt.

    Selbst die Dinge, die einen früher schon mal auf die Palme brachten, die vermisst man.

    Alles, was so normal und selbstverständlich war, das ist nun alles für immer weg. Und das zu realisieren ist einfach nur grauenhaft und unerträglich.

    Wenn ich darüber nachdenke, das ich heute vor 20 Wochen noch bei meinem Mann im Krankenhaus war und mit ihm reden konnte und so sehr die Hoffnung hatte, das alles wieder gut wird...und nun, nichts ist mehr gut, nichts mehr wie es mal war...

  • Liebe Jasel, da hast du Recht, selbst die Dinge die einen genervt haben fehlen jetzt. Die schon öfter von mir erwähnten Barthaare die öfters im Waschbecken im Bad lagen, die brachten mich auch auf die Palme. Jetzt war ich froh, daß ich noch eins gefunden habe. Ich habe es in ein kleines Ringkästchen gelegt und pass auf das es nicht verloren geht.

  • Hallo zusammen, ja, was habe ich mich auch manchmal aufgeregt über Alltagskleinigkeiten, so unnötig, im Nachhinein betrachtet.

    Jetzt, wo der geliebte Partner nicht mehr da ist, tut es mir so leid, dass ich heulen könnte und mich ständig dafür entschuldigen möchte, wie ich manchmal reagiert habe.

    Ich vermisse die Wärme und Fürsorge meines Mannes, seine Hilfsbereitschaft und sogar seine Schrullen, die mich manchmal aufgebracht haben….

    So sind wir im Alltag, nehmen alles für selbstverständlich hin und plötzlich….
    ist alles weg und sinnlos geworden.

    Wir haben noch einen langen Weg vor uns und ich wünsche uns allen viel Kraft um uns in der Gegenwart zurecht zu finden 🍀🌈

  • Bei mir sind es die Erinnerungen an unsere gemeinsamen Erlebnisse, Unternehmungen und Urlaubsreisen. Ich sitze am PC, arbeite und auf einmal kommt so ein Gedankenfetzen und dann fange ich an zu weinen. In dieser Zeit ist das vermissen besonders groß. Natürlich könnte ich immer wieder an diese Orte reisen, aber NIE MEHR mit ihm. NIE MEHR ich hasse diese Worte. Und immer und immer wieder NIE MEHR.

    Ich hoffe auf eine ruhige und lange Nacht.

    LG Manuela

  • Liebe Esmussweitergehen,

    ich lese hier immer mit. Mein Mann ist seit 6 Monaten tot. Heute denke ich ueber alle meine

    Fehler nach Haette ich doch ..... Es ist schrecklich.

    An vielen Tagen geht es - aber diese Gedanken kommen immer wieder.

    Liebe Gruesse - bluebell

  • Das ist immer so liebe Bluebell, diese Gedanken machen mich kaputt.

    Ich denke täglich; warum ist es nicht mehr so wie es war.

    Warum ist der Himmel dunkel geworden.

    Und warum ist das Leben so ungerecht.
    ich werde nie Frieden finden, nur das was passiert ist „hinnehmen“ ( muss!!)

    Mehr wird es nicht geben.

  • Liebe Esmussweitergehen,

    Du hast die richtigen Worte gefunden, "hinnehmen müssen", keiner von uns würde es je freiwillig hinnehmen. Dieses "müssen" ist so furchtbar. So verdammt schwer, man kann sich noch so sehr dagegen wehren, es bleibt wie es ist, wir sehen sie in unserem Leben nie wieder. Es ist so schmerzhaft.