Mein Sohn ist tot und für mich blieb die Welt stehen

  • Mein Sohn Jens ist ganz plötzlich und völlig unerwartet vor 6 Monaten gestorben. Er war 42 Jahre alt und ein ganz besonderer Mensch.

    Ich vermisse ihn unheimlich und wenn ich darüber nachdenke, ob ich es hätte verhindern können, habe ich das Gefühl, ich drehe durch.

    Ich habe schon gesehen, dass es ihm unheimlich schlecht ging, aber ich habe einfach nicht richtig reagiert.

    Mein Leben ist mir fremd geworden und habe das Gefühl. dass es mich gar nicht betrifft.

    Seit Monaten lese ich Abend für Abend hier im Forum und bin froh, dass ich dieses sehr schnell im Internet gefunden habe. Es hilft mir sehr .

  • Liebe Regenschauer,

    mein tiefstes Mitgefühl zu deinem furchtbaren Verlust,und ein leises Willkommen hier im Forum wo eigentlich niemand von uns sein möchte.

    Mir hat dieses Forum die letzten Monate sehr geholfen.

    Mein Mann ist im letzten November plötzlich verstorben.

    Wünsche dir viel Kraft.

    Glg🌻⭐️Elke

  • Liebe Regenschauer

    Ein leises Willkommen von Herzen hier bei uns im Forum wo eigentlich keiner sein möchte und doch sind wir froh um diesen Ort….. es tut mir so unendlich leid was dir passiert ist💔 Keine Mama und kein Papa sollte sein Kind verlieren

    Ich weiss um deinen Schmerz und die abgrundtiefe Verzweiflung

    Mein Sohn Robin ist am 18.November 2020 mit 21 voran gegangen….

    schreib dir alles von der Seele was du magst, hier ist immer jemand der für dich da ist und genau weiss was du durchmachst

    Fühl dich sanft in den Arm genommen ❤️‍🩹

    Mel

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Liebe Regenschauer,

    auch ich bin leider eine verwaiste Mutter.

    Seit dem 16. August letzten Jahres habe ich nur noch ein halbes Herz.

    Diese entsetzlichen, unmenschlichen und alles zerstörenden Gefühle und Gedanken sind mir nicht fremd.

    Millionen Tränen bringen uns unsere Kinder nicht zurück.

    Ich durfte meinen Sohn 38 Jahre, 8 Monate und 7 Tage erleben.

    Hier sind so viele, die dein Leid mit dir teilen. Fühl dich ganz und gar verstanden.

    Kathi

  • Liebe Regenschauer

    Es tut mir von Herzen leid das auch du das allerschlimmste durchmachen musst ,mein kleiner Schatz ist seit 9 Monaten tot und es ist immer noch aktuell als wäre es gestern gewesen....

    Hier sind leider viele die unser Schicksal teilen ,das leider weil ich es nichtmal meinem schlimmsten Feind wünschen würde ,diesen Schmerz der einen zerreißt seelisch und körperlich..

  • Liebe/r Regenschauer,

    es tut mir von Herzen leid und weh, dass du deinen Sohn gehen lassen musstest. Was für eine Ungeheuerlichkeit.


    Auch mein Sohn ging mit 31 Jahren, ohne sich zu verabschieden. Auch ich hadere immer wieder mit mir und frage mich, ob ich es hätte verhindern können.


    Fühl dich hier willkommen. Schreib bzw schrei deinen Schmerz hier heraus und nutze das Forum als Ventil. Hier sitzen alle im selben Boot.

    Wenn ich darf, nehme ich dich jetzt ganz vorsichtig in den Arm.


    Iris 💚

  • Liebe Regenschauer,


    es tut mir von Herzen leid sehr leid keiner Mama kein Papa sollte so etwas durchmachen müssen.


    Es ist grausam einfach grausam....was Du empfindest ist völlig normal wie sollte es anders sein.


    Vlg. Linchen

  • Liebes Linchen, Elke, Mel, Kathi, Iris, Jason’ Mama, Pia … .


    Heute vor 6 Monaten ist mein Sohn gegangen. Darüber sprechen kann ich nicht, aber schreiben. Nur ganz wenige Menschen wissen überhaupt, daß mein Sohn nicht mehr da ist.

    Wir hatten Weihnachten alle eine Erkältung. Auch er. Bei ihm ging und ging die Erkältung nicht weg. Es wurde eigentlich immer schlimmer! Schließlich ist er in die Ambulanz des hiesigen Krankenhauses gegangen . Seine Schwester hat ihn hingefahren. Er wollte aber nicht., dass sie ihn weiter begleitet. Sie macht sich immer noch Vorwürfe , dass sie sich hat wegschicken lassen.

    Ich bin dann später am Vormittag in die Ambulanz des Krankenhauses gefahren. Man sagte mir, er wäre in ein anderes Krankenhaus verlegt worden und mehr dürften sie mir nicht sagen!!!!!

    Also habe ich im Krankenhaus angerufen. Mir wurde gesagt, er sei noch in der Notaufnahme. Meine Tochter ist abends hin, aber nicht reingekommen, wegen fehlendem Corona.Test. Aber wo soll man den abends herbekommen !! Wir sind zwar alle geimpft, aber das zählt nicht.

    In der Nacht hat mich das Krankenhaus angerufen. Mein erster Gedanke war: Er ist tot!! ( Ich glaube als Mutter spürt man so etwas!) Es ginge ihm sehr sehr schlecht., meinte die Ärztin. Von mir kam keine Reaktion und die Ärztin fragte nach, ob ich noch am Telefon sei. Ja, aber sonst habe Ich nichts mehr gesagt. Ich war geschockt.

    Früh am Morgen habe ich dann meinen Mann und meiner Tochter eine SMS geschickt. Sie hat alle ihre Freunde gebeten für ihren Bruder zu beten!

    Um 8 h morgens rief mich das Krankenhaus an, es ginge ihm nach wie vor sehr sehr schlecht und die Medikamente würden nicht anschlagen, aber sie wollten trotzdem noch alles versuchen. Sie haben ihn erstmal ins künstliche Koma versetzt. Wir sind dann ins Krankenhaus gefahren, mein Mann , meine Tochter und ich. Wir hatten ein Gespräch mit dem Arzt, der uns sagte, er hätte eine Entzündung und dadurch eine Blutvergiftung, man wolle aber noch mal Medikamente geben und hoffen, dass sie wirken. Wir konnten dann in das Zimmer- Ich habe ihn gestreichelt und mit ihm gesprochen. Nach einiger Zeit meinte der Arzt, wir sollten doch noch in die Cafeteria gehen und dort warten. Nach einiger Zeit bekamen wir die Nachricht, das Jens gestorben sei. Wir haben eine ganze Zeit noch an seinem Bett gesessen. Meine Tochter hat irgendwann das Beatmungsgerät abstellen lassen.

    Und seitdem ist mein Leben vorbei. Die Beerdigung und alles andere hat meine Tochter organisiert. Mir war es völlig egal, wir waren uns nur darüber einig, dass er wird nicht verbrannt!! Das hätte ich überhaupt nicht gekonnt.

    Der Bestatter wollte ihn nicht aufbahren, weil er angeblich so schrecklich aussah. Ich habe durch meine Tochter bestellen lassen, ich bestehe auf eine Aufbahrung, egal wie schlimm er aussieht. Großartig war auch, daß meine Enkelkinder ,6 und 10 Jahre alt, unbedingt ihren Onkel noch mal sehen wollten. Ich denke, das war auch wichtig für sie, denn er war für sie quasi Vaterersatz. Ihr Vater lebt zeitweilig im Ausland.


    Was ich früher alles gemacht habe, vorbei. Ich gehe nirgends mehr hin. Nur einkaufen und zum Friedhof. Dort sitze ich auf einer Bank und erzähle ihm wie sehr er mir fehlt.


    Er hat immer noch bei uns gewohnt. Er hatte zwar eine Wohnung, ist da aber dort nie eingezogen. Er meinte, er könne das nicht. Er brauchte das auch nicht, denn so war es auch oK. Die Tür zu seinem Zimmer ist jetzt zu und so bleibt es auch. Die Wohnung ebenfalls. Nur den Briefkasten leere ich regelmäßig. Meine Tochter ist zwar der Meinung, ich solle die Wohnung vermieten, aber ich kann es nicht. Die Wohnung ist top und sehr teuer eingerichtet. Als meine Enkelkinder geboren wurden , hat er gesagt, er mag keine Kinder! Als er die Wohnung kaufte, meine er, er bräuchte eine große Wohnung, denn wenn mal etwas mit seiner Schwester oder uns Eltern passiere, müsse er sich ja um die beiden kümmern. Die einzigen Fotos, die in seiner Wohnung, sind die seiner Nichte und seines Neffen.


    Hier bei uns gibt es einen sehr regen Hospizverein und von dort wurde mir ziemlich schnell eine Trauerbegleiterin vermittelt. Außerdem treffe ich mich seit kurzem 1 x im Monat mit verwaisten Eltern.

    Vielen Dank an alle, die dies alles lesen.

    Liebe Grüße Christa

  • Liebe Christa,

    Ich fühle deine Verzweiflung, glaub mir.

    Auch ich sitze oft auf der Ecke von Christophs Grab und versuche mit ihm zu reden. Es ist jetzt fast ein Jahr vorbei, doch es ist noch immer so unfassbar wie im letzten Jahr.

    Er hat sich nach Corona nicht mehr erholt. Und als sein Lebensgefährte ihn ins Krankenhaus gefahren hat, war es zu spät. Wie bei deinem Sohn.

    Künstliches Koma, Sepsis. 3 Wochen Hoffnung, Kampf gegen Entzündungswerte, alles verloren.

    Ich hoffe so, daß ich ihn wiedersehen werde. Irgendwann.

    Eigentlich müssen wir nur warten.

    Hier sind so viele, die diesen Weg gehen müssen.

    Geh mit uns mit; du bist nicht alleine mit deiner Trauer um deinen Jens.

    Alles Liebe, Kathi

  • Liebe Christa,

    Kathi hat das ganz wunderbar gesagt ; wir sind so viele die diesen Weg gehen müssen geh mit uns du bist nicht alleine ❤️‍🩹

    Das du nichts kannst ausser Einkaufen und bei ihm sitzen ist ganz normal glaub mir …. Ein halbes Jahr ist keine Zeit

    Du musst auch nichts …. Nur das was du kannst und magst und vorallem nur was dir „gut“ tut

    Gut hast du die Unterstützung deiner Trauergruppe ❤️‍🩹

    Robin ist am nächsten Dienstag seit 31 Monaten im Nimmerland wie ich es gerne nenne ( warum kannst du in unserem Wohnzimmer lesen wenn du magst) und ich sitze immer noch fast jedes Wochenende bei seinem Baum.

    Ein Ort des Friedens der Kraft und Stille für mich. Ich fühle ihn immer ganz nah bei mir aber dort ist „der Vorhang offen“ für mich und er ist einfach da 💫🙏💖❤️‍🩹

    Fühl dich sanft umarmt ❤️‍🩹

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Liebe Regenschauer,


    Es tut mir sooo unendlich leid ich weiß gar nicht was ich Dir schreiben könnte denn nichts vermag Dich irgendwie zu trösten.


    Das Du aber Hilfe hast finde ich gut und auch hier gibt es Mamas und Papas die mit Sicherheit genau wissen wie man sich fühlt und was man durch macht ein Alptraum einfach nur das schlimmste was passieren kann.


    Lass Dir einfach viel viel Zeit ganz viel Zeit.

    Was nicht geht geht eben nicht.


    Vlg. Linchen

  • Hallo Ihr Lieben,

    ich war die letzten Wochen sehr stark erkältet und es ging mir gar nicht so gut. Jetzt geht es wieder. Eigentlich bin ich ja schon lange in Rente, aber ich arbeite immer noch teilweise. Mein Sohn und ich haben vieles gemeinsam erarbeitet und jetzt sitze ich hier am PC und jedes Stück Papier, welches ich in die Hand nehme, trägt seine Handschrift und eine tiefe Trauer überfällt mich. Bis heute habe ich es nicht geschafft, seine Sachen zu sortieren. Was mache ich bloß damit?

    Vlg. Christa

  • Liebe Christa ❤️

    Du musst jetzt noch gar nix machen damit :30:

    Lass dir alle Zeit die du brauchst …… irgendwann wirst du wissen was du behhalten willst, was liebevoll verpacken und in den Keller stellen , was du vielleicht lieben Freunden deines Sohnes geben willst, was eventuell spenden usw…..

    Und der „richtige“ Zeitpunkt ist genau dann wenn du es kannst und möchtest……das eine früher das andere später

    Robins Kleiderstange mit seinen Klamotten dran steht auch noch nach 31 Monaten so da als wäre er nur mal kurz in den Urlaub gefahren…..

    Fühl dich sanft umarmt ❤️❤️‍🩹

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Liebe Mel,

    das tröstet mich.

    Ich habe vor einigen Wochen in Deinem Wohnzimmer über Robin gelesen und es hat mich tief getroffen. Ich frage mich, warum sind Bahnsteige nicht gesichert, wenn Schnellzüge da durchfahren. Es tut mir so leid, daß Robin nur 21 Jahre 1 Monat und 16 Tage alt werden durfte.

    Das er im Nimmerland ist, paßt gut.


    Mein Sohn durfte 42 Jahre alt werden. Er litt unter autistischen Störungen und deshalb kam man nur schwer an ihn heran. Auch die Ärzte hier haben den Autismus nicht erkannt, Nur der damalige Kinderarzt hatte Autismus diagnostiziert. Behandlung gab es damals nicht.

    Ich denke viel darüber nach, was ich hätte machen können. Aber dann sage ich mir: es ist zu spät, es ist zu spät!

    Ich würde alles darum geben, mein altes Leben zurückzubekommen.

    Liebe Grüße

    Christa

  • Guten Morgen...

    Auch ich habe Jason Klamotten noch immer im Schrank wie ich sie paar Wochen vor dieser Horrorgeburt eingeräumt habe ,ich lasse mir da keinen Stress machen...

    Die was wäre wenn fragen erlebt glaube ich jeder ,leider helfen sie gar nicht im Gegenteil stößt man tatsächlich auf etwas was man anders hätte machen können empfinde ich es als noch schlimmer ,da diese Erkenntnis rein gar nichts an der entsetzlichen Tatsache ändert

  • Liebe Jason s Mama,

    Ich habe Jörgs Sachen auch noch im Schrank , und ich entscheide auch ganz allein was ich damit mache ,ob i ch sie irgendwann weggebe oder nicht.

    Ich glaube,dass andere die nicht in unserer Situation sind,dass alles nicht nachvollziehen können.

    Glg🌻☀️Elke

    Wünsche dir einen erträglichen Samstag.🌻

  • Ihr Lieben alle, liebe Christa,

    der komplette volle Kleiderschrank von Flori ist von seiner Wohnung in mein Arbeitszimmer (sein damaliges Kinderzimmer) umgezogen. Auch in meinem Kleiderschrank liegen ein paar seiner bunten Shirts, ich brauche das. Der Gedanke, ich sehe seine Klamotten an fremden Menschen, macht mich wahnsinnig. Die Wohnung mussten wir kündigen. Aber viele seiner "Schätze" sind bei uns. Einiges haben seine Freundin, Freunde und Kollegen, einige technische Geräte, wie Toaster usw nutzt seine Oma.

    Es wird bald 4 Jahre her sein... die Zeit heilt gar nichts. 💔😢 Es wird aber erträglicher.

    Christa lass dir Zeit, wenn du kannst. Manches ergibt sich von selbst.

    Alles Liebe

    Iris 💚