Verlust meines Herzensmenschens

  • Hallo zusammen,

    Ich habe lange überlegt, wie ich anfange.

    Nun erzähle ich euch meine Geschichte.

    Am 19. Mai diesen Jahres musste ich meinen Mann gehen lassen. Er sollte 2 Tage vorher entlassen werden, aber es kam alles anders. Er war wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus und es sah nach 1,5 Wochen wieder besser aus, so dass man ihn entlassen wollte. Beim Ziehen des ZVKs bekam er eine Panikattacke und wegen akuter Luftnot kam er auf die Intensiv. Er litt schon Jahre vorher an Copd und Sakoidose , saß 3,5 Jahre im Rollstuhl. Als ich an dem Mittwoch ins Krankenhaus kam war er schon nicht mehr ansprechbar. Ich musste für ihn entscheiden, wie die Behandlung weitergeht, bzw wie er sich das gewünscht hätte. Ich habe ihn intubieren lassen und somit auch ins künstliche Koma legen lassen, als letzte Chance. Wir einigten uns ( mit den Ärzten) auf 7 Tage. 2 Tage später riefen sie mich an und sagten, ich solle vorbeikommen. Es sah sehr schlecht aus und ich musste eine Entscheidung treffen. Unsere Kinder( 9 und 11 Jahre alt) kamen zir Verabschiedung und ich blieb bei Ihm bis zum letzten Herzschlag.

    Es tut so unglaublich weh. Er fehlt mir den jeden Tag. Ich wache morgens auf und weine erstmal. Die Kinder hatten kurz nach seinem Tod Geburtstag, was auch sehr hart war. Heute ist sein Geburtstag, er wäre 56 geworden. Wir waren 18 Jahre zusammen.

    Sorry für den langen Text.

    Lieben Gruß

    Nicky

  • Liebe Loreley,

    Was für ein Verlust du erlitten hast, du und auch deine Kinder, ist sehr schlimm. Es steht dir auch noch eine schlimme Zeit bevor.

    Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit, auch, wenn die Worte vielleicht weh tun, man fühlt sich ja kraftlos.

    Du wirst weiter viel weinen und wenn dir danach ist, weine. Ich weine nach einem halben Jahr auch immer noch, ganz plötzlich überwältigt es mich. Ich kann mich aber schon etwas besser beruhigen.

    Ich habe mir Hilfe mit einer Psychologin geholt und viel gelesen, was man nach dem Verlust des Partners durchmacht. Das hilft und man fühlt sich verstanden.

    Hier im Forum erleben wir fast alle die gleiche Traurig, Wut, Verzweiflung und innere Einsamkeit. Das ist scheinbar normal, aber es mildert das ganze nicht.

    Wer das erlebt hat, lebt eine lange Zeit im Ausnahmezustand.

    Schreibe hier immer wenn dir danach ist, du wirst beachtet und das Mitgefühl hier ist ehrlich .

    Ganz liebe Grüße

    Elisabeth

  • Liebe Nicky,

    mein tiefes Mitgefühl zu deinem furchtbaren Verlust.Mein Mann ist im letzten November plötzlich verstorben,an multiplem Organversagen.

    Mir fehlen im Moment die richtigen tröstenden Worte.Estut einfach nur schrecklich weh.

    Ich hoffe ,dir wird dieses Forum genauso helfen wie mir.

    Ich wünsche dir viel Kraft und einen erträglichen Tag.

    Schicke dir eine liebe Umarmung wenn ich darf.:24:

    Glg🌻Elke

  • Mein Beileid. Viel zu jung wurde dein Mann aus dem Leben gerissen... bei sowas gibt es kaum passende Worte, man muss einfach durchhalten, die Gefühle aushalten. Die Gefühle und den Schmerz zulassen und irgendwo aber noch versuchen Hoffnung zu haben, dass es erträglicher wird und einfacher.

    Ich hoffe, dass du jetzt auch noch genug Unterstützung von deinem sozialen Umfeld bekommst, viele Menschen können meiner Erfahrung nach mit dieser Situation schwer umgehen, sind überfordert, wie man Trauernden begegnen soll, oder ignorieren konstant dieses Thema..

  • Liebe Nicky,


    Mein herzliches Beileid zu deinem schweren Verlust. Wie furchtbar für deine Kinder die noch so klein sind und ihren Papa schon so früh verloren haben. Und natürlich auch für dich.

    Ich wünsche dir viel, viel Kraft auf deinem harten und steinigen Weg.

    Alles Gute und liebe Grüße Billi

  • Hallo ihr Lieben, ich danke euch von Herzen für eure Worte. Beim Lesen eurer Nachrichten liefen mir die Tränen. Ich bin froh, dass ich mich hier angemeldet habe. Denn hier habe ich das Gefühl, dass man mich versteht. Denn leider tragen wir hier dasselbe Schicksal.

    In meinem Umfeld habe ich liebe Menschen, aber man merkt, dass das Thema Tod für jeden ein Thema ist , über welches man nicht gerne spricht. Auch mich weinen zu sehen ertragen nicht viele. Ich bekomme dann Sätze zu hören wie: Oli würde nicht wollen, dass du so traurig bist.. Es war besser für ihn zu sterben, denn er hatte ja kaum Lebensqualität..Du musst jetzt nach vorne schauen usw...

    Keiner kann mir zwar den Schmerz nehmen, aber ich fühle mich weniger alleine..

    Ich bin 43 und jetzt verwitwet. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber in meinem Umfeld bin ich die Einzige, die das erlebt hat.

    Liebe Grüße Nicky

  • Liebe Nicky,

    diese Sätze kenne ich auch nur zu gut.

    Niemand der es nicht selbst erlebt hat weiß wie wir uns fühlen ,und wie furchtbar dieser Schmerz ist.

    Ich habe eine Freundin,die schon einige Jahre Witwe ist,das verbindet sehr ,und sie versteht mich natürlich.

    Ich wünsche dir auch liebe Freunde,die zu dir stehen und dich auffangen.

    Schicke dir eine liebe Umarmung :24:

    Glg und eine ruhige Nacht 🌻⭐️⭐️Elke

  • Guten Morgen liebe Nicky und alle anderen hier im Forum.

    Liebe Nicky, richtigen Beistand und ehrliches Mitfühlen findest du tatsächlich nur bei Menschen, die auch ihren Partner verloren haben, alle anderen können das nicht richtig mitfühlen, wollen ablenken, dich auf die Zeit vertrösten und sind mit ihrer eigenen Angst beschäftigt, dass sie auch in eine solche Situation kommen könnten.

    Das macht einsam und hilflos. Man fühlt sich unverstanden und nicht ernst genommen.

    Das erleben alle, die ihren geliebten Menschen verloren haben.

    Scheue dich nicht, deinen Freunden deinen Schmerz mitzuteilen, bitte sie, das mit dir durchzustehen, sie brauchen nichts zu sagen, ab und zu bei dir sein, dich in den Arm nehmen und sprecht über deinen Mann, haltet ihn lebendig in euren Gesprächen.

    Das wir dir guttun und wahrscheinlich leichter fallen als deinen Freunden, aber sag ihnen was du brauchst.

    Ich habe die traurige Erfahrung gemacht, dass ich auf langjährige, enge Freunde zugehen musste, ihnen meinen Zustand erklären musste und sie bitten, mich nicht alleine zu lassen. Das hätte ich nie geglaubt.

    Alle diese Versprechungen „ wir sind immer für dich da“, und dann hörst du von niemanden etwas, verpuffen. Dann ist es gut selber aktiv zu werden bei Freunden, das öffnet wieder die Türen.

    Ich habe mich früher auch nicht so tief in die Trauer anderer hineinstürzen können, das kann wirklich nur jemand, der es selbst erlebt.

    Jede Trauer ist ja auch anders, ich war mit 35 schon Vollwaise, habe um meine Schwester anders getrauert als um meine Mutter, und wiederum anders als um meinen Vater.

    Aber sowas wie die Trauer um meinen Mann, hätte ich mir niemals vorstellen können.

    Ich wünsche dir viel Kraft, Beistand durch empathische Menschen und Kraft durch deine Kinder, ihr braucht euch jetzt sehr und das wird dir vielleicht auch guttun.

    Liebe Grüße, auch an alle anderen hier.

    Elisabeth

  • Guten morgen liebe Nicki,

    Ich bin seit März in diesem Forum. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass du hier immer eine Reaktion auf all deine Beiträge bekommst. Mir tut es immer gut, mich hier verstanden und angenommen zu fühlen. Ich habe nur noch meine Tochter und einen Bruder mit Frau, die mir nahestehen, leider können sie meine Trauer nicht mit tragen, sie haben noch ihre Partner. Von meinem zweiten Bruder höre ich seit der Beerdigung nichts mehr. Dieses Verhalten von Familie und Freunden gegenüber uns Witwen oder Witwer kennen viele in diesem Forum. Ich wünsche dir, dass du dich hier gut aufgehoben fühlst.

    Liebe Grüße Karin

  • Hallo ihr Lieben,

    Ich melde mich nun nach langer Zeit wieder einmal...

    Es ist viel passiert...

    Unser Hochzeitstag wäre am 28.08. gewesen. An diesem Tag ging es mir nicht gut. Ich habe sehr viel geweint. Mir wurde bewusst, dass ich( Oli und ich) keinen gemeinsamen Hochzeitstag mehr haben werden. 2 Wochen später war ich mit den Kindern bei einem Familienzreffen einer Trauergruppe. Es war sehr emotional...wenn man mit andere Frauen( es waren keine Männer da) und deren Kinder zusammen ist, die das gleiche durchgemacht haben. Das war schon sehr ergreifend. Denn man braucht nicht viel zu sagen. Mir liefen die Tränen und ich wurde verstanden.

    Ich habe auch wieder angefangen zu arbeiten ( bei einem anderen Pflegedienst) und das tut mir gut, gibt mir eine Aufgabe.

    Heute sind es 4 Monate ohne mein Herz und es schmerzt.

    Ich hoffe euch allen geht es soweit gut.

    Ich sende euch liebe Grüße

    Nicky🌻

  • Liebe Nicky,

    Ich kann das so gut verstehen. Bei meiner Frau werden es auch 4 Monate, unser Hochzeitstag war am 18.8. Ich arbeite inzwischen auch wieder schon seit mehreren Wochen. Zum Glück ist man hier sehr verständnisvoll, die .eisten kannten mei e Frau, weil sie hier 11 Jahre gearbeitet hat.

    Alles Gute für dich und liebe Grüße

    Billi 🌻