Hallo,
ich habe hier im Forum schon einige Postings gemacht und möchte mich heute, spät aber doch, vorstellen.
Mein Mann und ich waren 19 Jahre zusammen, davon 17 Jahre verheiratet. Wir haben einen ganz lieben Sohn (16 Jahre).
Im August 2006, wir hatten unseren Sommerurlaub hinter uns, entdeckte mein Mann vergrößerte Lymphknoten beim Hals. Angeblich hatte mein Mann ein Bronchialkarzinom, obwohl er nicht geraucht hat. Leider ist eine Gewebsentnahme schief gelaufen und man hat ihn dann auf das behandelt.
In der Hoffnung, dass er gesund wird, nach unzähligen Chemos und Bestrahlungen hat er uns dann voriges Jahr - nach 2 Jahren Erkrankung - im August verlassen. Wir konnten ihm in den letzten Stunden beistehen und Abschied nehmen.
Ich war während seiner Erkrankung ganztags arbeiten, habe sogar den Job verloren, übergangslos einen Neuen gefunden und mein Mann wollte nicht, dass ich den neuen Job wegen ihm ablehne, obwohl es ihm im letzten halben Jahr nicht gutgegangen ist. Er hatte ständig Spitalsaufenthalte, aber er wollte nicht, dass ich nur für ihn da bin. Bis heute weiss ich nicht, ob er wusste, wie es um ihn steht. Wir haben nie darüber gesprochen. Ich wurde zwar über den weiteren Verlauf der Behandlungen von ihm informiert, aber ich durfte bzw. sollte nie zu den Untersuchungen in der Onkologie mitgehen. Mein Mann meinte, er sei zwar krank, aber nicht entmündigt. Das habe ich akzeptiert.
Im März dieses Jahres hatte ich ein richtiges Tief und ich dürfte wieder Depressionen bzw. Burnout gehabt haben. Während eines Krankenstandes wurde mir dann der Job gekündigt.
Ich bin zwar schon auf Jobsuche, aber ich will auch diese Auszeit nutzen, um wieder zu mir zu kommen und die Trauer zu verarbeiten. Bis dato habe ich alles verdrängt, glaube ich.
Mir geht es so wie vielen hier im Forum, manchmal geht es mir sehr gut und manchmal bin ich so traurig, weil es das Schicksal mit meinem Mann nicht gut gemeint hat. Er war ein so toller Vater, dem unser Sohn alles war. Unsere Ehe war auch ohne gröbere Vorfälle.
Ich könnte soviel schreiben, aber ich denke, jetzt habt ihr mich ein Wenig kennengelernt.
lg
Regenbogen