Einer nach dem anderen....

  • ]Hallo zusammen....


    vielleicht finde ich hier etwas ansprache da ich es irgendwie nicht recht schaffe, gewisse bisherige verluste zu verarbeiten...
    Bei mir fing alles vor 4 jahren an, denn da kam mein bruder mit 36 jahren bei einem autounfall ums leben...seinen verlust hab ich mittlerweile halbwegs verarbeitet.
    Manchmal gibt es natürlich tage, an denen es mir fast das herz zerreisst weil er nicht mehr da ist...


    Im Juni dieses jahr verstarb dann noch eine freundin von mir. 20 jahre war sie alt. Sie war die beste freundin meiner ex und wir hatten lange zeit nur telefonisch oder per email kontakt.In dieser zeit baute sich aber eine freundschaft auf.Wir hatten schon geplant uns endlich mal persönlich zu treffen doch dann starb sie. Ihr herz blieb stehen weil sie mit gift gestreckte drogen konsumierte...ich weiss, dass es ihre entscheidung war und dass sie die risiken hätte kennen müssen aber das hilft mir nicht. Seit ich von ihrem tod erfahren hab verfolgt es mich. Es gibt keinen tag an dem sie mir nicht in den sinn kommt. Und das, obwohl ich sie nie "persönlich" kennengelernt hab.
    Zu wissen, dass ich auch nie die möglichkeit haben werde, macht mich furchtbar fertig...ich möchte das ganze gerne abschließen, weiss aber nicht wie...


    Zwei monate später wurde bei meinem vater bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Der tumor kann nicht operiert werden und metasthasen haben sich bereits gebildet. Die chemo hat er jetzt hinter sich doch es ist alles nur eine frage der zeit...


    Irgendwie wird mir das momentan alles ein bisschen zuviel. Besonders wenn ich daran denke, dass das nicht die letzten menschen sind, die aus meinem leben verschwunden sind/verschwinden werden...


    Ich versuche, trotz all dem mich nicht gehen zu lassen und mein leben in einem positiven sinn weiterzuleben doch wenn ich allein bin, dann erdrücken mich meine gedanken und meine trauer manchmal....
    Auch wenn mir bewusst ist, dass andere menschen mit noch viel mehr leid zu kämpfen haben....


    Liebste grüsse und danke fürs lesen....

  • Hallo Lola!


    Herzlich Willkommen hier im Forum! Und auch meine herzliches Beileid zum Tode deines Bruders und deiner Freundin. Nun hat dein Vater diese schlimme Diagnose, hm. Und schon wieder musst du dich mit dem Abschiednehmen auseinandersetzen.


    Dein Bruder musste total plötzlich und unerwartet gehen. Konntest du deinen Bruder nach dem Unfall noch Mal sehen und Abschied nehmen? Hast du noch andere Geschwister, die diese Trauer mit dir tragen können?


    Deine Freundin konntest du gar nicht persönlich kennen lernen. Du willst das abschließen? Das wird nach dieser kurzen Zeit nicht gehen, fürchte ich. Es sind erst ein paar Monate vergangen. Kein Wunder, dass sie dir noch so oft in den Sinn kommt.


    Und nun kommt noch die schwere Diagnose von deinem Vater dazu. Klar, dass dir momentan Mal alles zu viel wird und dich deine Gedanken erdrücken.


    Wir hier im Forum möchten dich gerne ein Stück begleiten. Vielleicht hilft dir das Schreiben ein bißchen.


    Wohnst du in der Nähe deines Vaters? Wie geht er mit der Krankheit um? Könnt ihr darüber reden? Über seine Ängste und über Deine?


    Sei ganz besonders lieb gegrüßt


    Linda

  • Hallo Linda!


    Danke für deinen lieben beitrag.


    Was meinen bruder betrifft, wir hatten eine abschiedsfeier für ihn und dann wurde er eingeäschert.
    Ich wollte ihn einen tag vor dem unfall anrufen, habs dann aber auf freitag verschoben und da ist das ganze schon geschehen gewesen...
    Mittlerweile geh ich manchmal zu seinem grab, was mir aber irgendwie sinnlos erscheint. Ich habs mir angewohnt hin und wieder mit ihm zu sprechen. Wenn ich das gefühl hab, dass er in meiner nähe ist. Hört sich vielleicht dumm oder eigenartig an aber es hilft mir.


    Mein vater wohnt ganz in meiner nähe also kann ich ihn auch regelmässig sehen. Es ist nur furchtbar schwer zu wissen, dass die zeit mit ihm jetzt so begrenzt ist.
    Anfangs als ich von seiner krankheit erfahren hab, hab ich nur geheult, jetzt verdräng ich es irgendwie, dass er so schwer krank ist. Man sieht es ihm im moment auch noch nicht so sehr an.
    Das thema krebs wird zwar besprochen aber über gefühle wird eher geschiegen. (ich muss noch erwähnen, dass mein vater als ich noch ein kind war erneut geheiratet hat - er also nicht bei meiner mutter und mir gelebt hat was aber nie ein problem dargestellt hat)
    Ich hab nur schlimme angst vor "dem" tag...


    Ich hab zwar noch einen bruder, jedoch tut er sich mit gefühlen relativ schwer und das thema wird eher nüchtern behandelt. Die wirkliche auseinandersetzung mit dem thema wird wohl erst dann erfolgen wenn sich die dinge verschlechtern.
    Es versuchen halt alle positiv zu denken. Auch wenn das schicksal unausweichlich ist.


    Momentan betrübt mich halt der tod dieser freundin von mir sehr...ich verstehe auch nicht, warum es mich so sehr verfolgt weil ich sie ja nie von angesicht zu angesicht gesehen hab...



    Liebe grüße....

  • Liebe Lola!


    Finde es ganz und gar nicht dumm, dass du manchmal mit deinem verstorbenen Bruder sprichst. Das ist schön, wenn du manchmal das Gefühl hast, dass er in der Nähe ist.


    Das ist gut, dass du in der Nähe deines Vaters wohnst. Über Gefühle zu sprechen ist auch nicht immer einfach. Ja, das denke ich mir, dass das ganz schwer ist, zu wissen, die Zeit ist begrenzt. Das war bei meinem Vater auch so. Ich habe mir immer nur einen Tag vorgenommen, nicht zu weit vorausgeschaut und versucht, die Zeit zu nützen. Viel Zeit miteinander verbracht, den Tag positiv gesehen, so wie ihr es auch versucht.


    Viel Kraft für diese Zeit!!!


    Herzlichst


    Linda

  • auch von mir ein stilles wilkommen,ich wei0 wie es dir geht,da wir eine große familie sind und bei uns in der familie alle gehn weiß ich wie du dich fühlst,lasse dich umarmen liebe grüße silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Hallo Lola,


    mein aufrichtiges Mitgefühl und ein liebes Willkommen hier im Forum.


    Du bist in einer wirklich schwierigen Situation - ich glaub, ich weiß sehr gut, wie du dich fühlst. Mein Vater starb im April, und auch wir konnten die letzten Monate "nichts tun". Außer zu versuchen, sie so schön wie möglich zu machen und die Zeit zu "nützen". Es ist gut, daß du in der Nähe wohnst, und deinen Vater regelmäßig besuchen kannst.
    Den Tod deiner Freundin zu verarbeiten, wird wohl noch "ein Weilchen" dauern. Auch wenn du sie nie "von Angesicht zu Angesicht" gesehen hast - manchmal treten Menschen in unser Leben, mit denen wir uns "auf Anhieb" verstehen. Und diese muß man nicht "persönlich" kennen, es genügt der Kontakt am Tel. oder beim Schreiben und man spürt: "wir haben die gleiche Wellenlänge".
    Auch ich finde es schön (und gar nicht dumm oder eigenartig), daß du manchmal das Gefühl hast, daß dein Bruder "in deiner Nähe" ist, und daß du dann auch mit ihm sprichst. Ich glaube fest, er ist in deiner Nähe, und möchte dir in dieser schwierigen Zeit helfen.


    Alles Liebe und viel Kraft für die kommenden Tage
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo Lola


    Herzlich Willkommen im Forum


    Man ist mit den Seinen, den Liebsten, immer dort wo man gerade ist. Und das ist das schöne daran. Denn dann sind sie uns am Nächsten.


    Lieb Gruss


    Walter ( ...um jemanden zu verstehen, muß man ihn nicht sehen. :huh: )

  • Liebe Lola!


    du hast so recht mit deinem satz Leider verstehen nur menschen, die schon einen schicksalsschlag hinehmen mussten, was wirklich in einem vorgeht... weist einige meinen wenn genug zeit vergangen ist wird es auch wieder gut. Ich persönlich denke mir es trifft nicht bei jeden.


    Und trotzden geht das leben weiter, Wie? das wissen nur Wir betroffenen!!!


    Ich wünsche Dir das du diese Zeit mit deinem Papa so verbringst das es für euch beide passt. Das dein Bruder gehen musste vor 4 Jahren ist schlim, War er Verheiratet und hatte er Kinder (habe nirgend wo was gelesen) . Das mit deiner Freundin tut mir sehr Leid, ich bin schon immer der meining gewesen "es gibt einen grund Warum wir gewisse Menschen im Leben kenenlernen" mach das beste draus.


    alles liebe, maki

  • warhre worte,ja leider ist es so die keinen verlust haben können unsere trauer kaum verstehen,und denken sich oft ein mensch ist austauschbar wie ein möbelstück,,lasse dich lieb drücken silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • huhu lola,


    willkommen bei uns im forum,


    seit vier jahren begleitet dich nun das thema trauer und tod. das kostet viel kraft. besonders der tod deiner freundin hat dich sicher stark mitgenommen. wenn ich dich richtig verstanden habe, habt ihr euch nie getroffen. trotzdem oder gerade deshalb geht dir ihr tod nahe.
    du schreibst:
    Zu wissen, dass ich auch nie die möglichkeit haben werde, macht mich
    furchtbar fertig...ich möchte das ganze gerne abschließen, weiss aber
    nicht wie...


    hast du einmal versucht einen brief an sie zu schreiben indem du alles was du ihr sagen wolltest noch niederschreibst? ich weiss, es klingt vie leicht ein wenig seltsam, aber vielen hat es schon geholfen so abzuschliessen.


    lieben gruss
    burkhard

  • Hallo Lola


    Maki hat die oberen Worte geschrieben. Wie wahr. Und dabei sind es gerade die freudvollen Erinnerungen an unsere Lieben, die dieses Leben weitergehen lassen. Bestimmt hast Du bei all Deinen Lieben die nicht mehr unmittelbar bei Dir sind, solche Liebe Erinnerungen, die Du wiederum nur dann haben kannst, wenn das Leben mit Diesen weitergeht.


    Lieb Gruss


    Walter ( :huh: ...Wie geht es im Moment Deinem Vater?)

  • Nocheinmal danke für eure lieben und tröstlichen worte....


    Das mit dem brief werde ich einmal versuchen. Hab schon mal daran gedacht es aber bisher noch nicht umgesetzt...


    Ich war heute bei meinem vater eingeladen und hab mich wirklich geschreckt wie er jetzt schon aussieht. So mager und krank.
    Dazu hab ich vorgestern erfahren, dass seine chemotherapie nicht angeschlagen hat und der tumor nun größer ist...im internet hab ich nocheinmal recherchiert und die lebenserwartung von menschen deren tumor nicht mehr operiert werden kann liegt bei 6-10 monaten...


    Ich weiss nicht wie ich es schaffen soll, mich schon wieder auf einen abschied einer geliebten person vorzubereiten...und jetzt auch noch so wissentlich.

  • es tut mir so leid deine zeilen zu lesen,aber glaube nicht imer was du hörst oder liest,es kommt auch imer auf den menschen darauf an,
    meine mutter war im kranken haus,meinen vater wurde gesagt die lebensdauer sind noch ca 14 tage,wir beschlssen mama soll zuhause sterben,gesagt getan wir holten sie,wir teilten uns die pflege meine 2 schwestern ich und papa,und was glaubst mama erholte sich so gut das sie noch bei uns blien 2,5 jahre durften wir noch mit ihr verbringen bevor sie uns verlasen hat.
    und darum denke posetiv gieb nicht auf,auch dein vater kann es schaffen,aber geniese denoch die zeit mit ihm auch wen es schwer fählt,,du wirst mal froh sein alles gesagt und getan zu haben,lasse dich fest in die arme nehmen silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • Liebe Lola,


    Herzlich willkommen bei uns!


    Du schreibst: "Ich weiss nicht, wie ich es schaffen soll, mich schon wieder auf einen abschied einer geliebten person vorzubereiten...und jetzt auch noch so wissentlich."


    Hast du aus den Trauerfällen in deiner Vergangenheit etwas mitgenommen, das dir jetzt helfen könnte? Viele hier "lernen" aus ihren Verlusterfahrungen neue Bewältigungsstrategien oder wissen genau, was bei einem neuerlichen Schicksalsschlag wichtig ist oder was sie anders machen werden. Was ist dir jetzt wichtig, wenn du weißt, dass dein Vater nicht mehr lange zu leben hat? Was möchtest du ihm noch sagen oder für ihn tun?


    Alles Liebe, viel Kraft!
    Christine

  • Liebe Lola,


    Du hast eine wirklich schwere Zeit. Wie geht es Deinem Vater jetzt? Wie nimmt er seine Krankheit auf?


    Was mir nach dem Tod meiner Mutter noch immer hilft: Ich habe eine Liste mit Erlebnissen mit ihr aufgeschrieben und darüber kann ich mich jetzt freuen und an sie denken. Versuch doch, mit Deinem Vater noch die Zeit die ihr gemeinsam habt froh zu verbringen.


    Auch wenn ds jetzt fast herzlos klingt: Pass auf Dich auf. Du bleibst im/am Leben.


    Viel Kraft,
    Lilo

  • Liebe Lola!


    Wie ist es dir in den letzten Tagen ergangen?


    Auch wenn du es dir momentan nicht vorstellen kannst, diese Tage zu schaffen, so wirst du es doch! Du wirst von oben Kräfte bekommen, diese schweren Zeiten durchzusehen. Geht es euch leichter, über Gefühle offen zu reden, od. fällt es immer noch so schwer? Redet ihr über seine Jugend? Ich habe meinen Vater noch allerhand gefragt und gehofft, mir alles merken zu können.


    Wünsche dir viel Kraft!


    Alles Liebe


    Linda