Einer nach dem anderen....

  • Hallo wiedermal....


    ich war jetzt einige zeit nicht mehr hier im forum weil ich die tatsachen in letzter zeit irgendwie verdrängt habe...
    Als ich letzte woche wieder bei meinem vater zu besuch war, kam dann alles wieder hoch. Innerhalb kürzester zeit hat er körperlich so abgebaut, dass man ihm mittlerweile den krebs richtig ansieht.
    Er hat dann wieder vor mir geweint und saß so hilflos da. Und ich war genauso hilflos und verloren.


    Dazu kommt noch, dass ich von gestern auf heute in der stadt war, wo diese freundin von mir gelebt hat die im juni verstorben ist.
    Ich habe wieder fotos von ihr gesehen, bin an ihrer früheren wohnung vorbeigefahren, hatte beim fortgehen ihren lieblingshut auf und musste ununterbrochen an sie denken. Sie hatte noch so viele träume und war erst 20 jahre und hatte keine gelegenheit mehr etwas davon umzusetzen...
    Seitdem ist mir nur noch zum heulen.
    Ich versteh einfach nicht, warum verluste sofurchtbar schmerzlich sind und ich mit manchen von ihnen einfach nicht abschließen kann....
    Ich möchte einfach wieder annähernd so leben können wie früher, bevor mein bruder gestorben ist. Denn ich hab das gefühl, dass mit seinem tod alles diesen lauf genommen hat...

  • huhu lola,


    du musstest schreckliches durchmachen. ztotzdem bist du so stark das du an der wohnung deiner freundin vorbeigefahren bist. sie muss dir viel bedeutet haben. dein inneres möchte sich noch nicht an den gedanken verlieren das sie nie wieder körperlich da sein wird. ab dem tod begleitet dich ihr lächeln, ihre art und ihr wesen in deinen erinnerungen.


    dein wunsch ein "normales" leben, so wie früher, zu leben ist verständlich. doch all diese erinnerungen gehören genauso zu dir. das leben ist wertvoll. deine freundin hatte nicht die möglichkeit ihr träume umzusetzen. doch du hast die chance. auch wenn es noch schwer ist und dir nach weinen zumute ist, lebe dein leben, geniesse es. leben ist kostbar. der tod kommt fast immer zu früh. dein vater hat auch noch träume und wünsche. durch seine krankheit sieht er sich wahrscheinlich auch um seine träume betrogen. er weiss das er dich allein lassen wird. auf solche situationen kann man sich sehr schlecht vorbereiten. man ist hilflos angesichts dessen was da geschieht.
    mach dir keine vorwürfe das du hilflos da gesessen bist. ich wäre genauso hilflos wie du. man möchte helfen und kann es nicht. das zerreist einen förmlich.


    geniess die zeit so gut es geht mit deinem vater. sprich mit ihm über deine und seine ängste und erinnere dich an die schönen zeiten mit ihm.
    ich wünsche dir viel kraft
    burkhard

  • Hallo ihr lieben....


    Mein Vater ist nun am 21.12.2009 verstorben...
    Es ging alles sehr schnell und nach einer Woche Krankenhausaufenthalt ist er im Arm seiner zweiten Frau gestorben.


    Ich wollte/will mich bisher nicht wirklich damit auseinandersetzen und hab deshalb auch nicht mehr hier gepostet, es kommt mir jetzt noch immer vor wie in einem schlimmen Traum.
    Manchmal, kurzzeitig, realisiere ich, dass das alles aber wirklich und wahrhaftig passiert ist....

  • Hallo Lola!
    Mein aufrichtiges Beileid! Dein Vater ist nun doch so schnell gegangen.Ich kann mir vorstellen,das du dich damit( im Moment) nicht auseinandersetzen willst.Du bist noch sehr jung und dein Vater demzufolge sicher auch.Ich weiß,es ist absolut KEIN Trost,aber,er hat jetzt keine Schmerzen mehr.Da,wo er jetzt ist,geht es ihm besser,glaub mir. :30:
    Konntest du dich von deinem Vater verabschieden?
    Schreib,wenn du möchtest bzw.wenn dir danach ist.Du hast in kurzer Zeit wirklich sehr viel Schlimmes erlebt.
    Fühl dich im Moment einfach nur vorsichtig umarmt :30:
    Viel Kraft wünscht
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • huhu lola,


    ein beileid zum tod deines vaters. so kurz vor weihnachten, dem fest mit vielen emotionen. es ist bestimmt nicht einfach für euch. kann mir vorstellen das das fest ausgefallen ist.


    das was du zur zeit erlebst ist eine normale reaktion des körpers. er schottet die seele und den körper ab da es zu überlastungen kommen würde. irgendwann lässt dieses gefühl im traum zu sein nach. dann beginnt die trauer in all ihren phasen.


    ich wünsche dir viel kraft für diese zeit
    burkhard

  • Liebe Lola,


    auch von mir: Mein herzliches Beileid! Es ist wie Burkhard schon gesagt hat, du bist noch im Schock, der dich schützen soll. Poste, wenn dir danach ist, und lass die Realität langsam und in kleinen Schritten zu.
    Alles Liebe
    Christine

  • Hallo Liebe Lola


    Möchte mich dem Beileid und der Anteilnahme meiner Vorredner anschließen.


    Was für eine Zeit, die Du da hinter Dir hast. Und was für eine Trauer, ....noch vor Dir. Meinst Du nicht, jetzt wäre der beste Zeitpunkt, Dein Vorhaben an Deine liebe Freundin, die so jung noch gegangen ist, zu schreiben? Alles was Dich bekümmert, Dir Schmerzt, Dich innerlich fast zerreißt? Vielleicht kannst Du mit diesem Schreiben an Deine liebe Freundin, alles Abladen, was Du schon immer Abladen wolltest. Glaube mir es hilft. Es hilft zaghaft. Aber es hilft. ....Immer besser.


    Lieb Gruss


    Walter (.... weiß kein Smile, was da dazu passt.)

  • Liebe Lola,


    meine aufrichtige Anteilnahme zum Tod deines Vaters.
    Ich weiß - auch wenn man im tiefsten Inneren denkt: Jetzt geht es ihm besser, er hat keine Schmerzen mehr - es ist einfach unfassbar.
    Denn man will es einfach nicht wahr haben. Wenn du magst fühl dich ganz lieb in den Arm genommen.


    Und du weißt - wenn du möchtest, wir sind immer für dich da.


    Viel Kraft in dieser schweren Zeit und alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Ich danke euch einmal mehr für eure Anteilnahme und die tröstenden Worte! Es ist sehr schön zu wissen, dass man verstanden wird...auch wenn das hier ein Forum der Trauer und der Tränen ist und jedes Mitglied schon schlimmes Leid mit sich tragen muss...


    Ich kann nach wie vor nicht viel an ihn denken denn dann kommen mir immer die Tränen und ich fühl mich so bedrückt, dass ich nichts weiterbringe. Ich kann mir das im Moment job-und lernmässig nicht leisten.
    Manchmal aber, da seh ich ihn direkt vor mir und viele Erinnerungen von früher kommen hoch...leider machen sie mich in den Momenten immer nur noch unglücklicher...

  • Liebe Lola,


    auch von mir nachträglich ein herzliches Beileid.


    Mein Mann hatte auch Krebs und meine größte Sorge war, dass ihm vielleicht sogar starke Schmerzmittel nicht mehr helfen könnten. Habe nämlich von einer Patienten gehört, die trotz Morphium vor Schmerzen nur mehr so schrie...


    Ich weiß, es ist kein richtiger Trost, aber ich sagte mir dann nach dem Ableben meines Mannes auch, mein Mann muss nun nicht mehr leiden. ;(


    Wenn dir danach ist, schreibe hier im Forum - wir sind für dich da!


    lg


    Regenbogen