Keine Eltern mehr

  • Hallo,

    ich habe innerhalb weniger Jahre meine beiden Eltern verloren. Fühle mich so allein gelassen und bin wütend dass andere in meinem Alter für gewöhnlich noch beide Eltern haben....

    Hat hier noch jemand keine Eltern mehr und ist auch noch nicht " in dem Alter dafür?

    Vg

  • Hallo,

    ich habe innerhalb weniger Jahre meine beiden Eltern verloren. Fühle mich so allein gelassen und bin wütend dass andere in meinem Alter für gewöhnlich noch beide Eltern haben....

    Hat hier noch jemand keine Eltern mehr und ist auch noch nicht " in dem Alter dafür?

    Vg

    huhu....ich habe auch keine eltern mehr,ich kann dich gut verstehen. Auch wenn Mama 90 wurde und papa 75,aber sie haben mich relativ spät noch bekommen und ich hing sehr an beiden. ich fühle mich oft so alleine,habe keinen Partner und meine eltern fehlen mir sehr. ich verstehe dich so gut.:24::24:;(;(

  • Hallo Koula


    Wie alt bist du denn ?


    Habe auch keine Eltern mehr.
    Mein Vater starb als ich 39 war.

    Als ich meine Mutter verlor war ich 43.


    Und egal wie alt man auch ist - man bleibt immer das Kind seiner Eltern.


    Ich weiss nicht ob es überhaupt das "richtige" Alter gibt um keine Eltern mehr zu haben.


    Hätte sehr gerne noch meine Mutter.
    Zu meinem Vater hatte ich leider nicht so eine tiefe Beziehung.


    Fühl dich hier verstanden.

    Es tut mir sehr leid für dich dass du (auch) keine Eltern mehr hast.


    LG
    King

  • Hallo King,

    mein Vater der meine absolute Bezugsperson war starb als ich 37 war. Meine Mutter wurde damals fast gleichzeitig zum Pflegefall und sie starb vor 6 Monaten. Jetzt bin ich 41.

    Verdammt ungerecht und unfair.

    Da meine Mutter nicht mehr richtig sprechen konnte hatte ich beim Tod meines Vaters null Unterstützung. Meine Geschwister haben mir nur zusätzlich das Leben schwer gemacht, den Kontakt habe ich zu beiden abgebrochen.

    Mein Elternhaus ist nun auch weg in dem ich 20 Jahre meines Lebens verbracht habe.

    Manchmal habe ich soviel Verlust Schmerz dass es sich so anfühlt als hätte ich wirklich alles verloren. Obwohl ich eine eigene Familie habe. Aber die kann die Ursprungsfamilie eben nicht ersetzen, niemand kann die Eltern ersetzen...

  • Hallo Koula


    Das sind mehrere Verluste.
    Einerseits dein geliebter Vater. Deine absolute Bezugsperson.
    Zusätzlich Geschwister, Elternhaus.


    Meine Mutter war auch krank. Viele Jahre.
    Als ich zwischen 20 und 27 war erkrankten beide Eltern.
    Habe mich viele Jahre um meine Mutter (bzw. beide Eltern) gekümmert; gepflegt.
    Meine Mutter war schlussendlich körperlich schwer neurologisch erkrankt.
    Dennoch konnte sie sich mitteilen.


    Bei deiner schwerstkranken Mutter hast du auch einen Verlust erlitten.
    Zuerst durch die Krankheit.
    Mit der du dich nicht mehr mitteilen konntest.


    Das tut mir sehr leid.

    Es sind etliche Verluste.
    Also ich verstehe (oder kann es vielleicht erahnen - versuche ich jedenfalls) dass da viel Verlustschmerz ist.
    Was auch verständlich ist.


    Und ja.

    Habe auch meine kleine Familie.

    Aber ja, wie du schreibst kann sie die Ursprungsfamilie (leider) nicht ersetzen.


    Das ist nicht so einfach.


    LG
    King

  • Danke dir King. Es tut mir auch für sich sehr leid dass du ohne Eltern sein musst. Wir haben unsere Eltern im ähnlichen Alter verloren.

    Sicher gibt es nicht die richtige Zeit für diese schweren Verluste, aber wenn ich von 60 Jährigen höre dass sie noch beide Eltern haben könnte ich ausrasten.

    Ich hab sehr viel Wut in mir was mir immerhin die Kraft gibt weiter zu machen.

    Ja es sind viele Verluste. Irgendwie sehe ich mein ganzes Leben in Erinnerungen, angenehme und auch unangenehme. Es ist jedenfalls sehr anstrengend...

    Schön dass es hier Gleichgesinnte gibt die das verstehen können

  • Ach liebe Koula


    Ja, etliche über 60-jährige haben noch Eltern.
    Oder einen Elternteil.
    Was schön ist (so finde ich).


    Verstehe allerdings sehr gut dass du das auch gerne hättest.
    Und dass es eben auch Wut generiert. Ein Gefühl von Unfairness.


    LG
    King

  • ja so ist es. Unfair hoch tausend...

    Soweit bin ich noch nicht dass ich Eltern anderen gönnen kann. Dafür liegt der Tod meiner Mutter noch nicht lange genug zurück.

  • Liebe Bettina,

    ja ich war auch das letzte Kind und hatte daher schon von vornherein weniger Zeit mit meinen Eltern zur Verfügung. Es war einfach zu kurz.

    Ich hätte mir so gewünscht dass wenigstens ein Elternteil die Einschulung meiner" großen "Tochter miterlebt. Pustekuchen. Sie müssen ohne Oma und Opa aufwachsen die so herzlich und kinderlieb waren. Es ist einfach zum Kotzen...

  • Liebe Bettina,

    ja ich war auch das letzte Kind und hatte daher schon von vornherein weniger Zeit mit meinen Eltern zur Verfügung. Es war einfach zu kurz.

    Ich hätte mir so gewünscht dass wenigstens ein Elternteil die Einschulung meiner" großen "Tochter miterlebt. Pustekuchen. Sie müssen ohne Oma und Opa aufwachsen die so herzlich und kinderlieb waren. Es ist einfach zum Kotzen...

    :24::30::33:

  • Liebe koula,


    ich bin fast Dein Alter ich hab noch meinen Papa Gott sei Dank aber Mama war mein Seelenmensch mein alles und sie fehlt jeden Tag.

    Für mich viel zu früh in diesem Alter doch ich hatte immer befürchtet das es so sein würde ich weiß nicht warum wahrscheinlich einfach weil sie schon als ich noch klein war eine Mama war die älter war als andere Mamas um es mit den Worten eines Kindes zu sagen.

    Sie war 34 als sie mich bekam.


    Natürlich auch durch viele viele Verluste in frühster Kindheit immer mit diesem Thema beschäftigt bzw. sich auseinander setzen müssen das prägt und verändert.

    Nicht desto weniger ist das fortgehen meiner Mama das zusammen brechen meiner Welt und alles was sich darin befindet es ist ein Untergang und ein stehen an einem Abgrund den ich zwar befürchtet hatte aber die Realität war weitaus schlimmer als alles was man sich vorstellen kann oder ich konnte.


    Wie man sich fühlt kann man nicht beschreiben, es ist ich hab dafür keine Worte.


    Ohne beide dazustehen in diesem Alter ist genauso wenig beschreibbar und wie man lernt damit zu leben kann man gar nicht beantworten man versucht es einfach weil genau das hätten sie gewollt.

    Jede Mama jeder Papa der sein Kind liebt würde alles geben um es zu schützen und das allein ist ein Grund weiter zu mache für Sie um Ihr Andenken zu bewahren.


    Unglaublich schwer und unglaublich grausam und unglaublich kompliziert den Weg zu finden.


    Vlg. Linchen

  • Liebe koula,


    Ich verstehe deinen Schmerz, deine Enttäuschung deine Wut 💔


    Die Eltern so früh zu verlieren, die Eltern, die viel zu jung gehen mussten, ja das ist unbegreiflich und ungerecht.


    Das Elternhaus aufgeben zu müssen, zu verlieren, den Ort unserer Kindheit und Sicherheit ist furchtbar.


    Du hast nicht "alles" verloren, in deinem Herzen trägst du noch alles, aber mit dem Verlust deiner Eltern verlierst du deine Kindheit. Und wir bleiben immer Kinder, egal wie alt wir sind. Und umso härter ist all das zu ertragen, wenn man eine ganz besondere Beziehung zu seinen Eltern hat.


    Ja, euch hätte noch viel mehr gemeinsame Zukunft zugestanden. Und es tut mir aus tiefstem Herzen leid für dich und ich kann dir so sehr nachfühlen. Als mein Papa seinen ersten schweren Herzinfarkt hatte, den er nur durch ein Wunder überlebte, war ich 36.


    Liebe koula,


    Ich bin 61 und verlor vor knapp 3 Jahren meinen geliebten Papa. Er durfte 86 Jahre alt werden, wovon seine letzten 4 Jahre grausam hart waren, für ihn, soweit er das noch mit bekam und für uns. Ich schreibe dir das bewusst, auch wenn ich dich damit, hoffentlich nicht, verletze...💔 mein Herz ist gebrochen seit er starb, ich vermisse ihn unendlich und es tut noch die meisten Tage unfassbar weh.


    Meine Mama hat ein Alter bei dem ich jeden Tag in furchtbarer Angst und Schrecken lebe, wenn sie auch gehen muss...


    Es gibt kein richtiges Alter, für das Gehen von über alles geliebten Menschen ❤️💔


    Aber es gibt ein viel zu frühes Gehen für so unglaublich viele Menschen.


    Aber du hast alles Recht wütend zu sein, enttäuscht, denn es ist nicht gerecht...


    Und ja, du wirst genervt und wütend sein, wenn du "alte" Menschen siehst... das tut weh, das schmerzt unendlich... :24:

  • Liebe Pia,


    das tut weh ich bin und war niemals wütend aber das ist eben auch individuell ganz klar auch Wut darf sein.

    Wütend war ich für mich nie unendlich traurig das war ich aber auch und konnte es kaum ertragen wenn Mütter Ihre Kinder in den Arm genommen haben und geschmusst haben das hat mir einen extremen Stich versetzt und die Gewissheit das es das nie wieder geben wird.


    Du hast recht es ist völlig egal wann es tut einfach immer weh und es ist oft der Untergang unserer geschützten Kindheit.

    Denn wir sind und bleiben Ihre Kinder.


    Vlg. Linchen

  • Für mich ist es unvorstellbar, hätte ich meine Eltern so früh verloren, das ist ganz furchtbar...


    ... aber das "gesegnete" Alter meiner Eltern nimmt mir, ich sage mir, nicht ein Stück an dem furchtbaren Schmerz...

  • Liebe Koula,


    auch ich kann Dich gut verstehen. Ich bin knapp 10 Jahre älter als Du und hatte immer nur meine Mutter. Wir hatten ein sehr enges Verhältnis, und als sie im Juli ganz plötzlich und völlig unerwartet verstorben ist, ist meine ganze Welt zusammengebrochen. Eigentlich alle meine Freunde und Bekannte haben noch ihre Eltern oder zumindest noch ein Elternteil. Und wenn sie von ihnen erzählen, ist das manchmal nur schwer zu ertragen. Es macht mich jedes Mal unendlich traurig ...


    Liebe Grüße

    Tine

  • Ihr Lieben,

    Es ist unfassbar wenn man die Menschen verliert, zu denen man eine tiefe Verbindung hatte und hat. Gerade die Eltern die dich kannten wie sonst keiner.

    Ich war 32 als ich meinen Papa vor 30 Jahren verlor. Meine geliebte Mama musste vor 4 Jahren plötzlich mit 86 gehen. Die Kinder meines Bruders waren 16 und 17, ihre Mama 46. Der Sohn wäre fast daran zerbrochen. Seine jetzige Frau hat ihn aufgefangen. Meine Exfrau starb vor 7 Jahren, meine alles geliebte Frau vor 6 Monaten mit 61. Der Tod schlägt unerbittlich überall zu. Was bleibt ist Schmerz, Sehnsucht, Traurigkeit und Erinnerungen. Damit "leben" zu müssen ist Höchststrafe. Und ja, ich kann sehr gut die Wut verstehen wenn man seine liebsten sehr früh verliert. Umso weniger hatten wir Zeit miteinander. Umso länger ist unser Leiden.

    Ich wünsche euch allen viel Kraft

    Liebe Grüße Billi 🌻