• Lieber Joachim,


    auch von mir die besten Wünsche zum Geburtstag und ein schönes neues Lebensjahr wünsch ich dir.


    Laß dich vom "5er" vorne nicht beirren - es ändert sich doch gar nix. Man ist doch immer so alt, wie man sich fühlt ;) :D
    Bei meinem 50er haben viele gemeint, ich müßte doch "Probleme" damit haben (bin die Älteste in unserem Freundeskreis), aber eigentlich kratzt mich das nicht - höchstens an manchen Tagen, wenn ich mich mal wie "60" fühle :D


    Und - "hellschwarze" Haare stehen den meisten Männern recht gut (finde ich halt).


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo, Ihr lieben,


    möchte mich nach langer Pause wieder einmal melden. Ich habe die "Geburtstags-Festwochen" (O-Ton meines Bruders über die verschiedenen kleinen Veranstaltungen) she genossen und muss sagen, dass ich mich immer noch wie 49 fühle.


    Kurz danach kam aber wieder mal ein großer "Hammer" in Form eines Behördenbriefes. Wie ich vielleicht schon einmal erwähnt habe, erzielen Lucia und ich mit unserer freiberuflichen journalistischen Tätigkeit so wenig regelmäßige Einnahmen, dass wir noch "aufstockendes Arbeitslosengeld 2" beziehen (in Österreich ist das Schlagwort "Hartz IV" vielleicht geläufig). Fast auf den Tag genau ein Vierteljahr nach Julians Tod (offenbar eine "Schonfrist", in der alle Trauerarbeit erledigt zu sein hat), teilte man uns nun mit, dass unsere Wohnung für vier Personen zu groß sei und wir uns eine kleinere Wohnung suchen müssen, wenn wir noch den (annähernd kompletten) Mietpreis erstattet bekommen haben wollen. Man erwartet bei der Wohnungssuche Flexibilität im ganzen Landkreis. Umzugskosten werden nur auf Darlehensbasis vorfinanziert. Die Regelungen für eine "angemessene" Wohnungsgröße sehen 45 qm bei einem Single-Haushalt vor und 15 qm für jede weitere Person. Unsere Wohnung (96 qm) ist also schlappe 6 qm zu groß.
    Wir werden jedenfalls mit allen Mitteln versuchen, in der Wohnung zu bleiben, notfalls auch bei geringerer Mietzahlung durch die Behörde. Unser Wohnort ist im äuß0ersten Norden des Landkreises. Nach Süden erstreckt er sich über mehr als 60 km. Allein Dinge wie Grabpflege über eine mögliche solche Distanz zu betreiben ist nachgerade absurd.


    Herzliche Grüße
    Joachim


    P.S.: Das aktuelle Bild von Julian (am Tisch, mit Fliege, Wasserglas in der Hand) wurde vor gut einem Jahr bei der Goldenen Hochzeit meiner Eltern gemacht.

  • Hallo Joachim!


    Wie geht es euch?


    es tut mir leid, das euch diese sorgen noch zusätzlich belasten, ich denk mir "als hätten wir eh ned genug zu tragen", dann so was


    ich wünsche euch viel kraft


    ganz liebe grüße, maki

  • ...dass es dieses Forum ja auch noch gibt. Uns geht es, wie man im Krankenhaus oft so schön sagt, "den Umständen entsprechend." Die Situationen, in denen unser "Sonnenschein" fehlt, tauchen immer wieder auf. Wir halten ihn optisch bei uns so präsent wie möglich. Mehrere Fotos von ihm hängen in der Wohnung, einige sind auch als Bildschirmschoner im Computer. Unser monatlicher Gesprächskreis "Verwaiste Eltern" hilft beim Aufarbeiten, wobei wir natürlich wissen, dass dies eine Lebensaufgabe ist.


    Ich hoffe, dass bis zu meinem nächsten Besuch hier nicht mehr so viel Zeit vergeht. Alles Gute wünscht
    Joachim

  • Hallo Joachim.Gerade hab ich erst gesehen, dass Du Deinen Geburtstagtag heute feiern darfst. Alles, alles Gute :24:

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo, lieber Joachim!
    Das freut mich, von dir zu hören!!!
    Schön, dass ihr einen Gesprächskreis gefunden habt, das hilft sicher sehr! Wie ist das denn mit eurer Wohnung weitergegangen?
    AL
    Christine


    Liebe Christine,
    wir konnten in der Wohnung bleiben, allerdings ist der Mietzuschuss, der uns gewährt wird, nun geringer. Da wir recht viel hinzu verdienen, ist es einigermaßen zu verkraften. Aber es wäre einfach ein Unding gewesen, im Extremfall über 60 Kilometer weit weg zu ziehen (von einem Ende des Landkreises zum anderen) und über eine solche Riesendistanz ein Grab zu pflegen. Von den Problemen, den ein dann zwingend nötiger Schulwechsel unserer beiden anderen Kinder mit sich gebracht hätte, einmal ganz abgesehen.
    Inzwischen bin ich - seit Mitte November - Onkel geworden. Mein Bruder und seine Frau (40 / 38 Jahre alt) haben ihrer Zweisamkeit ein Ende gesetzt. Heraus kam ein Jonas. Es ist gut, dass man den Kleinen nicht Julian genannt hat, denn das wäre eine zu große Last für das Kind geworden, dass sicherlich mit eigenen Qualitäten aufwarten wird.


    Ich wünsche eine gute Nacht. Bis bald wieder einmal!


    Joachim

  • Lieber Joachim,
    mich freut, dass ihr in der Wohnung bleiben konntet, der Wohnungs- und Ortswechsel wäre einfach eine zu große Entwurzelung für euch alle nach dem Tod von Julian gewesen. Natürlich freut mich auch, dass ihr auch sonst über die Runden kommt, das ist wichtig!
    Und dass du Onkel geworden bist, wie ist das für dich? Kannst du dich freuen oder schmerzt es, weil so viele Erinnerungen wach werden?
    AL
    Christine

  • Lieber Joachim!


    Freut mich, dass du wieder Mal bei uns vorbeigeschaut hast.


    Fein, dass ihr die Wohnung behalten konntet. Das ist wirklich eine Erleichterung.


    Du hast uns geschrieben, du bist Onkel geworden. Finde es auch gut, dass dein Neffe einen anderen Namen bekommen hat.


    Fein, dass ihr die Möglichkeit dieses monatlichen Gesprächskreises habt. Ihr fühlt euch dort sicher gut verstanden.


    Sei ganz lieb gegrüßt


    Linda

  • Hallo zusammen,
    ich wollte mich mal wieder melden, zumal Julians 2, Todestag (6.10.) nun auch schon wieder einige Wochen her ist. Unser Gesprächskreis ist im Moment unterbrochen, da die leitende Psychologin inzwischen leider selbst verwitwet ist. Umso schöner ist ein Ereignis, dass ich hier gerne mitteilen möchte. Ein mit mir gut befreundeter Komponist aus den USA (selbst Vater zweier Söhne in Julians Alter) hat von meiner Geschichte gehört und war davon so berührt, dass er mir ein 10 Minuten dauerndes Stück für Blasorchester komponiert hat: "Sieben glückliche Jahre - Nachrichten an den Himmel und zurück".
    http://www.stormworld.com/music/catalog/c21_7.html


    Im kommenden Herbst ist eine erste CD-Aufnahme vorgesehen. Sollte jemand engere Kontakte zu (eher guten) Blasmusikvereinen haben, kann er mir dies mitteilen und ich kann die Partitur als pdf-Datei zur Verfügung stellen.


    Herzliche Grüße an alle!


    Joachim

  • Hallo Joachim!
    schön von dir zu lesen
    da sag ich mal "wow"
    dies stück würde ich gerne hören
    da auch ich musik liiiiiebe
    magst erzählen, wie ist es dir gegangen am 6.10
    Julians 2 Jahrestag???
    in liebe maki

  • Liebe Maki,


    wie soll man es sagen? Die schlimmste Trauerphase ist vorbei, aber am Rest hat man eben doch ein ganzes Leben zu knabbern. Das Kreisblasorchester Ostallgäu wird das Stück im nächsten Herbst auf seine erste CD aufnehmen. Ich bin dort Mitglied im Förderverein. Als ich - mit Zustimmung des Dirigenten - das Stück in der ersten Probe vorstellte, versagte mir manchmal halt doch noch die Stimme.


    Du bist aus Linz und ich weiß, dass Oberösterreich in Sachen Blasmusik landesweit eine Spitzenrolle hat. Ich kenne selbst einige Dirigenten dort und wenn Du jemanden kennst, darfst Du gerne das Stück erwähnen.


    Herzliche Grüße
    Joachim

  • Lieber Joachim,


    wir freuen uns hier im Forum immer über "Lebenszeichen"! Man könnte ja auch lesen - "Über_Lebenszeichen" ;-) Auch wenn uns geliebte Menschen vorangegangen sind - wir müssen hier noch ausharren... Wenn Du schreibst, die "schlimmste Trauerzeit ist vorbei" - verstehe ich das richtig, dass so die ganz tiefen Momente der Verzweiflung und das Gefühl "ich kann nicht mehr weiter" einer Trauer gewichen sind, die man schultern kann? Gibt es in der Trauer positive Momente, wo Du so von Herzen dankbar für die gewesene Zeit mit Julian bist?


    Liebe Grüße,
    Markus