Meine Mutter ist gestorben- kann mir Jemand helfen?

  • Liebe Leyla!
    Ich bin sprachlos!Es tut mir sehr leid,das dein Opa gehen musste.
    Da kann ich gut verstehen,das du nicht zur Beerdigung möchtest,in so kurzer Zeit die dritte.
    Das Erinnerungen wieder hervor kommen, ist sicher,dazu ist alles noch zu gegenwärtig.
    Aber,ich möchte Jutta recht geben.Du hast noch etwas Zeit.Überleg es dir.
    Vielleicht gehst du ja "nur" zur Trauerfeier und nicht mit zum Grab?
    Ich bin sicher,du wirst die richtige Entscheidung für dich treffen.
    Viel Kraft dafür
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Leyla!


    Das ist schlimm, ich kann mir gut vorstellen, was alles wieder hochkommt und dass du Angst davor hast. Ich würde schon zur Beerdigung gehen. Hast du jemanden - eine Freundin oder einen Freund - die/der dich begleiten kann und der dich ein bissl (unter)stützen kann?


    Ein großes Kraftpaket
    von Christine

  • Hallo Liebe Leyla


    Dass Dein Papa über Deine Gedanken mit Dir schon gesprochen hat, finde ich sooooo :028: von Ihm.


    ...aber das Andere???
    Also ich würde schon zur Beerdigung gehen. Weiß... das wühlt ungemein auf. Aber im Nachhinein würdest Du es sicher bereuen, doch nicht dabei gewesen zu sein. Diese Verabschiedung ist wichtig für Dich. Dein Opa war ja mehr als nur ein flüchtiger Bekannter für Dich. So lese ich das aus Deinem Posting.


    Vielleicht gelingt es Dir, diese Verabschiedung als etwas Separates zu sehen. Nicht mit der Dynamik der Verabschiedung von Deiner Mama. Wünsche Dir das auf alle Fälle so. So kannst Du sie vielleicht ein bisschen lindern. Deine momentanen Wellen.


    Lieb Gruss


    Walter (...ich versuche es mit einem Lächeln zu Dir.... :) ....es soll Dir Kraft bringen.)

  • Ja mein Papa ist schon echt cool :)
    Bin froh, dass er mein Papa ist!


    Ich habe mich entschieden übermorgen zu der Beerdigung zu gehen. Ich finde ihr habt Recht. Es ist wichtig, dass ich mich von meinem Opa verabschiede und ich bin mir jetzt sicher, dass ich es bereuen würde nicht da gewesen zu sein. Ich hoffe nur, dass ich nicht in Tränen ausbreche. Heute in der Schule ist es schon passiert... Das war dann auch noch peinlich, weil es mir direkt vor meiner Stufenbetreuerin passierte. Ich wollte mich eigentlich nur für Mittwoch "abmelden". Sie hat gleich ganz fürsorglich den Arm um mich gelegt. Ich hasse es, wenn sie das tut, auch wenn ich weiß, dass sie es nur gut meint.


    Ich danke euch für euren Rat und für eure lieben Beiträge.
    Die Kraft die ihr mir wünscht bündele ich mir für Mittwoch...


    LG
    Leyla

  • Hallo Liebe Leyla


    Möchte da noch schnell hinzufügen: Tränen brauchst Du nicht zurückhalten. Ich selbst finde es positive, wenn man den wahren Gefühlen freien Lauf lässt. Die was es im Moment nicht verstehen, werden spätestens dann darauf kommen, wenn sie in einer ähnlichen Situation sind. Kümmere Dich nicht darum. Es sollte wegen Tränen, solange sie echt sind, keine Scham geben.


    Alles Liebe und Gute für Mittwoch. Tränen freien Lauf lassen zu können, erleichtert.


    Lieb Gruss


    Walter ( :) ...fein dass Du so einen coolen Papa hast. Du brauchst ihn jetzt ganz wichtig. Und Dein Papa Dich.)

  • Liebe Leyla,


    ich bin sicher, dass dein Opa im Himmel auf dich stolz ist! :thumbsup:


    Eine Beerdigung ist das gemeinsame Beschreiten des letzten Weges und du würdest es später wahrscheinlich einmal sehr bereuen, wärst du nicht dabeigewesen.


    Im Gedanken sind wir alle am Mittwoch bei dir!


    lg
    Regenbogen

  • Liebe Leyla,


    Tränen sind uns unangenehm, weil wir damit zeigen, wie schwach wir grad sind und Schwäche wollen wir Menschen nicht gerne zeigen. Aber immer stark sein ist halt nicht gesund! Und: Schwächen zugeben können ist eigentlich eine Stärke ... also, auch wenns dir peinlich war, dass du in Tränen ausgebrochen bist, es ist gut und gesund und die anderen sollen ja grad jetzt wissen, wie schwer du es hast, damit sie auf dich Rücksicht nehmen können.


    Sag deiner Stufenbetreuerin einfach, dass du dankbar für ihr Verständnis bist, es aber nicht magst, wenn sie den Arm um dich herumlegt.


    Alles Liebe, viel Kraft und lass beim Begräbnis deinen Tränen ruhig ein bisschen Lauf, das ist wichtig!
    Christine

  • Es war...genauso...nein, noch schlimmer als ich es mir gedacht habe.Mir liefen die ganze Zeit die Tränen. Ich konnte einfach nicht anders. Ich wollte aufstehen und raus gehen, weil ich die Situation kaum noch verkraften konnte aber ich war irgendwie bewegungsunfähig.
    Der Redner vorne hat das nur noch verstärkt indem er dauernd erwähnte, dass nicht vor allzu lange Zeit meine Mutter bzw Opas Tochter und sein Halbbruder gestorben sind. Das hat so weh getan...die bloße Erwähnung! Ich habe so weinen müssen... Papa ging es nicht viel besser...
    Es geht mir fast wieder wie nach Mamas Beerdigung. So viele Gedanken sind wieder da. Sie haben mich letzte Nacht auch nicht schlafen lassen...
    Und dann rief noch mein Bruder an und warf mir vor, dass ich meine Trauer in mich hinein fresse. Da wusste ich garnicht mehr was ich sagen sollte...

  • Hallo Liebe Leyla


    Hast Schlimmes durchgemacht gestern. Denke aber nicht, dass Du die Trauer in Dich hineinfrißt. Das erkennt man schon an Deinen Schreiben. Vielleicht sieht Dich Dein Bruder nicht immer so. Oder er ist selbst so in Trauer, dass da auch mal eine Überreaktion passiert. In der Zeit der Trauer passieren oft einmal Dinge untereinander, die man sich sonst gar nicht wünschen würde. Diese Zeit ist einfach unberechenbar. Viele, geduldig tröstende Momente wünsche ich Dir.


    Lieb Gruss


    Walter ( ....und viele Kraftpakete aufs Neue dazu.)

  • Hallo,


    Heute geht es mir nicht viel besser. Seit Mittwoch versinke ich oft tief in meine Gedanken. Ich denke darüber nach was ich mit Mama und Opa alles erlebt habe. Sie sind immer da gewesen. Ich kannte nie eine Zeit ohne sie. Sie sind ein Teil meiner Kindheit und Jugend und nun sind sie weg :(


    Papa ist ebenso still wie ich. Wir schweigen uns fast nur noch an. Es gibt aber auch irgendwie kein richtiges Wort, was man sagen kann.
    :13: ;(

  • Hallo Liebe Leyla


    Mir hat am Anfang geholfen, das heißt: es hilft mir nach einem Jahr Trennung immer noch, diese schmerzlichen Gedanken nieder zu schreiben. Oftmals waren es nur ein paar wenige Zeilen, dann brach plötzlich wieder viel aus mir heraus. Es wurden dann Seiten.


    Auch Fotos gemeinsam sortieren, kann auf Dauer etwas Erleichterung bringen. Auch wenn es im Moment schwer ist, und vielleicht auch Überwindung braucht. Aber Fotos hat man immer in glücklichen Momenten gemacht. Sie rufen diese gücklichen Momente wieder hervor. Und zu zweit könnt ihr dann davon untereinander erzählen. Und so Euch in positive Gedanken eurer Lieben schwingen. Wäre ja noch viel trauriger, ihr hättet diese nicht.


    Aber möchte schon dazu sagen, dass für Jeden uns Trauernden die Situation anders ist. Ob die oben genannten Euch wirklich gut tun, kann ich hier nicht bestimmen.


    Lieb Gruss


    Walter ( ... habe viele Briefe schon an meine Liebe geschrieben, und an Ihre EMail-Adresse versendet :huh: )

  • Hallo Leyla,


    Walter hat dir gute Tipps gegeben, vielleicht ist was dabei, was du mal versuchen magst! Vergiss nicht, dass die Trauer und der Schmerz auch ein Zeichen dafür sind, wie sehr du die beiden gemocht hast und wie wichtig sie in deinem Leben waren. Deine Trauer ist jetzt einerseits Bewältigungsarbeit, die du leistest, um gesund aus ihr hervorzugehen, deine Trauer ist aber auch die Verlängerung deiner Liebe zu den beiden über den Tod hinaus. Vielleicht hilft dir das, deine Trauer anders zu bewerten, weil du sehen kannst, dass sie einen Sinn hat!
    Alles Liebe
    Christine

  • Danke für die guten Tips, Walter. Ich werde schauen ob etwas für mich dabei ist. Das mit dem Briefe schreiben hört sich gut an.


    Gleich fahre ich mit meinem Bruder zum Amtsgericht um das mit Opas Nachlass zu klären. Ich will so garnicht da hin...


    LG
    Leyla ;(

  • Hallo ihr Lieben,



    Ich habe mich heute mal hingesetzt und meiner Mutter einen langen Brief geschrieben. Ich habe geschrieben wie sehr ich sie vermisse und, dass ich hoffe, dass sie bei mir ist und weiss, dass ich sie noch brauche. Während des Schreibens bin ich dann plötzlich wütend auf sie geworden.
    Wie sie sich so kaputt machen kann...Ob sie nicht mal daran gedacht hat, was sie anderen damit antut....dass sie doch hätte wissen müssen was auf sie zukommt. Am Ende ging mir sogar der Satz durch den Kopf, wie sie es wagen konnte uns mit 48 Jahren zu verlassen.
    Ohne die Mail abzuschließen hab ich sie dann weggeschickt... Jetzt fühle ich mich jedoch kein bisschen erleichtert....eher noch schlimmer!
    Was ich alles geschrieben hab... Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen. Ich weiss ja garnicht ihre genauen Beweggründe.
    Andererseits macht es mich immernoch rasend und unendlich traurig, dass sie es in Kauf genommen hat früher zu sterben. Rücksichtslos und egoistisch. Oder meine ich das nur? Warumbin ich auf einmal so sehr wütend und nicht mehr "nur" traurig? Ich bin verwirrt...

  • Hallo Liebe Leyla


    Bin noch auf, und hab eben bei Dir gelesen.


    Möchte aber nicht mit eigenen Worten dazu antworten, sondern mit denen von Christine die sie unlängst Jemanden geschrieben hat, auf dasselbe "wütend"..., wie bei Dir.


    "zur Trauer gehört auch Wut. Die meisten Trauernden sind neben der Trauer auch wütend auf den Verstorbenen, weil sie ja verlassen wurden. Das ist eine ganz natürliche menschliche Reaktion: Wenn uns jemand verlässt, den wir lieben, dann sind wir zornig. Der Traum hat dir deinen Zorn, deine Wut bewusst gemacht. Lass den Zorn zu, sei mal ordentlich wütend auf (Name), schreib ihm einen entrüsteten Brief. Ich weiß, dass das schwer fällt, aber du kannst ja ganz unten hinschreiben, dass du so wütend bist, weil du ihn ja liebst. Wär er dir wurscht, wär da keine Trauer, aber auch keine Wut. Hab keine Schuldgefühle, das Zulassen von Wut gehört auch mit dazu! "



    Lieb Gruss


    Walter (... :) denke es ist alles OK)

  • ..denn meine Mutter war leider auch Alkoholikerin und wenn man sie darauf angesprochen hat, meinte sie einfach, es gehe niemanden etwas an, wenn sie trinkt.


    Jetzt sehe ich das anders; meine Mutter war eine arme (alkohol-)kranke Frau. Sie hat ihr Leben nur ertragen, wenn sie getrunken hatte. Ansonsten kam sie anscheinend mit der Realität nicht klar. Es ist so schade; die Alkoholiker wissen nicht, was es heißt, das Leben "normal" zu leben und nicht in einem Rauschzustand... Ich verstehe es nicht und habe mir als Kind immer gedacht, dass wir Kinder schuld daran hatten, wenn unsere Mutter getrunken hatte.


    Ich hatte eine Bekannte, welcher die Alkoholsucht auch wichtiger als ihren zwei lieben Kinder war. Alkoholiker haben oft nur einen Sinn im Leben; Alkohol zu beschaffen und in ihrer eigenen Welt zu leben.


    lg
    Regenbogen