ich vermisse Papa

  • Hallo Baum


    Das mit dem Verschenken an liebe Freunde, finde ich sehr lieb und schön von Euch. So bleiben die Dinge in Ehren zu Eurem Papa. Weit verstreut.


    Wie geht es Dir inzwischen?


    Sei von mir lieb Gegrüßt


    chan


    PS Hallo Jutta
    Danke für Dein Verständnis meines Gedanken. Ich habe leider immer Angst vor zu kurzen Leitern. Im Leben.

  • Hallo chandw !!!!!



    Wie es mir geht ???? Ich weiß es auch nicht genau, es ist wie Achterbahn fahren. Mal geht es aufwärte mal abwärts und umso höher ich oben bin um so tiefer geht es wieder runter.



    Ich habe manchmal schon richtig Angst wenn es normal läuft, denn dann kommt wieder ein tiefes Loch.
    Ich habe auch ein schlechtes Gefühl wenn ich mal gut drauf bin. Vor ein paar Tagen war eine Freundin da und wir haben von Papa geredet, da flossen die Tränen wieder. Ich wurde ganz überraschen gefragt was los sei ??? Dir ist es doch in letzter Zeit so gut gegangen. Hahahaha ,warum hat keiner Verständnis und mehr Einfühlungsvermögen ????? Warum lebt jeder so weiter als sei alles beim Alten ????


    Ich kann es nicht verstehen !!!!


    Ech noch einen schönen Sonntag
    lg baum

  • Ich verstehe so gut deine Gefühle und deine Wut-mir ging es gleich und vielen anderen auch.
    Und ich find es ganz gut das du das sagst ich habs nie getan.
    Für die anderen hat sich ja nix geändert aber du hast deinen Vater verloren und dein Leben wird nie wieder wie vorher.
    Du kannst versuchen es deiner Freundin zu erklären ich glaub sicher sie wird es verstehen.Sag ihr das so wie dus denkst.
    verstehen wird es nur jemand dem es gleich geht!
    Und du darfst kein schlechtes Gefühl haben wenn du gut drauf bist-dein Papa ist immer bei dir der weiß ja wies dir geht.
    Wünsch dir alles Liebe Lisi

  • Danke Lisi ...


    du hast mir ein bißchen mein schlechtes Gewissen in jeder Hinsicht genommen. Ich möchte meinen Freunden gegeüber nicht ungerecht sein, aber man fühlt sich halt oft nicht verstanden und allein gelassen. Mir hilft es sehr hier meine Gedaken und Gefühle auf zu schreiben, und so Leute zu finden denen es gleich geht und die einen verseheh .-.-.-. sonst meint man ja man spinnt ein bißchen .-.-.-.- mit dem normalsten auf der Welt nicht klar zu kommen.



    DANKE

  • Liebe Baum!


    Möchte dich hier herzlich Willkommen heißen (mit etwas Verspätung) und dir auch meine herzliche Anteilnahme aussprechen.


    Auch bei Freunden, die uns eigentlich verstehen müssten, kann es passieren, dass sie erschrecken, wenn sie uns weinen sehen. Wenn es einem eine Zeit lang relativ gut geht, meint jeder, man ist nun drüber hinweg. Aber dem ist nicht so. Die Trauer und der Schmerz sind noch lange Begleiter. Viele können das erst nachempfinden, wenn sie selbst Mal jemanden nahestehenden verlieren.
    Möchte mich Lisi anschließen, wenn es dir besser geht, so habe wirklich kein schlechtes Gewissen deshalb. Dein Papa möchte das auch so, dass es seinem Mädel gut geht und nicht nur traurige Stunden erlebt. Im Herzen tragen wir sie immer und überall mit, unsere lieben Verstorbenen.
    Und für die schlechteren Tage sind wir da, hier drinnen ist immer jemand, der ein offenes Ohr hat und sich nicht wundert, wenn du Mal nicht so gut drauf bist.


    Sei lieb gegrüßt


    Linda

  • Hallo Baum


    "Achterbahn fahren".... Die Gleichung ist gut. Trauer ist Achterbahn fahren. Dabei kennt, und sieht man die nächste Kurve gar nicht, die auf einen zukommt. Ist es eine Wellige? Ist es eine steile Bergauf? Eine steile Bergab? Die Achterbahn der Trauer kennt keinen Wochentag. Sie kennt aber auch keine Uhrzeit. Sie schleudert einem durch die Gegend nach Ihrem eigenen Muster. Eigensinnigem Muster.


    Wut gehört selbstredend auch dazu. Denn wie soll man so eine eigensinnige Achterbahn in den Griff bekommen. Eine Achterbahn, die das Gegenüber ja gar nicht sehen kann. Weil es selbst nicht weiß, was eine Achterbahn der Trauer ist.


    Wünsche Dir, wie immer, ruhige Momente in der Fahrt Deiner Achterbahn.


    Sei von mir lieb Gegrüßt


    chan

  • Hallo Linda -- schön, daß wir uns gefunden haben..




    Deine Worte trösten mich wieder für einen Moment , oder auch für ein paar Tage weiter,-,-,-,-,-,-, DANKE



    ich bin immer wieder überrascht wieviel Leute sich die Zeit nehmen mir zu schreiben, und vorallem finde ich es "witzig" ,daß viele eigentlich ganz nah von mir wohnen. Aber manchmal findet man sich eben auf Umwegen.


    Danke nochmal und dir auch alles liebe.




    Dein Baum
    Hast du auch einen netten Menschen verloren, da du mich so gut verstehst???

  • Liebe Baum!


    Ach - du wohnst in der Nähe?


    Habe meine Eltern verloren. Mein Vater hatte auch Krebs.


    Das finde ich schön, dass ihr bestimmte Kleidungsstücke an Freunde verschenkt habt. So kann sie noch jemand nützen und dabei auch an deinen Vater denken. Wegen "zu früh" - da denke ich Mal - da hat jeder sein eigenes Zeitgefühl. Manche räumen alles gleich nach der Beerdigung weg, andere haben nach Jahren noch das Rasierzeug im Bad stehen od. so. Ich denke ein zu früh od. zu spät gibt es da nicht. Ich konnte mich von vielen Dingen schwer trennen, einiges habe ich noch immer (obwohl schon siebeneinhalb Jahre her), aber ich bin für mich persönlich drauf gekommen, dass es mir nach einer gewissen Zeit besser getan hat, mich zu trennen, als noch länger jeden Tag ansehen zu müssen. Hatte ewig sein Blouson (als einziges Kleidungsstück noch) im Flur hängen, wo ich tagtäglich mehrmals vorbei kam. Ich habe es zwar noch immer, aber weggehängt. Geht mir besser dabei.


    Wo befindet sich heute deine Achterbahn?


    Lieben Gruß


    Linda

  • Hallo Linda ,


    ich habe meinen e-mail schon lange nicht mehr geöffnet ,, ich wollte einfach nicht .


    Zur Zeit geht es mir nicht gut, der Frühling macht mir zu schaffen. Ich hör immer jetzt geht es aufwärts , die Tage werden länger und alles wird leichter.


    Ich hasse es momentan , wenn ich merke wie die Tage länger werden, die Narur erwacht und ganz schlimm ist das Vogelgezwitscher,.,.,. daß alles hat doch


    Papa so geliebt .....


    Das Grab zu besuchen ist auch eine Horror, es ist teilweise noch verschneit und verdreckt. ; man kann nichts pflanzen oder irgendwie liebevoll herrichten.


    Grabstein gibt es noch keinen und die komische Umrandung ist grauenvoll , und hat sich natürlich auch über den Winter " bewegt". Der Gedanke, daß da


    ganz unten mein Papa liegt läßt micht fast ausflippen ...... und es schmerzt



    Wenn du das liest hoffe ich du hältst mich nicht für irre, aber so fühle ich mich momentan.


    cioa und hoffentlich lese ich bald was von dir dein baum

  • Hallo baum!
    Also für "irre" halte ich- und die Anderen hier sowieso-dich mit Sicherheit nicht!!
    Was du hier beschreibst,kenne ich genau.Wie oft hab ich vor dem Grab meines Vatis gestanden und überlegt,es kann doch nicht sein,das er da "unten" liegt?! ?(
    Mein Vati war wie dein Papa.Er besaß einen Garten,pflanzte,jätete Unkraut usw.Er liebte auch das Gezwitscher der Vögel im Frühling-denn dann erwacht die Natur-(sein Spruch).
    Den Garten hat jetzt mein Bruder,ich hab einen Eigenen.
    Dein Papa ist ein Teil von dir.Ein Teil von dir ist nun gegangen.Das ist verdammt schwer.Ständig erinnert etwas an ihn.Für dich ist es der Frühling.
    Es ist erst so kurz her.
    Gib dir Zeit,mir geht es noch heute so wie dir.Wenn auch nicht ganz so heftig.
    Viel Kraft und liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Hallo Karla --- DANKE für deinen Beitrag ,,,


    Mir hilft es von anderen, wenn auch anonym , verstanden zu werden. Hier kann man Dinge aufschreiben, und mit anderen teilen, die oft die besten Freunde nicht verstehen.


    Hier kann man Gedanken loswerden , die man mit niemanden teilt oder bespricht.


    Wie lange ist es her ,daß du deinen Papa verloren hast ?



    Eigentlich ist es doch eine "Sache" die jeden mal trifft und die auch zum Leben gehört. Es ist ja sogar die "richtige Reihenfolge" , wenn zuerst ein Elternteil geht , und doch schmerzt es und manchmal weiß man einfach nicht weiter ...



    lg. Baum

  • Liebe baum!
    Mein Vati ist vor 2Jahren relativ plötzlich gestorben.Ich war -wie man so sagt- ein "Vatikind"-die einzige Tochter neben noch 3 Brüdern.
    Es war schon ein enges Verhältnis.Wir hatten die gleiche "Wellenlänge",wie man so sagt.
    Ja,es stimmt.Es gehört zum Leben dazu,auch in dieser "Reihenfolge".Man weiß,der Tag kommt irgendwann.Aber es ist immer zu früh,egal,wie alt Mutter oder Vater sind.Sie fehlen einfach nur unendlich und überall. :13:
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Baum!


    Du musst dir vorstellen,dass dein Papa nicht da unten liegt, dass das nur seine Hülle ist. Seine Seele ist um euch herum, auch wenn ihr sie nicht seht. Vielleicht ist es für dich etwas tröstlicher, wenn du weißt, dass es deinen Papa jetzt gut geht, dort wo er ist und du jeder Zeit mit ihm reden kannst. Ihr kommuniziert jetzt weiter, nur auf eine andere Ebene. Warum sollte das mit dem Tod aufhören?!


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft!


    Liebe Grüße!


    Melinda

  • Liebe Baum!


    Alle herum freuen sich auf das Frühjahr, auf mehr Sonnenschein, auf das Aufleben der Natur und selber ist man tief in der Trauer und kann man gar so nicht verstehen, wie all die anderen sich so freuen können, wo in einem drinnen doch dieser heftige Schmerz zu schaffen macht. Geht es dir so? Weißt du, ich mag mir das gar nie vorstellen, dass meine Eltern da "unten" im Grab liegen. Ich stelle mir immer vor, sie sind "oben", haben keine Schmerzen, fühlen nur eine Leichtigkeit. Ich glaube fest daran.


    Ja, auch wenn die "Reihenfolge" stimmt, so ist der Abschied immer zu früh und tut weh, wie besonders bei dir und auch bei Melinda und Karla und vielen anderen. Ja, es gehört leider zum Leben dazu. Aber wir sind "dafür" nicht vorbereitet, müssen erst lernen, ohne diesem lieben Menschen zu leben. Wir tragen sie immer in unseren Herzen und versuchen, weiterzumachen und hoffen, dass der Schmerz erträglicher wird und die Sonne uns wirklich wieder wärmt.


    Dir alles, alles Liebe


    Linda

  • Liebe Baum,


    die Vorstellung, dass ein geliebter Mensch "da unten" liegt, das ist eigentlich für alle Angehörigen, die ich kenne, sehr schwer! Wenn sich das Grab dann nach einer Zeit absenkt, dann wird einem das nocheinmal ganz deutlich und das erzeugt dann einfach schlimme Phanatsien. Magst du erzählen, was du dir genau vorstellst, wie es da unten ist? Vielleicht kann ich dir diese Phantasien ein wenig entschärfen.


    Alles Liebe
    Christine

  • Liebe Baum!


    Das nach Hause kommen war ganz anders, ganz was Wichtiges in deinem Leben hat gefehlt, du hast wiedereinmal die Endgültigkeit richtig zu spüren bekommen, dein Papa wartet nicht auf dich. So gern würde man die Freude beim Vater sehen über die mitgebrachte Salami und leider ist da die Leere. Nach solchen Erlebnissen holt uns die Trauer auf einem Schlag wieder volle ein. Obwohl man glaubte, mit der Trauer mittlerweile besser zurecht zu kommen, wirft es einem wieder aus der Bahn. Liebe Baum, hab Geduld mit dir selber. Bei dir ist ja noch gar nicht so viel Zeit vergangen! Vielleicht hilft dir wirklich das Schreiben (mir hat es immer geholfen). Keine Angst, du nervst nicht!!Im Gegenteil - wir verstehen dich. :24:


    Soll der Grabstein bis zum Jahrestag fertig werden?


    Deine Kinder kosten dich auch Kraft, gleichzeitig brauchst du Energie für deine Trauer. Kann es verstehen, dass du dich manchmal einfach für ein paar Momente weg wünschst. Hast du die Möglichkeit, manchmal Kraft zu tanken? Ich hoffe es!


    Melde dich immer, wenn dir danach ist.


    Alles Liebe


    Linda

  • Liebe Baum,


    ja, dieses Gefühl beim nach Hause kommen - so gehts mir auch, wenn wir von einer Reise zurückkommen. Da kommt alles wieder doppelt zurück, was man schon überwunden glaubte. :24:


    Kinder im Alter der deinen kosten viel Kraft - und "nerven" oft auch, wenn man selbst gut drauf ist. Also nur klar, wenn du manchmal "weit weg" möchtest.
    Vielleicht kannst du versuchen, jeden Tag wenigstens ein paar Minuten etwas "nur für dich selbst" zu tun? Es ist oft schwierig, sich diese Zeit freizuschaufeln, doch es hilft sehr.


    Und - schreibe ruhig, wenn dir danach ist. Du nervst ganz sicher nicht. Und ev. ist das ja dann "die Zeit für dich".


    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.