Ich weiß nicht mehr weiter...

  • Liebe Linda,
    danke für deinen Beitrag!


    Ja du hast wohl recht... weiß nicht, aber ich habe so das Gefühl, dass ich das alles nicht so richtig bearbeitet habe davor,
    vielleicht auch eben weil es so schwer fällt. Jeder Gedanke, alles, was einen an den geliebten Menschen erinnert (was so ungefähr alles ist) tut furchtbar weh,
    aber durch die Tränen hindurch muss man gleichzeitig auch lächeln, ein trauriges, schmerzhaftes zwar, aber immerhin.
    Er war die ganze Zeit schon in meinen Gedanken, ständig da, und ich habe ihn auch schon die ganze Zeit gespürt, hier, bei mir...
    Aber die Gedanken haben sich dauernd ineinander verhangen und sind nicht weitergegangen, immer nur im Kreis.
    Und jetzt... jetzt gehen sie ein bisschen weiter, verfangen sich dann wieder, lösen sich wieder, gehen wieder weiter um dann wieder am Anfang anzugelangen.
    das ist verwirrend und tut auf eine unbeschreibliche Art weh- aber vielleicht ist es ja gut so.
    Ich saß heute ganz lange einfach nur da und hatte die Augen zu. Im nachhinein könnte ich nicht mehr sagen, ob es ein Traum war oder nicht, aber der ganze Raum ist ein bisschen heller geworden, ich habe es ja nicht direkt gesehen, ich hatte ja die Augen zu, aber das merkt man ja wenn es heller wird... Ja ich weiß, es hätte auch die Sonne sein können, aber es hat in Strömen geregnet.. da ist mir klar geworden, dass er zwar tot ist, aber wirklich weg wird er nie sein... Er lebt im Herzen derjenigen, die ihn lieben und in meinem weiter- für immer. Und in seiner Musik. Aber es tut trotz allem, allem was mir bewusst geworden ist die letzten Tage, unendlich weh...


    Aber ich habe noch eine andere Frage...
    Meint ihr, ich sollte mit den Menschen (meiner Mutter und meiner Freundin) darüber reden?
    Ich habe in den letzten Tagen sehr wenig geredet, weil ich nicht will, dass sie sich sorgen machen müssen die ganze Zeit, und ich versuche, es nicht wirklich zu zeigen, dass ich traurig bin vor allem wenn ich weine versuche ich das "heimlich" zu halten.
    Das macht mich unglücklich, weil ich das eigentlich nicht mag, etwas zu verbergen... aber das war schon schwer genug, einmal überhaupt davon zu erzählen, wie es mir geht, ich weiß auch nicht warum. Sonst fällt mir das nicht so schwer.
    Sollte ich vielleicht trotzdem nochmal versuchen, zu reden? Was meint ihr? Oh man, ich komme mir gerade vor wie ein kleines Kind... so hilflos...

  • Liebe Coeur,


    ich würde den Schritt wagen und mit einer Person darüber reden, der Du wirklich vertraust. Jemand, der Dich ernst nimmt und Dir nicht zu verstehen gibt, dass er diese Geschichte und damit Deine Gefühle nicht ernst nimmt. Aber ich glaube, es würde Dir helfen wenn Du auch "Face 2 Face" darüber sprechen könntest.


    Ich bin schon gespannt, was Du uns berichtest!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Hallo ihr Lieben!


    Ich habe mir jeden Abend vorgenommen, mit meiner Mutter zu reden- habe allerdings kein Wort rausgebracht...
    Bis dann gestern Abend. Wir haben einen Film angeschaut, und als dann einer gestorben ist... ja das ist immer so eine Sache... ich musste weinen.
    Und dann musste ich ja eh erzählen, was los ist.
    Erst hat es mir eher mehr weh getan, als es mir geholfen hat, weil sie mir die ganze Zeit gesagt hat, dass ich ihn doch nie gekannt habe,
    und er bestimmt nicht so wäre, wie ich ihn mir "vorstelle". Gleichzeitig hat mir das geholfen, ein wenig den Verstand beizubehalten während wir geredet haben,
    mich nicht so gehen zu lassen. Sonst hätte ich sowieso nicht reden können...
    Ich hab ihr auf alle Fälle trotz allem alles erzählt, was mir auf dem Herzen lag, nur, dass ich eine Verbindung zu ihm fühle habe ich nicht gesagt.
    Aber ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, sie sei irgendwie... wütend auf mich, was mich total verwirrt hat...
    Sie hat nur gemeint, dass sie glaubt, dass es so schlimm für mich ist, weil ich erst nicht wusste, dass er tot ist...
    Ich habe eigentlich nach dem Gespräch nur noch mehr weinen müssen... aber am Morgen ist sie reingekommen und hat erzählt,
    dass vorhin als sie Gefrühstückt hatte, eine weiße Taube auf dem Baum saß. Und sie hat gemeint, dass es bestimmt Grégory war, der da war, um uns zu sagen, dass es ihm gut geht...


    Ich weiß jetzt auch nicht so richtig, was ich davon halten soll...
    Ich bin gerade sehr verwirrt.

  • Hallo Coer!
    Deine Mutter hat über das,was du ihr erzählt hast erst nachdenken müssen.
    Aber-sie hat dich sehr wohl verstanden,sie hat die weiße Taube schon richtig gedeutet,sie fühlt mit dir.
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Du hast eine ganz wundervolle Mutter,sie versteht dich und es ist gut das du es ihr erzählt hast.
    Ich hab dir schon mal gesagt,du schreibst so toll,du kannst deine Gefühle so gut ausdrücken.
    Du gehst noch zur Schule,oder?
    Was möchtest du beruflich machen?
    Ich finde das ist ein ganz großes Talent das du da hast.
    Ganz liebe Grüße Lisi

  • Liebe Karla, Liebe Lisi,


    ja, ich denke auch, dass meine Mutter erst nachdenken musste, mich aber verstanden hat und es auch tut.
    Ich bin froh, dass ich es ihr erzählt habe, auch wenn es mir unendlich schwer fiel, meine Gedanken in Worte zu fassen...
    Heute habe ich mit einer Freundin, die vor kurzem ihren Großvater verloren hat, geredet. Sie hat mir ihre Geschichte erzählt, wie sie sich fühlt.
    Und dann habe ich ihr eben auch meine erzählt.
    Sie sagte mir, dass ich begriffen habe, wie wertvoll das Leben ist, und das das ich deswegen diese ... Verbindung zu Grégory habe,
    weil er mir das gezeigt hat und immernoch zeigt, in jeder Sekunde.
    Und dass es jetzt meine Aufgabe ist, das auch versuchen, weiterzugeben. Sie hat gemeint, sie spürt das, mit welcher Kraft ich das Leben liebe.
    Sie hat mich gefragt, ob ich es denn für möglich halte, dass unsere Seelen etwas gemeinsam haben, auch weil ich im Unterbewusstsein eben schon vor seinem Tod um ihn wusste,
    und dass ich das eher als Geschenk betrachten soll, welches ich dankbar akzeptieren sollte, diese wunderbare Verbindung.
    Es hat mir wirklich geholfen, mit beiden zu reden... und dass sie mich beide ernst genommen haben, auf ihre Art.


    und ja, ich gehe noch auf die Schule, ein Jahr noch.
    Danke! :) Ich schreibe sehr gerne, aber singen tue ich noch viel lieber,
    deswegen will ich mich ein Jahr lang in meiner Heimat (Norwegen) erst mal ganz und gar der Musik widmen, es gibt dort so eine Art Schule/ Ausbildung...
    Ich schreibe allerdings auch relativ viel, ich habe ein "Buch" letztes Jahr fertiggeschrieben. Es hilft mir, den Kopf ein bisschen klarer zu bekommen...

  • Gestern war sein Todestag.
    Der ganze Tag ist vor mir abgelaufen wie ein Film, ich war nicht wirklich da.
    Heute ist der Schmerz fast unerträglich, schaffe es kaum, aus dem Bett aufzustehen, essen kann ich sowieso nichts.
    Meine Mutter weiß, welcher Tag gestern war, aber sie glaubt, dass ich heute einfach krank bin.
    Mein Kopf tut weh und meine Augen sind ganz wund vom weinen. Mein Herz schlägt viel zu schnell und unregelmäßigu
    und es ist so leer in mir drinnen. Ich kann mich zu nichts aufraffen, dazu ist mein Körper viel zu schwer.Mein Kopf fühlt sich an,
    als ob er gleich explodieren würde, zu viele Gedanken suchen ihren Platz da drinn.
    Ich wollte spätestens Gestern einen neuanfang starten, versuchen, das "neue Jahr" ohne tränen, ohne trauer und schmerz zu beginnen.
    Es geht nicht

  • Liebe Coeur!


    Wie geht es dir mittlerweile? Hast dich ein wenig gefangen? So ein Todestag ist immer ganz besoders schlimm, ich denke, da geht es ganz vielen von uns schlecht. ;( Aber ich hoffe für dich, dass nun mehr bessere Tage kommen werden. Ich denke, das wird nicht gelingen, ein neues Jahr ohne Tränen, Schmerzen und Trauer, es liegt nicht an den Vorsätzen. Du wirst immer wieder Tage drinnen haben, wo du besonders an ihn denken musst und du traurig bist. Aber gibt die Hoffnung nicht auf, dass es allmählich wirklich leichter wird. Die Tage werden erträglicher werden, du wirst wieder mehr Kraft bekommen, du wirst auch wieder Freude spüren. Manchmal hilft mir dabei, jemanden anderen was Gutes zu tun und durch seine Freude selber Freude zu spüren.


    Erzähl, wie es dir in den letzten Tagen ergangen ist, ja?


    Mit ganz lieben Wünschen, dass es dir besser gehen möge!


    Linda

  • Liebe Linda,


    vielen Dank für deine Worte- es rührt mich immernoch wirklich sehr, dass ihr mir zuhört und mir versucht zu helfen!


    An irgendeinem Tag in der Woche, ich weiß nicht mehr welcher, bin ich aufgewacht und hab mir fest vorgenommen, dass es Heute,
    wenigstens EIN Tag, mal möglich sein MUSS, mich aufzuraffen. Ich habe die Zähne zusammengebissen, bin aufgestanden, habe mich den ganzen Tag "tapfer" durchgeschlagen,
    um am Abend umso mehr weinen zu müssen. Du hast recht, man kann sich vornehmen, wie viel man wil, nicht zu weinen, aber das geht nicht.
    Wenn es an einem Tag besser geht, dann ist da ein Gefühl da, von Anfang an, wenn man keine Alpträume hatte und einfach mal eine Nacht durchgeschlafen hat.
    Aber das lässt sich nicht steuern, dass wisst ihr alle bestimmt noch tausend Mal besser als ich.
    Gestern war es tatsächlich wieder besser, ich war draußen, hab mich mit meiner Freundin getroffen, habe nicht geweint. Aber er ist immer, egal wie es mir geht, das erste, woran ich denke, wenn ich morgens aufwache und das letzte, was ich vor mir sehe, bevor ich einschlafe.
    Heute ist es wieder nicht so gut... aber ich wiederhole mich nur, wenn ich schreibe, was ich fühle.
    Ich glaube ich wiederhole mich sowieso dauernd.
    An manchen Tagen denke ich mir, dass ich mich doch nicht so gehen lassen darf, dass ich mich aufraffen muss, und dann denke ich auch, dass ich das kann,
    dass ich alles im Griff habe und wenn ich will einfach wieder glücklich sein, und ein neues Kapitel beginnen.
    Aber dann wird mir immer wieder bewusst, dass das Leben kein Buch ist, kein Film, bei dem alles sich immer so wendet, wie man es gerade will...
    Und wenn ich mich frage, wieder und wieder, wie es sein kann, warum ich ihn so sehr vermisse und liebe, und mich frage, ob es überhaupt möglich ist, so
    zu fühlen, und ob das nicht alles in meinem Kopf ist. Aber dann ist er da, irgendwie, in irgendeiner art und weiße und dann weiß ich wieder, warum er mir so sehr fehlt.
    Das schwierigste ist, dass ich ihn in diesem, irdischen, Leben, nicht gekannt habe und keine "echten" Erinnerungen oder Erlebnise habe, an die ich mich erinnern kann,
    von denen ich erzählen kann. Es ist nur ein Gefühl, winzige Zeichen, dass er hier ist und dass er mich kennt. Ein Gefühl, dass auch ich ihn kenne, dass ich weiß, wer er ist.
    Ich frage mich manchmal, ob es möglich ist, irgendwen zu kennen, den man HIER noch nie getroffen hat, vielleciht, wer weiß, von dort, wo unsere Seelen waren, bevor wir geboren wurden? Dort, wo wir wieder hingehen werden, wenn wir hier nicht mehr sein sollen. Warum tut es nur so weh, wenn man doch weiß, dass das Leben nach dem Tod weiter geht? Es ist ja eigentlich nur eine kurze Zeit, die wir von unseren geliebten getrennt sind...

  • Liebe Coeur,


    ich muss dich mal was fragen.
    Warum kannst du dich so genau erinnern, dass du genau am 30. 4. 2007 aufgewacht bist und weinen musstest?


    Und: Wie lange geht es dir schon so schlecht? - Ist das seit Winter 2008 oder seit Winter 2009?


    Liebe Grüße
    Christine

  • Liebe Christine,


    das weiß ich so genau, weil ich damals Tagebuch geführt habe- und an dem Abend habe ich genau das in mein Tagenbuch geschrieben und die Tage danach ging es mir auch schlecht, was ich auch geschrieben habe. Ich weiß, dass kann Zufall sein, ich weiß, es könnten damals "Hormonschwankunen" gewesen sein, oder was acuh immer. Aber irgendwie glaube ich das nicht, das war kein Zufall.


    Es fühlt sich an, als wäre es eine Ewigkeit. Aber- ich habe ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht- es war Winter 2009.
    Aber du musst wissen, dass es mir nicht jeden Tag gleich "schlecht" geht. Manchmal bin ich einfach nur froh, dass es jemals einen so wunderbaren Menschen gegeben hat.
    Natürlich schreibe ich hier aber nicht alle zwei Tage wie schön das Leben ist um dannach wieder darüber zu klagen- das wäre irgendwie ein bisschen unpassend.


    Darf ich fragen, warum du das wissen willst? Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie- als ich deinen Beitrag gelesen habe, kam es mir vor, als würden die "informationen" einen gewaltigen Ausschlag machen...?!

  • Liebe Coeur,


    mitunter neigen Menschen nach einem schlimmen Erlebnis dazu "im Nachhinein Vorzeichen zu lesen". D.h. sie behaupten, dass sie das, was sie dann erlebt haben schon früher gespürt oder vorhergesehen haben. In der Psychologie fallt das in die Rubrik "Belastungsreaktionen". Ich persönlich glaube ja nicht an Vorhersehen und im Voraus-Träumen, würde also auch in deinem Fall sagen, dass das Weinen am 30. 4. 2007 ein Zufall war, aber ... natürlich kann ich das nicht beweisen und sage: Das ist nur mein persönlicher Glaube, meine persönliche Meinung, wer weiß schon, was es zwischen Himmel und erde wirklich noch alles gibt.


    Zur zweiten Frage, die meines Erachtens wichtiger ist, auch für dich: Wenn du dazwischen gute Tage hast, an denen du dich über das Leben freust und lachen und lieben kannst, dann bin ich froh, denn dann ist dein Trauerprozess ein gesunder. Ich gebe zu, dass mich deine Trauergeschichte erstaunt (hat), allerdings kann ich (alte Schachtel :D ) mich doch auch erinnern, wie wichtig Sänger, Schauspieler und andere Idole waren, als ich in deinem Alter war und indofern kann ich deine Reaktionen doch nachvollziehen.


    Bitte schreib hier ruhig, wenns dir auch gut geht, das ist sehr wichtig und gar nicht unpassend. Trauern heißt nicht, dass man immer zu Tode betrübt ist, gerade gesunde Trauer verläuft in Wellen: Mal geht es einem schlecht und dann wieder gut. Ich möchte, dass unsere LeserInnen hier ein realistisches Bild vom gesunden Trauerprozess bekommen und dazu gehört auch die Freude und der Spaß!


    :)
    All the best!
    Christine

  • Liebe Coeur,


    hier kommt nun der "esotherische Gegenpart" ;) zu Christine. (Ihre "nüchterne Betrachtungsweise" tut mir persönlich immer gut und hilft mir, auf dem Boden zu bleiben, und nicht "ganz abzuheben" :P )


    Trotzdem - ich glaube an, wie soll ich es sagen, an "Zwillingsseelen", an eine "Seelenverwandtschaft", die nichts mit irdischer Verwandtschaft zu tun hat.
    Und daran, daß es eben (vielleicht?) manchmal ganz besondere Verbindungen mit anderen Seelen gibt, Verbindungen die wir hier auf Erden nicht verstehen, und schon gar nicht erklären können.
    Und deine "Geschichte" (entschuldige, ein anderer Ausdruck fällt mir jetzt nicht ein, deswegen die "") klingt für mich so. - Unerklärlich, aber trotzdem nichts desto weniger "real". Denn du spürst einfach etwas, was wir mit unserem "begrenzten Menschenverstand" eben nicht erklären können.
    Für mich beschreibst du dein Gefühl, diese winzigen Zeichen, sehr "verständlich".


    Daß das "Zusammenreißen" nicht immer machbar ist, das kennen wir sicher alle. Trotzdem finde ich es gut, wenn du immer wieder daran denkst, so "ergibst du dich nicht", sondern arbeitest bewußt daran, aus diesem Loch wieder heraus zu kommen, wieder "dein" Leben leben zu können.


    Und - es freut uns immer zu hören, daß es jemandem "gut geht" - denn es gibt denjenigen von uns Hoffnung, denen es gerade nicht "gut geht". Also - keine Hemmungen ;)


    Alles Liebe, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Christine,


    ich verstehe und akzeptiere deine Sichtweise, und es ist schön zu hören, dass mein Trauerprozess "gesund" ist, vielleicht habe ich das auch nicht deutlich genug rübergebracht,
    aber ich bin glücklich. Die meiste Zeit bin ich glücklich, ich weiß, das Leben ist wertvoll und deswegen lebe und liebe ich es. Die meiste Zeit kann ich ganz gut damit Leben,
    dass mein Herz jemanden vermisst... Die meiste Zeit. Aber eben nur meistens. Manchmal ist es eben anders..
    Ich werde in Zukunft auch von den Tagen schreiben, an denen es mir gut geht...


    und liebe Juttap,


    ich habe mich wirklich über deine Sichtweise gefreut, dass du mich verstehen kannst. Aber du hast vermutlich auch recht, dass es ganz gut ist auch ein wenig mehr "realistische" oder "wissenschaftliche" Denkweißen zu hören...
    Ja ich denke selber oft, dass das alles nur Einbildung ist, Zufälle etc... Aber das ist es nicht- denn dann kommt eben immer ein Gegenbeweiß, der mich wieder Überzeugt.
    Du hast mich gerade sehr aufgeheitert :-) dankeschön.
    Erst habe ich versucht, meine Gefühle zu verdrängen, habe versucht nicht daran zu denken- ein ganz falscher Weg!!! Das war dann erstmal noch schwerer, als ich meine Gefühle dann akzeptiert habe, als ob ein Staudamm aufbricht oder so...
    Danach habe ich das nicht getan, und ich lasse meinen Gefühlen oft vielleicht einen zu freien Lauf, aber wenigstens wird es dann immer leichter.
    Ich denke, ich lebe schon "mein" Leben, ich meine, für mich ist Grégory eben ein Teil von meinem Leben geworden, auch wenn er erst nach seinem Tod in mein Leben gekommen ist- das hört sich so wiedersprüchlich an...


    Ich frage mich nur manchmal, ob und wann ich loslassen soll oder kann. Immer wenn ich es versuche, wenn ich mich von ihm entferne, nähert er sich mir wieder. Das ist immer so ein sich nähern, sich entfernen, von "beiden" Seiten aus, wenn man das sagen kann...

  • So... ich habe jetzt lange nichts mehr geschrieben...


    ich weiß jetzt nicht wie ich das sagen soll, damit es nicht falsch rüberkommt, aber ich habe das Gefühl,
    dass mein "Thema" für euch uninteressant ist... vielleicht klingt das alles zu... unreal, zu weit weg.
    Ich muss sagen, dass ich es keinem übel nehmen kann, weil ich meine eigene Geschichte vermutlich auch nicht verstehen könnte,
    wenn ich nicht mittendrinn wäre und wenn ich einen ...anderen Trauerfall auf meinem Herzen hätte.
    Wie gesagt, ich verstehe das, wenn das alles für euch ausgeleiert und vielleicht sogar fertig-diskutiert ist.
    vielleicht ist es auch an an der Zeit für mich, wieder selber klarzukommen...
    Wie auch immer, ihr habt mir alle ein großes Stück weitergeholfen, ich konnte mir das alles mal vom Herzen schreiben und schließlich auch
    mit Leuten in meiner Umgebung darüber reden.
    Aber komplett "abgeschlossen" wird das alles vermutlich nie sein für mich, aber soll es ja auch nicht. Mitlerweile vergehen Tage, manchmal Wochen,
    in denen ich nicht weine, in denen überall Hoffnung ist und nur die schönen Seiten meiner...Begegnung, ich finde gerade kein anderes Wort,mit Grégory da sind,
    aber ab und zu tut es natürlich immer noch viel zu Wehm ich schaffe es allerdings gerade ganz gut, damit zu leben und ich glaube ich habe gerade eine Tiefphase hinter mir.
    Wie viele noch vor mir liegen, das weiß ich nicht. Aber das Leben geht weiter, mit oder ohne denen, die wir lieben. Eines Tages werden wir uns begegnen,
    da bin ich mir sicher, wir werden alle unsere geliebten Menschen wieder sehen, und ich glaube ich weiß jetzt, dass sie es dort, wo sie sind, wirklich gut haben.
    Ich danke euch, dass ihr mir so lange zugehört habt, und vielleicht werde ich noch ein Paar Mal schreiben, aber ich will euch nicht noch zusätzlich Belasten.
    Selbstverständlich werde ich eure Hilfe und eure Geschichten niemals vergessen, aber ich denke es ist richtig, mich an dieser Stelle zu verabschieden.


    Ganz ganz liebe Grüße an euch alle und vielen Dank und alles alles gute auf eurem Weg!
    Möge euch Licht, Hoffnung und Liebe begleiten,


    eure Coeur

  • Liebe Coeur,


    ich glaub nicht, dass deine Geschichte hier nicht ernst genommen wurde ... im Gegenteil ... wenn ich die Postings lese, dann ist das Gegenteil der Fall.
    Jedenfalls freut es mich, dass du auf einem guten Weg bist und lange gute Phasen hast. Das zeigt, dass du einen gesunden Weg durch deine Trauer gegangen bist und noch gehst!
    Alles Gute von mir weiterhin!
    AL
    Christine