Verloren im Leben

  • Mama, bitte sag mir wie ich diese Welt aushalten soll. Was soll ich mit meinem Vater machen? Mittlerweile macht es mich wütend wenn er anruft. Er denkt er ist der einzige der Probleme hat.

    Mir fehlen V. und E. so sehr wären die wenigsten noch da, dann wär ich nicht mit allen Sorgen allein. Alle sind dort wo du bist, nur ich muss hier sein und jeden Tag verzweifelt diesen ganzen Scheiß ertragen.


    Warum musste alles im Leben so schlimm verlaufen? Ich suche Antworten und finde sie nicht oder doch ich finde Antworten nur sind die problematisch, weil sie immer mit dem Verhalten von meinem Vater zusammen hängen. Er hat eine Katastrophe nach der anderen ausgelöst. Ungewollt aber durch Uneinsichtigkeit, nicht zuhören, immer recht haben wollen, nur Diskussionen und Streit. Das Endergebnis ist ein völlig zerstörtes Leben. Es gibt kein zurück, keine Möglichkeit etwas wieder gut zu machen, nichts.


    Mama, ich habe Angst vor dem was da alles noch passieren wird. Ich bin zu blöd um allein zu leben.

  • Liebe.Malin,


    es tut mir sehr leid, dass deine Situation so schwierig ist. Ich weiß, dass belastet ungemein.


    Setz dich nicht unter Druck und suche immer wieder nach eventuellen Lösungen oder Erleichterung...


    Es ist schwer, ich weiß und manches Mal könnte man verzweifeln.


    Viele von uns haben Angst, du bist damit nicht allein 🫂und alleine alles durch zu stehen ist eine riesige Herausforderung.

    Du tust dein Möglichstes. ❤️

  • Liebe Pia und Bettinalein,


    Danke für eure Antworten.

    Es sind nun schon fast 7 Monate vergangen und ich bin keinen Schritt weiter. Zwischendurch habe ich nur zusätzlich schlimme Probleme verursacht.


    Trotzdem stimmt es wohl, ich muss weiter nach Lösungen suchen. Nur mag ich oft nicht mehr. Es ist einfacher liegen zu bleiben und das Leben zu ignorieren als jeden Tag wieder darüber nachzudenken wie es besser werden könnte.

  • Trotzdem stimmt es wohl, ich muss weiter nach Lösungen suchen. Nur mag ich oft nicht mehr. Es ist einfacher liegen zu bleiben und das Leben zu ignorieren als jeden Tag wieder darüber nachzudenken wie es besser werden könnte.

    Hi Malin

    ja, es ist einfacher das Leben zu ignorieren, ich habe das für ca. 1 Jahr gemacht.

    Es fühlt sich nicht gut an, weil du spürst, dass es Stillstand ist.

    Das Leben ignoriert dich nicht, es läuft mit allen Konsequenzen hinter deinem Rücken weiter.

    Wenn du dann beschließt, genug jetzt, ich ignoriere nicht weiter, stehst du wahrscheinlich vor noch krasseren Problemen als vorher,

    so erging es mir zumindest.


    Alles Liebe

    Ron

  • Liebe Malin,


    dein Vater ist Erwachsen und somit für sich verantwortlich.

    Wenn es Gründe gibt das er das nicht mehr kann dann musst Du dementsprechend Unterstützung holen wie auch immer die aussieht.


    Ansonsten ist mir nicht ganz klar warum er in Deinem Leben Katastrophen auslöst....da oft nur kurz geschrieben und wir hier natürlich kein richtiges Bild haben immer nur Anhaltspunkte ist es sehr schwer in irgendeiner Art und Weise etwas dazu zu schreiben.


    So ganz klar ist mir Deine Situation zu Deinem Vater nicht nur das er vieles nicht möchte okay er ist für Sich verantwortlich und das musst Du akzeptieren, es sei denn es gäbe klare Gründe dann kann man natürlich auch etwas tun.


    Wenn Dich das so sehr nervt das er bei Dir anruft usw. dann solltest Du es klar artikulieren.


    Vlg. Linchen

  • Ich möchte keine zu privaten Details über das Leben meiner Eltern hier in ein öffentliches Forum schreiben. Es geht um Dinge in der Vergangenheit als Mama noch da war. Ich entschuldige mich das ich da ab und zu Andeutungen mache das vieles nicht normal lief. Näher darauf eingehen kann ich aber nicht.

    Mein Vater hat Demenz, es macht wenig Sinn ihm etwas zu sagen, am nächsten Tag hat er das vergessen.

  • Liebe Malin,


    musst Du ja auch nicht, wenn er Demenz hat dann sollte er wenn es nicht mehr alleine geht in ein betreutes Wohnen zumindest so das man sich um Ihn kümmern kann.


    Wenn er das nicht akzeptiert musst Du natürlich schauen was da geht Vormundschaft ect...dazu sollte man sich aber natürlich dementsprechend professionelle Hilfe holen.


    Weil das wird ja auch im Alltag schwierig mit Demenz und ich kann mir nicht vorstellen das Du die Zeit hast jeden Tag mehrfach zu Deinem Vater zu fahren.

    Es sei denn Ihr wohnt zusammen oder im gleichen Ort aber selbst dann ist das schwierig.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Malin,

    Ich kann dich sehr gut verstehen, meine Mama ist am 08.04. auch mitten aus dem Leben gerissen worden.

    Es sind innerhalb von 2 Tagen so viele Fehler in krankenhaus passiert, die letztendlich zum Tod geführt haben.

    Meine Mama war 63 und alles für mich und meine Tochter(3 Jahre alt).

    Obwohl es fast 5 Monate sind kommt es mir vor als hätten wir hier gerade noch zusammen gesessen und einen Kaffee getrunken, ich kann es nicht fassen.

    Für die meisten ist es schon sooo lange her, kaum jemand redet noch drüber, das Leben geht weiter..

    Ich bin jeden Tag auf dem friedhof, manchmal auch 2x am Tag.

    Ich habe große Angst vor dem Herbst und der dunklen Jahreszeit.

    Ich muss weiter machen und funktionieren für meine Tochter, doch die Trauer in mir macht mich schlapp und müde..

    Ich sende dir Kraft, du bist nicht allein..

  • Liebe Rose...


    63, meine Güte, kein Alter...


    Du hast mein tiefes Verstehen und Mitgefühl.


    5 Monate ist nur ein Hauch für den Schmerz den man empfindet.


    Wir leben weiter, oft ist die Frage wie...es ist ein anderes Leben, wir verändern uns... nur die Welt bleibt gleich mit ihren Menschen und dreht sich einfach weiter.


    Absolutes Verständnis findest du höchstwahrscheinlich nur hier, da "draussen" ist und bleibt es schwer, nur wenn einem das Schicksal einmal hold sein sollte, trifft man Seelenmenschen...💚🫂

  • Liebe Rose,


    auch von mir mein Beileid zu dem schweren Verlust von Herzen.


    Alles andere kann ich mich Pia nur anschließen.

    Es wird milder aber nie mehr so.


    Du hast eine kleine Tochter für die lohnt es sich zu kämpfen.

    Deine Mama wird immer bei Dir sein und Deiner kleinen.


    Im Moment ist das völlig okay und völlig normal das Deine Gefühle und Gedanken Achterbahn fahren das das Gedankenkarusell sich dreht.


    Das lässt wider nach es dauert nur einfach seine Zeit.


    Vlg. Linchen

  • Ich danke euch für eure lieben Worte und euer Mitgefühl.

    Manchmal fragt man sich, weshalb man all den Schmerz in diesem Leben ertragen muss..

    Mein Papa hat sich erst im März 2022 das Leben genommen, wieso 2 Jahre später meine geliebte Mama?

    Ich vermisse sie so sehr, ich kann es nicht beschreiben..

    Ich möchte einfach vorspulen, vielleicht so 15 oder 20 Jahre..

    Ich hoffe so so sehr, dass ich Sie irgendwann beide wieder sehen werde, natürlich nicht mehr hier auf der Erde, es wird nie wieder sein wie es hier war leider, aber ich hoffe wir sehen uns wieder, das ist die einzige Hoffnung, die es mich irgendwie aushalten lässt.

    Ich danke euch, fürs lesen und zuhören

  • Das mal jemand sagt ich verstehe dich, passiert tatsächlich im realen Umfeld nicht.


    Liebe Pia, die Welt dreht sich weiter, ja aber irgendwie nicht mehr für uns? Etwas ist anders, falsch? Ich weiß ehrlich gesagt oft nicht was ich fühle und denke, es ist ein ziemliches Durcheinander.


    Liebe Rose, wie traurig das ihr auch schlimme Erfahrungen im Krankenhaus gemacht habt. Bei uns war es auch so, nur Fehler. Ich kann das bis heute nicht verstehen. Rückblickend frag ich mich wie schlecht ausgebildet das Personal ist, teilweise unmenschlich und überfordert. Meine Mutter hätte überlebt. Wie lange ist zwar ungewiss aber erstmal wäre es weitergegangen.

  • Ja ihr Lieben...


    Liebe Malin...ich weiß absolut von was du sprichst...mir geht es genauso...es ist ein Chaos an Gefühlen und Gedanken und man dreht sich nur noch im Kreis...alles was man mal als sicher empfunden hat ist zerstört 🫂

  • Endlich Montag. Das hätte ich früher sicherlich nie gedacht das Wochenenden mal so schlimm sein können.

    An alle die alleine sind, wie kommt ihr mit der Einsamkeit zurecht?

    Alle Kontakte sind abgebrochen, es gibt keine Person mehr mit der ich mal über etwas reden könnte. Das Gedächtnis von meinem Vater hat innerhalb weniger Monate stark abgebaut. Mit ihm kann ich mal 10 Minuten über das Wetter reden oder er hat fragen zu seinen Problemen. Das macht mir zusätzlich noch Angst, wenn ich merke wie schnell er Dinge vergisst. Letzte Woche hat er mich gefragt was Obst ist. Ich glaub die Sachen kennt er schon nicht mehr.

    Fehlende Sicherheit, ja Pia das ist ein Thema was ich noch nicht richtig einordnen kann. Zukunftsangst, Ungewissheit, alles mögliche.