Wie kann ich abschließen???

  • Liebe Ela,


    es ist gut zu lesen, dass Dein Bruder wieder heil angekommen ist....auch wenn er sich nicht so gemeldet hat wie Du es Dir gewünscht hast, so ist es doch gut, dass er wieder heil sein zu Hause erreicht hat...ich kann diese Ängste sehr gut nachvollziehen, dass man nach einem solchen Verlust, wieder Angst hat, es könnte gleich wieder so kommen, dass man jemanden verliert....


    Deine Zeilen über Deinen Papa, dass er Bilder bei sich hatte von Dir und Deinem Bruder...das hat auch mich sehr berührt und bei mir liefen eben einige Tränen.....er hatte Euch beide bei sich, und das zeigt mir, dass er den Kontakt sicher schon länger zu Euch suchte, sich aber nicht traute, mit Euch in Kontakt zu treten, aus Angst, abgewiesen zu werden....einfach aus Angst, vor dem, was passieren könnte....Und so denke ich jetzt noch mehr, dass er Deine Gedanken wirklich gespürt haben muss, dass Du Dich melden willst und wirst...da wusste er, dass er gehen kann und darf....in Gedanken an Euch...seine Kinder....


    Dass Du über das alles durcheinander bist und Dich das alles nun beschäftigt, das ist ganz natürlich....auch das Nachdenken darüber, was gewesen wäre..wenn.....
    Verstehe ich....


    Dass da eine andere Frau war....den Gedanke finde ich sehr tröstlich...es gab noch jemanden in seinem Leben....er war nicht alleine...und warum sie nicht auf der Beisetzung war, das kann viele Gründe haben....Mich selbst würde es interessieren, wer diese Frau war, die eine Zeit meinen Vater begleitet hat..und ich glaube, ich würde versuchen, den Kontakt zu ihr aufzunehmen.....Sie wird es vielleicht nicht machen, weil sie es sich nicht traut, Euch anzurufen oder zu schreiben....


    Vielleicht braucht es noch etwas Zeit, aber ich finde es ein schöner Gedanke, diese Frau zu kontaktieren...sie kann Dir sicher viel erzählen....vor allem dann, wenn die das für Deinen Vater war, was wir vermuten.....


    Ach Ela, das Hin und Her Gerissensein mit den Gefühlen und Gedanken....das ist so schwer.....


    Ich denke oft an Dich und wünsche Dir so sehr, dass Du eine innere Ruhe finden kannst!!!!


    :24: Deine Manuela

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Hallo Manu,


    schön, von Dir zu hören.
    Ich hoffe, es geht euch gut. (Naja, soweit man das halt sagen kann)
    Ja, ich finde es auch tröstlich, dass er Menschen um sich hatte. Und wenn das für ihn ein besonders besonderer Mensch gewesen wäre, dann fände ich das sehr schön.
    Ich hab ihn ja schließlich lieb.
    Und dann wünscht man sich so etwas.
    Aber es ist halt komisch, das so zu sehen.
    Natürlich mache ich mir da Gedanken.
    Und es ist ja auch wirklich schön geschrieben.
    Aber es ist halt komisch so indirekt angeschrieben zu werden.
    Würde schon gerne mehr wissen.
    Aber ich weiß halt nicht, was da dann kommt und ob es ich es dann immer noch richtig finde oder es mir gut tut.
    Ich lasse mir das alles noch ein bißchen durch den Kopf gehen.
    Momentan kann ich nicht wirklich so große Entscheidungen treffen.


    Morgen ist Heiligabend.


    :S


    Würde das am liebsten um einen oder zwei Monate verschieben.
    Passt mir so irgendwie gar nicht grad. :thumbdown:


    Aber da bin ich bestimmt nicht die Einzige.


    GLG

  • Liebe Ela,


    bin auch gerade wieder von Mutti zu Hause. Geschafft!
    Eigentlich war es ein ruhiger, "angenehmer" Nachmittag und Abend, obwohl es heute morgen gar nicht so aussah.


    Über einen Ausdruck in altwiener Mundart kamen wir auch auf eine Geschichte über Opa und mich und mußten alle herzlich lachen. Und irgendwie war mir dadurch den ganzen Abend Opa sehr, sehr nahe. Es ist so beruhigend und schön.


    Ich finde diesen Kondolenzbucheintrag auch ganz, ganz lieb. Möchte mich da Manuela anschließen. Auch ich würde versuchen, Kontakt aufzunehmen. Aber ich kann mir schon vorstellen, wie zweigeteilt du bei dem Gedanken bist. Es spielt sicher auch die Angst mit, etwas "negatives" zu erfahren, etwas, was du nie wissen wolltest.
    Aber das glaube ich nicht. Die wenigen Worte sind für mich so voller Gefühl, für mich sind da nur "positive Schwingungen" zu spüren.
    Trotzdem - du hast recht. Laß dir Zeit mit deiner Entscheidung. Vielleicht findest du im Haus oder in den Sachen vom Heim etwas, was dir bei deiner Entscheidung hilft.


    Schlaf gut, :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo ihr Lieben,


    der zweite Tag ist rum.
    ich bin froh, wenn alles vorbei ist.
    Ich will eigentlich nur alleine sein.


    Bei uns sind momentan so viele Probleme und ich möchte am liebsten einfach nur weg.
    Ich weiß, "Davonlaufen" funktioniert nicht. Aber ich hätte gerne einfach mal eine "Verschnaufpause", um mal durchzuatmen, Ruhe zu haben, den Kopf frei zu bekommen.
    Mir fällt das Atmen wieder schwer. Mein Körper ist erschöpft und zeigt das mit mehreren "Baustellen". :(


    Ich weiß nicht worauf ich warte oder wann ein gewisser Zeitpunkt kommt, aber es fühlt sich so an, als wenn ich durchhalte bis ..... :huh: keine Ahnung.
    Ich weiß nicht. Ganz komisch. :?: :!:


    Habe durch meinen Bruder nun ein paar Dinge von ihm bekommen.
    Habe gestern früh 5 Stunden Fotos angesehen, Briefe gelesen, in Erinnerungen geschwelgt, Neues entdeckt.
    War total aufgewühlt.^^ :thumbsup: ;( :rolleyes: :S :huh: :( :) :13: :2: :33:


    Es tut weh.

  • Liebe Ela,
    du solltest dir was Gutes tun und einen Gang zurückschalten. Kannst nicht einfach mal einen Tag ein bisschen in die Sauna und schwimmen gehen o.ä. ... einfach relaxen! Das würde die physiologischen Stress-Reaktionen reduzieren. Was meinst?
    Alles Liebe
    Christine

  • Hallo Christine,


    Du hast sicherlich Recht.
    Ich weiß nur einfach nicht, was mir momentan gut tun würde.
    Es reizt mich nichts.
    Vielleicht warte ich auf den großen Knall. :huh:
    Vielleicht muss erst alles durch sein, damit ich zur Ruhe komme.
    Vielleicht muss ich das Haus durchgesehen haben.
    Vielleicht muss ich noch irgendetwas erledigen, um wieder "lebendig" zu sein.
    (Denn so fühle ich mich gerade gar nicht.)


    Habe eine Karte gefunden in der eine Bekannte von ihm einen wunderschönen Spruch geschrieben hat.


    Ich wünsche Dir
    die Eigenschaften der Sonnenblume,
    die ihr Gesicht
    dem Licht zuwendet
    damit die Schatten
    hinter sie fallen.


    (Ich hatte schon immer 2 Blumen, die mir am Besten gefielen : Vergißmeinnichts und Sonnenblumen ^^ )


    Ist mein Avatar nicht schön?!
    Hatte noch nie vorher Kinderfotos von ihm gesehen. Das war total eigenartig. Ich kannte ihn ja immer nur als Erwachsenen. :) Ich habe gestern auch das erste Mal meinen Großvater auf einem Foto gesehen. Es ist richtig schön, solche Dinge zu entdecken.
    Das sind die Sahnebonbons in dem Ganzen.


    GLG in die Runde,
    Ela.

  • Liebe Ela!
    Ich kenne das,auf diesen "Knall" warten,durchhalten bis....ja,bis wann?
    Als meine Tochter Suizid beging -ausgelöst durch ihre Krankheit im September diesen Jahres.Da gab und gibt es noch so viele Dinge und Fragen,die wohl nie alle geklärt werden für mich.Ich bin damals auch los,hab ihr Zimmer angeschaut,mitgenommen was ging,unter anderem ihre Tagebücher.Die aber hab ich bis jetzt nur in kleinen "Portionen" durchgblättert.Einige fragen sind für mich beantwortet,andere sind noch offen.
    Auch mir geht es so,das es mir fast die Luft nimmt,mich einengt und ich nicht mal weiß was mir guttun würde.Ich mach dann einfach,war jetzt vor weihnachten mit meiner kleinen Tochter und auch mal alleine auf dem Weihnachtsmarkt-es war grausam-in meinen Augen gab es nur fröhliche Menschen.Ich hab mir dann einfach was gegönnt,neue Schuhe-die ich nicht unbedingt bräuchte,aber die Suche danach hat mich etwas abgelenkt.
    Heute waren wir bei den Schwiegereltern und haben dort viel über meine Tochter geredet.Das tat wiederum gut.
    Es geht eben im Moment bei dir wie bei mir alles auf und ab-das hier oft beschriebene Wellenmeer.Bei uns sind die Wellen grad sehr hoch.
    Irgendwann wird es wieder erträglich.
    LG Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Ela.
    Deinen Avatar habe ich gestern schon gesehen. Dein Papa war ein fescher Bub :S
    Ich selber bin auch so froh, dass diese Tage nun überstanden sind.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo ihr Lieben,


    ja, wir haben es geschafft!!
    Jetzt einmal tief Luft holen und dann kommt die nächste Welle. :(
    Liebe Karla ich denke an Dich am 1.
    Vielleicht auch Du ein wenig an mich.
    Mein erster Geburtstag.
    Er war zwar sonst nicht anwesend, aber er war da.
    Ich glaub, das wird schlimmer als Weihnachten. ;(


    Wilma ich freue mich, dass Du es überstanden hast.
    Das mit den Verwandten ist manchmal so eine Sache.
    Ich kenne das.
    Versuche Dich nicht zu ärgern.
    Warte ab. Manches klärt sich von alleine. Und wenn nicht, dann ist das auch eine Klärung irgendwie, oder?!


    GLG an euch.
    :2:

  • Liebe Ela!
    Ich hab schon gesehen,das du am gleichen Tag wie meine Tochter Geburtstag hast.Dieser Tag,da hast du recht,wird warscheinlich noch schlimmer als Weihnachten.Meine Tochter hat ja nicht mehr zu hause gewohnt,und bedingt durch ihre Krankheit,waren wir nicht immer einer Meinung.Aber sie war da,ich konnte anrufen,SMS schreiben.
    Ich werde auf alle Fälle an dich denken. :30:
    Der erste Geburtstag ohne deinen Papa,auch wenn ihr euch nicht gesehen oder gesprochen habt,ihr habt aneinander gedacht.
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Ich danke Dir Karla.
    Ich brauche nur an den Tag zu denken und .....
    Ich war schon immer ein Papa.Kind.Deswegen hat mich das alles wohl auch so belastet.
    Manche Bereiche in meinem Leben sind so geprägt durch diese Vergangenheit.
    Das belastet oft so sehr.
    Aber ein Papa-Kind bleibt ein Papa-Kind. Egal was passiert und wie sehr es weh tut.
    Dieses nicht sehen, nicht Kontakt haben hat mir immer so weh getan, aber ich war sein Kind.
    Und ich habe von ihm verlangt, dass er mein "Papa" ist, den ersten Schritt macht, für mich da ist, als Erwachsener.
    Auf mich aufpasst.
    An diesem Tag bin ich zum ersten mal das Geburtstags-"kind" das keinen Papa mehr hat.
    Ich bin schon wieder am Weinen.
    Das alles tut so weh.
    Und es macht mich so wütend.
    Weil ich so hilflos bin.


    Liebe Karla ich hoffe, dass Du als "Mama" diesen Tag irgendwie schaffst.


    Das ist alles so falsch.
    So etwas dürfte es nicht geben.

  • Hallo liebe Ela, hm, mein Vater ist auch gestorben und doch habe ich nicht das Gefühl ich hätte keinen Vater mehr, ich habe einen Vater, er ist nur schon gestorben, aber ich habe ihn noch in meinem Herzen und in meinen Gedanken. Mein Körper besteht aus meinem Vater,


    Also trotz verstorben hat man einen Vater. Überdenke nochmal Deine Gedankengänge.


    Mit lieben Grüssen Petra ;)

  • Hallo Petra,


    ich habe Deinen Beitrag gestern schon gesehen, konnte da aber noch nicht antworten.
    Dein letzter Satz hat mich in der Formulierung getroffen.
    Du hast es sicher nicht bös gemeint, das sehe ich in den anderen Worten, die Du geschrieben hast.
    Aber ..........
    Ich hatte zuerst überlegt, ob ich etwasdazu schreibe oder nicht.
    Aber gestern dachte ich mir, vielleicht fasse ich das jetzt in meiner Stimmung falsch auf.
    Und ich bin auchkein Mensch der immer gleich den Mund aufmacht.
    Meistens sage ich dann gar nichts und schlucke es herunter.
    Ich mächte auch hier jetzt keine "große Welle" machen, aber ich wollte es doch einmal kurz ansprechen.
    Denn ich bin in dieses Forum gekommen, um über Dinge zu reden, die ich sonst nicht ansprechen kann.
    Und dann muss ich das auch tun. :S


    Natürlich
    wird mein Vater ein Teil meines Lebens bleiben,
    da ich mich an ihn erinnere, Dinge mich mein Leben lang begleiten werden.
    Ich bin sein Kind, ich trage seine Gene und habe sie an meinen Sohn weiter gegeben.
    Ich kann versuchen trotz allem Gespräche mit ihm zu führen.
    Ich kann von ihm träumen.
    Seine Kassetten hören und an ihn denken.
    Es gibt ganz viele Dinge durch die er mir erhalten bleibt.


    Aber
    er ist weg.
    Er ist tot.
    Ich kann ihn nie mehr "sehen".
    Ich kann ihn nie mehr "hören".
    Ich kann mich nie mehr "wirklich" mit ihm aussprechen.
    Er kann mich nie mehr in den Arm nehmen.


    Und darum trauere ich.
    Ein Kind das "diesen" Papa nichtmehr hat.


    LG, Ela.

  • Liebe Ela, meine Mama hat auch im Januar Geburtstag. Zwei Tage vor mir.
    Ich wünsche mir, es gibt einen Knall und wir haben Februar.


    Kann mich sehr gut in Deine Lage versetzen :13:


    Nie mehr können wir unsere Lieben: riechen, fühlen, hören, sehen, ihre Augen sehen, oder auch ihre traurigkeit spüren......... :(

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Oh Susanne,


    wie sehr ich mir diesen knall wünsche.
    Bei mir wird es zwar (datumsbedingt) knallen, aber ich hätte jetzt doch gern einen persönlichen "Scotty" der mich wegbeamt. :(


    Ich bin so froh, hier auf so viele liebe Menschen getroffen zu sein.
    :2:

  • Liebe Ela!
    Ich weiß wie du das meinst,das dein Papa nicht mehr da ist.Ich fühlte mich auch mehr zu meinem Vati hingezogen,wie du sagst,ein Papakind.Nicht,das ich meine Mutter nicht liebe,nein,aber da war immer noch was Besonderes.Meine Kleine ist auch so-Papa hier,Papa da-.
    Susanne hat es richtig gut beschrieben,wir können sie nicht mehr berühren,hören,sehen-nur auf Fotos.In unserem Herzen sind sie sowieso ganz fest.
    Ach,ich weiß gar nicht wie ich dich trösten könnte. :30: Es ist alles so viel in kurzer Zeit für dich.
    Ja,auf diesen Knall warte ich auch,vielleicht kommt er ja,wenn sich alles beruhigt hat Feiertage und Geburtstag vorbei sind.Aber was kommt dann ?( Weniger Wellen?Das wollen wir hoffen.
    Liebe Grüße
    Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Karla,


    ja das weiß ich auch nicht, was danach kommt.
    Aber manchmal denke ich, noch schlimmer kann es doch eigentlich nicht werden!
    Aber das Leben hat uns da leider schon oft eines Besseren belehrt.
    Ich wünsche mir, dass ich auf diresem Meer einfach irgenwann einmal auf dem Rücken liegend treiben kann.
    Dass mir dabei die Sonne ins Gesicht scheint und ich mich von den schönen Erinnerungen und Gefühlen getragen fühle.


    Das wünsche ich mir.
    Und euch!