Ich trauere so um meinen Sohn und auch um den Schwiegervater

  • Hallo!


    Seit unseren schweren Schicksalsschlägen lese ich hier im Stillen mit und habe oft schon mitgefühlt und mitgeweint, aber schreiben traute ich mich bisher nicht, wir haben unseren geliebten Sohn mit 21 Jahren verloren und 11 Tage später ist auch noch der Schwiegervater ihm nachgegangen, es ist so schwer, schmerzhaft und fast nicht zu verkraften, Martin ist am 16.12 gestorben und Opa am 27.12. irgendiwie kommen wir nicht drüber hinweg, manchmal wäre ich am liebsten bei ihm, so weh tut es, mein Mann hat auch das gleiche Gefühl, das es immer noch schlimmer wird mit dem Schmerz, wir haben aber noch zwei weitere Kinder und die Oma, die auch sehr leiden. Danke fürs Zuhören.


    Gruß Monika :13:

  • Hallo Monika, schön, dass du dich getraut hast zu schreiben, ich glaube, es wir dir ein bißchen helfen. Ich kann verstehen, wie du dich fühlst, auch ich habe meinen Sohn, fast im gleichen Alter wie deiner verloren. Du mußt zwei soche Schicksalsschläge verarbeiten. Ich wünsche dir dabei ganz viel Kraft, und umarme dich im Gedanken.

  • Liebe Monika,


    auch ich möchte Dir mein Beileid aussprechen.
    Es ist so schwer, geliebte Menschen zu verlieren.
    Ich fühle mit Dir.


    Ich sende Dir ein leises Willkommen und eine liebe :24: .


    LG,
    Ela

  • Liebe Monika,


    es tut mir sehr leid, daß du innerhalb so kurzer Zeit zwei liebe Menschen gehen lassen mußtest.


    Ich möchte dich hier im Forum herzlich Willkommen heißen. Auch ich finde es schön, daß du dich getraut hast, zu schreiben. Es tut gut, sich ein bissel was von der Seele zu schreiben, wir verstehen dich und wir hören dir gerne zu. Und begleiten dich, wenn du willst, ein Stück auf diesem steinigen Weg.


    Wenn du magst und kannst, erzähle uns doch ein wenig von deinen Lieben. Aber natürlich nur, wenn es für dich "paßt".


    Viel Kraft und alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Monika


    Es tut mir leid, das du so schwere Verluste erleiden mußtest.


    Ich kann dich gut verstehen, denn ich habe meine Mutti und meinen Sohn(20) innerhalb 4 Wochen verloren.
    Jetzt sind 2 1/2 Jahre vergangen und es tut immer noch sehr weh, aber ich habe es gelernt meinen Schmerz anzunehmen und damit zu leben.


    Magst du von deinem Sohn erzählen? Wie war er?


    Weißt du mir war es eine große Hilfe hier im Forum über ihn und über meine Gefühle zu schreiben.
    Ich bin am Computer gesessen und hab beim Schreiben und Lesen so viele Tränen vergossen, wie sonst nirgendwo und es hat mir sehr über meine schlimmste Zeit geholfen.


    Hab Mut und schreibe dir deine Trauer, Wut und Verzweiflung von der Seele.


    Ich wünsche dir das du einen Weg findest.


    Lg
    Chrisi

  • Hallo!


    Danke an Euch Lieben, heute war es wieder ganz schlimm, manchmal kann man nicht mehr aufhören zu weinen, besonders wenn ich daran denke, was Martin doch für großes Pech im Leben hatte, irgendwie war sein Geburtsstern wohl nicht der beste, anders kann ich es nicht ausdrücken. Er fehlt uns sosehr mit seiner lieben Art, er war einfach ein Engel und wir haben das nicht wirklich erkannt, jetzt wo er nicht mehr da ist, ist es kaum auszuhalten, Danke das ich mich hier ausheulen kann.


    Gruß Moni

  • Hallo Moni. Ein stilles Willkommen hier im Forum :24: .
    Es raubt einem den Verstand, wenn die liebsten Menschen auf einmal nicht mehr da sind.

    Eine Stimme die so vertraut war, schweigt.


    Ein Mensch, der immer da war, ist nicht mehr


    Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,


    die niemand nehmen kann.




    Susanne

  • Hallo Ihr Lieben!


    Danke für Euer Mitgefühl, das tut richtig gut, auch zu sehen und wissen, das man damit nicht alleine dasteht! Gerade im Moment habe ich einen schrecklichen Absturz, ich hab einen Weinkrampf, aus lauter Sehnsucht nach meinem Sohn, auch die anderen Familienmitglieder weinen.
    Deine Antwort hat mich jetzt etwas beruhigt, so das ich aufhören kann zu weinen. Dafür ein dickes Danke!
    Ich hab schon viel hier im Forum gelesen und sehe es als Hilfe für mich an und das hilft auch uns, aber es ist halt noch so frisch und wie eine offene Wunde.
    Er war halt ein richtiger Bastler und Handwerker, dazu unendlich fleißig, ein richtiger Naturmensch, er hat den Wald gepflegt, hat das ganze Brennholz gemacht und war immer nett und freundlich, auch wenn es mal Zoff gab, dann hat er immer nachgegeben und ist aus dem Zimmer gegangen, alles was laut war, war ihm zuwieder! Aber nie war ihm eine Arbeit zu viel und er hätte jederzeit alles für uns getan!
    Er hatte immer was zu tun und zwei Sonntage hintereinander konnte er nur aushalten, wenn er im Wald war. Seine Tiere hat er über alles geliebt und bestens versorgt, auch hat er alles peinlich sauber gehalten, so akkurat, seine Hühner haben ein Paradies von ihm bekommen und er hatte noch so vieles vor, hat sich eine Werksstatt im Stall eingerichtet, hat dafür nach und nach Maschinen und Geräte angeschafft, da er immer wieder etwas zu reparieren, verbessern oder neu machen wollte. Auch in seiner Arbeitsstelle war er sehr beliebt, sein Chef sagte, das er der einzige war, der sich fürs Weihnachtsessen bei ihm bedankt hat, auch die Leute im Dorf fanden ihn so nett und freundlich, es waren weit über 400 Personen bei der Beerdigung da, seine Brüder sagen auch, das er ihnen so fehlt. Meine Schwiegermutter sagte heute am Grab zu ihrem Mann, das sie nicht um ihn trauern kann, da sie so um Martin trauern muss. Er war ihr ein und alles, das hat auf Gegenseitigkeit beruht, die beiden liebten sich sehr!


    Was mich immer noch sehr quält, ich hatte Anfang November einen fürchterlichen sehr realen Alptraum, darin hab ich die Beerdigung von meinem Sohn deutlich gesehen, mit seinem Namen auf dem Sterbekreuz und ich war mittendrin, es war so real, das ich aus dem Bett gesprungen bin und gleich nachgesehen habe, ob es auch wirklich nur ein Traum war. Danach hab ich den ganzen Tag geweint, es hat da schon so weh getan. Bin dann zum Arzt gegangen und der hat mich zum Psychiater geschickt, der hat mich beruhigt und gemeint, das die damaligen Tabletten die ich von ihm hatte, mir nicht gutgetan haben und das Träume nicht wirklich etwas zu bedeuten hätten. Ich bekam andere verordnet und habe dann auch nie mehr so etwas furchtbares geträumt. Jetzt mach ich mir große Vorwürfe, das ich diesen Traum nicht ernst genommen habe, vielleicht hätt ich es ja verhindern können. Aber alle, denen ich davon erzählt habe,, haben mich beruhigt, es sei ja nur ein Traum gewesen, aber im Nachhinein weiß ich es besser, aber halt deutlich zu spät. Jetzt kreisen mir immer wieder solche Schuldgedanken im Kopf herum, wie warum ich den Termin für die Uni abgewartet habe, er wäre am 20.12. gewesen und nicht auf die Idee gekommen bin, ihn privat zu behandeln lassen, irgendwie kommen solche Gedanken immer mehr und öfters, auch bei meinem Mann, wir können uns nicht davon freimachen, dann kann es sein, das wir uns fast streiten!
    Wir leiden furchtbar und haben so eine Sehnsucht, die Schmerzen sind fast nicht auszuhalten, weinen sehr viel, gehen täglich zum Friedhof und reden auch sehr viel darüber.
    Eine Freundin von mir hat auch schon bestimmt 20x die Beerdigung ihrer schwerstbehinderten Tochter geträumt, aber nie ist was passiert. Sie sagt auch, das Martin mir im Unterbewußtsein diesen Traum geschickt hätte, so als eine Art Vorbereitung auf das Kommende. Und ich war so begriffstutzig, aber nichts hat darauf hingedeutet, das er so schwer krank ist, das haben ja auch die Ärzte nicht erkannt. Es ist eine richtige Qual so weiterleben zu müssen.heute Abend und den ganzen morgigen Tag haben wir uns für ein Trauerseminar angemeldet, wir hoffen alle das es uns weiterhilft und das es uns was bringt und wenn es nur etwas Beruhigung ist, denn Schlafen und Leben geht nur noch mit Hilfe diverser Tabletten.Die beiden Jungs wollen da nicht mit, denen dauert das zu lange, ich wollte sie auch nicht dazu zwingen. Denn es kann sein, das es mal nochj ein extra Seminar nur für Kinder gibt.


    Tschüß Moni

  • Liebe Monika,
    ich möchte dich sanft in die Arme nehmen und dir mein herzliches Beileid bekunden. Aber ich möchte dich auch hier Willkommen heißen, in einer großen Trauerfamilie.
    Erst der Sohn und dann der Schwiegervater, unfassbar für dich. Du wirst dich fragen: wieviel Leid muss ich den noch ertrage, darauf gibt es keine Antwort.


    Dein Weg in dieses Forum, ist der richtige. Wenn du kannst, berichte über den Tod deines Sohnes und deines Schwiegervaters. Hier im Forum ist niemand alleine, eine Erfahrung die ich selber machen durfte.


    Ganz viel Kraft, wünsche ich dir.
    lG


    Heinz Dieter

  • Liebe Moni,


    ich kann deinen Schmerz bis hierher spüren, obwohl ich selbst ja nur "erahnen" kann, wie du dich fühlen mußt. So weiß ich nicht recht, wie/wo ich anfangen soll.
    Darf ich dich erstmal ganz lieb in den Arm nehmen? *drückdich*


    Es ist erst soo kurz her! Ich finde es sehr stark von dir, daß du schon schreiben kannst, wo alles doch noch so ganz und gar unfassbar ist.
    Und ich finde es schön, daß ihr viel redet, auch miteinander weinen könnt. Denn auch wenn jeder von euch seinen "eigenen" Weg finden muß, weil jeder Mensch nur auf seine eigene Art und Weise damit "klar kommen" kann, so hilft es doch sehr, die Familie und den Zusammenhalt zu spüren.


    Bitte quäle dich nicht wegen deines Traums. Nur sehr, sehr wenige solcher Träume werden wirklich wahr, du konntest es nicht wissen.
    Und auch, wenn du diesen Traum ernst genommen hättest - du hättest es nicht ändern können. Wenn eine Lebenskerze verlöschen soll, können wir nichts dagegen tun, "irgendwie" wird es so sein.
    Das Gleiche ist es auch mit dem Abwarten des Termins. Du schreibst selbst, daß nichts darauf hingedeutet hat, daß Martin so krank war, daß es auch die Ärzte nicht erkannt haben. Magst du uns mehr darüber erzählen, was/wie es geschehen ist?
    Ich weiß selbst zu gut, daß solche Schuldgedanken und Selbstvorwürfe einfach immer wieder auftauchen. Aber - ihr habt keine Schuld!


    Ich hoffe mit dir, daß euch dieses Trauerseminar gut tut und euch vielleicht den Anfang eines für euch gangbaren Weges zeigt. Und ich finde es gut, daß du die Jungs nicht "gezwungen" hast, mitzugehen. Jugentliche haben meist einen ganz anderen Zugang (wie alt sind sie?)
    Ihr seid jetzt wahrscheinlich gerade dort - ich schicke dir ganz viel positive Energie.


    Du hast für uns ein so liebevolles, schönes Bild eines lieben, fleißigen, naturverbundenen jungen Mannes "gezeichnet" - danke dafür! So können wir uns euren Martin auch ein bissel vorstellen.


    Liebe Moni, ich wünsche dir und deiner Familie, daß ihr "euren" Weg findet, und schicke euch dafür ein großes Packerl voller Kraft und Geduld.
    Alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo!


    Danke Euch Lieben für Eure guten Zusprüche, die tun mir sehr gut!


    Heinz-Dieter, Du hast ja fürchterliches erlebt, ich hab es auf Deiner Homepage nachgelesen, ich drücke Dich mal ganz feste und wünsche Dir das Du dieses schlimme Trauma auch heil überstehst!


    Heute waren wir ja in dem Trauerseminar und es hat uns eigentlich gutgetan, es sind zwar auch viele Tränen geflossen, aber nicht nur bei uns, denn alle die dort waren, haben ja einen schlimmen Verlust erlitten. Danach sind wir wieder zum Friedhof gegangen, anschließenb sind Schwiegermutter und ich zusammen in die Kirche, ich hab mich stark genung dafür gefühlt, aber als die Kirche fast zu Ende war, hab ich auf einmal die Kirchenbank gesehen, in welcher ich oft mit Martin war und da konnte ich nicht mehr an mich halten, da hat mich das ganze Heinweh wieder mit voller Wucht getroffen und mich irgendwie total überrollt, ich hab echt einen Weinkrampf bekommen. Meine Söhne haben mich noch gewarnt und so etwas kommen sehen. Mein Mann war nicht dabei, aber als er mich so weinen sehen hat, musste er auch wieder zu weinen anfangen. Uns wurde aber heute gesagt, das es so nicht immer sein wird und das irgendwann die Trauer etwas leichter werden würde. Sie haben dort einen Trauerkreis gezeigt, darin standen wir noch ganz am Anfang in der Junozeit, danach folgt die Labyrintzeit und danach die Regenbogenzeit, wenn man mal dort angekommen ist, hat mein einen weiten Weg geschafft und die Trauer soll dann auch gut verarbeitet sein, sie wird nie ganz weggehen, aber zumindest erträglicher werden, einfach so, das man damit leben kann. Denn Martin wird ja immer fehlen und nie mehr bei uns sein! Genauso ist es mit dem Schwiegervater, er wird nie mehr hiersein und nie mehr über den Hof gehen, begleitet von den Katzen ,die waren immer um ihn herum.


    Tschüß Moni

  • Liebe Mona,


    ich kann heute nicht so viel schreiben. Bin selber wieder ein bißchen im Tief und es drückt alles wieder. Meine Gedanken kann ich nicht so sortieren.
    Aber ich wollte Dir sagen, dass ich es richtig gut finde, dass ihr bei diesem Trauerseminar ward. Danach dann noch auf den Friedhof UND in die Kirche das ist emotional schon sehr viel.
    Dass Du dann nicht mehr konntest und geweint hast, dass wäre glaube ich sehr vielen auch so gegangen.
    Diesen Kreis, den Du geschrieben hast, kenne ich nicht. Vielleicht kannst Du das irgendwann einmal etwas genauer erzählen. Das würde mich doch interessieren.
    Ich finde es toll, was ihr alles schon geschafft habt und wie ihr damit umgeht und euch Wege sucht.


    GLG,
    Ela

  • ´Liebe Moni!


    Du hast recht: es wird nie wieder sein wie vorher, es wird anders.
    Mir fehlen fast die Worte. Ein Kind zu verlieren zieht einem wahrscheinlich den Boden unter den Füssen weg. Ich wünsche Euch viel Kraft damit fertigzuwerden.
    Die beiden werden immer bei Euch sein, sie sind in Euren Herzen.
    Ich weiß im Moment nicht, wie ich dich trösten kann, aber glaube mir: es wird besser. Sie werden Euch immer fehlen, aber es wird mit der Zeit leichter.
    Ich schicke Dir liebe Grüsse
    Michaela

  • Hallo!


    Danke für Eure lieben Worte, das ist schön, wenn man nicht dumm angemacht wird, wie in so manch anderem Forum. Ich geh ha wieder arbeiten, am Mittwoch zum ersten Mal, ich arbeite ja in einem katholischen Kloster, da haben die Patres mirauch noch gut zugeredet, besonders die beiden jüngeren Patres haben was drauf, was trösten angeht.Ich kann Euch sagen, das ist fast die ganze Zeit am Weinen war, weil immer jemand anders wieder was gefragt hat, aber das war ja nur nett gemeint, wenn ich es nicht schaffen sollte, dann kann ich ins Krankengeld gehen, das hat uns der Psychiater heute gesagt, aber ich denke mir geht es mit der Zeit etwas besser, wenn ich außer Haus bin, was anderes sehe und höre und vor allem was denken muss.


    Aber immer wenn ich am Grab bin, muss ich furchtbar weinen, meine Schwiegermutter und ich gehen da täglich hin. Ich bete jeden Abend einen Rosenkranz und dabei hab ich einen Weinkranpf bekommen, ich konnte fast nicht mehr aufhören. Ich hab heute den Patres gesagt, das ich oft mit dem Herrgott schimpfe und sie sagten, das ich ein Recht darauf habe, ich hab zu ihnen gesagt, das er einfach eine glückliche Familie kaputt gemacht hat und das ich es so schrecklich finde, nicht mal eine Antwort wert zu sein. Sie haben beide gesagt, das es so schwierig ist, hier einfach zu sagen, das es Goittes Wille sei, das finden beide zu leicht, genauso schlimm finden sie, wenn sie ein kleines Kind beerdigen müssen, das noch nichts oder wenig vom Leben gesehen hat. Denn sie sage auch es gibt nichts das diesen unendlich schmerzhaften Schmerz trösten kann. Kein Wort der Welt kann das und ich finde das sie Recht haben, so schön die Trauerrede bei der Beerdigung auch ist, danach wird es umso schlimmer.Auch dabei sind die Tränen nur so runtergekullert. Der Schmerz im Herzen wird wohl nie vergehen. Unsere zwei verbliebenen Kinder meinen es mit uns auch besonders gut, sie nehmen uns oft in die Arme und drücken uns, so wie es Martin mit uns oft gemacht hat. Dabei leiden sie selber auch sehr, halt eben anders. Gestern war der zweite Gedenkgottesdienst, Schwiegermutter und ich haben da schon so sehr weinen müssen, ich bin dann alleine zum Grab gelaufen und habe dort w ieder einen Weinkrampf bekommen, da sind dann noch meine Mutter, die selber mit den Folgen eines Schlaganfalles zu kämpfen hat, meine Schwester mit mann und mein Lieblingsonkel mit Lieblingstante gekommen, mein Onkel hat mich feste in den Arm genommen und gedrückt, er versteht es zu trösten, er hat auch schon schlimme Dinge erleben müssen, seine Frau ist auch mit 50 schon an Krebs gestorben, das hat er fast nicht überwunden. Jetzt hab ich mir auch noch eine blöde Erkältung eingefangen und hab einen Dauerhusten, das nervt zusätzlich.


    Tschüß Moni

  • Hallo!


    Ich bin heute wieder so unendlich traurig, wir haben gerade alle zusammen geweint, denn heute hätte unser Schwiegervater und Opa seinen 88. Geburtstag gefeiert. Ich hätte wieder seine Lieblingstorte Sacher gemacht und anstatt dessen sindwir unendelich traurig und nur am Weinen, mein Mann die Schwiegermutter und die Kinder sind heute in den Wald gegangen um zu arbeiten, ich nicht, ich hab mich total erkältet, einen schmerzhaften Dauerhusten und immerzu niesen, hoffentlich stecke ich niemanden an.
    Ich bin ja jetzt alleine Zuhause, mit unserer Mieze, die liegt neben mir und schläft, hab gar nicht wieder aufhören können mit weinen, dann ist mir das Forum eingefallen und so wird es langsam etwas besser. Danke das es so etwas gibt Unsere geliebten und schmerzlich vermissten fehlen halt überall, bei Martin sind es heute schon 50 Tage und bei Opa sind es 39 Tage. Neulich sagte eine Mama zu mir, die auch ihr Kind schon als Baby hergeben musste, zuerst zählst du die Tage, dann die Monate und danach werden es die Jahre sein! Dieses Heimweh nach Martin und Opa wird irgendwie immer schlimmer und schlimmer, ist das normal? Es bringt uns alle fast um den Verstand!


    Tschüß Moni

  • Liebe Moni!


    Möchte dir auch meine herzliche Anteilnahme an deinem schweren Verlust aussprechen.


    Ja, ihr seid noch am Anfang der Trauer und dieser unsagbare Schmerz und die Sehnsucht, die immer größer wird. ;( :13: Es ist wirklich das Schlimmste, wenn das eigene Kind voher gehen muss. Dazu kommt noch der Verlust deines Schwiegervaters. Liebe Moni, wenn ich auch nichts von deinem Schmerz nehmen kann, so bin ich gerne da und höre dir zu.


    Euer Martin wahr wohl ein sehr naturverbundener junger Bursch und ist so liebevoll mit euch umgegangen (wie du schreibst mit den Umarmungen) und auch gegenüber anderen sehr höflich und dankbar (beim Chef). Alle haben ihn gerne gehabt, kein Wunder, nicht wahr? Ihr seid sicher stolz auf euren Sohn!!
    Ich denke, so ein Traum kann einem ganz schön Angst einjagen und du hattest auch große Sorge um deinen Sohn. Aber glaube mir, so wie es Jutta schon geschrieben hat, D U hättest daran nichts ändern können. Willst du schreiben, an welcher Krankheit nun dein Sohn gestorben ist?


    Die vielen Tränen die fließen, lass sie nur fließen, ich denke, das ist gut, wenn sie raus kommen.


    Ich finde es wunderbar, dass ihr zusammenhaltet und versucht, euch gegenseitig zu stützen. Fein auch, dass du so feinfühlige Patres kennst, mit denen du jederzeit reden kannst.
    Beim Trauerseminar, wie oft findet das statt? Einmal im Monat?? Da fühlt man sich sicher sehr verstanden und gut aufgehoben? Ist da auch eine "Fachkraft" da?
    Diese Tage sind so schlimm für dich und bringen euch fast um den Verstand, das kann ich verstehen. Aber vertraue darauf, dass es nicht immer so sein wird. Ich kann dir zwar nicht sagen, wann es genau etwas leichter wird, aber vertraue darauf, dass du mit diesem Schmerz zu leben lernst und er dich nicht mehr jede Minute gefangen hält.


    Ich reichte dir ein virtelles Taschentuch und umarm dich, wenn ich darf :30:


    Ganz ganz liebe Grüße


    Linda
    Nimmst was gegen deinen Husten?? Pass auf auf dich!!

  • Liebe Moni,


    es wird dir im Moment so gar nicht helfen, aber - ja, es ist normal. Am Anfang wird das Heimweh, die Sehnsucht, das Vermissen immer mehr und mehr. Obwohl man meint, es kann gar nicht mehr schlimmer werden. Je mehr wir "verstehen", daß alles wahr ist und dieses "nie wieder" zu begreifen beginnen, umso größer wird der Schmerz.
    Aber ich glaube, daß uns dieser Schmerz auch hilft (auch wenn wir gerne auf ihn verzichten würden ;-)). Denn je mehr wir in dieses Begreifen kommen, umso "leichter" können wir uns neue Strategien und Wege suchen. Um leichter wieder aus diesen Sturmwellen herauszukommen und damit umgehen zu können. Und dann wird es auch wieder "leichter".


    Deine Bekannte hat das sehr schön gesagt: erst die Tage, dann die Monate, dann die Jahre.
    Das zeigt: es wird nicht jeden Tag so sein, und auch, daß wir unsere Lieben zwar immer vermissen werden, aber mit der Zeit lernen, damit zu leben.


    Schön, daß du auch an deinem Arbeitsplatz Rückhalt findest und verständnisvolle Menschen um dich hast. Aber scheue dich nicht, wenn dir vielleicht einmal Fragen zu viel sind, das auch zu sagen. Daß du jetzt nicht darüber reden möchtest/kannst, aber später mal gerne auf das Angebot zurückkommst. Es tut nicht gut, sich nur den anderen zuliebe zu überwinden - weil sie es ja gut meinen.


    Schau, daß du deine Erkältung wirklich gut auskurierst, gerade wenn wir seelisch so angeschlagen sind ist das noch wichtiger als sonst eh schon. Nicht, daß du monatelang mit dem immer wiederkommenden Husten auch noch kämpfen mußt.


    Ich wünsche dir, daß du bald wieder gesund bist, viel Geduld und Kraft und
    alles Liebe
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Liebe Moni,


    ich hab dich hier noch gar nicht willkommen geheißen! Sorry, manchmal, wenn ich viel um die Ohren hab, dann komm ich mit dem Antworten kaum nach.


    Dein Schmerz ist "normal", du bist ja durch den Tod zweier lieber und wichtiger Menschen in deinem Leben schwerst verletzt worden. Es ist eine seelische Verletzung und die seelischen Verletzungen schmerzen auch: Der Tod eines Menschen, eines Kindes besonders, ist wie eine Amputation. Es fehlt ein Teil und es dauert bis man damit zurechtkommt. Aber fehlen wird es immer und "Phantomschmerzen" werden bleiben! Du bist nicht verrückt, keine Sorge!
    Du hast ein ganz ähnliches Schicksal wie Chrisi und eure Söhne haben auch einiges gemeinsam wie mir scheint. Hast du schon in Chrisis Geschichte hineingelesen? Ich glaub, da steht viel drinnen, was für dich hilfreich sein kann!


    @ all:
    Moni hat im Trauerseminar das Trauermodell von Smeding als Orientierungsmodell bekommen. Ihr könnt unter folgendem Link darüber nachlesen:


    Trauermodell nach Smeding


    AL
    Christine