Ewiges Auf und ab

  • Liebe Michi!


    Ja, die Tröstversuche für sich selbst anzuwenden, klappt nicht, nicht wahr? Du hast schon so viele mitfühlende, tröstende Worte gesprochen, Mal ein herzliches Danke an dich!!!



    Ja, bei dir ist momentan sooo viel Neues, die neue Arbeit, alleine zurecht kommen müssen, die angefangene Therapie, dein Mann fehlt dir an allen Ecken und Enden, dein Gesprächspartner für alles. Ach! :33: ;( Aber ich bewundere dich, du lässt dich nicht hängen, du kämpfst jeden Tag. Und auch dein Mann bewundert dich sicher!!!


    Wegen Beruf: Scheint ja ziemlich anstrengend zu sein, diese Schichtwechsel und das "flexibel" sein, dass stelle ich mir auch schwierig vor. Bin nun gespannt, vielleicht tut sich wirklich bei dem anderen Chef was Neues auf. Jedenfalls ganz toll, was du schon so geleistet hast, du bist für das Neue offen, da bewundere ich dich echt!!


    Ich verstehe dein ausgelaugt sein! Heute und Morgen hast du ein wenig Ruhe und kannst vermehrt mit deinen kl. Lieblingen kuscheln und rausgehen, deine Akkus ein wenig auftanken.


    Therapie - na ja, nun seid ihr am Anfang. Ein wenig Geduld wird man da ja leider haben müssen. Ich hoffe sehr, dass dieses Fünkchen doch noch herumspringen möge. Wirklich gute Therapeuten zu finden ist nicht einfach, und dann noch, dass sie ein wenig zu einem passen. :wacko: Die Therapie wird wohl hoffentlich dann das bringen, was du dir davon erhoffst - ein wenig Hilfestellung, ein wenig Stärkung, ......


    Ich hoffe, du kommst diese Tage eine wenig zur Ruhe


    ganz, ganz liebe Grüße


    Linda

  • Liebe Michi!


    Es ist oft leichter anderen Trost zu geben, als diesen Trost selbst zu empfangen und auch an sich selbst anzuwenden.
    Man kann den anderen so gut verstehen, weil man etwas sehr ähnliches erlebt hat.
    Beim anderen fühlt man so sehr mit, man kann es verstehen, jedoch ist man nicht direkt betroffen und kann so gut Trost spenden und Ratschläge geben.
    Bei einem selbst ist man betroffen und kann es nicht so gut umsetzen, obwohl es ja das Gleiche ist, was man selber getröstet hat.


    Das ist eben so schwer....Wir müssen ja selber immer wieder mit diesem Schmerz umgehen, Tag für Tag aufs Neue.


    Und wenn man abends ins Bett geht, mit dem Gedanken, dass der Tag endlich irgendwie geschafft worden ist, dann geht es ja morgens wieder weiter. Ein neuer Tag kommt, und wieder müssen wir ihn schaffen, und wir wissen nicht, was uns erwartet. Wird es ein guter Tag? Kommt neuer Schmerz auf uns zu? Wie gehen wir mit dem allen um?


    Die Vergangenheit hat uns bitter gelehrt wie schnell alles anders sein kann.
    eben war doch noch alles gut, eben waren wir doch noch glücklich und zufrieden.
    Und dann kommt diese eine einzige Sekunde, die alles verändert, die alles kaputt macht, die unser Leben kaputt macht.
    Und dann ist nichts mehr wie es war
    und das Schlimme ist, dass auch nichts mehr so sein wird wie es mal war....


    Damit müssen wir leben, wir sind zurückgeblieben, und ich denke, wir müssen es einfach annehmen, dass wir nicht ausgewählt worden sind. Dass wir bleiben dürfen, nicht bleiben müssen.
    Es hat alles seinen Sinn, nur den verstehen wir hier auf Erden nicht. Vielleicht erhalten wir eines Tages die Antwort darauf.
    Warum es so ist.


    Doch wir sind hier, und wir wollen so gerne diese Antwort auf dieses verzweifelte WARUM haben.
    WARUM muss ein geliebter Mensch so früh gehen? WARUM muss ein geliebter Mensch so plötzlich gehen? WARUM muss ein geliebter Mensch sich so lange quälen?
    Wo liegt der Sinn darin? Und warum müssen wir mit dem Schmerz weiterleben?
    Wir mussten Menschen verlieren, die uns mit diesem grossen Verlust und Schmerz zurücklassen...und dann gibt es andere, die niemanden mehr haben, aber diese dürfen weiterleben, obwohl sie es zum Teil nicht mehr wollen, weil sie niemanden mehr haben, die zurückbleiben....


    In dem Pflegeheim mache ich jeden Tag diese Erfahrung, ich sehe dieses Elend vieler Menschen, auch da frage ich mich "warum das alles"....


    Wir bekommen einfach keine Antwort.


    So brauchen wir unsere Träume, unsere Wünsche wie es sein wird, wenn auch wir gehen werden....
    Deine Vorstellung mit dem Häuschen im Jenseits, dass Willi für Euch baut, finde ich wunderschön....
    Wir brauchen diesen Glauben, sonst werden wir verrückt!


    Ach liebe Michi, ich drücke Dich mal ganz feste.....!!!


    Hat sich schon was ergeben mit Deinem möglichen anderen Job?


    Deine Manuela :24:

    Memento
    Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang,
    nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
    Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?
    Allein im Nebel tast ich todentlang
    und lass mich willig in das Dunkel treiben.
    Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
    Der weiß es wohl, dem Gleiches widerfuhr -
    und die es trugen, mögen mir vergeben.
    Bedenkt: Den eignen Tod, den stirbt man nur;
    doch mit dem Tod der anderen muss man leben.

  • Liebe Linda, liebe Manuela,
    ich danke euch aufrichtig für eure wunderschönen Zeilen. Es tut so gut, bei euch zu sein. Ich hatte gestern sowas ähnliches wie einen Schrei- Heultag. War/bin so verzweifelt. Ich schaff das nicht mehr. Gestern schaffte ich es nicht mal zu euch hier her. Ich glaube, dass Therapie und Jobbeginn zu viel für mein schwaches Nervenkostüm sind. Es kommt alles wieder hoch. Ich fürhle mich um 90 Wochen zurück versetzt. Zurück an den Start meines Alleinseins. Ich möchte nur heulen und schreien, toben und dann wieder einfach da liegen und nicht mehr aufstehen müssen. Bin fertig, als ob ich tagelang durchgearbeitet hätte, dabei hab ich grad frei. Hab mich so auf die freie Woche gefreut, und bin jetzt körperlich und seelisch komplett durch den Wind. Morgen hab ich Nachtschicht. Ich hoffe so sehr, dass ich vorher ein wenig schlafen kann.


    Liebe Manuela du schreibst: Es hat alles seinen Sinn..... genau das sag ich auch immer. Auch mir fehlen aber trotzdem immer die Antworten. Auch das Leiden verstehe ich nicht. Wir 2 sind wirklich sehr ähnlich....


    Liebe Linda, vielen Dank, dass du mir so viel Mut zu sprichst. In Wirklichkeit bin ich der größte Versager, das weiß ich.


    Von meinem eventuellen anderen Job weiß ich noch nichts. Das ist mir im Moment alles so egal. So egal, so egal... Ich kann einfach nicht mehr. Ich weiß nicht was ich tun soll. Meiner Mami will ich das Herz nicht schwer machen, weil sie sich sowieso rund um die Uhr um mich ängstigt. Sie fährt am Samstag für eine Woche mit meiner Schwester auf Kurz- Kururlaub. Auch meine Schwester macht sich totale Sorgen. MEinem Sohn will ich nicht schon wieder in den Ohren liegen. Bitte entschuldigt, dass ich euch damit zutexte.


    Kein Mensch kann jemals die Lücken füllen, die unsere liebsten Verstorbenen hinterlassen,---- DAS TUT SO WEH. Diese Endgütigkeit, es gibt kein zurück. Ich pack das nicht mehr.
    Bitte entschuldigt, heut kommt nur wirres Zeug von mir, bin völlig neben mir. Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr. Ich pack das nicht......


    Hab gestern wieder in den Himmel gerufen,---- dass er mich doch verdammt noch mal endlich holen soll, er hörte mich nicht, er ist wahrscheinlich schon viel zu weit weg von mir, als sich mit meinen Qualen herumzuschlagen. GIBT ES EIN JENSEITS? Dort wo alle lieben auf uns warten. Ich hab das immer ganz fest geglaubt, das war mein Trost, momentan zweifle ich an allem. Bitte entschuldigt. Eigentlich möchte ich doch euch trösten, Mut zusprechen, für euch da sein. Das kann ich grad nicht, btte verzeiht.


    In Liebe
    Michi

  • Liebe Michi!


    Man kann nicht immer nur andere trösten - dazu reicht die Kraft nicht immer!! Mach dir Mal deswegen keine Gedanken!!!!! Das ist bei jedem ein Auf und Ab - echt!!


    Ja, ich selber glaube auch fest an ein Jenseits, dass unsere Lieben dort sind. Aber natürlcih zweifeln wir auch oft daran. Ja, das Leiden, das können wir überhaupt nicht verstehen.


    Heute muss ich ein bißchen mit dir "schimpfen". 1. Liebes Mädel, redest du kein wirres Zeug ! Wir verstehen alles - wir verstehen dich!!!! 2. Du bist der größte Versager - na hör Mal sofort auf damit!!! Das bist du überhaupt nicht!!! Wie kommst du denn darauf? Das ist doch ganz verständlich, dass du momentan sooo kraftlos bis, sooo durch den Wind, dass du heulen musst, du hast ja auch allen Grund dafür!!! Sei mit dir selber etwas geduldiger!!!


    So einen Kurzurlaub hättest du auch total nötig!!! Hast du nicht eine liebe Freundin, die Mal einen Sprung auf einen Ratscher vorbeischauen könnte?? Ja, natürlich möchte man die Kinder nicht immer "belasten", aber ich denke, du hast eine Ausnahmesitutaion, dein Sohn versteht das!!!


    Diese furchtbare Endgültigkeit - ach liebe Michi, darf ich dich Mal in den Arm nehmen? :30: :30: Wenn du momentan auch kein Licht siehst, musst du darauf vertrauen, dass bessere und hellere Momente kommen werden.


    Würde gerne bei dir vorbeikommen, mit dir quatschen, Fotos schauen, weinen, einen Spaziergang machen, einen guten Kaffee trinken. Leider doch ein bißchen zu weit weg. ;( Kannst du dir nicht was Gutes tun, ein feines Schaumbad? eine alte DVD schauen? im Katalog blättern und dir was Schönes aussuchen? Sodass du für ein paar Minuten abgelenkt bist - die Gedanken kreisen ja unentwegt, nicht wahr? Od. hast du schon Mal daran gedacht, ein Tagebuch anzufangen, mit Briefen an deinen lieben Mann? Od. Socken stricken für deinen Sohn? Od. eine schöne Kerze basteln für deinen Mann? Ich weiß, dir ist momentan alles zu viel. Einen Vorschlag hätte ich noch, einen Massagetermin ausmachen od. Fußpflegetermin?


    Ich grüße dich nochmal ganz herzlich


    Linda

  • Liebe Linda,
    vielen Dank für deine Herzlichkeit. Ich will derzeit gar niemand sehen. Ich sitze im Bett. Das Schlafzimmer ist mein Lebensraum, da bin ich meinem Schatz ganz nahe. Ich sitze in dem Bett, in dem er gestorben ist, in dem ich um ihn gekämpft hab. Er ist in der Urne auf seinem Nachttisch mit einem großen Bild vor der Urne. Er schaut mich an, und manchmal bild ich mir ein (ich werd noch verrückt, das weiß ich), dass er mir zuzwinkert. Ich hab meine Zwerge um mich platziert, die mich immer mit ihren großen Teddybäraugen anschauen, wenn ich zu laut bin beim weinen.


    Ich weiß ja nicht mal genau, warum ich so fertig bin. Hat die Therapie wirklich wieder alles aufgerissen? Die Entscheidung beides Job und Therapie zeitgleich zu starten war sicher zu heftig. Da hab ich mich mal wieder überschätzt.


    Bessere Momente.....das kann ich mir im Moment noch gar nicht vorstellen. Aber der Kopf sagt: Natürlich, dir ist es ja schon viel besser gegangen. Du hast auch schon richtig lachen können, ein paar Stunden mit der Nachbarin verquasselt einfach so--- mit einem guten Glas Wein. Das kann ich mir momentan so überhaupt nicht vorstellen. Ich will nicht mehr. Bin im Moment nicht sicher, was gescheit wäre, zu tun. Job hinschmeißen, dadurch wäre auch der Therapieplatz weg (weil nur die Kasse bei der ich grad versichert bin, diese Therapie zahlt).....
    Könnte nahtlos in die Arbeitslosigkeit zurück gehen. So gut wie in den 6 Wochen vor diesem Job ist es mir schon monatelang nicht mehr gegangen. Oder soll ich durchhalten? Weiß nicht mal, wie die nächsten 2 Stunden ausschauen, geschweige denn, die nächste Zukunft.


    Liebe Linda, ich danke dir aufrichtig für dein Vertrauen in mich, für dein Verständnis für mich und für den liebevollen Zuspruch. Ich hoffe, auch bald wieder für dich und euch alle da sein zu können.


    Ganz liebe :24:


    Michi

  • Liebe Michi!


    Die Trauer kommt immer in Wellen daher und auch wenn du das Gefühl hast, du machst Rückschritte, das stimmt nicht - Trauer ist kein linearer Prozess, sondern eher wie bei einer Spirale: Du kommst immer wieder an einem Punkt an, an dem du das Gefühl hast, da war ich doch schon vor Monaten. Das ist dann das Gefühl des Rückschrittes, in Wahrheit kehrst du zwar zurück, weil da noch einiges an Arbeit liegen geblieben ist, das du damals nicht geschafft hast. Die Arbeit erfüllst du jetzt, bist aber in der Spirale schon eine Windung höher als vorher!!!


    Lass dich nicht entmutigen, eine Schmerzwelle bedeutet, dass danach auch wieder eine Flaute kommt und die ist dazu da, an Deck deines Schiffchens zu liegen und dich zu erholen, bis wieder eine Trauerwelle daherschwappt. Die Wellen bringen dich insgesamt weiter!


    Arbeitest du jetzt 100%? Wenn ja, dann frag doch, ob du ein bisschen reduzieren kannst.Trauerarbeit ist auch Arbeit und braucht viel Energie, da kann man dann im Job nicht 100% geben. Hinschmeißen würde ich den Job nicht! Arbeit bedeutet auch Sicherheit und Struktur, sie zwingt dich weiterzuleben, auch das ist ein Stück weit wichtig. Was die Therapie anlangt, mach sie erstmal weiter, da tut sich auch noch was und der Schmerz kommt auch ohne Therapie immer wieder hoch!


    AL
    Christine

  • Liebe Christine,
    vielen vielen Dank für deine lieben Worte. Ich bin schon wieder am heulen und weiß nicht warum... Was hab ich bloß liegen gelassen, auf meinem bisherigen Weg? Ich dachte wirklich, dass ich schon viel weiter bin. Vor allem bei euch hier fühle ich mich so gut aufgehoben. Ich sehe mich in der besten Selbsthilfegruppe der Welt.


    Ich arbeite nur 2 mal 12 Stunden, weil ich gleich zu Beginn gesagt habe, dass ich zu mehr nicht in der Lage bin. Bloß diese spontanen Anrufe von heut auf morgen Schulung oder Extradienst,-- das macht mir wahnsinnig zu schaffen. Das muss ich nächste Woche nochmal klären, wenn ich mit meiner direkten Chefin wieder gemeinsam Dienst habe. Genau deine Worte habe ich in meinem Kündigungsschreiben (das ich nicht abgeschickt habe) geschrieben: Ich brauche Struktur, einen Plan kann ich einhalten, aber Flexibilität hab ich nicht im Angebot. Ich hoffe, dass sie damit leben können, denn wenn nicht, werden sie sich was einfallen lassen müssen.


    Ich werde die Therapie nicht abbrechen. Kämpfe weiter meinen Kampf bis zum bitteren Ende. Ich sehe das Leben als ausschließlichen Kampf--- gegen Windmühlen.


    Heute habe ich Nachtschicht. Hoffe, diese gut zu überstehen.


    :2: für deine wunderbaren Motivationen, die du mir und uns allen hier immer wieder gibst.


    Herzlichst
    Michi

  • Lieber Josef,
    vielen Dank für deine Anteilnahme und dein "da sein" und mir Kraft schicken.
    Würd jetzt gern am ZEitrad drehen und einfach 24 Stunden vordrehen, dann wär die Nacht auch schon wieder vorbei.


    LG
    Michi

  • Liebe Michi,
    gute Idee! Red mit deiner Chefin, erklär ihr deine Situation. Sag ihr, dass du noch mitten in der Trauerarbeit steckst, du froh über den Job bist, dass du aber noch mehr Struktur brauchst. Das wird sich mit der Zeit bessern, du wirst flexibler werden, aber das braucht Zeit!
    AL und guten Nachtdienst!
    Christine

  • Hallo Michi,


    ich hoffe, Du konntest schomn mit Deiner Chefin sprechen.
    Es ist alles wichtig.
    Deine Arbei, Deine Therapie, Deine Wauzis und auch Deine Ruhepausen.
    Aber es ist halt jetzt sehr viel auf einmal.


    Christine hat das mit der Spirale so schön ausgedrückt.
    Ich wiege mich auch öfter mal in Sicherheit und denke, den Bereich hast Du schon geschafft! PUSTEKUCHEN!


    Aber gib nicht auf!
    Die Abstände werden größer und irgendwann die Wellen kleiner.


    Alles Liebe

  • Liebe Christine,
    ich werde nächste Woche mit der Chefin reden, ich hoffe auf ihr Verständnis. Wenn das nicht gegeben sein sollte, werde ich einfach gehen. Ich tu mir mit den Nachtdiensten ein wenig schwer. Die Medikamente kann ich dann nicht wie angeordnet nehmen, sonst schlafe ich in der Nachtschicht ein und das ist striktest verboten. Wir werden auch des Nächtens kontrolliert.
    Bin mir im Moment noch nicht sicher, ob es inteligent ist, die Medis an den Nachtdiensttagen zu tauschen. Hab es einmal gemacht, aber ob es gut ist, kann ich nicht beurteilen. Cipralex nehme ich normalerweise morgens und Trittico abends. Vielleicht kann mir die Therapeutin am Montag einen Tipp geben.


    LG
    Michi

  • Liebe Ela,
    werde nächsten Dienstag die Chefin erst sehen.
    Hoffe dass wir da "zusammen kommen". Wenn nicht, müsste ich den Job schmeißen, dann wäre auch der Therapieplatz weg, da ich bei erneuter Arbeitslosigkeit bei einer anderen Krankenversicherung versichert wäre.....


    Die Erklärung von Christine mit der Spirale ist wirklich wunderbar. Das hat mir ein wenig Mut gemacht. Gestern dachte ich mir, dass alles wieder aufwärts geht, aber heute bin ich schon wieder heulendes Elend. War mit meinen Zwergen eine Stunde unterwegs und den Rest der Zeit haben wir im Bett verbracht. Heute hab ich ein besonders intensives Kuschelbedürfnis.
    Hab heute 3 Stunden mit einer Jugendfreundin telefoniert. Da haben wir uns auch ein wenig Mut zugeredet. Ihr Mann hatte vor 3 Jahren einen schweren Arbeitsunfall mit Schädel- Hirntrauma. In gewisser Weise ist der Mann, den sie geheiratet hat auch gestorben.....


    Derzeit sehe ich mich als im Leben gescheitert. Ich schaffe es mit Müh und Not alles aufrecht zu erhalten. Der Job, die Therapie, den Haushalt.... Stand by Betrieb--so sehe ich mich. Kann mich zu überhaupt nichts aufraffen. Jeder Schritt ist Überwindung. Ich hab doch nur einen Wunsch an das Universum, den lieben Gott, dem Schicksal oder wem auch immer gegenüber: Bitte lassts mich heimgehen....da drüben wartet jemand auf mich....ohne den ich nicht leben kann. Ich friste mein Dasein und biege die Tage irgend wie runter. Mein großes Poblem: Meine inständigen Bitten, die seit fast 91 Wochen täglich mehrfach hinauf - hinaus gerufen werden, hat bisher noch jeder angesprochene ignoriet.


    Liebe Ela, ich kann mir gar nicht vorstellen, jemals damit umgehen zu können, jemals wieder wirklich glücklich zu werden oder jemals ein richtiges Leben und kein Dasein zu führen.
    Ich will nicht mehr- ich kann nicht mehr- fühle mich wie ferngesteuert.


    Ganz liebe Grüße und innige Umarmungen
    Michi

  • Meine Lieben,
    ich bin wieder einmal gescheitert. Habe meinen Job hinschmeißen müssen. SChaffe die Tag/Nachtschichten nicht. Muss die Tabletten nehmen wie verordnet. Das geht mir Beruhigungsmitteln für die Nacht (schicht) nicht. Ich hatte auch viele Heulkrämpfe in den letzten Tagen. Kann mich kaum erfangen.
    Therapeutin hat mich gerade angerufen, dass ich weiter bei ihr in Behandlung bleiben kann, obwohl ich jetzt wieder eine andere Krankenversicherung habe.
    Fühle mich wie ein Versager, bin ein Versager. Bringe nichts zu einem Ende. Vielleicht muss ich auch eine stationäre Therapie machen, wie sie mir mein Hausarzt schon so oft ans HErz gelegt hat. Bin grad total verstört.
    Bis bald ihr Lieben.
    Herzlichste Grüße
    Michi

  • Ach Michi,


    das tut mir leid.
    Aber vielleicht waren das jetzt einfach zu viele Dinge auf einmal die sich für Dich verändert haben.
    Alles auf einmal geht oft nicht gut.
    Das liegt dann aber nicht daran, dass Du etwas nicht geschafft hast, sondern das es einfach nicht machbar war.
    Vielleicht wäre eine Kur o.ä. für Dich ganz gut.
    Einfach mal ganz raus. Der Abstand lässt manches einfacher erscheinen. Zuerst muss man einmalö sehen können wo z.B. die größten Baustellen sind damit man sich dann daran machen kann sie zu bearbeiten.
    Und wenn man in der Situation drinnen ist kann man das oft nicht.
    Schön, dass das mit Deiner Therapeutin weiterhin klappt.


    Lass Dich einmal knuddeln.
    Alles Liebe,
    Ela