Mama plötzlich gestorben - von Verena

  • Hallo Ursula,


    Meine Mama ist am 13.7.2011 auch ganz plötzlich gestorben.Ich habe mich heute dazu durchgerungen im Internet nach Foren mit Menschen mit dem selben Schicksal zu suchen.
    Da bin ich auf deinen Tag gestoßen und habe mich in deinen Beiträgen wiedergefunden. Mir kommt es auch vor, dass meine Gefühle von Tag zu Tag stärker werden, ich suche auch nach Gedichten bzw. Liedern die sich mit dem Tod und dem Leben befassen. Ich suche auch nach Dingen, die mich bewußt zum Weinen bringen, damit meine Gefühle aus mir heraus kommen.
    Ich habe 2 kleine Kinder, einen Ganztagsjob und eine Familie, die nicht so ein inniges Verhältnis zu meiner Mama hatte, wie ich. Meine Mama hatte Depressionen und ich war der einzige Punkt in ihrem Leben, der sie aufbauen und unterstützen konnte (aus ihrer Sicht) und alle anderen waren froh sich nicht so intensiv mit ihr beschäftigen zu müssen (aus meiner Sicht).
    Für meine Großeltern war Mama nur die Haushaltshilfe, Pflegerin und auch Unterstützung im Alter, weil sie nicht ins Heim wollen, wenn es zu Hause alleine nicht mehr geht.
    Meine Mama hat Zeit ihres Lebens neben meinen Großeltern gewohnt und konnte sich auch nicht loslösen. SIe hat aber auch nie die Beachtung gefunden die sich sich gewünscht bzw. auch verdient hätte.
    Mein Tagesablauf ist so gefüllt mit Kindern Arbeit usw, dass ich keine Zeit zum Trauern finde, daher suche ich mir Dinge die sie gerne hatte, um mich damit zu "quälen" und meinen Tränen freien Lauf zu lassen.
    Ich möchte dir für deine ehrlichen und sehr gefühlvollen Beiträge danken, denn ich lese in deinen Zeilen, dass ich nicht alleine mit meinen Gefühlen und Gedanken bin, sondern es Menschen gibt die genauso denken und fühlen.
    Danke schön und ich wünsche dir viel Kraft.
    Verena

  • Liebe Verena,


    zuerst einmal möchte ich mich bei dir für deine Zeilen bedanken. Nicht nur dir tut es gut, daß auch andere so fühlen wie du. Es bringt wirklich Erleichterung....


    Und jetzt - mein tiefes Beileid zu dem Tod deiner Mama....


    Du hast recht, es gibt Parallelen zwischen unseren Schicksalen und das unserer Mütter. Meine hat sich auch nie von ihren Eltern gelöst was sie schließlich umgebracht hat. Depressionen hatte meine Mutter sicher auch auf eine gewisse Art und Weise. Sie konnte halt ihr Leben meistern ohne Medikamente aber sonst war nicht viel drin. Heute war ich bei meinem Papa zu Besuch und hab mir viele Bilder von ihr am Computer angesehen. Auf keinem schaut sie glücklich aus. Und wenn sie lächelt wirkt es fast wie gestellt. Das ist mir schon früher aufgefallen aber da hab ich das alles einfach hingenommen - ich Trottel. Ich bin wütend auf mich und auf meine Mama. Warum hat sie sich so viel gefallen lassen von ihren Eltern? Warum hat sie sich unsere gemeinsame Zukunft nehmen lassen? Ich bin erwachsen aber ich hätte meine Mama noch gebraucht. Ich habe noch keine Kinder aber ich will welche. Wo ist sie dann? Mein Partner und ich werden nächstes Jahr heiraten. Wo ist sie dann? Wenn ich Fragen zu Baby- und Kindererziehung haben werde. Wo ist sie dann? Wenn ich mir diese Fragen stelle werde ich so verdammt wütend! Sie hat sich mir nehmen lassen. Sie hat sich so fertig machen lassen, daß ich jetzt keine Mama mehr habe. Und ich - hätte ich ihr helfen können? Wenn ich es nur verstanden hätte.... Wenn die Welt mal wieder grausam ist und zu viel verlangt von mir, wo ist dann meine Mama die mich bedingungslos liebt so wie ich bin? Mir fehlt diese Liebe, die nur von einer Mama kommen kann. Die kann keiner ersetzen. Auch wenn mich meine Mama nie ihre Liebe so richtig spüren ließ, war sie doch da.


    Liebe Verena, glaubst du an ein Leben nach dem Tod? Dieser Glaube baut mich unendlich auf. Ich stelle mir vor, wie meine Mutter weiterexistiert nur halt in anderer Form. Ich stelle mir vor, wie gut es ihr jetzt geht, wie gelöst sie sich nach all dem jetzt fühlt. Ich stelle mir vor, daß alles einen Sinn hat, daß nichts umsonst ist, daß niemand nur so stirbt... daß wir alle hier sind um was zu lernen, manchmal auch auf grausame Weise. Und wenn wir tot sind, werden wir alles verstehen und vor allem - wir werden uns wieder sehen.
    Dieser Glaube richtet mich auf, dieser Glaube verhindert es, daß ich manchmal vor Verzweiflung die Beherrschung verliere.
    Und wenn man sich für diesen Glauben öffnet und hinsieht, entdeckt man wirklich Zusammenhänge, "Zufälle".... Ich finde noch immer, daß das mit dem Ildefonso und dem Spruch kein Zufall war. So viele weiße Schmetterlinge wie heuer habe ich noch nie gesehen, und wenn dann auch noch einer in einer ganz bestimmten Situation an mir vorbeiflattert, denke ich halt, daß er von meiner Mama ist.
    Wenn du Interesse hast, lies die Beiträge zu "Umfrage - Nachtod Kontakte". http://www.aspetos.at/forum/in…?page=Thread&threadID=651


    Ich brauche wie du bestimmte Lieder und Stimmungen um so richtig trauern zu können. Ich war jetzt 2 Wochen auf Urlaub und habe keine Träne geweint - ich war auch nie allein. Als ich wieder zu Hause war und das erste Mal allein, kam es wie auf Knopfdruck und fast von selbst. Zur Zeit höre ich fast nur "Nur zu Besuch" von den toten Hosen und "Geboren um zu leben" von Unheilig. Es ist fast komisch, daß wir sowas brauchen. Aber ich glaube, das Leben läßt einem ja auch keine Zeit zum Trauern. Bei dir ist es noch enger, du hast 2 kleine Kinder. Vielleicht schaffst du es ja ab und zu, daß jemand auf sie aufpasst. Man sagt zwar immer, Kinder sind gut, sie lenken ab, aber ich denke zu viel ablenken ist auch nicht gut, dann schleppt man die Trauer nur unverändert mit sich rum und es bleibt alles gleich. Die Trauer wird zwar auf eine gewisse Weise immer da sein, aber sie muß sich auch verändern. Das Leben muß auch wieder schön werden.


    Hast du Geschwister? Wie gehen die anderen mit dem Tod um? Deine Großeltern?.... Warum ist deine Mama gestorben?
    Bei dir ist es ja noch sehr kurz her. Gut, bei mir auch nicht viel länger, aber ich glaube am Anfang zählt fast jeder Tag. Ach Gott, es ist so schwer. Für alles im Leben gibt es immer eine Lösung, einen Ausweg, irgendetwas das es besser macht, aber beim Tod nicht.
    Mir hat das Buch "Meine Trauer wird dich finden" ein bißchen geholfen. Da geht es um einen Psychotherapeuten, der seinen Sohn verloren hat und alles sehr genau beschreibt, seine Gefühle, seine Gedanken, Tipps wie man eine Beziehung mit dem Verstorbenen herstellen kann. Ich habe mich in sehr sehr vielem wiedererkannt.


    Ich hatte nie ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mama, aber sie hat es auch nie zugelassen. Ich habe es oft probiert, bin aber immer gescheitert. Jetzt aber am Ende in den letzten paar Wochen, das ist es mir (fast) gelungen. Ich habe ihr Cd´s von mir gegeben mit Entspannungsliedern und gesungenen Mantren zum Entspannen und Abschalten. Es hat ihr wirklich geholfen. Ich habe mit ihr Meditationen gemacht, die ihr auch gut getan haben. Ich habe mit ihr sehr viel geredet, was uns beiden sicher sehr gut getan hat. Ich bin froh, daß ich am Ende doch noch einiges für sie tun konnte - ich hoffe es hilft dir jetzt auch ein bißchen, daß du soviel für deine Mama getan hast. Es tut zwar nach dem Tod viel mehr weh, wenn man sich so nah war, aber dafür bleibt diese Nähe auch nach dem Tod erhalten.


    Liebe Verena, auch ich wünsche dir viel Kraft in der kommenden Zeit.


    Alles Liebe, Uschi

    Jeden Tag denk ich, ich kann nicht mehr,
    Jeden Tag bitt ich, komm wieder her.


    Jeden Tag frag ich, bist du da?
    Jeden Tag spür ich, es ist wirklich wahr.


    Jeden Tag will ich dich wieder zurück,
    Jeden Tag geh ich, ein kleines Stück.


    Jeden Tag seh ich das Lächeln von dir,
    Jeden Tag hol ich eine Erinnerung zu mir.

  • Liebe Ursula,


    ich habe jetzt deine Zeilen schon zum 3. Mal gelesen und ich habe immer noch Tränen in den Augen und eine Gänsehaut.
    Vielen, vielen Dank. Ich weiss jetzt, dass meine Gedanken richtig sind und dass ich sie zulassen kann.
    Die Sache mit den Schmetterlingen finde ich sehr schön.
    Als wir am Tag der Beerdigung meiner Mama auf dem Heimweg waren, spannte sich ein ganz großer Regenbogen über den ganzen Himmel.
    Er war ganz deutlich und klar zu erkennen, man sah den Anfang und das Ende ganz scharf (eine Seltenheit finde ich). Was ich in diesem Moment dachte, sprach meine Tochter aus. Sie sagte:" Den Regenbogen schickt uns Oma!"
    Ich muß dazusagen, dass wir vor kurzen umgezogen sind und meine Tochter immer schon sagte, wenn sie ein eigenes Zimmer hat, will sie einen Regenbogen an die Wand malen.
    Meine Tochter und meine Mutter hatten immer schon ein ganz spezielles inniges Verhältnis.
    Meine Mama hat mich auch nie in den Arm genommen und gesagt, dass sie mich liebt. Sie hat das mit kleinen Dingen ausgedrückt, wie mit besonderen Karten zum Geburtstag usw.
    Annalena (meine Tochter) ist ein sehr herzlicher Mensch und sie sagte immer schon was sie fühlt. So hat sie auch zu Mama oft einfach so gesagt:" Ich hab dich lieb!"
    Anfangs hat ihr meine Mutter nicht geantwortet, sie konnte das nicht, aber eines Tages sagte sie:"Ich dich auch" und drückte Annalena.
    Wir konnten das einander nicht sagen-leider! und jetzt ist es zu spät.
    Meine Mama hatte vor 3 Jahren einen mentalen Zusammenbruch und mein Bruder und ich mußten sie in die Psychiatrie einweisen lassen. Damals hat sie den Kontakt für ein paar Wochen ganz abgebrochen und ich dachte, das verzeiht sie mir nie.
    Allerdings war sie diejenige, die mich dann bat sie im Spital zu besuchen und ich war dann auch jeden Tag bei ihr.
    Seit dieser Zeit war sie jeden Samstag bei uns, weil ich wusste, dass sie diese Auszeit von meinen Großeltern brauchte. Sobald ich Zeit hatte machten wir Ausflüge mit den Kindern, weil ich wußte sie braucht das.
    Die belastende Seite waren aber die Telefonanrufe unter der Woche. Ich wußte nie woran ich war - wie ist drauf? Geht es ihr gut?
    Mich belastete das sehr und ich musste aufpassen, dass mich nicht zu sehr mitrunter zog.
    Am Anfang diesen Jahres ging es ihr total gut, sie machte Ausfluge und war voller Tatendrang. Im Juni änderte sich das plötzlich (ich weiss bis heute den Auslöser nicht) und sie begann sehr wenig zu essen und wurde zunehmende stiller.
    Ich habe sie sehr oft darauf angesprochen, doch sie antwortete immer. "Es wird schon wieder. Du musst dich um deine Familie kümmern." Doch sie zählt doch auch zu meiner Familie!!
    Sie wollte niemandem zur Last fallen und sagte immer:" Ich bin die Tochter und ich muss mich um meine Eltern kümmern und nicht umgekehrt!"
    Am Samstag vor ihrem Tod bekam sie Fieber und eine Erkältung. Sie wollte aber per tu nicht zu einem Arzt und sagte wie immer:"Das wird schon wieder".
    Am Montag bin ich dann zu ihr gefahren und habe ihr den Einkauf erledigt, ein paar Sachen im Haushalt gemacht und mit ihr diskutiert, warum sie zu keinem Arzt geht.
    Aber sie war stur wie immer und denn sie hatte ja kein Fieber mehr. Am MIttwoch mittags habe ich mit ihr telefoniert, ob sie etwas braucht und mit ihr abgemacht, dass ich am Donnerstag morgens wieder zu ihr komme. Dazu kam es aber leider nicht mehr. Denn am Mittwoch um 18.00 Uhr bekam ich einen Arruf von meiner Oma, dass Mama angeblich um ca. 16.00 Uhr im Vorzimmer zusammengebrochen und gestorben ist.(lt. Notarzt an Herz- Kreislaufversagen).
    Ich wohne 40km weit weg und als ich dort eintraf, war meine Mama schon weg und ich konnte mich nicht einmal verabschieden. Mein Opa (er hatte nie ein gutes Verhältnis zu meiner Mama) erzählte mir dann was genau abgelaufen ist, mit Notarzt und Hubschrauber usw. Seitdem bekomme ich dieses Bild nicht aus meinem Kopf (obwohl ich gar nicht dabei war).
    Ich weiß nur, dass meine Mama von Leuten umgeben war, mit denen sie zu Lebzeiten immer gekämpft hat und ich war nicht da!!!!!!!
    Ich mache mir deshalb sehr große Vorwürfe. Ich stelle mir die selben Fragen wie du.
    Hätte ich was tun können? Hätte ich nur darauf bestanden, dass sie zu einem Arzt geht? Warum? Warum? Warum?
    Ich habe im Moment sehr große Verlustängste und wäre am liebsten 24 Stunden bei meinen Kinder und meinem Mann. Auf der anderen Seite wird mir der Familienalltag auch teilweise zu viel und ich wäre gerne alleine um zu trauern?
    Gestern zum Beispiel hat mich meine Tochter angeschnauzt, eigentlich wegen gar nichts und ich denke sie weiß selber nicht warum. Ich bin in Tränen ausgebrochen und habe mich in meinem Bett verkrochen. Mir fielen die Streitigkeiten mit meiner Mama ein und dass ich ihr jetzt gar nicht mehr sagen kann wie lieb ich sie habe!
    Kurze Zeit später ist dann Annalena zu mir gekommen und wir haben beide zusammen geheult. Ich weiss aber nicht, ob ich sie mit meinen Tränen nicht überfordere, sie ist erst 9 Jahre alt.
    Ich hoffe, ich habe dich mit meiner Geschichte nicht zu sehr belastet. Ich bin aber so froh, jemanden gefunden zu haben der mich versteht. Mit meiner Familie kann ich darüber nicht reden, daher verstelle ich mich so gut es geht, aber das ist ziemlich anstrengend für mich.


    Vielen Dank für deinen Zuspruch und für deine Geduld, deine Zeilen helfen mir wirklich sehr.
    Vielen, vielen Dank es tut sooooooooo gut.
    Liebe Grüße Verena

  • Liebe Verena,


    herzlich Willkommen hier bei uns und fein, dass Du zu uns gefunden hast! Damit Dein Thread leichter gefunden werden kann, habe ich jetzt mal Deine Beiträge extra kopiert - wir schauen immer, dass jeder trauernde Mensch mit seiner Geschichte auch einen eigenen Erzählstrang hat - nur so ist es auch möglich, die Geschichten nachzulesen und zu erfassen!


    Liebe Grüße,
    Markus

  • Liebe Verena,


    mach dir keine Vorwürfe, daß du nicht da warst, als deine Mutter gestorben ist. Wir waren es ja auch nicht mehr. Viele Menschen sterben ja auch absichtlich allein, weil sie nicht zurückgehalten werden wollen. Ich weiß von meiner Mutter, daß sie bevor sie ins Koma gefallen ist, jedes Mal unruhig wurde, wenn einer von uns bei ihr war. Ich habe ein paar Mal versucht, ihr Mut zu zusprechen und ihre Hand zu halten, aber das war fast unmöglich. Sie wollte das nicht, sie fing an zu jammern, drehte sich herum und beruhigte sich erst wieder, wenn man wegging. Ich bin mir sicher, daß sie allein sein wollte, sie hat "es sich mit selbst ausgemacht". Und deswegen bin ich mir auch sicher, daß deine Mama dich auch nicht so "gebraucht" hat, wie du es vielleicht glaubst. Deswegen habe ich auch in einem meiner Beiträge mal geschrieben, daß es eine Ehre für mich war, daß mein Opa vor mir gestorben ist. Ich glaube halt einfach, daß es kein Zufall ist, daß so viele Menschen alleine sterben. Diesen letzten Schritt gehen anscheinend viele alleine und das ist gut so.
    Um meine Mama waren in ihren letzten Tagen und Stunden auch nur fremde Ärzte, Schwestern.... eigentlich auch nicht unbedingt "ideal". Aber ich glaube zu wissen, daß das für meine Mama ok war, ihre Seele war da sicher schon woanders.


    Das ist eine schöne Geschichte mit dem Regenbogen! :-) Und sie ist sicher kein Zufall, in dem Buch, das ich empfohlen habe, schreibt der Autor, daß genau solche "Zufälle" keine sind, er nennt sie "Synchronizität". Er meint, auch wenn man es nachher vielleicht doch als "Zufall" abtut, in dem Moment, wenn es passiert, weiß man einfach, daß es keiner ist.


    Ich glaube eigentlich nicht, daß du deine Tochter mit deinen Tränen überforderst. Meine Nichte ist erst 2 1/2 Jahre alt und auch sie hat unsere Traurigkeit mitgekriegt und daß ihre Omama nicht mehr da ist. Traurigkeit gehört einfach zum Leben und wenn so ein schlimmer Todesfall passiert, kann man auch vor einem Kind nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. Ich denke, viel reden, erklären usw. ist halt da am wichtigsten - und immer wieder zeigen, daß das Leben aber auch wieder Freude, Spaß und Leichtigkeit ist! Aber ich denke das weißt du eh, ich sollte bei Kindererziehung nicht groß reden, hab ja noch nicht einmal eines ;-) (Aber ich freu mich auf unsere Hochzeit, da setzen wir dann sozusagen den Startschuß :-))) :thumbsup: ))


    Meine Mama hat mir auch zu meinem 30er eine tolle Karte geschrieben, dich ich ewig aufheben werden. Sie hat geschrieben: Bleib so wie du bist, und ein Dankeschön an das Schicksal, dass es einen so wunderbaren Menschen wie dich gibt!!
    Und genau das ist diese Mutterliebe, die ich jetzt so vermisse. Zeigen konnte sie es mir nicht, aber in diesen Worten steckt für mich alles!


    Die Vowürfe, was verhindern zu können mach ich mir auch immer. Jeder Tod vor dem 90. Lebensjahr ist meiner Meinung nach unnötig. Aber trotzdem glaube ich an ein Schicksal. Du kennst das ja sicher auch, daß es oft, bevor etwas bedeutendes passiert (gut oder schlecht) es vorher eine Anneinanderreihung von "Zufällen" gibt die genau zu dem Ereignis führen. Oder eben daß eine gewisse Sache nicht zu beeinflussen war und dann genau dahin geführt hat. Bei meiner Mama war es beides. Und es war nicht aufzuhalten. Mein Vater redet immer davon, daß schon vor 30 Jahren Dinge passiert sind, die genau dazu geführt haben, was jetzt erst passiert ist. Da denk ich mir immer, die Beziehung zwischen meiner Mama und meiner Oma war deren Schicksal, das niemand von außen beeinflussen konnte.
    Du warst für deine Mama da, so wie du es sein konntest. Wir sind alle keine Übermenschen und müssen versuchen, unser eigenes Leben so gut wie möglich zu leben. Die Verantwortung dann auch noch für jemand anderen zu übernehmen, ist einfach zu viel. Leben muß jeder selbst.


    Meistens denk ich so. Manchmal anders. Wir konnten es nicht verhindern. Auch wenn wir jetzt fast alles dafür geben würden.
    Das was ich jetzt noch machen kann, ist die Erinnerung an meine Mama zu bewahren. Für mich wird sie immer auf eine Art lebendig sein, nicht nur in meinem Herzen. Ich werde immer an sie denken, mit ihr reden und ihr Briefe schreiben. Und ich werde immer offen für Zeichen und Nachrichten sein.
    Fehlen wird meine Mama ewig. Und ich fürchte mich auch schon auf eine bestimmte Art vor meiner Hochzeit. Ich weiß, da wird es ganz schlimm werden. Aber ich werde sie zu ihren Ehren vor allen Gästen persönlich begrüßen und ihr viel Spaß wünschen. Auf das freu ich mich auch wieder. Meine Mama wird für mich nie nur tot sein, sie bleibt ewig bei mir. Sie ist ja schließlich meine Mama...!


    Ich werde in meinem Thread noch ein kleines Gedicht reinstellen. Ich will es nicht bei dir schreiben, weil es schon traurig ist - aber trotzdem schön...


    Alles Liebe, Uschi

    Jeden Tag denk ich, ich kann nicht mehr,
    Jeden Tag bitt ich, komm wieder her.


    Jeden Tag frag ich, bist du da?
    Jeden Tag spür ich, es ist wirklich wahr.


    Jeden Tag will ich dich wieder zurück,
    Jeden Tag geh ich, ein kleines Stück.


    Jeden Tag seh ich das Lächeln von dir,
    Jeden Tag hol ich eine Erinnerung zu mir.

  • Liebe Verena,


    herzlich willkommen bei uns und mein herzliches Beileid zum Tod deiner Mutter.


    Deine Schuldgefühle, dass du deine Mutter nicht zum Arzt gebracht hast und dass du beim Sterben nicht dabei warst, die kennen viele hier im Forum. Aber: Schuldgefühle zu haben, heißt nicht, dass man wirklich schuldig ist. Es war ja in keinster Weise abzusehen, wie ernst es um den Gesundheitszustand deiner Mutter stand und du hast dich ja - trotzdem, dass du alle Hände voll mit deinen Kindern zu tun hattest - doch sehr intensiv und liebevoll um sie gekümmert. Du kannst nichts dafür, dass sie sich nicht von ihren Eltern lösen konnte, aber hättest du dich noch intensiver um sie gekümmert, dann hätte ich dich fragen müssen, ob du dich von deiner Mutter gelöst hast... Ich denke, ihr Wochenendbesuch bei euch und die Telefonate während der Woche, das war schon ein sehr, sehr intensiver Kontakt, da brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen, dass es zu wenig gewesen wäre!


    Ich finde es sehr gut, dass du zwischendurch Trauer provozierst, sie muss ja raus. Und: wenn du aufgrund deiner Kinder wenig Zeit zum Trauern hast, dann ist das sicher eine gesunde Strategie. Dass dich deine Kinder aber auch auf andere Gedanken bringen und dir Struktur geben, weil du sie ja versorgen musst, ist aber auch gut. Wir brauchen in der Trauer nicht nur die Tränen und den Schmerz, sondern auch die Erholung und die Ablenkung!


    Du brauchst dir keine Sorgen machen, dass du deine Kinder mit deiner Trauer überforderst. Das hat Uschi ganz gut auf den Punkt gebracht: Das Trauern gehört zum Leben dazu und dass sie ganz normal und gesund ist, dass sollen Kinder von Beginn an lernen. Wichtig ist nur, dass du ihnen das erklärst und auch warum du trauerst, dass sie keine Schuldgefühle bekommen.


    Mehr über den Trauerprozess und den Umgang mit Kindern kannst du übrigens in unserem Trauerratgeber nachlesen. Den findest du hier:


    ASPETOS Trauerratgeber


    Es freut mich, dass ihr beide - du und Uschi - euch hier gefunden habt! :)
    Alles Liebe
    Christine

  • möchte dir ein liebe volles hallo sagen,und mein beileid zum verlust deiner mutter,
    es stimmt das leider das viele menschen alleine in die andere welt gehn wollen,
    als meine mutter vor 12 jahren ging,
    wir waren stunden im kranken haus,
    es war bereits nacht geworden,da sagte der arzt zu und fahrt nachause es dauert noch bis sie gehn kann,
    lange überlegten wir was wir tun sollten,bis mein vater sagte wir gehn,
    kaum waren wir zuhause rief das kranken haus an das mutter in die andere welt gegangen ist,
    währen wir geblieben hätte das sterben sicher noch angehalten,den sie spürrte unsere trauer die trähnen,den schmerz,
    den ganzen tag war ihr gesicht eher normal
    als wir sie dan sahen wo sie gegangen war hatte sie wie ein lächeln am mund,
    es tut weh einen geliebten menschen zu verlieren,und oft denkt man hätte ich die oder das anders gemacht,
    aber ich denke es sollte so sein wie es war,
    lasse dich lieb drücken und schau nach vorne im herzen deine mutter,
    und denk daran keine mutter würde wollen das sich ihr kind schuldgefühle macht,und deine mutter würde sicher auch lieber ein lächeln in deinem gesicht sehn,
    lbg silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • huhu verena,


    vielen dank das du uns an deiner familie und deinen gefühlen teilhaben lässt. es gibt, denk ich, nicht herausforderndes als die beziehungen zwischen den generation oder allgemein zwischen uns menschen. der ablösungsprozess von den eltern ist schwierig und von gegenseitigemn respekt und achtung geprägt. jeder von uns sollte sich in der geborgenheit der der beziehungen zur selbstbewusten frau/mann "entwickeln" deine beziehung zu deiner mutter war etwas ganz besonderes, so wie deine beziehung zu deiner tochter. ich kann nachvollziehen wie es dir gerade jetzt geht wenn du diese verlustängst hast. deine tochter ist etwas wertvolles was du als schatz behüten möchtest. sie hatte auch eine innige verbindung zu deiner mutter.


    schuldgefühle die u jetzt spürst sind normal und erleben viele. doch wie christine schon geschriebn hat: "Schuldgefühle zu haben, heißt nicht, dass man wirklich schuldig ist" *mal frech kopier* beschreibt ganz gut was dir vielleicht helfen kann. es war nicht absehbar wie es um deine mutter steht. dich trifft keine schuld an ihrem tod. ich kenne die aussagen deiner mutter auch von meiner eigenen. mittlerweile bin ichdazu übergegangen mir zu sagen das auch meine mutter eigenverantwortung für sich hat. sie darf auf sich schauen und sich die hilfe holen die sie benötigt. es ist manchmal schwer daneben zu stehen und zuzusehen.


    ich bin gespannt was du uns zu erzählen hast wenn du wieder online bist.
    lieben gruß
    burkhard

  • Hallo euch allen!


    Vielen Dank für eure lieben Worte. Ich bin leider im Moment sehr mit dem Leben und mit mir selbst am hadern.
    Ich habe das Gefühl mein Schmerz und meine Trauer wird von Tag zu Tag schlimmer. Gestern war ich leider schon wieder auf einem Begräbnis (knapp 1 Monat nach meiner Mama).
    Der Opa von meinem Mann ist vorigen Freitag verstorben. Ich habe sehr gezweifelt, ob ich auf dieses Begräbnis gehen kann, aber nach ich dachte, wenn mein Opa stirbt will ich auch das mein Mann an meiner Seite ist. Es war wirklich kaum auszuhalten in der Aufbahrungshalle. Ans Grab bin dann nicht mehr mitgegangen, da hatte ich keine Kraft mehr.
    Dieses Jahr war es das 4. Begräbnis in unserer Familie. Zuerst starb ein Opa von meinem Mann, dann starb meine Oma, dann meine Mama und jetzt der 2. Opa von meinem Mann. Dazu muss ich auch sagen die Opas und meine Oma hatten ein gesegnetes Alter. Aber trotzdem ist es für mich jedesmal ein Schritt tiefer in ein Loch aus dem ich im Moment nicht herauskomme.
    Es schwirren so viele Gedanken in meinem Kopf betreffend meiner eigenen kleinen Familie, mein eigenes Leben und natürlich auch der Tod. Ich versuche positiv zu denken, aber ich falle immer wieder ins Negative und in mein Loch zurück.
    Im Moment habe ich wirklich fast keine Kraft für die alltäglichen Dinge, die mir sonst Spaß machen zu organisieren und zu managen.
    Mein Körper und mein Geist sind wie in einem Notprogramm, das wichtigste wird erledigt, das restliche vergessen, verdrängt oder aufgeschoben.
    Ich weiss nur nicht wie lange das so weitergehen kann, schließlich habe ich ja einen Fulltime Job, 2 Kinder einen Ehemann und ein Haus mit riesigem Garten, die sich alle bis jetzt 100%ig auf mich verlassen konnten.
    Im Moment fühle ich mich wie in einem Hamsterrad, ich funktioniere und reagiere nur.
    Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und versucht die Sonne in euer Herzen zu lassen (ich bemühe mich auch).
    Verena

  • Liebe Verena,


    dass du den Eindruck hast, dass der Schmerz wird immer größer, liegt daran, dass du jetzt erst anfängst zu realisieren, was der Tod deiner Mutter bedeutet und welche Lücken sie wirklich hinterlässt. Der neue Todesfall lässt dich alles nocheinmal erleben, was vor einem Monat war und 4 Todesfälle in der Familie insgesamt, das zehrt natürlich ungemein.


    Diese Energie, die die Trauerrabeit erfordert, fehlt dir natürlich in Arbeit, Familie, Haus und Garten. Lass alles ein bisschen lockerer angehen: Du kannst im Moment nicht 100% in Familie, Job, Haus und Garten investieren, versuch hier das schlechte Gewissen sein zu lassen und nimm dir Zeit für Trauer und auch Erholung zwischendruch. Lass den Garten mal Garten sein, das nächste Jahr hast du wieder mehr Energie. Versuch die Hausarbeiten aufzuteilen, dass nicht alles an dir hängen bleibt. Was können denn die Kinder schon selber machen? Was kann dein Mann übernehmen? Und was kann man vorübergehend mal ein wenig vernachlässig - es muss ja nicht immer alles tipptopp sein, man kanns ja auch mal lockerer nehmen. Und im Job: Könntest du vorübergehend kürzer treten und in Teilzeit gehen.
    Zum Grübeln: Welche Gedanken gehen dir denn konkret durch den Kopf?


    AL
    Christine

  • Hallo ihr Lieben,


    ich schreibe jetzt seit über einem Jahr wieder, obwohl ich eure Beiträge immer still mitverfolgt habe. Ich dachte es geht mir einigermaßen gut mit meiner Trauer, aber seit einigen Wochen spüre ich, dass ich immer weiter in ein tiefes Loch falle. Ich hatte eine furchtbare Auseinandersetzung mit meinen Schwiegerelter, di mich wirklich unter der Gürtellinie angegriffen haben. Ich bin im Sternzeichen Waage und bin sehr harmoniebedürftig, deshalb versuche ich es jedem Recht zu machen, damit ich nicht anecke, aber es funktioniert nicht.
    Ich habe mich nach dem Tod meiner Mutter sehr verändert, bin zurückhaltend und still geworden - das wird mir als Desinteresse vorgeworfen. Meine Mutter hatte immer an mich geglaubt und mir Mut gemacht, aber im Moment wollen mich alle veränder. Ich spiele dann in der Öffentlichkeit "Theater" damit ich meine Ruhe habe, aber in meinem Inneren schauts ziemlich grau und trostlos aus. Ich denke nach wie vor sehr viel an meine Mutter, immer wieder gehen mir ihre letzten Stunden durch den Kopf. Ich dachte wirklich ich habe mich mit der Trauer gut arrangiert, aber jetzt dieses Tiefe Loch. Ich beschäftige mich auf einmal mit meinem eigenen Tod und habe schreckliche Angst davor. Nach dem Tod meiner Mutter hatt ich das Gefühl mich nicht vor meinem Tod zu fürchten, da ich sie ja dann wieder sehe. Jetzt ist die Ungewissheit da und die Angst vor dem danach.
    Ich glaube an manchen Tagen ich werde verrückt. Am besten fühle ich mich, wenn den ganzen Tag Stress ist, denn sobald ich Zeit zum Ausruhen habe (oder vor dem Einschlafen) kommt die Panik auf, mein Herz rast, ich bekomme keine Luft und könnte nur mehr heulen.
    Ich weiß im Moment nicht mehr weiter und wollte nur wissen, ob es menschen gibt, denen es genauso geht bzw. ging.
    Ist das normal so einen Rückschritt in der Trauer zu erleben?


    Vielen Dank für ein offenes Ohr (Auge)
    Verena

  • Liebe Verena,


    ein liebes "Welcome back".


    Es tut mir leid, daß es dir grade so schlecht geht.
    Prinzipiell sind solche Rückschritte nix "außergewöhnliches", auch nach mehreren Jahren. Und bei dir ist ja grade erst mal das erste Jahr vorbei.
    Das was du erzählst erinnert mich sehr an ziemlich die gleiche Zeit nach dem Tod meines Vaters. Ich hatte auch gedacht, es geht mir "ganz gut". Und dann kam urplötzlich der Absturz kurz nach dem ersten Todestag.


    Die "allerletzte Schonfrist" der Umgebung ist spätestens jetzt abgelaufen. So gut wie keiner will verstehen, daß wir uns verändert haben und wollen uns wieder "zurückverändern".
    Doch das geht einfach nicht. Und wir spielen so lange Theater bis es zu viel wird.
    Wenn ich damals nicht Medikamente bekommen hätte - ich wäre alleine aus diesem Strudel nicht mehr rausgekommen (jetzt häng ich zwar in einem anderen fest, aber das ist "eine andere Geschichte")


    Kannst du mit deinem Arzt darüber sprechen - was mit/in dir grade so abgeht? Ich glaube es wäre gut, wenn du dir Unterstützung holen würdest.
    Laß diese Panikattacken nicht einfach "auf sich beruhen" , versuche dir Hilfe zu holen bevor es noch schlimmer wird und du dann ganz ausfällst. Ich weiß, wie schwer der erste Schritt fällt, aber du klingst so gar nicht gut. :24:


    Ich schicke dir ein großes Kraftpackerl, ein bissel Zuversicht und einen lieben :24:
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.

  • Hallo Jutta,


    vielen Dank für deine lieben Worte.
    Ich weiss, dass ich so nicht weitermachen kann, aber ich habe wirklich Angst mit meinem Arzt zu reden.
    Ich weiss, dass er mich aus dem Strudel rausnimmt und mich krankschreibt und davor habe ich Angst.
    Ich stehe es nicht durch "zu Hause auf der Couch zu liegen", da habe ich keine Ablenkung (zumindest am Vormittag nicht, bis die Kinder nach Hause kommen) und ich grübel viel zu viel, wenn ich Zeit dazu habe. Andererseits habe ich aber bald keine Kraft mehr mich selbst rund um die Uhr zu beschäftigen, damit ich keine Zeit zum Grübeln habe.
    Ich habe Angst, dass ich bald alleine dastehe, weil ich "so komisch" geworden bin.
    Ich habe zwar eine gute Freundin mit der ich über alles reden kann, aber sie hat in ihrem Leben noch keinen so großen Verlust erlitten. Sie bemüht sich zwar und hat viel Geduld mit mir, aber ich fühle, dass sie sich schwer tut meine Gefühle nachzuvollziehen. Das kann man nur wenn man sich in einer ähnlichen Situation befindet. Ich mache ihr keinen Vorwurf deswegen, denn ich liebe sie so wie sie ist und wünsche ihr das ihr dieses Gefühlsschlamassel noch lange erspart bleibt.


    Ich sitze hier inmitten meiner Familie und fühle mich soooooo allein und missverstanden.


    Dickes Druckal an alle.
    Verena

  • Ach Verena,

    Ich sitze hier inmitten meiner Familie und fühle mich soooooo allein und missverstanden.


    Ich verstehe dich sehr gut, du weißt nicht, wie gut!


    Wenn du glaubst, daß dich dein Arzt versteht, versuch dich zu überwinden und sprich mit ihm. Je länger du wartest, um so schwieriger wird es. Der erste Schritt und auch, wieder aus diesem Strudel herauszukommen. Du möchtest doch für deine Kids da sein. Und das kannst du voraussichtlich nicht mehr allzu lange, wenn du so weiter machst.


    Wenn du Medikamente bekommst, bist am Anfang wahrscheinlich eh so müde, daß es dir nur gut tut, einige Zeit für dich alleine zu haben.
    Und du könntest dir eine "Beschäftigung" überlegen. Etwas, wozu du in den letzten Jahren keine Zeit hattest, du aber früher gern getan hast - gibts da was?
    Malen, stricken, nähen, schreiben, töpfern...was weis ich. Du hattest doch sicher "vor den Kindern" ein Hobby, das du aus Zeitmangel aufgeben mußtest.
    Das wäre der ideale Zeitpunkt, wieder damit zu beginnen.


    Es ist natürlich gut, wenn du mit deiner Freundin reden kannst. Aber ob das genug ist? Ich weiß von mir, daß man irgendwann die Freunde nicht mehr so "belasten" möchte. Ich hab begonnen zu "zensieren", nicht mehr alles zu sagen. Und das ist sch...lecht, denn im Endeffekt zerstört es die meisten Freundschaften. Denn ich hab mir immer öfter gedacht: Warum spüren sie nicht, wie schlecht es mir geht, auch wenn ich nichts sage. Und die Kluft wird immer größer.


    Überleg es dir. Für mich klingst du gar nicht gut. Ich glaube, es täte dir gut, aus dem "Trott" auszusteigen.


    Schlaf gut, ich wünsche dir schöne Träume heut nacht
    Jutta

    Der Tod eines geliebten Menschen ist wie
    das Zurückgeben einer Kostbarkeit,
    die uns Gott geliehen hat.