Überfordert...

  • Liebe Martina,


    Ich hoffe, du hast den Tag einigermaßen überstanden - und vor allem auch die Stunden jetzt, danach, wo das Gedankenkarussell wieder Zeit und Ruhe hat sich unaufhörlich zu drehen.

    Billi und Elke haben es schon geschrieben und genauso ist es: Nein, das ist kein Selbstmitleid. Aus deinen Worten spricht pure Trauer um den geliebten Menschen. Nicht eine Silbe davon ist Selbstmitleid. Das sieht anders aus.

    Und es ist absolut normal, dass du nur solche Gedanken hast, die sich um die Zukunft drehen und die dabei keinerlei Ankerpunkt haben, nicht mal irgendwo anhalten können. Man fängt einen Gedanken an und schon legt sich der nächste darüber, macht aus dem Oberstübchen ein undurchdringliches Labyrinth, in dem nicht einmal wir selbst uns zurecht finden.
    Deshalb: Versuche, alle Gedanken zu Seite zu schieben, bis auf die Frage: Was von alldem, was ich in meinem Kopf habe, beinhaltet das Wort "muss".
    Und dann sortierst du all diese Dinge, die ein Muss beinhalten. Eines nach dem anderen.
    Wenn du feststellst, dass das Thema Finanzen kein absolut zwingendes Muss beinhaltet, dann verbanne es zwar nicht ganz aus deinen Gedanken, aber nehme es dir ganz in Ruhe vor. Stück für Stück. Schritt für Schritt.

    Das ist für sehr viele erst einmal der Rhythmus, der das Leben nun bestimmt: Einatmen. Ausatmen. Ein Atemzug nach dem anderen. Ein Schritt nach dem Anderen. Ein Gedanke nach dem Anderen. Ein "Projekt" nach dem anderen.

    DU bist jetzt erstmal wichtig. Das sollte der über allem stehende Gedanke sein. Du, deine Seele, deine Gesundheit. So gut es geht. :24:<3

  • Hallo an jeden der hier schreibt und liest,

    Ich komme mir oft wie ein Stalker vor.

    Ich lese hier sehr viel und schreibe selten.

    Ich bin extrem einsam aber gar nicht so der gesellige Mensch.

    Ich habe das Gefühl ich lebe um zu arbeiten und doch lebe ich eigentlich nicht wirklich.

    Eigentlich bin ich nicht der Mensch der sich selbst bemitleidet und doch tue ich es.

    Ich werde Die Wut nicht los, auf die Ärztin, Die Firma- den Betriebsratsvorsitzenden und eigentlich bin ich gar kein streitsüchtiger Mensch.

    Wer bin ich jetzt ( noch )?

    Einsamkeit ist schrecklich...

    Ich wünsche allen einen schönen Abend und ein schönes Wochenende

  • Liebe Martina,


    Wut gehört dazu dafür brauchst Du Dich nicht schämen oder auf Dich irgendwie böse sein.


    Wut ist eine ganz normale Reaktion.

    Auch das Du hier viel liest und wenig schreibst ist gar nicht schlimm überhaupt nicht.


    Außerdem ist das auch noch gar keine Zeit das sind gerade fast 4 Monate...das dauert einfach lange wirklich lange.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Martina,


    ich habe in Deinem Wohnzimmer von Beginn an gelesen und war doch in meinem eigenen Leben danach so gefangen, dass ich nichts dazu sagen konnte. Es ist so unsagbar traurig und entsetzlich, was Dir widerfahren ist.

    Es ist gut, dass Du hierher gefunden hast, denn hier ist immer jemand da, der Dir zuhört und mitfühlt.

    Ich kann Deine Gefühle so gut verstehen…und Deine Fragen. Deine Wut zum Geschehensablauf und dem Verhalten dieser mehr als befremdlichen Betriebsärztin ist so nachvollziehbar….

    Deine Einsamkeit, denn es ist alles noch so sehr frisch und unwirklich…Unwirkich wird es bleiben….aber vielleicht nimmst Du irgendwann die Einsamkeit an und lebst damit - so ergeht es mir zumindest …..

    Die tiefe Traurigkeit wird wohl nicht vergehen. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass mein Schatz stets bei mir ist und versuche schlicht, unsere Träume alleine weiter zu leben…..

    Fühl Dich lieb in den Arm genommen.

    Uschi