Überfordert...

  • Hallo,

    Mir fällt es sehr schwer, hier über mich zu schreiben, aber ich möchte es versuchen in der Hoffnung das es mir hilft.

    Ich heiße Martina, bin 54 Jahre alt und habe am 19.04.2024 meinen Mann verloren.

    Darf ich ein bisschen ausholen, da mich das alles so belastet?

    Mein Mann hat über 25 Jahre für eine große Firma gearbeitet.

    Vor 2 Jahren wurden die Zustände in der Firma immer schlimmer, immer weniger Personal, einige kündigten, einige wurden krank.

    Mein Mann hatte die Verantwortung. Er hat jeden Tag 10-12 Stunden gearbeitet plus 1 Stunde Autofahrt zur Arbeit und 1 weitere wieder zurück.

    Er bat um Hilfe bei Vorgesetzten per Mail und Telefon. Bekam aber keine...

    Letztes Jahr wurde es ihm zuviel und er ließ sich krank schreiben mit Burnout...

    Man merkte wie er zur Ruhe kam...

    In der Zeit kam der Betriebsratsvorsitzende zu uns nach Hause und hat ihn überredet am BEM teilzunehmen. Das wäre in der Firma ganz hoch angesehen, er wäre geschützt usw.er müsste nur seine Führungsposition abgeben. Und danach würde er fast dengleichen Job machen ohne die ganze Verantwortung.

    Mein Mann unterschrieb das er am BEM teilnimmt.

    Kurze Zeit später bekam er einen Anruf das er zum BEM Gespräch in die Firma kommen sollte.

    Es wurde darüber gesprochen was mein Mann hinterher machen sollte.

    Kurz darauf kam Post Mein Mann sollte unterschreiben das er von seinem Posten zurücktritt, ohne ein Wort was er danach machen sollte.

    Er hat es nicht unterschrieben...er wollte das Protokoll von dem BEM Gespräch haben.

    Das gab es aber nicht, war angeblich gar kein BEM Gespräch!

    Nach ein paar Wochen kam wieder dasgleiche Schreiben, er solle bei gleichem Gehalt von seinem Posten zurücktreten.

    Diesmal unterschrieb mein Mann, da er Angst vor Lohnkürzungen hatte.

    Dann ging er wieder arbeiten.

    Er wurde an einen anderen Standort versetzt ( gleich weite Entfernung) aber er hat vorher einen Bürojob gehabt und musste jetzt einen körperlich schweren Job, so richtig im Staub ( ungesunder Art) und Dreck machen.

    Das fiel meinem Mann sehr schwer, da er 2 kaputte Hüften ( Hüftkopfnekrose) hatte.

    Er rief beim Betriebsratsvorsitzenden an in meinem dabeisein an und fragte, wann er den Job machen könnte, der besprochen war.

    Da lachte der Betriebsratsvorsitzende nur höhnisch und meinte, was er sich denn vorgestellt hätte, einen Job im Sitzen? Ha ha.

    Mein Mann gab auf, nahm es so hin.

    Jetzt musste er am 11.03. Zur Betriebsärztlichen Untersuchung.

    Dort hat man ihm erzählt, alles sei okay!!!

    3 Tage später war mein Mann totkrank.

    Grippe mit Lungenentzündung und Lungenversagen. Ich brachte ihn ins Krankenhaus, da der Notdienst habende Arzt nicht kommen wollte.

    Einen Tag später kam er auf IntensivStation und ins künstliche Koma.

    Den Tag darauf wurde er in Bauchlage mit dem Hubschrauber nach Hamburg verlegt.

    Dort kam er an die Ecmo. Durch den Blutverdünner bekam er 3mal eine Lugenblutung. Dann dachten wir es geht bergauf, dann kam Nierenversagen/ Dialyse zusätzlich zur Ecmo.

    Dann kam eine Sepsis und dann Leberversagen.

    Nach 5 Wochen Kampf, entschieden die Ärzte am 19.04. Das die Geräte abgestellt werden sollten.

    Meine Kinder und ich waren dabei, wir konnten am Monitor zusehen wie er stirbt.

    Das Klinikum in Hamburg wollte zwischendrin die Untersuchungsergebnisse vom Betriebsarzt der Firma haben.

    Dort wurde ein Lungenfunktionstest gemacht und der war richtig schlecht, aber das wurde nicht mitgeteilt. Im Gegenteil ich habe persönlich mit der Ärztin ( Betriebsärztin) telefoniert und sie sagte auch mir, das bei meinem Mann alles in Ordnung war.

    Jetzt ist er tot...und mir wurde nachträglich erzählt, daß der Betriebsratsvorsitzende meinen Mann loswerden wollte.

    Warum haben die vom Betriebsarzt nichts gesagt? Sie hatten sogar Vergleichswerte von den Jahren davor, und es war in diesem Jahr extrem schlecht.

    Hätten 3 Tage eher eine Überlebenschance dargestellt?

    Wir waren 38 Jahre zusammen, nie getrennt voneinander, nur wenn ich mal für ein paar Tage im Krankenhaus war.

    Ich habe keine Eltern, Schwiegereltern oder Freunde.

    Wir hatten so ein schweres Leben.

    Womit hat er das verdient?

    Womit habe ich das verdient!?

    Entschuldigt den langen und vielleicht verwirrenden Text.

    Mir geht es wie Euch...Ich vermisse ihn unendlich.

    Dieses nie wieder...

    Alles liegt hier noch, als würde er gleich wieder zur Tür reinkommen.

    Traurige Grüße

    Martina

  • Liebe Martina,


    ein Text ist nie zu lange...


    Ich bin schockiert, was dir, euch passiert ist...aber nicht mehr überrascht...zu viel passiert, was man nicht mehr fassen kann.


    Mein tiefstes Mitgefühl und Verständnis.


    Du wirst noch viele liebevolle und verstehende Nachrichten bekommen und du kannst so oft und so viel schreiben wie du magst 🫂💔


    Pia 🥀

  • Liebe Martina, wie unfassbar traurig, verletzt und auch wütend musst du sein!

    Was für eine fatale Geschichte…

    Schreibe dir hier alles von der Seele, so oft du willst und so lange und ausführlich wie du es brauchst.

    Schreibe deine tiefen, emotionalen Gedanken hier auf und , was sicher gut ist ,auch zuhause, für dich, damit deine Gedanken einen Weg nach außen finden, das ist sehr wichtig und ordnet auch.


    Es ist alles noch so frisch, diese bohrenden Fragen nach dem Warum, die wohl immer unbeantwortet bleiben werden, macht es unerträglich.

    Dieses Vermissen, Nicht fassen können, diese Stille, Leere, Verzweiflung und Hilflosigkeit sind momentan dein Zustand und das ist grausam.
    Ich fühle sehr mit dir, mein Mann ist vor 13 Monaten, plötzlich nach 6 Wochen gestorben. Die ersten Monate sind mir noch so schrecklich präsent, Gottseidank erlebe ich das alles jetzt nicht mehr so stark, obwohl das Vermissen und eine gewisse sinnlos Leere noch vorhanden ist.


    Fühle dich hier verstanden und begleitet, liebe Martina, wir alle haben ähnlich schreckliches erlebt und verstehen dich sehr gut.

    Im Augenblick bleibt mir nur die zu sagen, dass ich mit dir fühle, deine Gefühle und Gedanken nachvollziehen kann.

    Heute ist Sonntag, die Wochenenden verstärken alles noch mal.

    Ich weiß nicht wo du wohnst aber vielleicht ist bei dir gutes Wetter, auch wenn es doof klingt, manchmal hilft es etwas, wenn man ein bisschen raus geht.


    Ich wünsche dir einen erträglichen Tag und schicke dir eine liebe Umarmung.

    Du bist nicht alleine. Schreibe!


    Liebe Grüße, Elisabeth

  • Liebe Martina,

    fühle Dich hier angenommen inDeinem Entsetzen, Schmerz, Trauer, Verzweiflung. Schreibe hier alles, was Dich bedrückt, das entlastet. Vor allem wirst Du hier verstanden.
    Ich muss sagen, dass mich das, was Euch widerfahren ist, sehr entsetzt. Das liest Dich für mich fast wie eine Verschwörung. Auf jeden Fall hat der Betriebsratsvorsitzende entweder grobe Fehler gemacht oder aber mit Vorsatz gehandelt (ggfs. in Absprache mit dem Unternehmen?). Das wäre auf jeden Fall grobe Pflichtverletzung. Die Haltung der Betriebsärztin verstehe ich ebenfalls nicht, was ist das denn da? Dagegen juristisch vorzugehen ist aber leider ziemlich aussichtslos. Alle medizinisch/juristischen Fälle ziehen sich über Jahre, schwer zu beweisen, weil plötzlich Unterlagen verschwinden oder frisiert werden. Das ist Gang und Gäbe, leider!

    Es tut mir unendlich leid für Euch und natürlich fragst Du Dich, ob das durch einen anderen Job hätte verhindert werden können. Das sind nahende Gedanken, die einen nicht loslassen.
    schlimm!
    Fühle Dich hier auf jeden Fall verstanden und angenommen…..

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Martina,


    es ist unglaublich... menschenverachtend was dir und deinem Mann angetan wurde.


    Ich weiss nicht, ob du dagegen etwas unternehmen kannst oder willst. Vielleicht haben deine Kinder oder (ehemalige) Arbeitskollegen Mut, Kraft und Gelegenheit die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.


    Mein tiefes Mitgefühl.


    Lg Luise

  • liebe Martina,


    mein aufrichtiges Beileid, ich weiß wie du dich jetzt fühlst.

    Das erinnert mich sehr an meinen geliebten Mann, den ich am 21.03. verloren habe.

    Unentdeckte Lungenentzündung, multibles Organversagen, septischer Schock, künstliches Koma, Nierenversagen, Dialyse, nicht mehr aufgewacht, 3 Wochen lang....Es schmerzt so sehr, den geliebten Menschen auf diese Weise (Fehldiagnose) zu verlieren. Ich hatte auch den Gedanken gegen die Rehaklinik vorzugehen. Kam aber zu dem Schluss, es bringt mir meinen Mann nicht zurück. Letzte Woche habe ich der Rehaklinik geschrieben, mit der Bitte, künftig besser auf die Signale einer Sepsis zu achten. Sodass nicht noch ein Leben zerstört wird. Ich hatte nicht mit einer Reaktion gerechnet. Am Freitag rief mich der Arzt aus der Klinik an. Er war bestürzt. Es war ein gutes Gespräch.

    Du bist hier im Forum gut aufgehoben. Schreib alles was dich bewegt. Es hilft ein bisschen aus den tiefen Löcher heraus.

    Fühle dich umarmt und ganz viel Kraft, die wirst du brauchen, so wie wir alle.

    Liebe Grüße Gisela

  • Hallo,

    Erstmal vielen Dank für Eure lieben Worte.

    Ja ich trage momentan alles an Gefühle mit mir, was man nur empfinden kann.

    Der Betriebsratsvorsitzende wollte meinen Mann los werden. Er hat zu einem anderen Mitarbeiter gesagt, er wüsste wie man ihn los wird.

    Und das mit dem Betriebsärztlichen Dienst kann ich ja beweisen, da ich die Unterlagen habe und die Ärztin mir selber gesagt hat, es war alles in Ordnung.

    Letzten Montag am 29.04.2024 hat sich ein Kollege meines Mannes aufgehängt.

    Auch er hatte Probleme mit der Firma.

    Er hat des öfteren mit meinem Mann telefoniert und geschrieben, da er gehofft hat das mein Mann wieder zu seinem alten Standort zurück kommt.

    2 Tage nachdem ich die Todesanzeige meines Mannes in der Zeitung hatte, hat er sich aufgehängt.

    Auch er hinterlässt eine Frau.

    Das macht mich so wütend auf die Firma. So jemand darf doch nicht Betriebsratsvorsitzender sein?!

    Und der medizinische Dienst kommt auch so davon?

    Dann ist da diese entsetzliche Leere.

    Ich bin ein sehr anhänglicher Mensch, extrem liebebedürftig, wohl weil meine Eltern mich als Kind alleine ließen und es danach nur schlimmer wurde.

    Die Eltern meines Mannes wollten mich nicht. Sie hatten einen großen Bauernhof und haben ihren Sohn vom Hof gejagt, weil ich nicht die richtige war.

    Mein Mann sollte, wie meine Schwiegereltern eine Frau heiraten, die entweder einen Hof oder viel Geld mitbringt.

    Jahrelang haben sie versucht uns auseinander zu bringen. Haben Freunde beauftragt dafür.

    Das ist mit ein Grund weshalb ich jetzt keine Freunde habe.

    Wir haben einen kleinen Resthof und mein Mann hat soviel gekonnt, ich weiß nicht wie ich das alles schaffen soll.

    Meine jüngste Tochter studiert und wohnt noch hier...sie möchte das alles mal weiter machen.

    Aber ob ich das bis dahin hinbekomme...

    Mir fehlen die Nachrichten von ihm...

    Die Gespräche...Wir hatten Konzertkarten...liebten es in der Natur und am Wasser.

    Jetzt kann ich kaum auf die Terrasse gehen, wo wir zusammen gesessen/ gestanden und geredet haben.

    Er war der starke bei uns...

    Warum hat es nicht mich erwischt?!

    Seit er weg ist geht hier alles kaputt...Wir haben jeder ein Auto und die befinden sich gerade abwechselnd in der Werkstatt.

    Auf eins bin ich angewiesen, das andere kann ich momentan so nicht verkaufen, da auch da erst eine sehr teure Reparatur ansteht.

    Ich bin jemand der kämpft, aber gegen wieviel kann man wielange ankämpfen?

  • Liebe Martina,


    das mit der Terasse geht mir genauso. Zuviel Erinnerungen, das schöne Wetter macht mich noch mehr traurig. Gut ist, dass du deine Tochter bei dir hast. Die Aufgaben die zu erledigen sind, lenkt auch ein wenig ab. Es werden Tage folgen an denen gar nichts geht. Man fühlt sich wie gelähmt. Jeden Tag eine kleine Aufgabe, so mache ich das. Es ist sehr schwer. Nimm dir Zeit.

    LG Gisela

  • Liebe Martina,


    auch ich bin sehr entsetzt über Deine Geschichte.

    Unfassbar, gerade der Betriebsrat sollte doch eigentlich im Sinne des Arbeitsnehmers handeln!


    Als wäre der Verlust Deines Mannes nicht schon furchtbar genug, musst Du noch diese ganzen schlimmen Begleitumstände mit-ertragen...

    Dazu die ganzen Fragen, hätten 3 Tage mehr was ausgemacht etc...jeder hier kennt das und weiß, wie das quält.


    Mein langjähriger Lebensgefährte starb auch infolge einer Virus-Infektion letztendlich an akutem Lungenversagen. Neben 1000 anderen Fragen dachte ich auch immer wieder daran, ob er sich im Beruf und im Privatleben (Vereinsvorstand-Tätigkeit) nicht zu viel Stress zugemutet hatte.

    Ob der Verlauf der Infektion möglicherweise milder hätte verlaufen können...diese Fragen, die keine Antwort finden, sind einfach grausam.


    Bitte schreib Dir hier gerne, wann immer Du möchtest, alles von der Seele. So viel Text wie Du möchtest.

    Es hilft tatsächlich ein bisschen.


    Liebe, verstehende Grüße

    Nora

  • Ich weiß einfach nicht wie es weiter gehen soll. Heute ist extrem...

    Ich fühle mich so unfassbar alleine und es tut so weh.

    Ich könnte soviel machen/ im Haushalt usw...Aber ich kann nicht.

    Und wenn ich wirklich nichts tue, habe ich Angst in Depressionen zu versinken und da gar nicht mehr raus zu kommen.

    Wird das wirklich irgendwann besser?

    Wird es besser, wenn ich seine Sachen außer Sichtweite räume?

    Ich weiß es nicht...ein Teil von mir hofft immer noch das er wieder kommt.

    Ich wünschte ich hätte Eltern oder Freunde...irgendjemanden

    Eine Umarmung...

  • Liebe Martina,


    jeden einzelnen Deiner Sätze kenne ich (und wohl die allermeisten hier) auch.

    Bei mir ist es jetzt knapp 3 Monate her. Was ich Dir zumindest sagen kann: ich hatte schon Phasen (einzelne Tage oder Stunden) wo ich mich etwas besser (ruhiger) gefühlt habe. Die Trauer kommt und geht in Wellen. Und diese Wellen sind manchmal halbwegs erträglich, manchmal sind sie aber so heftig und schmerzhaft daß sie einem schier Atem und Verstand rauben.


    Es ist bei Dir ja noch sooo frisch daß Du Deinen lieben Mann verloren hast. Da geht es erstmal wirklich nur darum, einen Tag nach dem anderen irgendwie zu überstehen.


    Ob es einem besser geht, wenn man die Sachen des lieben Menschen außer Sicht räumst, ist sehr individuell. Vielleicht - wenn Deine Kraft dafür reicht - magst Du es mal in einem Zimmer vorsichtig ausprobieren?


    Trauer ist erstmal "einfach nur" Trauer und keine Depression. Das soll die Trauer nicht verharmlosen, sie ist - im Gegenteil - ein absoluter Ausnahmezustand für Deine Seele und Deinen Körper.

    Bitte mach Dir da, gerade jetzt am Anfang, keine zusätzliche Angst, eine Depression zu bekommen.


    Liebe, verstehende Grüße

    Nora

  • Wegen "Haushalt" noch: Lass liegen, was nicht geht. Das ist jetzt nicht wichtig. DU bist wichtig. Wenn Du Dich hinlegen, ausruhen oder weinen möchtest, dann tue DAS und nichts anderes🩵


    Meistens kosten die Dinge, die sich nicht aufschieben lassen (Behördenzeugs etc.) ohnehin schon genug Kraft und Aufmerksamkeit.

  • Liebe Martina,

    mein tiefes Mitgefühl für deinen schweren Verlust. Das Verhalten der Firma und der Betriebsärztin ist abartig und würdelos. Sie sollten sich schämen.

    Sei nicht ungeduldig mit dir und höre nur auf dich. Schreib' hier sooft und soviel du möchtest. Hier bist du nicht alleine.

    Liebe Grüße Billi 🌻

  • Liebe Martina69,


    dein Verlust tut mir unendlich leid...die Geschichte dazu liest sich wie ein schlechter Krimi.


    Was für eine Firma ist das denn bitte???


    Das Du völlig überfordert bist ist unter diesen schlimmen Umständen völlig normal.

    Dein Mann ist gestorben was man hätte vielleicht verhindern können, ich bin extra vorsichtig mit der Äußerung.

    Das Verhalten dieser Firma dieser Leute war auf keinen Fall gut für Deinen Mann.


    Ehrlich gesagt wüsste ich auch nicht genau was ich in so einem Fall machen würde.

    Nichts was Du tust wird es ändern das ist leider eine ganz ganz schlimme Situation.


    Fühl Dich aber erst einmal hier aufgefangen und verstanden.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Martina,

    mir fehlen einfach die Worte.Ich bin schockiert ,und es es tut mir unendlich leid was euch passiert ist.

    Mein Mann Jörg ist vor knapp18Monaten verstorben,auch recht plötzlich an multiplen Organversagen.

    Er hatte eigentlich nur eine Mandelentzündung und eine Bronchitis,daraus wurde eine Lungenentzündung mit Sepsis.

    Wir waren 45 Jahre zusammen,35davon verheiratet.

    Ich kann das alles so gut nachempfinden.

    Fühl dich hier lieb aufgenommen,es ist immer jemand da ,der schnell antwortet.

    Ich schicke dir erstmal ein großes Kraftpaket ,und eine liebe Umarmung wenn ich darf.


    Glg🌻Elke

  • Liebe Martina69,


    du bist nicht allein nicht hier wir wissen alle was Verlust bedeutet.


    Einige sind ganz neu wie Du andere sind mittendrin und noch andere schon weiter und das ist wirklich das was dieses Forum so hilfreich macht.


    Schreib einfach oder lies einfach so unterschiedlich die Verluste auch sein mögen und die Geschichten eines haben sie gemeinsam es sind unsere Seelenmenschen unser Halt die gegangen sind.


    Der Weg ist lang und es geht mal vorwärts aber auch wieder rückwärts und wir versuchen uns gegenseitig zu stützen zu halten in jeglicher Art und Weise.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Martina,


    mir fehlen auch gerade die Worte zu deinem Lebensumstand, es ist einfach unfassbar.

    Da muss man erstmal einen klaren Gedanken zu finden.

    Ich würde mir als bald psychologische Hilfe suchen. Ich könnte das nicht alleine tragen.


    Fühle dich hier verstanden und gut aufgehoben!


    Alles Liebe für dich !


    Anja

  • Liebe Martina,

    Zunächst einmal mein tiefstes Mitgefühl! Ja, wir alle hier wissen und wir verstehen.
    Wir wissen, wie sich die tiefe Trauer anfühlt und wir verstehen, wie machtlos, wütend, zutiefst traurig - und noch so viel mehr und das alles gleichzeitig - man sich fühlt.

    Wenn man dein / euer Schicksal liest ... wenn ich beim Film arbeiten und mir das jemand als Drehbuch anbieten würde, würde ich sagen: Überarbeite das bitte noch mal, das ist zu viel, so viel nimmt uns kein Zuschauer ab ...
    Ja, aber es ist kein Film. Es ist das Leben und das macht es nur noch umso unfassbarer ... 😥

    So vieles, was du schreibst, hinterlässt in mir ein "What the fu....?!?!" Gefühl.

    Betriebsratsvorsitzender? Ist das wirklich die Bezeichnung für dieses ... Subjekt? Wenn das jetzt doch ein Film wäre, würde ich hoffen, dass die Drehbuchautoren den Ermittler auf die Idee kommen lassen, mal die privaten Konten dieses Menschen zu prüfen ...
    Aber auch etliche Dinge, die du in Nebensätzen schreibst ... Der Notdienst habende Arzt wollte nicht kommen?!? Was entgeht mir hier gerade?
    Die Betriebsärztin gibt eine falsche Auskunft ... Angst um den eigenen Job? Haben die alle nicht einen gewissen Eid geschworen?


    Die Schwiegereltern jagen den Sohn vom Hof, weil sie die Schwiegertochter nicht wollen ... Uff. Das ist schon heftig genug, kommt aber offensichtlich vor, aber dann sogar Freunde des Sohnes und der Schwiegertochter vor den eigenen Karren spannen ...
    Und was bitte sind / waren das für Freunde, wenn das bedeutet, dass du jetzt ohne Freunde dastehst?


    Unfassbar, selbst wenn man es liest. Wie unfassbar, absolut nicht zu greifen, muss das alles für dich sein.
    Dieser Kollege von deinem Mann. Der sich selbst das Leben genommen hat - wie stehst du zu seiner Frau? Du sagst, dass er und dein Mann telefoniert haben, d.h. sie waren in einem guten, kollegialen Kontakt? Vielleicht kannst du mit der Frau zaghaft und vorsichtig versuchen, eine Freundschaft aufzubauen?

    Vielleicht, nicht heute oder morgen, findet ihr beiden die Kraft, andere Kollegen ausfindig zu machen, die bereit sind, mit euch zusammen für ein ganz klein wenig Gerechtigkeit zu kämpfen. Wie auch immer "Gerechtigkeit" in dem Fall aussieht, denn wiederbringen kann uns unsere Liebsten niemand.

    Ja, schreibe hier. Worüber, wieviel und in welcher Form auch immer dir danach ist.
    Und fühle dich wie auch die anderen lieben Seelen hier schon geschrieben habe, verstanden und gut aufgehoben.
    Und - wenn ich darf - ganz, ganz lieb und vorsichtig umarmt. :24:<3