Hallo,
ich war zwar schon öfters auf der Homepage abe noch nie im Forum. Heute ist es mich einfach überkommen und ich habe einige Beiträge gelesen und mich dann einfach angemeldet.
Meine Freundin ist vor 15 Monaten gestorben.
Wenn man in einer Beziehung ist, dann denkt man manchmal daran, ist dies die richtige, liebt man diese Person wirklich oder ist das nur eine "übergangslösung" bis was "besseres" kommt. Aber erst wenn man denjenigen verliert, weiß man, dass dies die richtige Person gewesen wäre. Aber leider ist es dann zu spät.
Als meine Freundin starb, bin ich 4 Tage zuhause gewesen und habe dann wieder begonnen zu arbeiten. Die Arbeit hat mich sehr abgelenkt und so habe ich dann von MO-SA gearbeitet und bin 1-2 mal pro Woche am Friedhof gewesen. Aber als dann die Weihnachtszeit und somit auch die ruhige Zeit in meiner Arbeite kam, wurde es wieder schlimmer. Ich hatte fast 3 Wochen Urlaub über Weihnachten aber was macht man mit so viel Zeit, alleine? Ich bin dann halt jeden Tag am abend auf 1 oder 2 Bier gegangen. Für dieses Geld hätten wir einen sehr netten Urlaub machen können.
Dann habe ich den entschluss gefast, das ich weg muss von zuhause, da die erinnerung an sie einfach zu groß ist. Egal wo man hinfährt oder hingeht, man wird immer daran errinnert, hier haben wir auf unserer rückreise vom urlaub nochmals eine pause gemacht, hier haben wir uns kennen gelernt, dies war ihr lieblingslokal,...
Nun bin ich 4.600 km weit weg von zu hause und habe alles aufgegeben zuhause. Ich hatte einen super Job mit spitzen verdienst, ein super Auto und eine super freundin, bis zu ihrem tod. Ich komme jetzt in ein alter, wo man schönlangsam an Familie denkt, einen stammhalter zeugt, ein haus baut und einen baum pflanzt. 2 wochen vor ihrem tod habe ich begonnen mit dem entwurf für unser Haus, wir konnten uns das so gut vorstellen, mit kindern, haus und familie. aber das sollte halt nicht sein.
Mich beschäftigt eigentlich nicht mehr die frage warum sie sterben musste, sondern mehr die frage, wie lange der schmerz und das alles noch anhält und ob ich noch eine chance auf ein "normales" leben mit einer neuen freundin und familie bekomme. Ich bin der meinung, es gibt 2 arten von menschen, die einen haben erfolg im beruf, die anderen erfolg im privatleben, ich gehöre eindeutig zu den ersten und habe mich damit abgefunden. Oft habe ich nun die gedanken an dem sinn des lebens, für wenn gehe ich eigentlich arbeiten und was machen ich eigentlich hier.
Das ein solcher schmerz und eine solche leere so lange andauern kann, damit hätte ich nie gerechnet. Ich würde alles dafür geben, wenn ich wüsste, wann wieder mein "normales" leben zurück kehrt und wann dieser sch*** endlich aufhört (sorry für dieses wort, gibt aber kein besseres).
Aber naja, alles hat seinen sinn, auch wenn man diesen oft erst sehr spät findet oder man ihn vielleicht selber sogar nie sieht.