Beiträge von Chrisi

    Liebe Christine


    Mußte das Ganze erst einmal verdauen.


    Es war sehr , sehr schlimm für mich. Wie konnte ich unendlich lange 3 Monate ohne ihn leben und zugleich kam es mir vor als ob es erst gestern war. Habe mich sehr überschätzt, was dem Verarbeiten betrifft.


    Als wir am Sonntag mit dem Auto losfuhren hatte ich mindestens soviel Herzklopfen, als wir am 5. Juli den Anruf bekamen. Damals konnten wir bis zu dem Ort im Wald fahren und der Waldweg kam mir so unendlich lang vor. Diesmal mußten wir den Waldweg zu Fuß gehen, da der Schranken zu war. Er war gar nicht so lang. Zwischendurch wollte ich sogar umkehren, wollte mir diesen großen Schmerz nicht mehr antun.
    Das interessante ist , ich hab dann gespürt, jetzt sind wir gleich da.
    Die Blumen , die Engeln, sogar eine Kerze, zwar mit Batterie, die ich sonst nicht mag, aber im Wald ist es ja anders nicht möglich und die Fotos, die Freunde gebracht haben. Alles so liebevoll.


    Als ich Rene auf dem Foto sah, war es bei mir als ob sich alle Schleusen in mir geöffnet hätten. Ich konnte nur mehr bitterlich weinen.
    Du mußt wissen, das ich nachs Rene Beerdigung alle Fotos im Haus weggetan habe, ich konnte sie einfach nicht sehen.Auch in seinem Zimmer hab ich das gemacht, ich konnte es nicht ertragen.


    Da standen wir da, beide haben wir nur geweint.erst als mein Mann mich in die Arme nahm und sagte, das er noch nie hier war ohne zu Weinen und ich soll den Spruch anschauen ,den ich mitgebracht habe, konnte ich mich beruhigen. Ja, Rene will es sicher nicht das wir so viel um ihn weinen.


    Mein Mann und ich haben noch viel über Rene geredet und auch sehr offen über unserer Trauer. Sollten wir wohl öfter tun, so wie am Anfang. Aber ich weiß jetzt auch, das mein Mann noch voll in tiefster Trauer ist, obwohl er es mir nicht so zeigt.


    Auf jeden Fall nach ein bißchen Abstand gesehen hat es mir gut getan und bin wirklich froh darüber das geschafft zu haben. Werde sicher nicht solange warten, bis ich wieder den Weg zu Rene Sterbeort mache.


    Meine nächste Hürde werden die Fotos sein. Besonders das Firmungsalbum meiner Tochter, die Firmung war heuer im April. Darin sind die letzten Fotos von Rene und meiner Mutti. Ein wenig Zeit nehme ich mich noch dafür, damit es nicht zuviel wird aufeinmal.


    Danke fürs immer wieder "zuhören" Chrisi

    An all meine Lieben


    Will euch heut etwas erzählen, das einmal nichts mit Rene zu tun hat, naja vielleicht ein bißchen schon.


    War heute beschäftigt mit der Suche nach der Adresse oder Telefonnummer meiner besten Schulfreundin, die ich aus den Augen verloren habe. Ich hatte das Bedürfnis mich bei ihr zu melden, weil ich über 27 Ecken erfahren habe ( das sagt man so bei uns, wenn man über mehreren Leuten etwas zufällig erfahren hat), das ihre Zwillingsschwester vor 4 Wochen gestorben ist.Noch dazu habe ich erfahren das deren Mann vor 2 Jahren auch gestorben ist und die Kinder( 12 u. 14) die ja jetzt Vollwaisen sind, jetzt bei meiner Schulfreundin aufwachsen.


    Nach viel Telefonieren und der Suche im Internet hab ich beides gefunden, obwohl ich nicht einmal ihren jetzigen Famieliennamen kannte.


    Habe mich entschlossen einen Brief zu schreiben, weil es für sie sicher leichter ist, darauf zu antworten. Beim Schreiben seid ihr mir natürlich alle eingefallen, weil ihr mir immer so wunderbar geschrieben habt und eure Wortwahl immer so tröstend war. Ich hab ihr geschrieben das ich weiß, wie es ist,wenn man in dieses tiefe Loch der Trauer fällt und ihr ganz offen gelassen, wann und ob sie bereit ist sich bei mir zu melden. Ich hoffe es sehr, sie meldet sich.


    Jedenfalls hat es mir auch gut getan.


    Denke natürlich auch an meinen morgigen Weg in den Wald. Hab gestern erst bemerkt, das morgen der 5te ist. Das heißt, genau vor 3 Monaten war der schlimmste Moment meines Lebens. Weiß nicht ob das so gut ist das,das so zusammentrifft oder sollte es vielleicht genau so sein???


    Umarme euch alle und kann euch nicht oft genug danken, das ihr mir sehr geholfen habt.

    Liebe kate


    Ich hoffe sehr, das du deinen schweren Weg schon verarbetet hast. Ich möchte nicht,das du durch mich eine schlimmere Zeit durchmachst.


    Ich glaube, das mein Weg nicht so schwierig war wie deiner,denn schließlich hatte ich auch viele schöne Momente im Krankenhaus mit Rene. Nach jeder Operation ob eine kleine oder große, wenns ihm wieder anfing gut zu gehen, ja das waren die schönsten Zeiten mit ihm. Ich begreife erst jetzt, wie oft er mir geschenkt wurde.


    Auf meinen schwierigsten Weg bin ich vorbereitet. Soweit man halt vorbereitet sein kann. Mein Mann hat mir gesagt, das für ihn zwischendurch einmal der Weg in den Wald fast unerträglich wurde und doch ist er ihn immer wieder gegangen.Den Spruch den ich mitnehmen will, hab ich ihm auch heute gezeigt. Sehr schön hat er gemeint und die Tränen standen ihm in den Augen. Mein Sohn hat nicht einmal gewußt ,das ich noch nie im Wald war, als ich es ihm heute erzählte. Er sagte mir , das er diesen Ort oft aufsucht.


    So wünsche ich mir, das ich so stark bin wie du, liebe kate und mich nicht der Mut verläßt.


    Umarme dich Chrisi


    Liebe Grüße und

    Liebe kate


    Bin den ganzen Tag im Bett gelegen :( , muß einmal etwas anderes tun ,sonst kann ich heut Nacht nicht schlafen.


    Ich freue mich sehr ,das du diesen Weg gegangen bist und das ich einmal helfen konnte :) . Ich weiß genau wie du dich gefühlt hast. Ein erdrückendes Gefühl, wie du schreibst, ja genau so war es. Und man erlebt alles noch mal, aber inzwischen weiß ich, das gehört zur Trauerarbeit dazu.Doch es ist halt so schwer, genau zu wissen welch einem Schmerz man sich da ausetzt. Manchmal läuft man dem lieber davon, aber vielleicht auch gut so.


    Liebe Grüße
    Chrisi

    Liebe kate, liebe christine


    Naja, von gesundet bin ich noch weit weg. Meine Narbe hinterm Ohr tut mir verdammt weh, außerdem habe ich noch eine Verkühlung dazu bekommen :( . Allein das Kochen für meine Lieben ist anstrengend für mich.
    Das Gute daran ist, das ich mit mir momentan so beschäftigt bin, das es mir auf Bezug des Trauerns gut geht.Ich weine zwar wenn ich an Rene denke, bin aber froh das ich weinen kann. Und dazu kommt noch, das meine Trauer um meine Mutti fast keinen Platz hatte, als das mit Rene passiert ist und ich jetzt an sie denken kann , aber das ist gut so für mich.


    Oder bin ich doch so gestärkt nach Hause gekommen, weil ich das mit der Kinderklinik geschafft habe. Ich denke jetzt auch , das ich auch viel schöne Zeit mit Rene im Krankenhaus hatte. Mit keiner meiner Kinder hab ich so viel Zeit verbracht wie mit Rene.



    Also liebe kate ich glaube es wird dir auch besser gehen, wenn du in die Kinderklinik gehst, wenns auch verdammt schwer ist.


    Ihr hört sicher von mir. Habe ja auch viel Zeit, da ich sowieso nicht viel arbeiten kann und auch nicht darf. 3 Wochen schonen hat der Arzt gesagt.


    Bis bald Chrisi

    Liebe Christine


    Manchmal glaube ich , ich brauche nicht zu schreiben was ich fühle, du weißt es :) . Ja ich bin bereit für den Weg in den Wald. Am Wochenende wird mein Mann mich begleiten. Bin auch dabei ein paar Zeilen zu schreiben, zu folieren und dort hinzustellen, Für all jene die Rene dort besuchen.


    Meine Zeilen:


    Ich schau auf euch herab jeden Tag und wißt ihr was ich mich frag?
    Warum trauert ihr so sehr um mich, ich bin doch da... beschütze euch!


    Ich bin nicht richtig fort nur an einen anderen Ort.
    Weint nicht so sehr um mich,weil ihr damit mein Herz zerbricht.
    Ich will das ihr glücklich seid und lacht, will das ihr lebt und Freude am Leben habt!


    Dabei werde ich immer in euren Herzen sein und wenn ihr wollt,
    dann spürt mich - ihr seid nicht allein.


    Ich bin mir sicher es wird sehr schwer sein, aber inzwischen weiß ich, ich will und muß es tun, es gehört zur Trauerarbeit und wie bei allen, irgendwann wird es ein bißchen leichter.


    Liebe chris


    Der erste Weg war , als ich nach Hause kam, in sein Zimmer und dann war ich am Friedhof. Es war sehr schlimm, weil gerade in diesem Moment der Grabstein wieder aufgestellt wurde. So entgüldig kam es mir vor als ich seinen Namen darauf las. Bis jetzt stand nur ein Holzkreuz mit seinem Namen.


    Umarme euch Chrisi

    Lieber Michael


    zuerst einmal, es tut mir leid um deine Mutti. Sie war noch so jung,viel zu jung.


    Hab deine Geschichte gelesen und mir sind die Tränen gekommen, bei der Stelle, wo du schreibst das der Arzt gesagt hat , sie ist vor 10 Minuten gestorben. Ich glaube, das das " zu spät kommen" dich nicht schlafen lässt. Denk daran, du hast es versucht und vielleicht wollte deine Mutti es nicht, das du das miterleben mußt ( Mütter sind so ). Außerdem hat deine Mutti gewußt das du sie lieb hast.


    Du bist auf einen guten Weg.
    1. Das Erkennen das Alkohol keine Lösung ist
    2. Das Schreiben in dem Forum wird dir ein bißchen helfen auch wen dir beim Schreiben und Lesen die Tränen kommen.


    Alles Liebe
    Chrisi

    Hallo ihr Lieben


    Danke für die lieben Wünsche zur OP.Hab euch vermißt. Bin erst heute aus dem Krankenhaus entlassen worden. War doch ein bischen schlimmer als ich erwartet habe, aber es geht mir einigermaßen gut und es sollte alles wieder in Ordnung sein.


    Meine große Sorge war auch gar nicht die Operation, das war Nebensache, sondern das so lange nicht Friedhof gehen zu können und vor allem, ich habe gewußt, das die HNO-Klinik das Nebengebäude der Kinderklinik ist, wo ich so viele Tage mit Rene verbracht habe, sei es durch stadionären Aufenthalt oder durch die Kontrolltermine. Es war schlimm aus dem Fenster zu schauen und zu denken, wie oft ich diesen Weg mit Rene gegangen bin. Aber ich muß ehrlich sagen, es wurde jeden Tag besser und gestern bin ich sogar in die Kinderklinik gegangen. Zwar mit Tränen aber irgendwie habe ich mich doch besser gefühlt.


    Am Samstag, so wie jeden Samstag ging es mir ganz schlecht.Die letzten Worte mit Rene waren Samstags um 15.15 und dann durchlebe ich das immer wieder. Bin im Bett gelegen und hab nur geweint. Da kam meine Bettnachbarin, ein ganz liebes Mädchen von 24 Jahren zu mir umarmte mich und sagte einfach, ob ich reden mag und sie hörte einfach nur zu. Es gibt Engel auf Erden.


    Liebe chris,liebe kate


    ich freue mich für euch, ihr schreibt auch immer so passende Worte


    Liebe Karla


    ich kann dich sehr gut verstehen wenn es dir Sonntags, an dem Tag an dem dein Vati gegangen ist, schlecht geht


    Bis bald Chrisi

    Hallo an euch alle


    Wollte euch nur sagen, das ich morgen ins Krankenhaus muß. Eine Operation im Ohr. Nicht weiter schlimm, hoffe ich zumindest??


    Ihr habt mir in der letzten Zeit so viel Kraft gegeben und hab mich auch wirklich besser gefühlt, obwohl die Phasen wo man am leibsten nur weinen möchte, noch täglich da sind.


    Was mich bedrückt ist, bis jetzt war ich täglich am Grab von Rene und jetzt werden es ein paarTage sein, wo es mir nicht möglich ist. Doch mit den Gedanken bin ich sowieso täglich bei ihm. Ich hoffe ich kann am Freitag wieder nach Hause.


    Werde das fast tägliche Lesen und schreiben im Forum vermissen :( . Melde mich sicher, wenn ich wieder zu Hause bin.


    wünsche euch allen eine schöne Woche und umarme euch

    Liebe Christine


    Hab jetzt auch SEHR geschmunzelt, weil du das mit dem Brief so lieb geschrieben hast. Muß dir auch ein großes Lob aussprechen, du hast dir ein sehr treffendes Bild von Rene gemacht, weil du geschrieben hast, es passt irgendwie zu Rene, Ja genau so war er, für jeden Schabernack zu haben und nie konnte man ihm böse sein, weil er immer alles auf seiner witzigen und fröhlichen Art brachte.Die Lehrer in der Schule haben das schon immer gesagt, was er auch anstellt, man kann ihm nicht böse sein. Wenn er im Krankenhaus war, war er immer der Liebling der ganzen Stadion. Das Lachen mit ihm fehlt mir sehr.Die Sonntage, der einzige Tag, wo wir alle zu Mittag bei Tisch waren, was haben wir immer gelacht. Er war der immer redete, Witze erzählte und einfach jedes Erlebte so brachte, das wir lachten.


    Sorry, das ich bei Nadine ein bißchen ungenau geschrieben habe. Mit einem Bruder meinte sie Andy, ihren großen Bruder,darum hab ich zu ihr gesagt, sie verleugnet Rene.Aber das die Schule für sie der Ort ist, wo sie diesen Schmerz nicht will, find ich gut. Sie wird es sicher brauchen, genau wie ich es manchmal brauche den Schmerz für kurze Zeit zu vergessen. Doch ,die Momente gibt es.


    Liebe Grüße und
    danke Das du mir ein Lächeln geschenkt hast.

    Liebe kate


    Ja, würde aber sagen sie waren nur anwesend.Sie wollten nicht so nah zu Rene.Für beide ist sowieso der Platz wo er gestorben ist am wichtigsten und wo sie auch hingehen wenn es ihnen nicht so gut geht.Sowie für all seine Freunde auch.


    Liebe Christine


    Mein Mann fragt mich immer, ob ich mitgehe, wenn er zu Rene geht(Er sagt immer er geht zu Rene)aber sagt immer dazu, wenn ich bereit wäre.Er erzählt mir dann immer, wenn jemand frische Blumen, ein neues Engelchen( 6 Engelchen stehen dort schon)oder ein neues Bild da ist.


    Hab mich in den letzten Tagen besser gefühlt, dank euch, die ihr mir alle so liebevoll geschrieben habt. Doch heute hatte ich so ein richtiges Tief. Auslöser waren Kleinigkeiten.


    1. Es kam Post, an Rene adressiert. Irgend so ein Gewinn, das Schlimme daran war, das schon außen auf dem Briefumschlag stand:SIE HABEN GLÜCK, sie haben gewonnen. Ein Messerstich mitten ins Herz für mich. Wo ist das Glück????


    2. Nadine ist jetzt in einer neuen Schule. Die erste Englischaufgabe, so eine Art Lebenslauf bzw sich vorstellen. Habs gelesen und da stand :Habe einen Bruder. Das war hart für mich.Als ich sie gefragt habe wieso sie Rene verleugnet und nicht einfach dazu geschrieben hat, das er gestorben ist. Sie sagte darauf , sie will nicht das irgendwer weiß, das ihr Bruder gestorben ist und dann sagte sie noch , das sie ihn nicht verleugnet, sie habe Rene sowieso im Herzen. Sie mag in der Schule nicht über Rene reden.Irgendwie tat es mir weh,habe sie aber auch verstanden. Sie will einen Platz wo sie nicht ständig an ihn erinnert wird. Habe es Andy erzählt und gefragt was er dazu meint, er versteht sie gut, meinte er.


    Das wars für heute. Danke euch, hab mich auch schon wieder ein bischen beruhigt. Umarme euch

    Liebe kate


    Die Bestattung hat uns angerufen als sie Rene gebracht haben um uns von ihm zu verabschieden. Die beiden Männer die da waren haben so lange draußen gewartet bis wir gingen. mein Mann und ich sind gemeinsam zum Sarg gegangen, haben geweint und uns dann in die Arme genommen.Rene lag so friedlich da und hat so gelächelt wie immer und mein Mann sagte: Siehst du, er lacht über uns, weil wir um ihn so viel weinen. Da kam selbst mir ein Lächeln. Habe Rene auf die Stirn geküßt, ihn übers Haar gestreichelt.Ich konnte und wollte es nicht wahrhaben, das ich mit ihm nicht mehr lachen könnte. Eigentlich war es nach dem erlebtem im Wald das schlimmste in diesem Moment, Heute sehe ich es anders.


    Mit meinen Kindern rede ich jetzt mehr über Rene, als ich zum erzählen anfing, wie es mir geht, erzählten sie auch mehr. Hat wohl sehr an mir gelegen.


    Liebe Grüße
    Chrisi

    Liebe Christine


    So wie du geschrieben hast ,über das Distanzieren, habe ich das noch gar nicht gesehen, aber es erklärt mir vieles. Habe leider bis jetzt noch nicht die Kraft gehabt, in den Wald zu gehen wo Rene gestorben ist. Mein Mann tut es und meine Kinder auch. Die Freunde auch. Meine Schwiegermutter bringt immer Blumen dort hin und die Freunde haben Bilder aufgestellt. hab aber das Gefühl, das ich bald so weit bin.


    Du schreibst lieb undfür mich sehr beruhigend.


    Ja, Rene war glücklich und kreativ. meine Schwester, die Taufpatin von Rene war, hat neulich zu mir gesagt: Ich kenne keinen so posetiven und auch lustigen Menschen, wie Rene es war und werde auch nie einen kennenlernen.


    Danke nochmal
    Chrisi

    Lieber Hans-Peter


    Bin mir ganz sicher deine Eltern begleiten dich, wenn du in der Natur bist.


    Ich fühle auch so, wenn ich in Rene's Garten bin, auch wenn ich viel Zeit mit Arbeit da verbringe. Da wir eine kleine Landwirtschaft haben, war es auch möglich, Rene einen kleinen Acker zu überlassen, wo er dann eine Wiese anlegte und seine Sträucher und Bäume setzte. Ich bin sehr gern in diesem Garten, wenn's auch manchmal sehr weh tut.Aber genau da fühl ich mich ihm am nächsten. Auch Rene's Freunde haben sich im Garten eine Woche nach seinem Tod zusammengesetzt,geweint und sich Erlebnisse mit ihm erzählt.


    Liebe Grüße Chrisi

    Hallo Sulamith


    Kann dich gut verstehen und mein Mitgefühl ist ganz bei dir.Du hast ja zwei Kinder verloren.Wie schlimm.


    Ich fühle auch wie du, wie du schreibst, die schlimme Zeit einfach zu überstehen.Ich sehe es manchmal als Prüfung, aber dann frage ich mich für was?


    Auch wie du sagst, Männer( die meisten) trauern anders ,kann ich dir bestätigen, aber ich bin ganz sicher, nicht weniger, sie zeigen es nur nicht so. Ganz egal ob es der leiblicher Vater ist oder nicht.Er hat sie immerhin ein Stück des Weges begleitet.


    Jede Anwort hilft mir und es tut auch gut anderen zu trösten, weil man weiß, wie weh es tut jemanden zu verlieren, besonders sein Kind.


    Viel Kraft

    Hallo


    Ja, Rene hat die Natur und seinen Beruf so sehr geliebt, das er vor unserm Haus einen 50 a große Wiese angelegt hat, damit er "Seinen Garten" gestalten kann. Sträucher hat er geplanzt und das Schöne,heuer im Frühjahr hat er mit seinen Freunden, den keltischen Baumkreis geplanzt. so viel hat er mit dem Garten noch vor, aber er ist so wie er ist auch eine Augenweide. Unser ganzer Stolz und sein Vermächtnis an uns.


    Die Selbstvorwürfe habe ich, weil ich glaube ihm zu wenig vermittelt habe auf sein Leben besser zu achten. Er hat halt so manche Nächte gefeiert,wenig geschlafen, viel gearbeitet.Habe ich ihn darauf angesprochen, kam die Antwort: Ach , Mama mir gehts gut und weg war er schon wieder.


    Das verabschieden von Rene ist auch so eine Sache.Als der Anruf kam und wir zu ihm fuhren, da lag er, hab einmal hingesehen und mich weggedreht und nur mehr geheult.Selbst als der Notarzt Rene mit einem weißen Tuch zugedeckt hat und wir eine Stunde im Wald auf die Bestattung gewartet haben hab ich nur mehr einen Blick zu Ihm gemacht. ich war nicht fähig ,bekam einen Schüttelfrost- alles so schlimm. Heute mache ich mir den Vorwürf nicht bei ihm gewesen zu sein. Verabschiedet hab ich mich von Rene am offenen Sarg.


    Die Nachricht über den Tod ihres Bruders hat die Schwester meines Mannes übernommen. Sie waren am Anfang wie gelähmt, richtig geweint haben sie erst am offenen Sarg.Renes Freundin ,die er immerhin schon fast 2 Jahre hatte rief meine Schwiegermutter an, sie kam noch bevor die Bestattung kam.
    Mein Sohn Andy sagt , er würde über Rene mit seinen Freunden reden, die auch teilweise Renes Freunde waren. Nadine, meine Tochter, weniger. Teenager haben andere Sorgen. um ihr mach ich mir ein bischen Sorgen.


    Wie alt war dein Bruder, chris und warum ist er zusammengebrochen? Wie verkraftet man es einen Bruder zu verlieren? Dies müssen immerhin meine Kinder durchmachen.


    Danke dir auch Andrea. Es tut so gut diese Beiträge zu lesen.

    An all die Lieben


    die mir geschrieben haben. Danke für die Anteilnahme.So viele Fragen die ich gar nicht alle heute beantworten kann.Rene kam als "Blaues Baby" zur Welt. Seine großen Aterien waren verkehrt. Es war auch ein Eingriff gleich nach der Geburt nötig.Will auch gar nicht näher auf die Krankengeschichte eingehen, das wäre zu lang. Jedenfalls war nach der großen Operation alles in Ordnung.Er durfte auch seinen Traumberuf als Baumschulgärtner nach Abfrage der Ärzte ausüben.Rene war so von einer Lebensfreude und jeder mochte ihn.Wo er war gab es Spaß.Er hatte nie schlechte Laune und er hat sein Leben so gelebt als ob er wüßte er es würde kurz sein.Am 5.Juli war er mit seinen Freunden im Wald als um 17.45 der Anruf kam, das Rene einfach zusammengebrochen ist.Der Weg dorthin kam mir unendlich lang vor.Jeden Stromstoß die der Nozarzt versuchte um sein Herz wieder zum Schlagen zu bringen, war für mich ein Messerstich ins Herz. Nach einer unendlichen Stunde gaben die Ärzte auf.3 Wochen bevor Rene starb, war er zur Kontrolle im Lkh Graz, die er um eine Woche verschoben hatte um beim Begräbnis seiner Oma dabei zu sein. Es wurden leichte Zwischenschläge beim Herzen festgestellt. Rene bekam Tabletten und die Ärzte haben mir versichert, das es nichts Besorgniserregentes sei.


    Ich habe noch 2 Kinder, Andy(24) und Nadine(14). Freunde und meine 4 Geschwister versuchen uns zu helfen, doch wie du es liebe chrisu schreibst, man muß seinen eigenen Weg gehen.Jedenfalls hab ich noch viel das Warum und auch Selbstvorwürfe in mir. Bin aber sehr froh hier mir etwas von der Seele schreiben zu können. Natürlich würden mich auch eure Geschichten interessieren.


    Danke für den Buchtipp, habe auch vor ,mir einigen Lesestoff zu besorgen.

    Hallo
    Kenne mich auf dem Computer nicht so gut aus,habe aber trotzdem den Weg hier her gefunden. Hab einiges gelesen und fühle das hier alle vieles verkraften müssen. Mein Leid:Vom Erfahren,das meine Mutter Krebs hat,bis zu ihrem Tod am 2.Juni 2008 vergingen nur 7Wochen.Zusehen wie es ihr täglich schlechter ging und dann unter qualvollem Schmerzen sterben, war so schlimm für mich,das ich dachte es kann nichts mehr Schlimmeres passieren. Doch es kam viel sclimmeres. Mein Sohn Rene starb am 5.Juli 2008 mit nur 21 Jahren unerwartet an Herzversagen. Rene kam mit einem Herzfehler zur Welt, wurde aber mit 8 Jahren erfolgreich operiert. Für mich blieb die Welt stehen und sie steht heute noch.Tränen hab ich keine mehr.Hab manchmal das Gefühl ich bin mitgestorben mit ihm. Den Tod meiner Mutter sehe ich als vorausgehen damit er da oben nicht alleine ist und dafür bin ich ihr dankbar. Mein Mann versucht mir zu helfen, obwohl er auch Hilfe bräuchte und unsere beiden Kinder wollen nicht über ihren Bruder reden. Manchmal denke ich mir am Abend wenn ich einschlafe, nie mehr aufwachen dann würde ich diesen Schmerz nicht mehr spüren. Doch ich weiß, irgendwann wird es leichter.