Auch wenn ich schon sehr lange nicht mehr geschrieben habe, so bin ich immer wieder durch's Forum "gegeistert" und habe mit euch mitgelitten.
Nach meinem Motivationsschub in der ersten Hälfte des Jahres brauchte ich anschließend meine ganze Energie um den ganz gewöhnlichen Alltag zu bewältigen. Meine Gedanken waren oft bei euch, aber mir fehlte die Kraft mich zu melden.
Seit meinem letzten Eintrag ist aber auch so einiges passiert: Zunächst einmal hat meine Tochter ihre Prüfung auch im zweiten Anlauf nicht bestanden. Dementsprechend war auch die Stimmung bei uns zu Hause - Frust, gemischt mit Verzweiflung und Enttäuschung, gepaart mit absoluter Antriebslosigkeit. :4:Nach eineinhalbmonatigem Spießrutenlauf von Pontius zu Pilatus (AMS) konnte ich für sie einen anscheinend vernünftigen Vorbereitungskurs ergattern und hoffe, dass aller guten Dinge drei sind.
Zum Glück habe ich auch noch meinen Sohn, der seinen Führerschein bestanden hat und seitdem jede Gelegenheit nutzt, mich zu chauffieren.
Mittlerweile ist auch schon der 3. Jahrestag des Unfassbaren vorbeigegangen. Nach wie vor vergeht kein Tag ohne an ihn zu denken und ich kann auch nicht behaupten, dass der Schmerz über den Verlust schwächer geworden wäre, aber ich glaube, dass ich gelernt habe, damit zurecht zu kommen. Was bleibt mir auch anderes übrig? Der Kummer ist weiterhin allgegenwärtig, doch er beherrscht nicht mehr mein ganzes Leben. Großartige Pläne für meine Zukunft schmiede ich noch immer nicht - im Gegenteil, wenn ich daran denke, dass mir meine Kinder langsam, aber sicher entgleiten, packt mich das kalte Grausen. Ich möchte nicht für den Rest meines Lebens alleine bleiben und derjenige, mit dem ich ihn verbringen wollte, ist nicht mehr. :33:
Aber keine Angst, ich gebe mich nicht nur trübsinnigen Gedanken hin. Dazu lassen mir meine Lieben gar keine Zeit. Ständig hält mich irgendwer oder irgendetwas auf Trab, immer ist wo was zu tun oder was los. Es kostet nur so viel Kraft, alleine durch's Leben zu segeln. Ob das erste Alterserscheinungen sind? Und langsam, aber sicher finde ich Gefallen an dem Gedanken wieder einmal auf Urlaub zu fahren. Es wird zwar sicher noch einige Zeit dauern, bis dieses Vorhaben konkret wird, aber allein dass ich darüber nachdenke, werte ich als gutes Zeichen.