Beiträge von Dschina68

    Liebe Angie,


    leider wirst du nie wieder in dein "voriges Leben" zurückkehren, denn durch den Verlust deines Partners ist alles komplett anders geworden. Dass du momentan ziel- und planlos herumtreibst und dich leer und nutzlos fühlst ist kein Wunder.


    Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis du wieder Spaß und Freude empfinden wirst. Bis dahin ist es ein langer, steiniger Weg, aber irgendwann fängst du an, dich über eine Kleinigkeit zu freuen und dann nocheinmal und nocheinmal und dann immer wieder. Es wird nicht die selbe Freude sein, wie früher, aber es wird sich trotzdem gut anfühlen.


    Wahrscheinlich wird dich die Trauer nie ganz los lassen, aber auch das Leben "danach" kann in Ordnung sein, selbst wenn es ein völlig anderes ist, als zuvor.


    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Zuversicht. (Vielleicht macht es dir ein bisschen Hoffnung, wenn du meinen Tread von Anfang bis zum Ende durchliest, dann hast du einen kleinen Ausblick auf die Entwicklung der nächsten Jahre.)


    Fühl dich :30: von Dschina

    Heute ist es auf den Tag genau VIER Jahre her, dass mein Mann uns verlassen musste. ;(


    Ich habe keine Ahnung, wie ich die Zeit überstehen konnte, aber irgendwie ist es passiert. Die Lücke ist noch immer unbeschreiblich. Kein Tag vergeht ohne an ihn zu denken, ohne ihn zu vermissen. Immer noch genügen kleinste Anlässe (Lieder, Bilder, Plätze, Texte etc.), um schmerzhafte Erinnerungen hervorzurufen.


    In diesem Jahr gab es mehrere, für mich besondere Anlässe, die sehr schwierig waren. Im Jänner jährte sich der Tag unseres Kennenlernens und Zusammenkommens zum 30sten Mal, im April hätten wir Silberhochzeit gefeiert und im Juni wäre er 50 geworden. Um diese speziellen Tage herum war ich ausgesprochen angespannt und unruhig und es flossen viele, viele Tränen. :33:


    In diesen Momenten hatte ich das Gefühl, ganz alleine mit meinem Schmerz zu sein. Niemand war da, der mich auffing, der mit mir über meine Situation sprach oder mich einfach nur in den Arm nahm. Manchmal sage ich auch heraus, dass ich nach wie vor traurig bin und wütend und ihn vermisse und den Verlust wahrscheinlich nie im Leben ganz überwinden werde können. Die Reaktionen darauf sind meist betretenes Schweigen oder verlegenes Übergehen zur Tagesordnung.


    Aber die meiste Zeit über habe ich mein Leben fest im Griff. Die schmerzarmen Zeiten überwiegen mittlerweile und der Alltag ist die beste Ablenkung überhaupt. Mit Haus und Garten ist immer etwas zu tun - überhaupt im Sommer - und dazwischen bin ich auch ganz gern einfach nur faul.


    Ich wünsche euch allen alles Liebe und Gute und viel Kraft zum Durchhalten. Und alle, die es brauchen, nehme ich virtuell ganz, ganz fest in den Arm und drück sie. :24:

    Vielen, vielen, vielen, vielen Dank für eure Nachfrage und mindestens genauso viele Entschuldigungen dafür, dass ich mich schon wieder so lange nicht gemeldet habe.

    Ja, die Eiszeit hat sich zumindest erwärmt, trotzdem bleibt sie mein Sorgenkind (obwohl sie von Rechts wegen eigentlich schon "erwachsen" ist
    ;( ) und die Situation bleibt etwas angespannt. X(
    Passiert ist nicht viel - sie hat nur gemeint, dass sie meine blöden Fragen nicht braucht - und ich war an diesem Tag anscheinend überempfindlich gepolt. An und für sich keine große Sache, aber ab und zu werden selbst Kleinigkeiten zu riesigen Hämmern.


    Schmeiß mich jetzt ins Bett, weil ich von der Gartenarbeit erledigt bin. Gute Nacht an alle!
    Dschina

    Liebe Schnee,
    ich :24: dich zurück und freue mich schon sehr darauf, dich persönlich kennenzulernen. Hoffentlich hast du meine PN bekommen.
    Wünsche dir noch viel Kraft und hilfreiche Hände bei den Renovierungsarbeiten.
    Bis bald,
    Dschina

    Liebe Schnee,
    lange nichts mehr von dir gelesen. Hoffentlich geht es dir so weit gut und du meisterst dein neues, wenn auch ungewolltes, Leben weiterhin so tapfer und mutig.
    Ganz liebe Grüße schickt dir
    Dschina

    Auch wenn ich schon sehr lange nicht mehr geschrieben habe, so bin ich immer wieder durch's Forum "gegeistert" und habe mit euch mitgelitten.
    Nach meinem Motivationsschub in der ersten Hälfte des Jahres brauchte ich anschließend meine ganze Energie um den ganz gewöhnlichen Alltag zu bewältigen. Meine Gedanken waren oft bei euch, aber mir fehlte die Kraft mich zu melden.


    Seit meinem letzten Eintrag ist aber auch so einiges passiert: Zunächst einmal hat meine Tochter ihre Prüfung auch im zweiten Anlauf nicht bestanden. Dementsprechend war auch die Stimmung bei uns zu Hause - Frust, gemischt mit Verzweiflung und Enttäuschung, gepaart mit absoluter Antriebslosigkeit. :4:Nach eineinhalbmonatigem Spießrutenlauf von Pontius zu Pilatus (AMS) konnte ich für sie einen anscheinend vernünftigen Vorbereitungskurs ergattern und hoffe, dass aller guten Dinge drei sind.


    Zum Glück habe ich auch noch meinen Sohn, der seinen Führerschein bestanden hat und seitdem jede Gelegenheit nutzt, mich zu chauffieren. :thumbsup:


    Mittlerweile ist auch schon der 3. Jahrestag des Unfassbaren vorbeigegangen. Nach wie vor vergeht kein Tag ohne an ihn zu denken und ich kann auch nicht behaupten, dass der Schmerz über den Verlust schwächer geworden wäre, aber ich glaube, dass ich gelernt habe, damit zurecht zu kommen. Was bleibt mir auch anderes übrig? Der Kummer ist weiterhin allgegenwärtig, doch er beherrscht nicht mehr mein ganzes Leben. Großartige Pläne für meine Zukunft schmiede ich noch immer nicht - im Gegenteil, wenn ich daran denke, dass mir meine Kinder langsam, aber sicher entgleiten, packt mich das kalte Grausen. Ich möchte nicht für den Rest meines Lebens alleine bleiben und derjenige, mit dem ich ihn verbringen wollte, ist nicht mehr. :33:


    Aber keine Angst, ich gebe mich nicht nur trübsinnigen Gedanken hin. Dazu lassen mir meine Lieben gar keine Zeit. Ständig hält mich irgendwer oder irgendetwas auf Trab, immer ist wo was zu tun oder was los. Es kostet nur so viel Kraft, alleine durch's Leben zu segeln. Ob das erste Alterserscheinungen sind? ;) Und langsam, aber sicher finde ich Gefallen an dem Gedanken wieder einmal auf Urlaub zu fahren. Es wird zwar sicher noch einige Zeit dauern, bis dieses Vorhaben konkret wird, aber allein dass ich darüber nachdenke, werte ich als gutes Zeichen.

    Bin noch immer voll besch..... drauf!!! (Entschuldigt bitte die deftige Ausdrucksweise, aber das trifft's am besten)
    Alles zipft mich an, auch positive Sachen wie die Sonne, freundliche Menschen, fröhliche Musik...
    Momentan greift keine einzige der in den letzten 56 Monaten zurechtgelegten Strategien.
    Es fehlt einfach der Mann an meiner Seite, mit dem ich über 26 Jahre lang alles teilen konnte und auch wenn ich scheinbar alles fest im Griff habe, fühle ich mich doch dabei überfordert, meinen Weg alleine weiterzugehen.

    Ärzte sind auch nur Menschen, aber trotzdem erwarte ich von ihnen in bestimmten Situationen angemessenes Verhalten.
    Als mein Mann auf dem Weg in die Arbeit zusammenklappte, stand ich eine gute halbe Stunde unbeachtet daneben und sah zu, wie er reanimiert wurde bevor ich nach Hause schlurfte. Selbstverständlich war es in diesem Moment wichtiger, sich um meinen Mann zu kümmern, aber auch als der Arzt mir die schlimme Nachricht überbrachte, scherte sich keine Menschenseele um meinen Zustand. Man teilte mir nur mit, dass ich jederzeit über den Polizeinotruf das Kriseninterventionsteam erreichen kann.

    Wünsche dir alles Liebe zum morgigen Geburtstag! :24:

    Liebe Heidemarie,
    zuerst einmal herzlich Willkommen in unserer Mitte und aufrichtige Anteilnahme zu deinem Verlust.

    Auch ich kämpfe momentan heftigst mit der Einsamkeit und dem Allein sein. Auf der einen Seite möchte ich raus aus meinem Trott, Spaß haben und Menschen kennenlernen. Auf der anderen Seite weiß ich erstens nicht, wohin ich überhaupt gehen soll und zweitens habe ich keine große Lust, etwas ALLEINE zu unternehmen. Also verbringe ich meine Freizeit weiterhin hauptsächlich mit Hausarbeit und Familie.

    Alles Liebe von
    Dschina

    Leider konnte mein Mann unseren Garten nicht sehr lange genießen, aber im Frühling freute er sich wie verrückt über jeden einzelnen Sprössling. Jede Blüte, jede Knospe, jeder Trieb musste begutachtet und begrüßt werden. Er liebte es im Garten zu werkeln und nutzte jede sich bietende Gelegenheit dazu. Immer wieder brütete er neue Ideen aus.

    Ich selbst bin nicht so die großartige Gartlerin, aber ich bemühe mich, sein Werk zu erhalten und zu pflegen. Es war nicht immer einfach für mich, seine Aufgaben zu übernehmen und lange Zeit hörte man von mir den Satz "Ich hasse Gartenarbeit", aber mittlerweile betrachte ich sie als willkommenen Ausgleich zur Büroarbeit.

    Liebe Marion,
    schlechtes Gewissen ist sicher nicht angebracht, denn bei diesem Sturm hätte es für dich gefährlich werden können und das hätte dein Stephan sicher nicht gewollt.


    Ich selbst gehe so gut wie nie auf den Friedhof. Ich war bei der Urnenbeisetzung dort, einmal gemeinsam mit meinen Eltern zu Weihnachten und noch einmal bei der Beerdigung meiner Oma. Für mich ist der Friedhof ein Ort, an dem die sterblichen Überreste deponiert werden (irgendwo müssen sie ja hin). Die Stadt ist voll mit Plätzen, an denen wir gemeinsam waren und in Gedanken ist er ja sowieso immer bei mir.


    Leben hat nichts mit vergessen zu tun! Du bist hier allein zurück geblieben und musst vielleicht noch sehr lange dableiben, deshalb ist es sicher kein Fehler, diese Zeit so angenehm wie möglich zu verbringen. Wenn du es dir gerne daheim gemütlich machst, ist das in Ordnung, solange du dich dabei wohl fühlst. Vielleicht solltest du nicht alle Einladungen ausschlagen. Nimm ab und zu eine an - du wirst sehen, dass es gut tut. Es dauert einige Zeit, bis du wieder bereit bist, dich voll und ganz auf das Leben einzulassen. Ich schicke dir dafür eine Riesenportion Kraft und gaaaaaanz viel Geduld.

    ... der Satz gefällt mir und entspricht voll und ganz meiner Lebensauffassung. :028:

    Diese Verbissenheit, alles zu schaffen und auf keinen Fall Schwächen zuzulassen kommt mir verdammt bekannt vor. Ich würde es nicht unbedingt unvernünftig und verantwortungslos nennen, aber, meine liebe Schnee, vergiss nicht, dass auch wir nicht unbegrenzt belastbar sind und lass dich dazwischen ohne schlechtes Gewissen auch ein bisserle gehen (aber nicht zu lange :D ).

    Im Haus ist es ruhig, weil die Jugend noch schläft, draußen scheint die Sonne und der Frühling zeigt sich von seiner besten Seite und ich konnte heute bereits ein paar anstehende Kleinigkeiten erledigen. Und dann kam sie, die Welle des unglaublichen Vermissens und der unbeschreiblichen Sehnsucht nach meinem Mann. Seit langem fließen wieder einmal heftigst Tränen. Innen drinnen brennt es, als ob ich gleich explodieren würde und die Ohnmacht über die Situation macht mich fast wahnsinnig. Ich fühle mich müde, ausgebrannt und leer und weiß nicht, was ich gegen diese grässlichen, unerwünschten Gefühle tun kann, außer abwarten, bis sie vorbei gehen. X(


    Meine Tochter hat ihre Lehrabschlussprüfung leider nicht bestanden. Nach den ersten Sekunden der Enttäuschung siegte der Zweckoptimismus. Sie wird nochmals antreten und dann hoffentlich bestehen. Von ihrer Ausbildungseinrichtung wird sie bei der Vorbereitung ganz toll unterstützt. (Übrigens ist sie soeben aufgestanden und überschüttet mich mit Geplapper. Ich bin gereizt, weil der Compi abgestürzt ist und ich alles nochmals tippen durfte und fühle mich mies, weil ich von ihr genervt bin, aber auch ich bin ja nur ein Mensch - oder?)


    Die Sache mit der Telefongesellschaft ist im Laufen. Ich habe mich bei der AK erkundigt und dementsprechend reagiert. Jetzt heißt es abwarten.


    Die neuen Vorzimmermöbel stehen auch schon (juhuu) und nächstes Wochenende werden noch Küche und Wohnzimmer ausgemalt. Anfang April kommt der Freund, der mir schon die Terrasse verfliest hat und bringt im Vorzimmer die Abschlussleisten an. Bei so viel Trubel ist es ja kein Wunder, wenn ich dazwischen kurz mal den Kopf verliere. Aber danach ist Schluss mit großartigen Projekten und dann wird in meinem kleinen Reich bis auf weiteres nur noch vor sich hin getümpelt und relaxt. 8)


    Liebe Schnee, deine Zeilen haben mich sehr berührt. Ich freue mich darüber, dass ich ein wenig helfen konnte, dich aus deinem tiefen, schwarzen Loch herauszuholen und dir Mut gemacht habe. Gern geschehen!

    Liebe Cath,
    ich fürchte, dass uns niemand zu 100% beweisen kann, ob es ein "Danach" gibt, oder nicht. Es ist einfach eine Glaubensfrage. Manchmal habe ich mit meinem Mann darüber diskutiert und er war fest der Meinung, dass alles einfach vorbei ist. Ich habe dann immer erwidert, dass ich das nicht glauben kann und dass da einfach noch etwas sein muss, aber mittlerweile bin ich seiner Meinung.
    Ich beneide die Leute, die ganz fest daran glauben, dass es ein Wiedersehen in einer perfekten Umgebung geben wird, denn diese Gewissheit muss sehr tröstlich sein. Und irgendwann wird es jeder von uns einmal erfahren - oder auch nicht.
    Liebe Grüße

    Vielen Dank, ihr Lieben, für eure lobenden und bewundernden Worte. Bin davon richtig verlegen geworden :love: Allerdings hat dieses Zuschütten mit Arbeit bei mir einfach nur den Sinn des Ablenkens und manchmal mute ich mir damit etwas zu viel zu. Bisher habe ich mich aber immer noch davon erholt.


    Für Aufregung ist bei uns auch wieder einmal gesorgt: meine Tochter ist mit ihrem Handy in eine sogenannte Abo-Falle getappt und jetzt streite ich seit fast fünf Wochen mit der Telefongesellschaft herum, schreibe Briefe, telefoniere mir die Ohren wund und kontrolliere Rechnungen. Insgesamt geht es dabei um mittlerweile sage und schreibe knapp über € 200,00.


    Nächste Woche hat sie Lehrabschlussprüfung und ist dementsprechend kribbelig. Wir sind beide froh, wenn die Ausbildung dann endlich fix und fertig abgeschlossen ist. Allerdings muss ich mich auch wieder über sie ärgern, weil sie so unbekümmert und ziel- und planlos durch's Leben steuert. Sie macht keine Anstalten, sich für ihre berufliche Zukunft zu engagieren, sich zu informieren oder vielleicht gar Bewerbungen zu schreiben. Meine Nerven liegen derzeit blank und ich schwanke zwischen "sie ist alt genug, um sich selbst darum zu kümmern" und "da muss wieder einmal die Mutter unterstützend eingreifen, damit 's was wird". Riesengroßesseufzen!


    Aber eure Dschina wird auch dieses Problem hinter sich bringen und wenn mein Weiberl dann untergebracht ist, werde ich mich entspannt zurücklehnen bis die nächste dunkle Wolke auftaucht.
    :95:

    Liebe Cath,
    es tut mir sehr leid für dich, dass du deinen Bruder verloren hast. Mach dir bitte keine Vorwürfe, dich trifft ganz bestimmt keine Schuld. Ich habe selbst einen abhängigen Bruder und jedes Mal, wenn er einen "Umfaller" hat, rechnen wir bei ihm mit dem Schlimmsten. Was auch immer wir tun und wie sehr wir uns auch bemühen, letztendlich sind sie doch für sich selbst verantwortlich.
    Alles Liebe und viel Kraft wünscht
    Dschina