Beiträge von Dschina68

    Nie wieder ......
    deinen Atem hören
    den Duft deiner Haut riechen
    mit dir durch die Nacht tanzen
    mit dir die höchsten Berge erklimmen


    Du bist nicht mehr da
    doch in meinen Gedanken lebst du für immer
    Ich sehe hoch zu den Sternen
    und weiß, du bist da
    du bist jetzt ein Engel
    der mich immer bewacht

    (Kirsten Sperling)

    Liebe Goldelse,
    es ist schön, zu hören, dass es dem kleinen Rowdy wieder gut geht. Ja, ja, mit Kindern ist immer etwas los. Kann mich noch gut daran erinnern, dass meine zwei immer wieder für Aufregung gesorgt haben. Von kleineren Kratzern von der Katze über Prellungen bis zu Brüchen war da alles dabei. Auch wenn mein Mann meistens nicht dabei war, weil er justament genau dann arbeiten musste, und ich im Moment des Schreckens auf mich gestellt war, so war zumindest danach jemand da, der mich aufgefangen hat. Ich bewundere dich dafür, wie du das alleine bewältigst. Bist eine tolle Frau und kannst stolz auf dich sein!
    Alles Liebe wünscht euch
    Dschina

    Liebe Schnee,
    ich denke, dass die Durchhänger genauso ihre Berechtigung haben, wie das Durchhalten. Grundsätzlich gehe ich nach wie vor positiv durch's Leben und glaube fest daran, dass alles gut wird - was auch immer das heißen mag. Dass nicht immer die Sonne scheint, wissen wir doch alle, aber die Schlechtwetterperioden ließen sich zu zweit viel leichter aushalten. Es kostet ungeheuerlich viel Kraft und Energie, sich ständig selbst aufzuraffen und anzutreiben und die anfangs noch gutgemeinte Hilfe von außen lässt im Lauf der Zeit gewaltig nach.
    Immer wieder ertappe ich mich beim Nachdenken, wo und wie ich nette Leute kennenlernen könnte, aber so wirklich überzeugende Ideen kommen mir dabei nicht. Ich gehöre zwar nicht unbedingt zu den G'schreckten, aber zum ganz alleine ausgehen fehlt mir letztlich doch der Mut und von zu Hause wird mich sicherlich keiner 'rausholen. Abgesehen davon bin ich in diesen Dingen total aus der Übung, weil es 26 Jahre lang nur ein WIR gab.
    Die gemeinsamen Freunde lassen auch recht wenig von sich hören. Meine Tage und Wochen vergehen, ähnlich wie deine, mit Alltag: unter der Woche spielt sich nicht viel mehr ab als arbeiten, kochen und die notwendigsten Haushaltsarbeiten. An den Wochenenden fege ich wischend, putzend, staubsaugend durch's Haus und wasche Gebirge von Wäsche. Die hauptsächliche Kommunikation beschränkt sich auf meine Kinder und meine Eltern, die nur wenige Minuten zu Fuß von mir entfernt wohnen. Großer Lichtblick dabei ist mein wöchentliches Schwimmen am Mittwoch, da sorgt meine Mädelrunde für Auftrieb, aber ansonsten werde ich langsam aber sicher zur Grammel. Eine radikale Änderung der Gewohnheiten wäre sicher kein schlechtes Rezept, aber ich habe die letzte radikale Änderung noch nicht überwunden und abgesehen davon, dass ich ein Gewohnheitstier bin und prinzipiell kein Freund von Änderungen, fehlt mir dazu die Kraft.

    Liebe Schnee,
    es freut mich, wenn ich dir ein bisschen Mut machen und dir irgendwie weiterhelfen kann.


    Ich war über meinen plötzlichen Motivationsschub selbst überrascht, allerdings waren alle diese Aktionen schon mit meinem Mann geplant und abgesprochen, also habe ich mehr als 2 1/2 Jahre gebraucht, um sie endlich zu verwirklichen. Das Stiegenhaus und die Vorräume sind bereits ausgemalt, die kaputten Fliesen repariert und in zwei Wochen kommen die neuen Vorzimmermöbel. Am Wochenende vor den Osterferien möchte ich noch die Küche und das Wohnzimmer ausmalen lassen, und dann reicht es mir für heuer.


    Altbekannte Gefühle, wie Traurigkeit, Sehnsucht, Hilflosigkeit und Mutlosigkeit überrollen mich immer wieder. Du hast völlig recht damit, dass es alleine so verdammt schwierig ist, überhaupt wenn man jahrelang gemeinsam Hand in Hand gewirkt hat. Es tut einfach nur weh!!! Manchmal möchte ich alles hinschmeißen, mich in meinem Häuschen verkriechen und nichts und niemanden von dieser Welt hören oder sehen, aber jetzt steck ich schon mitten drin in der Arbeit, also Augen zu und durch.


    Wenn ich auch nicht körperlich bei dir anwesend bin, so kannst du zumindest mental mit meiner vollsten Unterstützung rechnen.

    Liebe Schnee,
    manchmal ist es einfach zum Aus-der-Haut-fahren. Dann hat sich anscheinend alles gegen einen verschworen.
    Kannst du dich noch an meine Pechsträhne vom Vorjahr erinnern? Ständig ist irgendein Gerät kaputt gegangen oder irgendetwas hat garantiert nicht so geklappt, wie ich es gerne gehabt hätte. Und da hat mir eine ganz, ganz liebe Person geraten, durchzuhalten. Diese Worte möchte ich heute an dich zurück geben.
    Alles Liebe von Dschina

    Eure Dschina hat eine Woche Urlaub und da ist sie natürlich wieder voll Tatendrang. Letztes Wochenende war der Maler da und nächstes Wochenende kommt hoffentlich der Fliesenleger und bessert die kaputten Fliesen aus. Dementsprechend bin ich am Räumen und Putzen. Dazwischen muss mein Auto zum Service und die lang geplanten neuen Vorzimmermöbel möchte ich auch endlich verwirklichen.


    Der Trubel sorgt herrlich für Ablenkung, aber zeitweise bin ich körperlich total fertig und dann denke ich daran, wie ich solche Aktionen früher gemeinsam mit meinem Mann g'schupft habe. Wir waren ein prima Team und haben uns immer gegenseitig ergänzt, da war alles immer ganz einfach. Wird jetzt für den Rest meines Lebens alles immer so schwierig und anstrengend sein? ;(

    Liebe Frauke,
    schreib einfach, wann immer dir danach ist und wenn du dich danach fühlst. Ich kann gut nachfühlen, wie es dir geht. Ist doch mein Mann vor etwas mehr als 2 1/2 Jahren auf dem Weg in die Arbeit aus dem Nichts heraus tot umgefallen. Keine drei Wochen zuvor haben wir seinen 46. Geburtstag gefeiert.
    Lass dir Zeit und mach nur, was dir gut tut!
    :24: von Dschina

    Liebe Frauke,
    hier kannst du jederzeit dein Herz ausschütten und es wird sich immer jemand finden, der dir versucht ein wenig Trost zu spenden.
    Darf ich fragen, wer dein Verlust ist? Erzähl uns ein bisschen, wenn du magst.
    Liebe Grüße von Dschina

    Am Freitag war es auf den Tag genau 29 Jahre her, dass wir uns kennenlernten und gestern war unser Jahrestag. In meinen Gedanken höre ich ihn sagen, wie lange wir schon zusammen sind und dass wir anscheinend langsam, aber sicher alt werden und dass wir nächstes Jahr Silberhochzeit feiern und dann würde er mir wieder einen seiner Lieblingswitze erzählen:


    Ein Ehepaar feiert Silberhochzeit mit einigen Freunden. Der Ehemann steht ganz in Gedanken versunken mit einem Cognacschwenker in der Hand vor dem Kamin. Einer der Gäste sieht ihn und meint: "Tja, es stimmt schon nachdenklich, so lange verheiratet zu sein". "Aber wo", entgegnet ihm der Jubilar, "es ist etwas ganz anderes, was mich beschäftigt". Auf das fragende Gesicht seines Gegenüber erklärt er: "In der Hochzeitsnacht hatten wir beide so einen heftigen Streit - erschlagen hätt ich sie damals können. Und heute .......... wär ich frei!"


    Es gibt noch immer diese Momente, in denen ich mir verloren, einsam, hilflos, traurig, verzweifelt und weiß der Kuckuck was noch alles vorkomme. In den letzten Tagen habe ich auch wieder sehr viel geweint, obwohl ich meistens versucht habe, die Tränen zu unterdrücken und die trüben Gedanken zu vertreiben. Auch wenn bei uns mittlerweile längst wieder Alltag eingezogen ist, so ist nichts mehr, wie es war und mir wird immer wieder schmerzlich bewusst, dass es auch nie wieder so sein wird. Oft bin ich darüber verwundert, wie ich die letzten 2 1/2 Jahre geschafft habe und weiß nicht, wie ich die nächsten vierzig überstehen soll. Irgendwie ist die Zeit vergangen und genauso wird sie weiterhin vergehen und auf einmal sind 3, 5, 10, 15 usw. Jahre um. Es wird gute und weniger gute Momente geben und dazwischen werde ich auch lachen und sogar zufrieden sein, aber nie wieder so glücklich. :33:

    Diese "Kleinigkeiten", die scheinbar wieder an den Anfang zurückwerfen, kenne ich nur zu gut. Heute zum Beispiel saß in der Straßenbahn ein älterer Herr neben mir und als ich aussteigen wollte, musste er aufstehen. Während ich mich höflich bedankte, sah ich, dass er strahlend blaue Augen hatte, wie mein Mann und schon tobte in mir das schönste Gefühlschaos .....

    Liebe Trauerelfe,
    es dauert sehr, sehr, sehr, sehr lange, bis es weniger schlimm wird. Und auch dann überrollen dich Trauer und Schmerz immer wieder noch in regelmäßigen Abständen. Wie du selbst bemerkt hast, sind die Momente, in denen man sich selbst überlassen ist, besonders mühsam. Es ist ein langer, beschwerlicher Weg aus dem Jammertal heraus, den nur du selbst bewältigen kannst, aber es hilft, Begleiter und Weggefährten dabei zu haben.
    Außerdem sind 15 Monate noch viel zu kurz, um diesen schrecklichen Verlust zu verarbeiten. Du brauchst viel Kraft und Geduld, die ich dir beide schicken möchte. Auf dieser Seite findest du immer Verständnis für alle deine Gefühlsturbulenzen und vielleicht hilft es dir ein bisschen weiter, wenn du Bewältigungsstrategien von anderen Betroffenen kennenlernst.
    Alles Liebe von Dschina

    Liebe Schnee,
    ich denke an dich und möchte dir ein paar Glitzersteinchen in dein tiefes Loch werfen, damit du schneller raus kommst.
    Ich weiß, dass es leichter gesagt, als getan ist, aber ich bin zuversichtlich, dass es für dich wieder besser wird. Du hast mir schon so oft aufmunternde Worte geschickt, wenn ich am Boden zerstört war oder total unrund gelaufen bin und möchte das gleiche jetzt für dich tun.
    Ich schicke dir ein großes Kraftpaket und reiche dir virtuell meine Hand, an der du dich ein Stückchen hochziehen kannst.
    Alles Liebe von
    Dschina

    Liebe Goldelse,


    ein Jahr ist schneller um, als man denkt, also genieß noch jeden Augenblick mit dem Kleinen. ;) Aber es wird dir sicherlich gut tun, ein paar Stunden nicht mit ihm zusammen zu sein und wenn du dann wieder arbeiten gehst, bist du auch abgelenkt.


    Ich glaube nicht, dass du gefühlskalt geworden bist. Der Schmerz über den Verlust ist einfach so übermächtig, dass von Zeit zu Zeit einfach keine Kraft mehr übrig ist. Diese "Gefühlspause" brauchen wir dringend, auch wenn es verwirrend ist.


    Alles Liebe und weiterhin gute Nerven wünscht dir
    Dschina

    Liebe Ramona,
    es wird nicht besser, aber mit der Zeit wird es weniger schlimm. Und auch die vielen Gedanken, die dir jetzt durch den Kopf rasen, und nichts bringen werden seltener und irgendwann bleiben sie ganz weg. Antworten darauf wirst du leider nie finden. :(
    Aus dem WIR ein ICH zu machen ist ein sehr langer und beschwerlicher Weg. Manchmal glaube ich, er wird nie aufhören. Aber dazwischen gibt es immer wieder kleine, lichte Momente aus denen ich versuche Kraft zu holen für die nächsten scheinbar unüberwindbaren Hindernisse.
    Wir werden unsere verlorenen Partner sicherlich unser ganzes Leben lang nicht vergessen. Sie werden uns immer in unseren Gedanken und in unseren Herzen begleiten.
    Ich wünsche dir viel Kraft und alles Liebe und schicke dir einen :005: , der auf dich aufpasst

    Glücklich sind wir zwei gegangen,
    immer gleichen Schritt's.
    Was vom Schicksal du empfangen,
    ich empfing es mit.


    Ach, das war ein sich'res Wandern,
    auch wenn es sturmgetost.
    Einer war die Kraft des anderen,
    einer war des anderen Trost.


    Und nun kann ich's nicht verstehen,
    und mir wird so bang.
    Jeder muss alleine gehen,
    seinen schwersten Gang.

    Liebe Marion,


    dein Neujahrsvorsatz "sich mit dem Schicksal zu versöhnen" gefällt mir gut, ob es mir jemals gelingen wird wage ich allerdings zu bezweifeln. Es wird immer wieder Momente geben, in denen ich mit den Geschehnissen hadern werde und mir trotz aller Vernunft die Frage "Warum?" stelle. Aber ich weiß auch, dass es irgendwie weiter geht und wir mit jedem Tag, den wir hinter uns bringen, stärker werden. Die Erinnerung an die schönen Zeiten mit unseren Männern wird uns hoffentlich dabei helfen.


    Alles Liebe wünscht Dschina

    Nun ist es also da, das neue Jahr! Und mit ihm - wie immer - Wünsche, Hoffnungen und Erwartungen - ich wünsche allen, dass sie in Erfüllung gehen.


    Für mich hoffe ich, dass es ruhiger wird, als im Vorjahr. 2013 war das Jahr der kaputten Sachen: SAT-Receiver, Mikrowellenherd, Rollladen, Heizungsventile, Rasenmäher, Schlafzimmerkasten, Geschirrspüler - es war zum Verrückt werden. Aber es hat sich auch einiges erledigt. Vor allem wurde die Verlassenschaft endlich abgeschlossen und ich konnte einiges in die Wege leiten, was in diesem Jahr endgültig erledigt wird. Ich möchte jetzt einfach nur ohne Störungen in meinem kleinen Kosmos zufrieden vor mich hintümpeln. Was auch immer das neue Jahr bringen mag, ich bin zuversichtlich, dass ich es überstehen werde. :thumbsup:


    Den Jahreswechsel habe ich mit meinen Kindern und der Freundin meines Sohnes bei langjährigen Freunden verbracht. Wie immer war es sehr gemütlich und unspektakulär mit obligatorischem Fondue/Raclette, Minifeuerwerk, Anstoßen um Mitternacht und Playstation. Am Neujahrstag waren wir im Tiergarten Schönbrunn am Tiroler Hof zum Neujahrspunsch und trafen uns dort mit mehreren Freunden und Bekannten. Es war "the same procedere as every year". :D


    Gestern war es genau 2 1/2 Jahre her, dass mein Goldstück uns für immer verlassen hat. Schon ein paar Tage vorher lief ich etwas unrund, aber im Grunde genommen habe ich den gestrigen Tag ganz gut überstanden: die Arbeit ist ja sowieso die beste Therapie für mich, anschließend war ich bei meinen Eltern Abendessen und zu Hause hat meine Tochter mit mir ferngesehen. Also fast rund um Uhr die Ablenkung und Betreuung für mich. Trotzdem fand ich dazwischen immer wieder Zeit an IHN zu denken und ihn zu vermissen. Geht es denn nur mir so? Die anderen zitieren zwar oft "seine" Sprüche oder wir lachen gemeinsam über verschiedenste Anekdoten, aber keiner erwähnt, wie sehr er fehlt, wie weh es noch immer tut. Nur weil ich das Drumherum im Griff habe, heißt das doch noch lange nicht, dass es mir wieder gut geht, dass ich keinen Zuspruch oder Unterstützung brauchen kann. Wo sind sie denn, die vielen Leute, die sich nach seinem Ableben angeboten haben? :95: