Liebe Andrea,
zuerst auch von mir nachträglich ein herzliches Beileid wegen dem Verlust deines Lebensgefährten.
Der Unfall von deinem Sohn ist schrecklich - ich wünsche ihm, dass die Genesung gut verläuft. Leider dauert es, aber bedenke, auch das geht vorüber.
Nicht nur, dass man mit dem Verlust eines geliebten Menschen schon "gestraft" genug ist (entschuldige bitte den Ausdruck), kommen dann noch solche Ereignisse, die einem noch die letzte Kraft rauben.
Ich kenne das nur allzugut - zeitweise wünschte ich mir, ich könnte bei meinem verstorbenen Mann sein oder ich war dann wütend auf ihn, weil er mich mit meinem ganzen Sorgen alleine gelassen hat. Manchmal dachte ich, "man" (weiss nicht wer...) will mich noch fertig machen - zuerst der Tod meines Mannes nach der langen Zeit des Bangens und Hoffens und dann hört es scheinbar nicht mit den Sorgen auf.
Bei mir war oder ist es auch so, dass sich nach dem Begräbnis keiner mehr gemeldet hat. Aber ich habe einen guten alten Bekannten gehabt, welcher später zu meinem Lebensgefährten wurde. Mit ihm hatte ich damals viel Kontakt, weil seine Ex-Frau 1 Jahr zuvor verstorben war und er mich in gewissen Sachen unterstützte. Ich weiss nicht, wie ich die Zeit ohne ihn überstanden hätte. Meine Tante, welche mich während der Erkrankung (Krebs) meines Mannes leicht terrorisiert hat, war bis jetzt nicht einmal auf dem Grab und jetzt sind es bald 1 1/2 Jahre her. Aber vorhin wollte sie ständig - am Liebsten jede Woche - eine Berichterstattung über den Krankheitsverlauf.
Wiederum ein Arbeitskollege von meinem Mann, den ich zuvor nur einmal gesehen habe, meinte, er würde uns finanziell unterstützen, sollte ich das Geld fürs Begräbnis nicht aufbringen können. Auch eine Bekannte von mir hat mir das angeboten, aber von meiner "lieben" Tante ist diesbezüglich nichts gekommen....Ich brauchte gottseidank keine finanzielle Hilfe, aber ich habe festgestellt, dass Leute, mit denen man nicht rechnet, eher für einen da sind, als die Verwandtschaft.
Nun zu deinen Postings von vorhin. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich "nur" hier im Forum "verstanden" wurde. Wir alle haben leider einen Verlust eines geliebten Menschen zu beklagen, aber dann kommen noch die alltäglichen Sorgen und Ängste des normalen Leben dazu. Wir sind aber schon durch die Trauer geschwächt und daher trifft uns alles weiter doppelt so stark, denke ich.
Ja, in der Not sieht man die wahren Freunde und ich kann dir nur sagen, ich habe hier Freunde gefunden. Viele kenne ich nur vom Schreiben her - aber hier im Forum wirst du verstanden und wir haben immer ein offenes Ohr für dich und deine Sorgen.
lg
Regenbogen :30: Ich drück dich sachte