Liebe Samy,
ich verstehe dich; man glaubt immer zu wenig gemacht zu haben.
Damals war ich wie ferngesteuert oder ich weiss nicht, wie ich sagen soll. Im festen Glauben, dass mein Mann gesund wird - er ging anscheinend (?) auch davon aus - habe ich "normal" weitergelebt. Ich sollte nicht mit den Ärzten im Spital reden, weil mein Mann meinte, er sei zwar krank, aber nicht entmündigt und das habe ich respektiert.
Meinen Job wollte ich sogar aufgeben, als es ihm das letzte halbe Jahr nicht mehr gut ging, aber er meinte, ich können sowieso nichts für ihn machen, wenn ich zu Hause sei. Mein Mann war dann öfters im Spital - aber er ist dann immer wie ausgewechselt nach Hause gekommen und fühlte sich soweit wohl. Beim letzten Aufenthalt ist er dann im Spital verstorben.
Meinen Job habe ich dann verloren, als ich krank wurde. Im Nachhinein denke ich mir, wäre ich nur mehr für meinen Mann da gewesen. Hätte ich nicht auf ihn gehört und die Zeit mit ihm genossen. Jetzt ist es leider zu spät. :13:
Ich denke mir manchmal, mein Mann wollte es mir nicht noch schwerer machen, als es schon war. Ich habe ihm nie gezeigt, wie sehr mich alles belastete und ich habe immer die Harte gespielt, für die Aufgeben kein Thema war.... Ich wollte nie meinen Mann "aufgeben" bzw. ihm sein Leben absprechen.
Höre nicht auf das, was die anderen sagen (z.B. deine Exschwiegermama); es wird sooo viel geredet und man belastet sich nur unnötig damit. Du hast deine Sichtweise - was die anderen sagen, ist egal. Meistens glauben sie sowieso nur alles besser zu wissen und machen sich wichtig.
Wenn Rechnungen auf deinen Ex-Mann kommen, laufen diese in die Verlassenschaft - ihr braucht nichts zu zahlen, aber das werdet ihr eh wissen.
lg
Regenbogen