Heute ist ein sehr anstrengender Tag gewesen - ich bin ja wohl ein sehr geduldiger Mensch, aber heute war ich es nun wirklich nicht.
Ich glaube das erste Mal in meinem Leben habe ich jemanden über das Handy ununterbrochen "terrorisiert"..... Also meinen kleinen Bruder. Irgendwann hat er dann endlich das Ergebnis parat gehabt und die Aussage hat mir unglaublich gut getan.
Er ist tatsächlich verschon geblieben ich freue mich so sehr für ihn. Es ist ein Gedanke weniger der mich belastet.
Liebe Amitola, du wünschst mir, dass ich mich spüre und wahrnehme - das wünsche ich mir auch seit einem Jahrzehnt....
Ich befinde mich derzeit in einer stationären Behandlung - genau aus diesem Grund.
Kann sich jemand vorstellen wie es ist sich nach einer Umarmung zu sehnen, diese aber nie an sich ran lassen zu können?
Ich spüre mich nicht, ich fühle mich nicht und ich funktioniere auch nicht mehr.
Ich lerne Gefühle mit Wortlisten zu definieren, ich lerne Gefühle in mir zu lokalisieren und das wirklich beängstigende überhaupt - ich lerne das man mich anfassen und berühren darf. Ich lerne mich selbst kennen und meine Hoffnung ist immer jene, es im hier und jetzt eines Tages alles fühlen und zeigen zu können.
Es ist komisch - nach außen wie ein Stein, oder wie Eis erstarrt und kalt zu wirken und innerlich zu zerfallen.
Außerdem fühlt es sich wie ein Alleingang an. Wie sand, der durch die Finger rinnen kann...
Liebe Astrid,
es ist genug - ich kann nicht mehr, vor allem kann ich nicht mehr aushalten und ich will es auch nicht mehr müssen.
Ich merke wie einfach es sich sagen und schreiben lässt. Aber ich weiß leider auch sehr genau wie sich die Realität anfühlt. Wenn mir mein Freund - die Einsamkeit - zu nahe kommt, schaffe ich es schon lange nicht mehr zu entkommen. Aber noch bin ich nicht bereit mich dem Versuch des willenlosen Daseins hinzugeben.
Dafür bin ich nicht hier und auch nicht gemacht.
Wir haben im Leben alle unser Päckchen zu tagen. Ich finde nicht das es leichter wird. Aber all die Stärkungen und Übungen machen meine Schultern stärker und lassen mich meinen Rucksack leichter tragen. Die Zeit heilt keine Wunden, sie lehrt uns nur besser oder gar anders damit umzugehen.
Nicole (fides - der Glaube), dazu stehe ich