Beiträge von Sunbabe

    Liebe Tigerlilly,


    leider kann ich nicht daran glauben, auch wenn es schön wäre. für mich hört seele und körper auf zu leben, wenn das herz nicht mehr schlägt. unsterblich ist die seele nur, solange sich noch jemand an diese seele erinnert, also wir hinterbliebene. schön wäre es, wenn meine schwester endlich sich frei und schön fühlen würde, wenn sie machen könnte, wovon sie geträumt hat und wie in einem paradies leben könnte, denn das hätte sie verdient.


    für mich sind diese 'medien' usw. nur scharlachtane, die mit der angst und verzweiflung anderer menschen viel geld verdienen, sie sind geschickte manipulatoren (genau wie 'hellseher' u.a.). aber das muss jeder für sich selber entscheiden, ob er es glauben möchte oder nicht. daran zu glauben ist ein guter trost auf jeden fall.


    welche angst soll stimmen übertönen? warum sollte ich angst haben, meine lieben verstorbenen wieder zu sehen? welche angst meinst du?


    ja, genau, andere können diesen schmerz und das gefühl nicht nachvollziehen, das ging mir früher genauso. natürlich war ich betroffen und traurig, aber ich wusste nie, wie es sich wirklich anfühlt, jemanden zu verlieren (bei meinem opa war ich zu klein und zu meinen omas hatte ich nicht so eine enge beziehung).

    letztes jahr habe ich in einer schwedischen zeitung einen text über trauer gelesen, der genau das beschreibt, was ich fühle. Und ihr hier im forum sicher auch. vielleicht gibt der text euch ein bisschen trost!!

    ich werde versuchen, ihn so gut wie möglich zu übersetzen.


    jeder mensch ist eine ganze welt. die leere, die ein geliebeter mensch nach seinem tod hinterläßt, hat weder boden noch dach.

    diese leere kann weder gefüllt noch verdrängt werden, die leere kann man nur mit sich tragen.

    manchmal wird eine falltür geöffnet, der boden verschwindet und man fällt bodenlos in die erkenntnis hinein, dass der mensch mal war, aber nicht mehr da ist und niemals wieder kommt.


    der verlust eines geliebten menschen kann mit dem skurrilen gefühl einer nicht anwesenden nähe beschrieben werden.

    sogar lange jahre nach dem verlust ertappt man sich bei dem gedanken, dass sie oder er ja nur auf eine lange reise gegangen ist. dass der mensch irgendwo ist, weit weg, aber noch auf dieser erde weilend.


    genauso geht es mir jeden tag: sie ist nicht weg, nur auf eine reise und manchmal denke ich sogar, ach, dann rufe ich sie heute an, bilde mir ein, es ist alles wie immer. aber dann kommt die falltür und ich falle in die realität und weiss, es ist nichts wie früher und niemals wird es wieder so sein. ich werde niemals mehr ihre stimme hören, sie sehen, sie umarmen.... das ist nach genau 18 monaten genauso schlimm wie am ersten tag und ist sogar irgendwie noch schlimmer geworden,

    LIebe Sunbabe,


    ich bin ziemlich sicher, dass unsere lieben Verstorbenen viel mehr von unserem Leben hier mitbekommen als wir uns vorstelllen können.

    Es kann natürlich sein, dass sich die Prioritäten andern und das was vorher wichtig war jetzt nicht mehr so wichtig ist, aber ich glaube definitiv, dass wir immer in Verbindung zueinander stehen, auch wenn ein Mensch noch lebt und der andere schon gestorben ist.

    Deine Schuldgefühle sind nachvollziehbar, aber ich bin sicher du hast gemacht, was du konntest und deine Schwester weiß das auch.

    liebe Tigerlily,

    ach, das wäre so schön, wenn das wirklich so wäre, dass sie das irgendwie noch mitbekommt, das irdische leben....aber so ist es natürlich nicht, wir werden alle zu staub, auch wenn wir noch in 'geistiger' verbindung stehen. und wenn es anders wäre, warum macht sie sich nicht bemerkbar?


    die hölle ist einfach, dass immer die gleichen fragen und gedanken aufkommen: sie war so alleine, was hat sie gespürt, was noch mitbekommen, ging es schnell, wusste sie, es ist zu ende, überhaupt, was ist passiert und vor allem wann genau etc.pp.???


    diese martern mein hirn und herz und hören niemals auf. und was wäre wenn? wenn wir eine 2. chance gehabt hätten, im sinne von, dass wir die finanzen und gesundheit in den griff bekommen hätten, damit sie wieder hätte leben können? wenn es gar nicht passiert wäre, wo wären wir jetzt?


    es ist schwer, mal nicht daran oder an sie zu denken, und das nach 18 monaten, es wird nicht besser. auch freude ist schwer...gestern war ich mit feunden im museum, ein schöner nachmittag und als ich auf dem weg nach hause im auto radio hörte, spielten sie mein geliebtes kinderlied, und das triggerte so stark, da war alle freude und das gute gefühl wieder weg und ich habe nur noch geweint. vielleicht bin ich so ein weichei, aber wie kommen andere darüber hinweg, wieso können meine eltern so tun, als wäre alles wie immer.

    danke dir für deine worte, du bist wirklich sehr stark!!!

    Liebe Sunbabe,

    Du hast Recht, physisch hat sie nichts mehr davon. Ich meinte es mehr als Geste und wie es dir gelingen könnte eine neue Beziehung zu ihr aufzubauen? In der Trauer entsteht oft eine neue Art der Verbundenheit. Jeder findet da seinen eigenen, individuellen Weg.


    Vielleicht findest du ja ein anderes Ritual für euch das für dich passt <3

    hallo Isabel,

    ich verstehe leider nicht, was du meinst. ich war ihr vorher auch verbunden, vllt. nicht genug, denn dann hätte ich mich mehr gekümmert. wir hatten eigentlich eine gute beziehung, außer das in unserer familie nie über gefühle oder probleme gesprochen wird/wurde. obwohl wir untereinander mehr über diese u.a. dinge gesprochen haben als mit unseren eltern.

    und sie sich geschämt hat, um hilfe zu bitten und ich nicht wusste, nicht gemerkt habe (nicht sehen wollte?), was los war.

    alarmglocken gingen erst an, als sie sich lebensmittel zum geburtstag wünschte, aber ein paar tage später war es schon vorbei und sie hat ihren geburtstag nicht mehr erlebt...

    hallo Isabel,


    vielen dank für deine worte!

    was oder wie genau meinst du das mit '...du dir etwas für euch beide gönnst'?

    sie hat ja nichts mehr davon...


    den gestrigen tag überstanden, nur kann ich nicht verstehen, wie jeder so tut, als wenn es das natürlichste der welt ist, dass sie nicht dabei ist, während ich es nicht begreifen kann, dass sie nie wieder dabei ist, nie wieder auf dieser welt ist, einfach weg...

    nur ein einziges leben, dass so schwer war und so schnell vorbei, so ohne viel freude, das ist unfair...

    nun ist es wieder da, das weihnachten ohne sie.... und ich habe ein schlechtes gewissen, weil es plötzlich sauerbraten gibt, den wir jahre vorher, als sie noch da war nicht gemacht haben. nicht so einen aufwand, nur ein süppchen oder butterbrote. und plötzlich der braten und sie bekommt es nicht mehr mit. es fühlt sich wie verrat an.

    auch wenn ich mir was leckeres zu essen kaufe oder anderweitig was gönne...wie verrat, weil sie in solch einer misere gelebt hat, und sehr arm. und ich mich nicht gekümmert habe, nicht nachgefragt habe. hätte sie doch nur mal was gesagt, alles ist erst hinterher 'rausgekommen', die armut, schulden etc.


    und dann ist nächstes jahr das 40jährige bühnenjubileum mit tour ihrer absoluten geliebten lieblingsband und sie kann es nicht mehr erleben, das ist doch unfair!!

    dass wir keine 2. chance bekommen haben ist unfair.

    die fragen und gedanken, was da passiert ist, was sie gefühlt hat, ob es schnell ging, ob man weiss, das es jetzt zu ende ist gehen mir auch nach den fast 1,5 jahren nicht aus dem kopf. manchmal denke ich, sie ist noch da, nur kurz weg und alles war bloß ein doofer traum. aber dann 'wache' ich auf und es kommen die schuldgefühle, das mitleid, die sehnsucht, die erkenntnis nichts mehr rückgängig machen zu können.


    ich bekomme es nicht in meinen kopf, zu verstehen, dass sie nicht mehr da ist, ich wollte noch soviel wissen und sie fragen über uns, über sie. ich weiss nicht, was ihr lieblingsessen war oder ich habe es vergessen, oder ihr lieblingsfilm usw. soviele fragen ohne antworten. auch ein teil meiner kindheit ist weg, weil ich sie nicht mehr nach dingen fragen kann, die ich vergessen habe oder mich nicht dran erinnern kann, weil ich zu klein war. sie war ja sieben jahre älter und musste häufig auf mich aufpassen.


    jetzt komme ich jeden tag auf dem weg zur arbeit am zoo vorbei, da waren wir mal 2012. ich habe ihr einen schwesterntag zum geburtstag geschenkt, sie ist 50 geworden und ich wollte mal einen ganzen tag mit ihr allein verbringen, vor allem, weil ich ende des jahres auch ins ausland gezogen bin. sie wünschte sich die delfinshow im zoo....jetzt werde ich jeden tag an diesen tag erinnert, was eigentlich eine schöne erinnerung ist, aber ich immer denke, dass es eben leider nur meine erinnerung ist und wir uns nicht darüber austauschen können. nicht zusammen darüber sprechen und lachen und uns erinnern.


    ausserdem...delfinshow, so bescheiden, sie hatte nicht viel ansprüche an das leben oder überhaupt, war recht genügsam und dann wird sie so bestraft mit den ganzen schicksalsschlägen vorher und einem frühen tod?

    warum, es ist nicht fair!

    und mir geht es gut, bin gesund und nicht arm, habe plan b und c im leben. gut, ich bin auch allein, werde nicht geliebt, aber das ist ok. das bin ich selber schuld.

    und morgen weihnachtsessen bei den eltern, jetzt als einzelkind....

    letztens bin ich an einem altenheim vorbeigegangen und konnte durch das fenster einen alten mann sehen, der meinem vater sehr ähnlich sah. da fiel mir wieder plötzlich ein, dass ich plötzlich ganz allein verantwortlich für meine eltern bin, alleine dann entscheiden muss, wenn etwas entschieden werden muss. dass wir geschwister uns nicht gegenseitig unterstützen können. und das ich bald ganz alleine bin, das macht mir angst, wie soll ich das bewältigen?

    wobei ich bin froh, dass sie den schmerz des verlustes meiner eltern nicht erleben muss, sie hatte schon genug trauer im leben, wenigstens das ist ihr erspart geblieben. aber da ist ein schlechter tausch für viele jahre leben, die noch gelebt hätten müssen, sie hatte ein so kurzes, anstrengendes leben, nur dieses eine!


    diese gedanken und fragen zermürben meinen kopf, kreisen jeden tag herum. ich bin nur mal für stunden angelenkt und gut drauf, aber es bricht immer wieder über mich hinein. wann hört das auf, wann wird es besser, warum tut das so weh wie als wenn es gestern war...

    hallo, ich wollte nochmal versuchen, was zu schreiben.

    nun ist es schon über ein jahr her, die zeit verging schnell, doch kommt es mir vor wie gestern. ich kann es einfach nicht begreifen, es will nicht in meinen kopf.

    manchmal läuft alles gut und 'normal', dann gibt es einen trigger und der schock haut mich um: sie ist tot, fort und ich werde sie nie wiedersehen. kann nicht mehr mit ihr sprechen. es kann doch nicht sein, dass ein mensch einfach so weg ist...


    gestern habe ich einen beitrag im TV über einsamkeit gesehen, da dachte ich daran, wie sie vielleicht mit 60,70 oder 80 Jahren ausgesehen hätte...warum war ihr nur ein so kurzes leben vergönnt? und ein relativ schlechtes dazu...

    ja, jeder ist seines glückes schmied bzw. für sein leben verantwortlich, aber dennoch gab es ja schicksalsschläge, wo sie nichts gegen tun konnte...


    es wird einfach nicht besser, jeden tag muss ich mindestens 2 mal an sie denken, an ihren tod, ihre abwesenheit, diese endgültigkeit und dann muss ich weinen. ich möchte ja an sie denken, und behalte sie in ehren, aber ich möchte mal einen tag ruhe haben oder auch länger. nicht immer wieder die gleichen fragen im kopf, die gleichen gedanken, diese grübelei, diese last, diese schwere, diese ohnmacht, das große WARUM.


    ich versuche, mich ständig abzulenken, aber es gibt irgendwann immer einsame stunden am tag und dann schlägt es zu. ich kann keine bilder von ihr ansehen, möchte in gedanken ihr was erzählen, denke, ich rufe sie gleich an, und sage: weißt du damals, als du mal weg warst...als wenn sie wiederkommen würde...und ich würde IHR erzählen, was IHR passiert ist und wie wir als hinterbliebene das hantieren. total crazy!

    ich finde es auch gerade schwer. letztes jahr Ostern habe ich meine schwester zum letzten mal lebend gesehen, danach haben wir nur noch telefoniert. jetzt im moment habe ich ständig das bild von ihr als tote im kopf und begreife es nicht und kann es nicht vereinbaren: das lebendbild und das als tote, fern, unerreichbar und überhaupt sie und nicht jemand anders. auch nach 9 monaten (obwohl die zeit verflogen ist) ist es immer noch wie gestern.

    versucht euch irgendwie abzulenken, dann ist Ostern schnell vorbei...

    Und vor allem! Ich lasse mir Zeit! Ob das Ganze jetzt 2 oder 3 oder mehr Jahre dauert oder bis an mein Lebensende, spielt keine Rolle mehr. Weil ich es nicht mehr als Abschnitt meines Lebens betrachten möchte, den ich möglichst schnell überwinden muss, sondern als mein Leben wie es jetzt genau ist, an dem ich nichts ändern muss, sondern das sich automatisch ändern wird, weil ich immer alles mit der Zeit ändert. Wann und wie das sein wird - keine Ahnung, es ist nicht wichtig.

    genau! kluge worte, danke dir!

    hallo adi,


    mein herzliches beileid zu deinem großen verlust. 46 jahre ist ein sehr lange zeit, eigentlich schon fast das ganze leben....und da sind 4 monate wirklich keine zeit. höre nicht auf die anderen, die immer wieder sagen, man muesse normal werden. wahrscheinlich haben sie so einen grossen verlust, nämlich den verlust eines geliebten menschen noch nicht erlebt oder sie können gut verdrängen.


    denn es wird ja nichts mehr normal im leben, alles ist anders geworden, weil wir hinterbliebenen eine schreckliche, aber neue erfahrung machen mussten, nach jeder erfahrung ist das leben anders, und fuer jeden individuell anders.

    und man kann sich nicht einfach an der sonne erfreuen, auch wenn man es vielleicht möchte. ich habe dann manchmal ein schlechtes gewissen, wenn es mir ein wenig besser geht, weil der verstorbene es nicht mehr geniessen darf, das leben vorbei ist, nie wieder fruehling, sonne, sommer, diese welt sehen, nochmal eine chance bekommen, bestimmte dinge zu machen, träume zu verwirklichen....


    wie Astrid schon schrieb, der fruehling passt nicht in diese situation. ich finde den fruehling gerade auch schmerzhaft, bald ist ostern, und ostern vor einem jahr habe ich meine schwester zum letzten mal gesehen. ich kann es mir so gar nicht vorstellen, ich habe täglich das gefuehl, wir sehen uns bald wieder, es ist nur ein traum oder sie ist nur voruebergehend nicht erreichbar, sie kommt bald wieder und alles wird so wie frueher. aber die zeit rast und das leben ist schnell vorbei

    das einzige was mich dann tröstet ist, dass ich noch die möglichkeit habe, was aus meinem leben zu machen, das war meiner schwester nicht so gegeben, und daher ist es ok, fröhlich zu sein oder die sonne zu geniessen. das wuerde sie vermutlich wollen.

    und dein mann auch!

    ich schicke dir eine grosse portion kraft!

    Tiefe Gefühle hat man einfach, die gehen nicht weg, weil eine Sucht den Menschen bedeckt und auch verändert.

    Ja, das stimmt! natuerlich hat die sucht den menschen verändert, aber in meinem fall (und anscheinend auch in deinem) nicht unbedingt zu einem schlechten menschen (also klischeemässiger trinker, der aggressiv etc. ist). trotzdem konnte ich nicht mehr mit ihm zusammen leben, weil das trinken und die lebensweise mein leben im negativen sinne zu sehr beeinflusst hat und er sich fuer den alkohol entschieden hat.


    meine eltern können auch nicht gut gefuehle zeigen und meine mutter wollte sogar die beerdigung meiner schwester schnell 'hinter sich bringen', als wenn danach alles wieder wie immer ist...und das ist es ja nicht.

    was ich allerdings etwas seltsam finde bei euch ist, dass die kinder so ausgeschlossen werden. ex-partner ist ja eine sache, aber deine eltern sind ja grosseltern deiner kinder, somit gehören sie ja zur familie beiderseits und duerften nicht ausgeschlossen werden. das ist sehr schade!

    Ich weine im stillen Kämmerlein, da ich sie zwischenzeitlich nicht auch noch mit meinen eigenen Gefühlen belasten möchte.

    ich glaube gar nicht, dass du sie dadurch belastest, weil sie ja das gleiche durchmachen. wenn ihr gemeinsam weint oder darueber spricht, könnte das sogar jedem ein bisschen trost geben, wie in dem spruch: geteiltes leid = halbes leid. Klar, auch ein klischee, ich glaube aber, dass da was dran ist und das die kinder deine gefuehle verstehen werden.


    ich kann mir vorstellen, dass die menschen in deiner umgebung nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. und damit meinte ich ueberhaupt ueber trauer und verlust zu sprechen. dass sie angst haben, das falsche zu sagen. das wusste ich vor dem verlust meiner schwester auch nicht, ich hatte keine erfahrung und wusste nicht, was ich sagen sollte, wenn jemand betroffener mir das erzählt hat.

    das ist jetzt anders. jetzt weiss ich, wie sich das anfuehlt, einen grossen verlust zu erleiden, einen, den man nie weider ersetzten kann, ein mensch, der niemals wieder kommt.

    vielleicht kannst du trotzdem den menschen sagen, dass du weisst, dass es fuer den anderen schwer ist, worte des trostes oder beistand zu finden. oft sind die anderen dann erleichtert, weil sie nicht krampfhaft was sagen muessen, was evtl. falsch ist.

    wenn sie allerdings meinen, dass das 'thema durch ist', ist es wohl eine art verdrängung. keiner möchte ueber den tod sprechen, denn wir werden an unsere eigene sterblichkeit erinnert....

    also ich will keinen in schutz nehmen, sicher gibt es immer leute, denen das furzpiep egal ist, aber solche leute muss man dann aus seinem leben streichen, zumindest voruebergehend.


    ich wuensche dir viel kraft!

    lg Sonja

    hallo Stille perle,

    auch von mir mein beilied fuer deinen verlust.

    ich kann dich da total gut verstehen, mein ex-mann lebt zwar noch und wir haben keine kinder, aber ich bin vielleicht in einer ähnlichen situation. wir sind auch noch verheiratet, ich habe mich aber vor 12 jahren getrennt, auch aufgrund seines alkoholproblems. trotzdem sind wir weiterhin beste freunde, was aber die umgebung irgendwie nicht verstehen kann. er ist irgendwie immer noch mein mann, mein lebenspartner, auch wenn wir nicht zusammen leben.

    ich habe ihn vor 34 jahren kennengelernt, und natuerlich hat man da eine gemeinsame geschichte. wir teilen seitdem unser leben, so oder so. trotzdem trifft das schon häufig auf unverständnis, seltsame blicke etc. ich habe genau angst vor der situation, in der du dich gerade befindest. wenn 'mein' mann sterben sollte, stirbt mein bester freund und da wuerde fuer mich die welt untergehen. seine freunde hätten da glaube ich wenig verständnis fuer mich (ich war sowieso schon immer die buhfrau in der truppe).

    werden denn die kinder auch ausgeschlossen?

    Ich wünsche dir den Mut und das Durchhaltevermögen, das eine Selbständigkeit erfordert. Und ich wünsche dir all den Erfolg und das Glück.

    Danke dir, ich kann alle diese dinge brauchen, denn ich habe häufig selbstzweifel, nicht nur jetzt, sondern auch frueher immer gehabt. aber ich versuche, daran zu arbeiten.

    lg Sonja

    Neulich hatte ich ein ähnliches Erlebnis. Ich bin am Abend im Wohnzimmer gesessen und auf einmal hatte ich das Gefühl wie früher, als wäre mein Mann in der Wohnung, ich habe für einen kurzen Moment einfach vergessen, dass er nicht mehr am Leben ist.
    Ich glaube auch, dass der Tod ein schönes Ereignis ist und dass danach alle Erdenschwere von uns abfällt.

    Und ich finde es schön, dass du deine Träume verwirklichst und dein Leben voll und ganz annimmst!

    Danke dir, Tigerlily!

    auch wenn viel arbeit auf mich wartet, die letzten tage hier ziehen sich wie kaugummi, denn ich will endlich nach hause...

    hallo Pandaline,


    auch ich möchte dich willkommen heissen hier und bedaure deinen verlust!

    ich habe uebrigens einen fiat panda :)


    ich kann dich sehr gut verstehen, aber nicht diese bekannten, die immer mit diesen spruechen kommen. wahrscheinlich wissen sie nicht, wie sich ein solcher verlust anfuehlt, das wusste ich frueher auch nicht. diese unpassenden bemerkungen machen mich manchmal wuetend, die paar wochen sind ein f'rz in der weltzeit/lebenszeit und ich glaube, die trauer hört nie auf, aber wird sich vllt. verändern, ich hoffe es jedenfalls. aber warum sollte sie aufhören? man vergisst diesen menschen doch niemals, man hat eine gemeinsame geschichte!


    Ich hoffe so sehr, dass ich irgendwann mal wieder annähernd der Mensch werde, der ich mal war.

    es ging/geht mir auch so, ich fuehle mich auch ganz anders: vorher/nachher. ich habe meine schwester juli 2018 verloren, ganz plötzlich. ich bin mir nicht sicher, ob man wirklich wieder der mensch werden kann, der man war nach so einem schlimmen verlust wie deiner, denn alle ereignisse im leben verändern einen ja, innerlich sowie äusserlich, positiv oder negativ. ich fuer meinen teil im moment negativ, denn ich bin verwundlicher, ängstlicher und der vergänglichkeit mehr bewusst geworden, aber ich denke, dass daraus so langsam eine positve veränderung kommt: man wird stärker, lebt bewusster und nicht mehr im trott, wird empathischer usw.


    ich wuensche dir viel kraft weiterhin!!


    ps: das 'ue' anstelle des 'ü' ist, weil ich auf einer schwedischen tastatur schreibe und das 'ü' gibt es hier im alfabet nicht, und das ständige einfuegen ist mir zu lästig.

    Was auch immer dein Plan ist - lass hören/lesen - und wenn es sein soll, dann bekommst du von mir den Arschtritt - á la Astrid (wurde ja lange genug mit meinem Namen gehänselt, also lernte ich den Arschtritt und ich kann ihn immer noch ;)


    Ja, und wieder ein Abschied. Ich wünsche dir alles, was du für dich brauchst.


    Lg. Astrid.

    Danke dir!


    haha, ist ja lustig, also nicht fuer dich jetzt, aber von Astrid auf ars*tritt zu kommen, wäre mir ja im traum nicht eingefallen, liegt das am österreichischen dialekt vllt.?



    ich komme auf deine motivationstechnik zurueck, wenn ich es brauche :) danke!



    ich wuerde/wollte mich schon immer gerne selbständig machen, irgendwas mit food oder vintage bzw. eine mischung davon. einen Etsy shop habe ich schon seit 3 jahren, wo ich privat vintage und antike dinge verkaufe (spezialität schweden ;) ). das wuerde ich gerne ausbauen und evtl. mit meiner anderen leidenschaft, dem rezepte kreieren und kochen verbinden. mit 16 wollte ich köchin lernen, aber so ein idiot vom arbeitsamt meinte, das wäre nix fuer frauen (nee klar, wir haben ja auch nie am herd gestanden...), na, ich habe dann eine hotelausbildung gemacht, aber meine ausbilderin hat mir trotzdem soviel kochen wie einem kochlehrling beigebracht. das war wirklich super! ich träume schon lange davon, ein kochbuch zu schreiben, aber irgendwie war neben einem vollzeitjob + viel reisetätigkeit im job während der letzten 4 jahre (und den ganzem bewerbungsstress permanent) nie so richtig zeit dafuer bzw. ich habe sie mir nicht genommen. so ein wochenende ist halt schnell rum :(. hier ist zwar zeit, aber ich muss(te) hier ständig irgendwie umziehen, aus dem koffer leben und habe keine ordentlichen kuechengeräte...

    wenn ich es jetzt nicht mache, dann mache ich es nie mehr im leben, ihr wisst ja, es kann schnell vorbei sein. oder man wird krank und kann es deswegen nicht mehr machen und dann bereut man es, dass man seine tage mit irgendwelchen excel-tabellen (wie in meinem job) fuer irgendeinen quatsch verschwendet hat...


    klar, ökonomisch wird es eng, aber machbar erstmal.

    ja, wieder ein abschied, aber ein leichterer! besser als vllt. nicht mehr abschied nehmen zu können, wie von meiner schwester.

    weihnachten war schlimmer, da habe ich es geschafft, es 4 wochen rauszuziehen, bevor ich wieder nach schweden gefahren bin....ich wollte einfach nicht von zuhause weg...


    vorgestern ist mir was komisches passiert: ich habe darueber nachgedacht, eine schoko-kirsch-torte zu kreieren und dachte dann, meine schwester könnte ja als 'versuchskaninchen' agieren, sprich die torte probieren und beurteilen. ich sah das bild vor mir, wir mit der torte...und nach 30 sek fiel mir ein, dass das gar nicht mehr geht. aber so ein reales bild und gefuehl, als wäre es völlig normal....ist das jemandem von euch auch schon mal passiert??? das war echt strange!


    und vor ein paar wochen ein ähnliches erlebnis: ich war sehr schlecht drauf, fuehlte mich einsam und ohne lebensmut und zukunftsglauben. lag wieder mal stundenlang wach nachts und konnte nicht einschlafen. da habe ich auf instagram ein wunderschönes bild von einem garten geshen und war sofort in diesem garten drin gefuehlsmässig, wie im traum (ich war aber wach). und wie ich so daher ging, fiel alles von mir ab, und mir war so leicht zumute und ich dachte, hier bin ich also jetzt im paradies, wie leicht und unbeschwert und eine tiefe sehnsucht kam auf, in dem garten weiter gehen zu duerfen und diese leichtigkeit niemals zu verlieren. ein wirklich surreales, tief erschuetterndes gefuehl, es währte nur kurz, aber ich dachte, so fuehlt sich der tod an, leicht, alle sorgen fallen ab....ein paradiesgefuehl, was ich gerne mal im echten leben erleben möchte....

    ich hoffe, der tod hat sich so leicht fuer meine schwester angefuehlt, ich komme nicht so richtig ueber den gedanken weg, dass sie ganz allein war, als sie starb und vermutlich grosse angst hatte.

    Liebe Astrid, ich danke dir fuer deine worte und deine zuversicht. einen job zu bekommen. wie ich ja schon schrieb, ist ein 6er im lotto fast wahrscheinlicher. ich suche ja erst seit 2,5 jahren...hatte weihnachten 2 vorstellungsgespräche, aber die konkurrenz war hart :(

    aber vielleicht bekomme ich jetzt endlich mal den ars*tritt, das zu wagen, was ich schon immer machen wollte und kann damit meinen lebensunterhalt verdienen...

    trotzdem finde ich es schade, zu gehen, ich fuehle mich wohl hier...


    ja, was mein freund gesagt hat, war sehr unueberlegt. seine mutter ist vor 10 jahren verstorben, aber so schwer hat ihn den verlust nicht getroffen glaube ich. denn auch fuer mich ist das anders geworden, vermutlich hätte ich frueher ähnliches gedacht oder gesagt, weil ich nicht wusste, wie es sich anfuehlt, einen nahen menschen zu verlieren.

    das ist jetzt ganz anders, wie ihr hier ja alle wisst. das davor und danach - 2 unterschiedliche welten!!