Liebe Uta,
Ich bin auch noch nicht so gut im schreiben. Mir fehlen die Worte. Diese schrecklichen Seelenqualen, wie du sie auch treffend nennst, sind so schlimm, eigentlich gar nicht auszuhalten.
Leider hab ich nicht wirklich Menschen die für mich da sind. Aber ich tu mich auch schwer, Hilfen anzunehmen und zu fordern. Viele wissen wahrscheinlich auch nicht, wie sie mit mir umgehen sollen und melden sich daher nicht.
War letzte Woche für ein paar Tage bei meinen Eltern. Ich wohne ca. 170km von meiner Familie entfernt. Meine Eltern scheinen überfordert mit meiner Trauer. Sie meinen es nur gut, klar, aber diese klugen Ratschläge kann ich einfach nicht ertragen. Wie: "Silvie hätte nicht gewollt dass du so traurig bist" oder " du kannst dich doch nicht die ganze Zeit so vergraben, du musst dich ablenken..." Meine Mutter ist auch sehr traurig und kann es nicht ertragen,dass ich so leide.
Jetzt sitze ich hier alleine in der Wohnung und weiss nichts anzufangen. Kriege einen Heulkrampf nach dem anderen. Stöbere im Forum und bin froh hier sog. Leidensgsgenossen zu finden. Das gibt etwas Trost.
Habe eine liebe Bekannte mit der ich heute telefonieren werde. Sie hat schon einige Beerdigungen ganz individuell gestaltet, abgestimmt, organisiert und begleitet. Mal sehen wie sie mir da helfen kann. Ich habe eine so furchtbare Angst. Könnte schreien.
Beruflich habe ich immer wieder mir Menschen mit verschiedensten Behinderungen, Krankheiten zu tun. Ich finde du darfst auch Eddi gegenüber Schwäche zeigen. Diese Menschen sind sowieso sehr sensibel und ich glaube Eddi weiss ganz genau wie es dir geht. Ihr könnt euch gegenseitig Trost geben.
Herzliche Umarmung von elfenfee und liebe Grüße an Eddi.