Meine Mutter ist plötzlich tot ☹️

  • Danke Sverja!

    Die Kinder sind so acht Jahre alt. Sie . Morgen gibt es allerhand zu üben, da übermorgen Ausschulung ist. Eine kleine Zeromonie klingt gut aber traue ich mir gerade mit den Kindern. Ich glaub ich würde nur heulen. Ich habe so Angst respektlos zu sein, wenn ich morgen nicht hierbleibe. Ich weiß auch nicht die genaue Uhrzeit. Die Bestatterin schätzt so gegen 8-9, aber sie weiß es auch nicht oder müsste ich sogar zum Krematorium fahren. Ich möchte auch nur alles richtig machen! Oder muss ich einfach zu Hause bleiben?

  • Liebe Jenny,


    Du hast diese Fragen doch im Prinzip schon gestellt und auch Antworten bekommen? Vielleicht hast du für dich selbst bereits Antworten und suchst "nur" nach einer Bestätigung dafür?
    Ich kann mir das grad nicht ganz erklären ...

    Meine Meinung dazu habe ich ja auch bereits gesagt: Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Du kannst also in deiner Trauer nichts falsch machen.
    Und "müssen" musst du auch nichts.
    Wenn du dir nun bei allem Gedanken machst, ob "man" das macht oder ob "man" das nicht macht, dann könnte das ganz merkwürdige Ausmaße annehmen.
    Ich überspitze das jetzt mal sehr, damit deutlich wird, was ich meine:
    Willst du dir in Zukunft Gedanken machen, ob du Freitags ein Hähnchen in den Ofen schieben darfst, obwohl deine Mama da immer ihren Fischtag hatte? Oder ob du an einem Sonntag ein gelbes Kleid - die Lieblingsfarbe deiner Mama - anziehen darfst, obwohl der Lieblingstag deiner Mama der Samstag war?
    Respektlos sind ganz andere Dinge und ich bin mir sicher, in deinem Herzen weißt du das auch. Frage dich also nicht bei allem, wo du dir unsicher bist, ob das respektlos sein könnte.

    Du scheinst das Glück zu haben, eine sehr verständnisvolle Chefin zu haben, dass du also durchaus morgen auch zu Hause bleiben könntest.
    Die Entscheidung liegt also komplett bei dir. Aber du solltest diese Entscheidung nach deinem Herzen treffen, vielleicht auch an die Kinder denken, die übermorgen Ausschulung haben und es morgen noch einiges zu üben gilt. Und auf keinen Fall die Entscheidung davon abhängig machen, was vermeintlich "richtig" oder "falsch" ist.
    Wer legt das denn deiner Meinung nach eigentlich fest, was richtig, oder falsch ist? Und wem oder was gegenüber falsch? Wer sollte urteilen, beurteilen, gar verurteilen?




  • Ach, liebe Jenny,<3

    ich glaube dass du wirklich , wirklich erst einmal in das Gefuehl , meine Mama ist tot und ich kann NIE wieder mit ihr sprechen , Kaffee trinken gehen , auch genervt sein und sie ja dennoch lieb haben "hinein wachsen" musst...

    Das ist es leider ... wir muessen in die Trauer "hineinwachsen"...


    Ich empfehle dir wirklich sehr wenn du Sommerferien hast dich einmal genauer mit EMDR zu befassen .

    Denn es war ein traumatisches Erlebnis was du hattest...

    Ich habe bisher die Gnade erfahren duerfen mich sehr schnell nach dem körperlichen Tode verabschieden zu können , oder dabei gewesen zu sein...

    Du bist in SCHOCKTRAUER kann ich immer wieder nur betonen <3:!:

    Und JA

    da wird man hilflos , haltlos und möchte bildhaft geschrieben an die Hand genommen werden und gesagt bekommen "geh hier lang, dann machst du das gut":30:...

    Morgen gibt es allerhand zu üben, da übermorgen Ausschulung ist.

    Ich werde ja 76 Jahre 8) und kannte das Wort "Ausschulung " nicht.

    Also habe ich google bemueht und komme zu der Meinung das Ausschulung bedeutet , das es sich um Kinder oder ein Kind handelt was nicht in einer "normalen" Schule ist, bzw. nicht als "normal angesehen wird" ??

    Frueher nannte man das Sonderschule . Das heisst es heute nicht mehr. Soviel weiss ich.

    Ja, mit diesen Kindern eine Zeremonie zu machen ist wohl nicht einfach .

    Wenn du nur weinst finde ich das zwar nicht schlimm , aber vielleicht die Kinder.


    Einen Rat dir zu geben , ob du morgen zur Schule gehen sollst oder nicht ist wirklich nicht ganz einfach da du wirklich fuer mich immer noch unter SCHOCK stehst !

    Es ist so ähnlich wie gestern wo du nicht so gerne und mit Angst an den Besuch ins Beerdigungsinstitut dachtest . UND dann warst du erleichtert das du es gemacht hast <3:!:


    Genauso wuerde ich es dir eigentlich mit dem Besuch morgen in der Schule machen.

    Sprich vorher mit deiner Chefin und einer Kollegin die dich vielleicht unterstuetzen kann und probiere es aus .

    OHNE Zeremonie!


    Sieh es vielleicht so


    Da wird morgen wirklich nur die körperliche Huelle verbrannt.

    <3NICHT die Seele <3 und alle die Erinnerungen und die Erlebnisse die du mit deiner Mama hattest.

    DAS bleibt fuer IMMER<3:)


    Fuer mich und ganz viele Menschen ist die Bestattung, ob nun eine Bestattiung auf einem normalen Friedhof oder in einem der Ruhe- oder Friedwälder das Ereignis was man fuer sich , also fuer dich so wuerdevoll zelebriert wird , weil es die eigentlich fast letzte öffentliche Wuerdigung ist. Und diese Wuerdigung kann sooo immens unterschiedlich sein . Meine Mama wollte zum Beispiel NICHT , das wir in schwarz kamen . sie hat auch die Lieder bestimmt welche gesungen und gespielt werden. Es geht darum das man den Menschen , also deine Mama in der baldigen Zeremonie "erkennt".

    Auch da werden wir "hier" dich gerne begleiten.<3:!:


    JETZT geht es erst einmal darum das du nur wirklich ueberlebst .

    Seelisch und körperlich. Vergiss das trinken und essen nicht !


    Essenz von mir

    Versuch es morgen einfach mit der Schule. ABER bitte VORHER um Unterstuetzung.


    Wenn du zuhause bleibst, ist das auch fuer mich begreiflich weil du in der SCHOCKTRAUER bist.

    Dann wäre es aber gut wenn du sehr frueh morgen deine Chefin anrufst damit eine Vertretung gefunden wird .

    Aber vielleicht hast du es ja auch schon gemacht.


    noch eine Essenz

    Gestatte deinem inneren Kind zu jammern und zu weinen und sich hilflos zu fuehlen .... es hat gerade den Schock erlebt seine Mama tot aufzufinden ...

    DU bist jetzt nur von der Zahl her 38 Jahre ... Dein inneres Kind will an die Hand genommen werden.<3:33::24:<3:33::30:<3


    Vermutlich schreibe ich erst morgen<3

    alles , alles Bestmögliche wuensche ich dir, soweit das ueberhaupt geht

    deine <3 Sverja

  • Liebe Jenny,


    Sverja findet tolle Worte, auch zu den Kindern und auch für dich als Kind, Tochter deiner Mama.
    Diese Essenz ist meiner Meinung nach total auf den Punkt gebracht, daher wiederhole ich sie jetzt noch einmal, um Sverjas Worte zu unterstreichen und dir zu zeigen, dass das wirklich, wirklich, wirklich okay ist:


    Noch eine Essenz

    Gestatte deinem inneren Kind zu jammern und zu weinen und sich hilflos zu fuehlen .... es hat gerade den Schock erlebt seine Mama tot aufzufinden ...

    DU bist jetzt nur von der Zahl her 38 Jahre ... Dein inneres Kind will an die Hand genommen werden.

  • Danke für euere Nachrichten! Melde mich heute Abend daraufhin zurück.


    die Bestatterin meinte gestern, dass sie denkt, dass meine Mutter zwischen acht und neun eingeäschert wird. So sitze ich jetzt hier noch nicht auf der Arbeit und versuche sie in dieser Stunde aus der Ferne zu begleiten. sie kann aber nicht genau sagen wann. Vielleicht passiert es auch nicht gerade jetzt aber vielleicht doch. Gestern Abend bekam ich eine richtige Panikattacke. Müsste ich nicht eigentlich meiner Mutter in diesem Moment beistehen warum bin ich nicht dabei muss man das nicht eigentlich. Jetzt ist es wohl zu spät, ich fühle mich immer wieder schuldig. In einer halben Stunde werde ich zur Arbeit fahren. Ich hoffe das war dann trotzdem respektvoll.

  • Hallo Ihr Lieben,

    der Tag ist geschafft. Ich bin heute Morgen noch ne Stunde zu Hause geblieben, da meine Bestatterin mir den Zeitraum für eine eventuelle kremierung gegeben hat. sie glaubte der Zeitraum wäre zwischen acht und neun, da ich mir nicht vorstellen konnte dann ausgerechnet auf der Arbeit zu stehen bin ich in der Zeit zu Hause geblieben. Hab mich aufs Sofa gesetzt ein paar Habseligkeiten von ihr geholt und dann sie gedacht und teilweise mit ihr geredet. Vom Gefühl her ging es eigentlich. 1 Stunde später bin ich dann auf die Arbeit gefahren da wurde mir schon mulmig. ich hatte auch immer die Sorge, dass meine Mutter vielleicht noch gar nicht eingeäschert wurde und ich jetzt auf der Arbeit stehe. Als ich die Kinder dann sah, musste ich schon ein bisschen weinen. Und vor allem, als ich die Kolleginnen sah und sie mich in den Arm nahm.

    Da wir morgen die Ausschulung feiern (Verabschiedung der Viertklässler) mussten wir die Halle dekorieren und das Programm üben. Das war wirklich komisch. Überall haben wir bunte Fahnen aufgehangen und Girlanden. Da ich echt ein schlechtes Gefühl bekam, fragte ich meine Bestatterin, ob sie erfahren könnte, ob meine Mutter schon eingeäschert wurde. Sie meinte, sie hätte eine Bestätigung kurz nach acht bekommen. Da stand ich in der Turnhalle Und ich hab gelesen, dass der Körper meiner Mutter nicht mehr existiert. Obwohl ich wusste, dass es so passiert, musste ich kurz schlucken und 5 Minuten an die frische Luft gehen. Des weiteren habe ich mich gestern noch gefragt, ob ich nicht einfach dabei hätte sein müssen, um ihr letzte Ehre zu erweisen. Aber mich hat auch gar keiner gefragt.

    Danach bin ich dann nach Hause gefahren und seitdem bin ich hier und muss nicht weinen und bin recht entspannt oder vielmehr emotionstaub. Habe ich die Trauer vielleicht schon überwunden?

    Die Essenz, das Innere Kind an die Hand zu nehmen, finde ich spannend. Damit muss ich mich auf jeden Fall auch mal beschäftigen. Ich fühle mich teilweise auch wie ein kleines Kind.


  • Liebe Jenny,<3

    der Tag ist geschafft.

    Ja, du hast den Tag wieder geschafft.<3:!:


    Ich schreibe jetzt einmal sorry, weil ich mir einen Holzsplitter unter einem Fingernagel zugezogen habe und ich ihn entfernte . Doch ja, es tut sehr weh und behindert mich beim tippen.

    Deswegen , auch weil ich einer trauernden Mutter noch schreiben möchte , schreibe ich nicht so ausfuehrlich.


    Die Essenz ist doch erst einmal


    DU hast diesen Tag geschafft

    DU hast deine Mama zuhause innerlich gewuerdigt.

    DU bist zu Schule gefahren und hast MITgeholfen damit die 4.Klässler morgen feierlich verabschiedet werden

    DU hast dich noch einmal versichert , das deine Mama kremiert wurde.

    DU warst dann draussen um frische Luft in deinen Körper zu lassen weil du weiterhin deine Mama ,ich schreibe einmal liebevoll weiter wuerdigrn willst.

    Wie das passiert wirst du einfach erleben.

    Und

    wieder schreibe ich " wir werden dich dabei begleiten.

    alles LIEBE <3 Sverja

  • Hallo, danke liebe Sverja für deine ständigen Mühen mir zu antworten und deine lieben Worte. Heute war die endgültige Verabschiedung. Es hat sich angefüllt, wie in zwei Welten zu sein. Ich verabschiede gerade die Viertklässler in eine neue und aufregende Zeit und andererseits muss ich mich von meiner Mutter verabschieden. Es war sehr merkwürdig auch als ich nachher alles ab schmücken musste,wie im falschen Film.


    Heute hab ich kaum geweint und hatte auch nicht so viel Trauergefühle in mir. Ich fühle mich schuldig oder verdränge vielleicht.


    Wann habt ihr nach eurem Verlust wieder alltägliche Dinge gemacht wie zum Beispiel Fernseh schauen? ich meine wirklich bewusst gute Dinge für euch. Nicht Pflichtsachen wie Arbeit einkaufen?

  • liebe Jenny<3

    ich habe jetzt 2 Beiträge getippt ...und du weisst ja ...mein schmerzender Finger.

    ich antworte dir morgen ausfuehrlicher <3

    nur soviel

    ALLES was du gerade gemacht hast und gefuehlt hast ist ganz NORMAL in deiner SCHOCKTRAUER...

    Komme einfach bestmöglich durch diese Nacht.

    <3 Sverja

  • Liebe Jenny,


    ich denke, alles, was Du im Moment tust oder nicht tust, fühlst oder nicht fühlst, ist normal und richtig. Das ist gerade so eine Ausnahmesituation, da müssen Körper und Seele erst einmal hinterherkommen und das Ganze Schritt für Schritt begreifen. Mach alles in Deinem Tempo und tu das, was Dir in dem Moment gut tut, ob das nun fernsehen ist, oder spazierengehen, Dich mit Freunden treffen oder Dich zurückziehen, lachen oder weinen - Hauptsache, man übersteht erstmal diese erste Zeit ...


    Ich hab am Anfang oft so lange Fernsehen geguckt, bis mir die Ohren gerauscht haben. Nicht, weil mir das so viel Spaß gemacht hat, sondern einfach nur, um mich zu betäuben und um die Stille nicht hören zu müssen. Vielleicht hilft Dir aber auch etwas völlig anderes, vielleicht brauchst Du auch gar keine "Betäubung", vielleicht gibt es Dinge, die Du genießen kannst und die Dich ein wenig ablenken?


    Alles Liebe und komm gut durch das Wochenende

    Tine

  • Danke für eure Rückmeldungen. Eben war ich wieder in der Wohnung, um noch mal ein bisschen zu räumen. Ich denke morgen haben wir sie leer. Es war wieder total komisch. Ich musste gar nicht weinen. Eben sind wir noch zum Sommerfest des Tierheims gefahren, da ich dachte es hätte ihr gefallen, wenn wir ein bisschen Geld spenden. auch das war wieder absurd. Jetzt liege ich hier und denke, ich kann gar nicht weinen. Irgendwie ist die Trauer nicht mehr so tief. Das hab ich ja jetzt schon seit ein paar Tagen. Manchmal versuche ich extra an die Trauer rein zu gehen und guck mir Videos und Bilder an, aber es passiert nichts, es ist nicht so dass es mir egal ist aber es ist nicht so wie in den ersten Tagen wo ich bitterlich geweint habe. Ich fühle mich deshalb sehr, sehr schlecht. Nächste Woche fahren wir in den Urlaub, mit Freunden. Das war schon lange geplant. Aber ich kann noch nicht einfach in den Urlaub fahren. alle meine ich soll trotzdem tun ein Tapetenwechsel wäre gut. Ich fühle mich dann wie eine Verräterin das Gleiche ist wie mit dem Tv gucken. Danke, Tine für deine Ausführungen dahingehend. Irgendwie kann ich mir das nicht erlauben weil ich weiß wenn ich das tue, dann denke ich gar nicht mehr dran dann ist es vergessen. Ich würde lieber bitterlich Wein tagelang das Gefühl kann ich wenigstens greifen. Kann das irgendwer nachvollziehen? Viele schreiben Schockstarre, aber irgendwie kann ich das gar nicht glauben. Am Anfang ja aber heute am Tag 15 ich weiß nicht.

  • liebe Jenny,<3

    jeden Satz, jeden geschriebenen Gedanken , jede Erfahrung die Tine73 <3 geschrieben hat könntest du "annehmen" wenn , ja WENN du , ich schreibe mal alle "so ist es gerade Gefuehle " fuer richtig und normal betrachten wuerdest.

    Es ist nur eine VERMUTUNG ???

    Du bist eine pädagogin und versuchst Kindern eine Wertevorstellung zu vermitteln was "gut oder böse" ist vereinfacht ausgedrueckt, damit sie soziale , mitfuehlende Menschen werden.

    Ueber Trauergefuehle und wie man sich als Trauernde zu verhalten hat gibt es ebenfalls Vorstellungen. Die versuchst du zu erfuellen , weil du ja auch als mitfuehlender und sozialer Mensch angesehen werden möchtest.


    Es gibt aber leider oder nicht leider NICHT das ultimativ "richtige"....

    Sei ein bisschen mitfuehlend mit DIR<3

    Es ist so komisch, es fühlt wirklich an, als ob der größte Schmerz vorbei wäre.

    Betrachte diese PAUSE als eine Art Geschenk kann ich dir nur empfehlen<3<3

    Herzlichst gruesst dich <3 Sverja

  • Ich habe halt Angst, depressiv zu sein beziehungsweise zu werden und das mir dadurch das Leben entgleitet.

    Diese emotionsleere ist viel schlimmer als die tiefe Trauer. Heute habe ich wieder viel in der Wohnung erledigt und war kurz bei Freunden, mit denen ich noch nicht über den Vorfall gesprochen. viel darüber. Nachgedacht habe ich heute nicht. Es ist so komisch. Jetzt schreibt ihr alle, das sei ganz normal und der Körper würde sich eine Auszeit nehmen. Ich hoffe ihr habt recht und dass nicht irgendwas in mir gestorben ist. Ich lese von so vielen vielen Betroffenen hier, dass sie über Monate und Jahre geweint und traurig waren. Warum ist es bei mir so anders?

  • Liebe Jenny12,


    das ist bei jedem anders da kannst Du kein richtig oder falsch Aussage machen.

    Ich konnte nicht weinen ich hatte nur Weinkrämpfe....das war viel schlimmer als weinen.


    Mir ging es ganz schlecht ich konnte nichts mehr gar nichts mehr.


    Andere können alles einigermaßen normal weiter machen, für mich unmöglich.


    Es ist so absolut individuell und deswegen wird man nicht gleich depressiv, warum weil man so fühlt wie man fühlt.


    Es dauert so lange wie es eben dauert und jeder fühlt so wie er fühlt.


    Vlg. Linchen

  • liebe Jenny<3

    schon gestern habe ich deinen Gefuehlsbeitrag gelesen und mir so meine Gedanken gemacht , was dir hilfreich sein könnte als Antwort....

    Natuerlich kenne ich dich nicht gut...

    ALLES was ich jetzt schreibe ist also nur eine wage VERMUTUNG ueber dich und dein Leben<3:!::?:

    Du hattest ein Foto von euren Händen gemacht was fuer mich sehr stimmig war , weil es glaube ich eher eure Art war , die Zuneigung auszudruecken...

    Ihr wart euch sehr zugetan ... doch nicht mit sehr viel Umarmungen lese ich aus deinen geschriebenen Worten . Das war das Wesen deiner Mama und ist es VIELLEICHT ??? auch bei dir.

    Jetzt hast du Ferien und brauchst dich nicht "zusammenreissen" !

    Natuerlich kann und will ich keine Ferndiagnose stellen . Da habe ich weder die fachliche Qualifikation noch kenne ich dich genug. Wenn DU meinst , du wärest depressiv dann lass es abklären .


    DOCH bedenke immer auch das manche Trauer sehr ähnlich sich anfuehlt aber KEINE Depression ist !

    Ich schreb weiter oben ja , das ich dich nicht kenne doch wir nehmen uns ja alle in irgendeiner Art und Weise war.


    Fuer MICH bist du durchaus ein Mensch der liebevolle Emotionen hat<3:!:

    Auch TRAUER GEFUEHLE hat<3:!:

    Sie sind fuer mich nur "leise" und werden von dir auf eine "stille" Art ausgelebt.<3 was dir wohl entspricht... Deinem Wesen<3.

    Wie meine Mama starb war ich kurz vor meinem 50 Lebensjahr und auch berufstätig.

    In der Funktionsabteilung einer grossen internistischen Gemeinschaftspraxis. Da konnte ich auch nur kurz fehlen und ja, musste mich auch "zusammen nehmen"...

    Dennoch habe ich tief getrauert ... Auch ziemlich still... Manchmal muss man tatsächlich das weinen , das tiefe weinen erst lernen . Vielleicht "lernst " du es auch mit der Zeit ?

    Sei einfach weiter geduldig mit dir und sei nicht zu streng mit deiner Beurteilung ueber DICH und dein Wesen.

    glaubt und hofft fuer dich sehr deine Wegbegleiterin <3 Sverja

  • Liebe Jenny, eigentlich wollte ich mich zurückhalten da du so viele gute Ratschläge und Gedanken bekommst und ich dich nicht "zutexten" will... Doch nun möchte ich doch noch kurz etwas dazu stellen:

    Denk nicht so viel über dich und deine "Nicht-Gefühle" nach, nicht darüber was "richtig" oder "falsch" sein könnte, was andere empfinden usw. Lass einfach geschehen... die Tränen werden irgendwann kommen - oder halt auch nicht! Was aber dann nicht heißt, es "stimmt was nicht mit dir"... Du wirst sehen, dass die Trauer ein Auf und Ab sein wird... Ebbe und Flut... Sturm und Windstille... Du kannst immer nur eines dabei tun: Hindurchgehen...

    In der Trauer spielen so viele Dinge hinein, die wir hier gar nicht erläutern können - das würde Bücher füllen.

    Vielleicht überlegst du dir noch, ob du dich einer Trauergruppe anschließen möchtest - die gibt es so ziemlich überall und dort sind Menschen, die dich auffangen und mit dir sprechen können... Doch tu nicht das: Hadere nicht mit dir und deinen Gefühlen - das macht dich kaputt! Hab kein schlechtes Gewissen wenn du Fernsehen schaust, wenn du in Urlaub gehst, wenn du dich mit Freunden triffst... TU es einfach wenn dir danach ist - deine Mama würde nicht wollen, dass du dich so fertig machst...

  • Ich danke wirklich jedem der sich Zeit nimmt, um mir mit seinen Gedanken weiterzuhelfen!


    Wir lesen konntet, war gestern ein wirklich schwerer Tag. Die dort aufgetretenen Emotionen kannte ich bisher noch nicht. Das hat mich total verunsichert. Heute hatte ich meinen ersten Termin bei einer Therapeutin. Sie meinte, ich sei in einer Art Schockstau und dass das Thema Schuld ein sehr vorrangiges Thema bei mir darstellt. Sie meinte erst nach acht Wochen könnte man überhaupt mal darüber nachdenken, ob jemand eine Depression hat. Davor macht es keinen Sinn, da Trauer in all seinen Facetten sich oft ähnlich anfühlt wie eine Depression, aber halt Trauer ist. Also das, was ihr mir auch schon gesagt habt. Dieses Gefühl hat mich so fertig gemacht, da ich Angst hatte jetzt mein Lebensmut verloren zu haben und dass es mir vielleicht egal wäre, wenn ich nicht mehr leben würde. Das hatte mir Angst gemacht! Keine Emotionen zu spüren ist nicht besser. Aber sie hat mir erklärt, dass es alles wirklich normal sei und das hat mich aufgebaut. Deswegen ist dahingehend die Angst wenigstens geringer nun.
    Dennoch meinte sie, aufgrund meines immensen Schuldgefühls,würde ich mich bestrafen indem ich zum Beispiel kein Fernsehen gucke oder schöne Sachen tue. Und ich glaube sie hat recht. Übermorgen ist die Beerdigung meiner Mutter. Ich kann’s gar nicht glauben und nur wenige Tage später fahr ich in den Urlaub ☹️

  • liebe Jenny,<3

    diesmal schreibe ich dir nach einmal durchlesen ohne angemeldet gewesen zu sein spontan..

    Ich bin wirklich sehr erleichtert das diese Therapeutin uns bestätigt hat . Jedenfalls empfinde ich das so.

    Jaaa , sich "bestrafen" ist durchaus auch ein grosses Thema...

    Auch da gibt es viele Facetten des sich nicht gönnens ...


    wirklich "gut" finde ich das du weiterhin in einem regen Austausch mit uns bist. Manchmal geht das durch die doch Anonymität des nicht face to face doch "leichter"...

    In 2 Tagen ist die Beisetzung von der sterblichen Huelle deiner Mama.... Hast du schon Vorstellung wie du diese Zeremonie gestalten willst ? Wie ich schon einmal schrieb stehen wir auch da dir zur Seite.

    Mehr schreibe ich jetzt erst einmal nicht und hoffe sehr das du durch diesen Besuch bei der Therapeutin ein kleines bisschen Gelassebheit fuer diesen Abend und diese Nacht bekommen hast.

    Bis morgen vielleicht wenn du schreiben magst<3 gruesst dich deine Wegbegleiterin Sverja

  • Hallo,

    morgen ist die Beisetzung. Wir werden nur ca. 5 Leute sein. Leider lebet ja keiner mehr. Ich werde die Urne an das Grab meiner Mutter tragen und wir werden ein Lied spielen, was ihr gefallen hat. Dann wollen wir noch gemeinsam die Schiefernplatte beschriften, die dort liegt, bis der Stein kommt (muss nicht nach dem Urlaub erstmal drum kümmern :-(. Das war es. Wir haben uns gegen eine Kapelle oder einen Redner entschieden. Ich glaube es wird wirklich hart. Es ist so endgültig.

    Ja, ich bin auch froh über die Therapeutin. Leider habe ich erst Ende Juli wieder einen Termin. In wenigen Tagen habe ich auch Geburtstag :-(. Heute bin ich die ganze Wohnung am aufräumen, fahre gleich nochmal zur Wohnung meiner Mama und kaufe mir noch was für die Beerdigung. Und alles wieder ihnen weinen :-(.

    Heute Nacht habe von meiner Mutter geträumt. Sie wollte gerade in unser Auto einsteigen (habe sie ja oft abgeholt) und dann kam die Sanitäter. Sie wollten fragen, ob sie zufrieden war mit dem gesammelten Vorgang. Sie meinte: „Was meinen Sie denn, ich bi über die Wupper gegangen“ und stieg ins Auto ein. Was soll das denn nun bedeuten?


    Liebe Sverja, dir möchte ich nochmal einen ganz besonderen Dank aussprechen. Toll, wie du hier so viele Menschen begleitest. Ich finde das so schön. Danke!