Todestag von Mutti - fühlt Ihr auch so?

  • Liebe Claudia,


    hier wollte ich schreiben,


    denn ich wollte dir Mut machen, Mut zur Wahrheit, ich finde es so lieb, wie du dir Gedanken machst...was könnte er denken... doch du hälst ja auch zu ihm...findest nicht?


    Klar gibt es die Phase, des kennenlernen und man ist vorsichtig, bei dem was man sagt und ich verstehe dich auch, dass du nicht gleich wieder alles kaputtmachen willst, weil du ihn verschrecken könntest. Doch das bist du, du bist so.. du hast das erlebt und er hat sicher gemerkt, welch wunderbarer Mensch du bist..ich glaub nicht, dass es falsch wäre ihm deine Geschichte zu erzählen...du kannst doch stolz auf dich sein, wie du dich "entwickelt" hast und wie du dich in dieser schwierigen Zeit durchschlägst...


    Du hast geschrieben, er hat dir sein Leben anvertraut, glaubst du, das macht ein Mann einfach so?... ;)
    Du würdest dich doch verstellen, wenn du nichts von dir erzählen würdest, und dann ist man immer auf der Hut, dass nichts durchsickert...das hemmt und du kannst es weniger genießen..und das wollen wir hier nun wirklich nicht ;) ...du sollst es in vollen Zügen genießen können...
    Du kannst es ja langsam angehen, musst ja nicht alles auf einmal erzählen und wenn es ihn interessiert fragt er wahrscheinlich sowieso nach...
    Und was ich noch glaube...du hast sicher himmlische Unterstützung ;) und bekommst die nötige Kraft, nicht nur von uns ;)
    Ich hab dich lieb und du wirst heute noch bestimmt viele Meinungen dazu lesen können, weil alle hier, dir Glück wünschen!
    deine

  • liebe claudia,


    schön von dir zu lesen!
    und noch mehr freut mich, dass ihr euch wieder getroffen habt.


    ich finde es von andi schon ein sehr großer vertrauensbeweis, wenn er die so viel von seinem leben erzählt. also gefühle hat er bestimmt für dich, denn sonst würde er sowas nicht machen. er verbringt anscheinend sehr gerne seine zeit mit dir.


    ich kann dich gut verstehen, dass du angst hast ihm von dir zu erzählen, du hast eine schwere zeit hinter dir. die angst, dass er es nicht versteht, bwz. nichts mehr von dir wissen will ist groß.


    vielleicht wäre es aber auch and der zeit einen schritt weiter zu gehen. vielleicht kannst du ihm ein wenig entlocken, was er für dich empfindet?? aber vielleicht gibt es ihm ein wenig sicherheit, wenn du von dir ein wenig erzählst. fang einfach mit den einfachen dingen an, die dir nicht so schwer fallen, ihm zu erzählen.


    liebe claudia, du siehst, ich schreibe viele "vielleichts", denn ich kenne dich nicht und ich kenne andi nicht.... es soll nur ein kleiner anstoss sein und (schon wieder) vielleicht ist etwas passendes für dich dabei.


    es wäre schön, wenn du dann irgendwann mit andi über alles reden kannst und ihr euch vertraut. er tut es bereits schon in dir und "vielleicht" würde er sich auch über ein vertrauen ihn ihn freuen.


    ich hoffe, du weißt was ich meine.
    auch ich hab dich lieb, meine süße und ich drücke dich von ganzen herzen.
    halt und am laufenden und ich drück dir die daumen, dass du für dich einen passenden weg findest!


    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Liebe Claudia!


    Ich würde mir darüber auch keine Sorgen machen.


    Wenn Andi Dich wirklich mag, dann auch mit Deiner Vergangenheit,
    denn die macht Dich doch auch zu der, die Du heute BIST - oder?


    Ich wünsch' Dir noch viele schöne Dates und geh' es einfach
    gelassener an!


    Alles Liebe


    Deine Kate

  • Guten Morgen meine Lieben!


    Morgen ist es soweit, es findet der letzte Abend des Trauerseminars statt. Ja und momentan fühle ich mich wieder,
    als hätte es mir gar nichts gebracht. In 3 Wochen ist Muttis 2 Jahrtag und ich könnte heute schon, wenn ich daran denke, nur weinen. Auch mit Andi klappt es zur Zeit nicht, wie es sein soll. Ich sehe ihn zwar beinahe täglich im Kaffee, aber er ist irgendwie "komisch". Kurz angebunden und einfach nicht mehr, so wie letzte Woche. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll. Das ganze könnte vielleicht dadurch bedingt sein, daß letzten Donnerstag ein total chaotischer Tag war, an dem der Arbeitsplatz meiner Schwester auf "des Messers Schneide" stand und zu allem dazu kam auch noch ein Stammgast, der das mitbekam. Ich saß ich Kaffee und weinte bitterlich. Daraufhin meinte der Stammgast, mir gegenüber, "Claudia du weinst wohl auch wegen Andi". Hast du Angst, daß du ihn dann nicht mehr siehst? Da wurde mir erst richtig bewußt, daß meine "Situation" inzwischen bestimmt das ganze Cafe weiß und Andi sicherlich, falls er es nicht selbst schon gemerkt hat, irgendetwas zugetragen wurde. Aber es wurde ihm sicher nicht so zugetragen, wie ich es gesagt habe, sondern da wurden sicher einige Dinge dazugedichtet. Ich bin total verzweifelt und traurig momentan. Ich muß zu der ganzen Sache dazusagen, daß Andi noch gebunden ist, er hat aber immer wieder (auch mir gegenüber betont), daß das keine Beziehung ist und er so nicht weitermachen kann. Aber ich kann auch nicht mehr, ich bin mit meinen Nerven und Kräften am Ende. Nichts klappt, nichts funktioniert und zur Zeit gibt er sich mir gegenüber so, als würde ich entweder nicht existieren oder ihm völlig egal sein. Ich sitze heute schon wieder im Büro weinend vor meinem Computer und kann mich kaum auf meine Arbeit konzentrieren. Ich bin so traurig, so furchtbar traurig und es zerreißt mich fast, weil so viele Dinge zusammenkommen und ich für mich nicht weiß, wie ich damit fertig werden soll.
    Ich wende mich wieder mal ganz verzweifelt an euch, vielleicht hat die eine oder andere von euch eine Ahnung oder Idee, wie ich mich jetzt verhalten soll und was ich machen soll - denn ich kann nicht mehr. Meine Kräfte sind fast aufgebraucht und meine Nerven liegen blank.
    Alles Liebe und eine dicke Umarmung schickt euch
    Claudia

  • liebe claudia,


    verzeih die späte antwort.


    schwierig schwierig, mist!
    ich gebe chris recht, diese klitzkleine kleinigkeit ist wohl doch eine große schwierigkeit. hast du von anfang an davon gewusst?


    ich würde nun auch direkt auf ihn zugehen.
    sprich mit ihm! alleine, unter 4 augen!
    sag ihm einen kleinen teil deiner gefühle, sonst machst du dich fertig. du leidest so unter dieses situation, dass es mir auch sehr weh tut.


    was hast du zu verlieren?
    du hast endlich klarheit und diese schmerzvolle hoffung ist vorbei. ich verstehe sehr gut, dass du angst hast, angst vor der antwort, angst, dass der dich abweisen wird. aber liebe claudia, so kann es nicht weitergehen, du machst dich selber fertig!


    du hast so viel mitgemacht in den letzen jahren, dass die kraft einfach schnell ausgeht, ich kenne das. mach es dir nich unnötig selber schwer und spring über deinen schatten. und wer weiß, vielleicht wartet er nur drauf, dass du den ersten schritt machst.


    egal was passiert, liebe claudia, wir sind da!!!!
    wir geben dir kraft und halt, du bist nicht alleine.


    ich denke ganz fest an dich und versprich mir, dich zu melden, wenn du was brauchst.


    ich umarme dich von herzen und denke an dich!
    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Hallo meine Lieben!


    Zunächst möchte ich mich nochmals bei Markus recht herzlich für die Vermittlung des Termins für das Trauerseminar bedanken.
    Gestern war der letzte Tag. Ja, was soll ich sagen: Wir begannen wie immer damit, die letzten 14 Tage aufzuarbeiten und schließlich zogen wir Bilanz über die letzten Monate, das heißt, wir wurden gefragt, was uns von den einzelnen
    Abenden in Erinnerung geblieben ist. Aufgefallen ist, das
    mit der Zeit die Tränen bei allen von uns weniger wurden.
    Weiters stellte vor allem ich fest, daß es schade ist, daß
    nur genau die Hälfte durchgehalten hat. Die anderen 5 schafften es einfach nicht. Und ich muß sagen, es war alles andere als einfach. Es war eine Achterbahn der Gefühle, die sich wahrscheinlich kein Mensch vorstellen kann.
    Ob mir das Seminar wirklich auf lange Sicht etwas gebracht hat, kann ich heute noch nicht sagen. Ich sagte zu Gerhard auch (und da war ich die einzige), daß ich es schade finde,
    daß es vorbei ist, alle anderen waren froh, daß es sich gestern un den letzten Abend handelte. Wir haben jetzt Adressen und Telefonnummern ausgetauscht und versprachen uns, in Kontakt zu bleiben.
    Ich für mich selbst muß sagen, daß ich momentan nicht das
    Gefühl habe, es hat mich sehr viel weiter gebracht. Aber das
    hat wahrscheinlich auch andere Gründe. Muttis Jahrtag steht kurz bevor, ich könnte heute schon einen Heulkrampf kriegen, wenn ich nur daran denke und sonst geht es mir psychisch auch nicht gut. Der Rat, den mir Petra und Chris
    unter dem Titel "vorletzter Abend im Trauerseminar" gegeben
    haben, ist zwar nicht schlecht, aber ich kann ihn nicht ansprechen, denn er ist seit Tagen wie vom Erdboden verschluckt. Ich weiß weder, ob er krank ist, noch ob es ihm
    sonst wie schlecht geht, noch sonst irgendetwas. Die einzige
    Erklärung, die mir noch einfällt ist die, daß er aufgrund dessen, daß er ja am 3.3. zu arbeiten begonnen hat, auch kein Arbeitslosengeld mehr bekommt. Vielleicht steht er den ganzen Monat ohne Geld da - und daß man das nicht sagen will, das kann niemand besser verstehen als ich.
    Aber vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, er taucht wieder auf und hat soviel Vertrauen, mir selbst das zu sagen. Ich weiß es nicht, ich sehe nur darin auch noch eine
    Möglichkeit, warum er nicht mehr kommt. Irgendwie wäre das
    für mich dann fast schon beruhigend, denn dann weiß ich wenigstens, daß nicht ich es bin, die Schuld hat. Und wenn
    ich ihm einen Brief schreibe, und er mir aber nicht sagen will, was wirklich los ist, nützt das auch nicht viel.
    Mir ist momentan jedenfalls mehr als schwer ums Herz, weil
    viele Dinge zusammenkommen und ich auf der einen Seite immer noch gleich um Mutti trauere (zumindest an manchen Tagen), und ich auf der anderen Seite nicht weiß, was mit Andi los ist. Mir ist nur eines noch aufgefallen und darum
    komme ich auf die Idee mit seinen Finanzen. Ich lud ihn, als
    ich ihn am Montag das letzte Mal sah, auf einen Saft ein und
    glaubte an seinem Gesichtsausdruck zu merken, wie froh er darüber war. Als ich ihn dann fragte, wie es ihm geht,
    meinte er nur kurz angebunden "Danke Claudia es geht schon".
    So das wär wieder mal ein Kurzbericht von einer Claudia, die
    momentan "nicht besonders gut drauf ist." Ich umarme euch
    ganz fest und bin so froh, daß es euch gibt.
    Alles Liebe
    Claudia

  • Guten Morgen ihr Lieben!


    Ich möche mich wieder mal bei euch melden, da es mir gar nicht gut geht und hier immer Leute sine, denen ich mich anvertrauen kann und die mich auffangen. Ach ihr seid alle so lieb und ich bin sooo froh, daß ich dieses Forum gefunden habe.
    Am 30. März jährt sich zum 2. Mal der Tag, an dem meine geliebte Mutti für immer gehen mußte. Und schon seit Tagen
    (und ich habe das Gefühl, es wird von Tag zu Tag schlimmer)
    kommen die ganzen Erinnerungen wieder hoch.
    Ich sehe die ganzen entsetzlichen Bilder wieder vor mir, höre Muttis letzten Atemzug, mein verzweifeltes "laufen" um
    Rettung und Notarzt zu verständigen, die sinnlosen Bemühungen des Notarztes, den Augenblick, als die Notärztin
    ins Wohnzimmer kam und mir mitteilte, es täte ihr leid...
    All dies ist wieder so präsent, wie es am 30.März 06 war.
    Das nicht wahr haben wollen, ich ging immer wieder ins Schlafzimmer zu Mutti, weil ich mir dachte, Mutti hat bestimmt nur verschlafen, es konnte, es durfte ganz einfach nicht wahr sein. Dies panischen Gedanken kriechen seit Tagen
    immer wieder in mir hoch. So wie es zur Zeit aussieht, werde
    ich am Todestag von Mutti ziemlich früh am Friedhof sein und
    anschließend zu meiner Schwester, da sie ausgerechnet an diesem Sonntag Dienst hat. Momentan sitze ich wieder da, weiß mir keinen Rat und bin total verzweifelt. Ich vermisse sie sosehr. Sie mußte so früh gehen und so plötzlich, ohne Vorwarnung, ohne ein Wort.
    Und noch etwas bereitet mir ein etwas flaues Gefühl im Magen: ich faßte mir gestern ein Herz und schrieb Andi einen Brief. Heute abend kommt meine Freundin (die Bescheid
    weiß), liest ihn durch und gibt mir sicher den Rate, ob ich
    ihn so abschicken oder noch einiges verbessern muß. Dann
    kann ich nur auf seine Reaktion warten, den irgendetwas muß
    dann kommen. Mensch mir geht es heute gar nicht gut.
    Scheiß Tag!!!!!!
    Aber ich habe ja Gott sei Dank euch und ihr seid immer für
    mich da
    Seid ganz fest umarmt
    Claudia

  • Liebe Claudia!


    Mensch, lass' Dich mal von mir drücken!
    Ja, der Jahrestag.....
    Ich habe den 1. Jahrestag letzte Woche hinter mich gebracht und so wie
    Du schreibst ist "das Ereignis" an dem Tag total im Vordergrund,
    und alle Gefühle und Erinnerungen an diesen Tag kommen wieder hoch!
    Ich glaube aber, dass das so sein soll und Du solltest Dich davor
    nicht fürchten!
    Habt Ihr etwas Spezielles für diesen Tag geplant?
    Muss Deine Schwester den ganzen Tag arbeiten, oder könnt Ihr
    gemeinsam zu Mutti aufs Grab gehen?


    Alles Liebe


    Deine Kate

  • Hallo liebe Kate!


    Spezielles geplant haben wir für diesen Tag nichts. Ich hoffe, wir schaffen es gemeinsam aufs Grab, meine Schwester und ich - denn ich muß sicher noch mehr weinen, wenn ich mutterseelenalleine vor Muttis und Vatis Grab stehe und die
    grausamen Bilder in meinem Gedächtnis habe. Meine Schwester
    muß von halb zehn Uhr vormittags bis 22.00 Uhr arbeiten
    und ich hoffe, wie gesagt, wir schaffen es vorher. Der
    Friedhof öffnet um 8.00 morgens und es müßte sich eigentlich
    ausgehen. Aber es tut einfach von Tag zu Tag wieder mehr weh,dieser unerträgliche Schmerz ist kaum auszuhalten!!
    Jetzt bin ich soweit, daß ich momentan sagen muß, in diesem
    Fall hat mir das Trauerseminar nichts genützt. Der einzige
    ganz,ganz,ganz kleine Trost ist der, daß es zum Beispiel
    bei Vati heuer 16 Jahre werden und das tut schon nicht mehr
    ganz so weh nach dieser Zeit. Bei Vati ist es schon etwas
    besser. Aber ich weiß nicht, ob das damit zusammenhängt,
    daß bei Vati einfach schon mehr Zeit vergangen ist, oder
    damit, daß Vati unter ganz anderen Umständen von uns ging
    als Mutti. Vati war sehr,sehr krank(Blasenkrebs) und es
    war zu erwarten, wenngleich der Schock, als es soweit war dann doch groß war, bei Mutti stand ich von einer Sekunde
    auf die andere vor dieser unfassbaren Katastrophe.
    Alles Liebe
    Claudia

  • Liebe Claudia!


    Schön, dass Ihr zusammen hingehen könnt.
    Vielleicht nutzt Du die Zeit bis zu dem Tag, etwas Besonderes
    für Euren Grabbesuch zu planen.
    Das lenkt Dich auch ein bissi von den unschönen Erinnerungen ab....


    Wie bei Deinem Papa, waren es bei meiner Oma am 08.03. auch 16 Jahre -
    es ist ganz klar dass es nach so einer langen Zeit anders ist...


    Aber denk auch mal dran, was Du bis jetzt seitdem schon alles
    alleine geschafft hast!!


    Drück' Dich


    Deine Kate

  • Hallo ,liebe Claudia,
    Ich kann dich so gut verstehen!Wenn der Tag naht an dem sich der Tod eines ganz lieben Menschen,wie bei dir deine Mutti,jährt,glaubt man die Zeit bleibt stehen.Man erlebt alles noch einmal,Angst,Hoffnung,nicht verstehen können und vielleicht nicht wollen.Mir ergeht es jeden Samstag so,da habe ich meinen Vati als letzte das letzte Mal lebend gesehen.Er hat zu mir gesaggt "ich bleib nicht lange hier,ich bin bald wieder draußen".Am nächsten Morgen-der Sonntag- starb er.Im Moment ist noch jedes Wochenende ein Albtraum für mich-es ist ja auch erst knapp 3 Monate her.An seine Lieben denkt man immer-Stunden,Tage,Monate,Jahre-am Todestag natürlich besonders.Das vergeht nie,sie sind immer bei dir.Manchmal ist es etwas leichter,weil man andere Dinge "um die Ohren hat",dann holt die erinnerung dich wieder ein.Vielleicht soll es so sein?Ich hoffe der Tag wird nicht ganz so schlimm und du kannst mit deiner Schwester in Ruhe an die schönen Dinge mit eurer Mutti denken-vielleicht Fotos anschauen? Ich denke an dich, liebe Grüße von Karla

    Mein Kind Juliane,
    Mein Bruder Rene,
    Mein lieber Vati,
    Ihr seid mir nur einen Schritt voraus-tief in meinem Herzen lebt ihr weiter :005:

  • Liebe Chris, halle liebe Forumsmitglieder!


    Wie schon geschrieben, war meine Freundin gestern bei mir
    und hat sich meinen Brief durchgelesen. Sie kennt meine
    Situation bis ins Kleinste und war hellauf begeistert.
    Sie sagte, dieser Brief sei mit soviel Gefühl geschrieben,
    daß muß man erstmal zusammenbringen.
    Ja wie fühlte ich mich dabei? Liebe Chris, ich muß dir sagen, mir ist nach wie vor nicht ganz wohl dabei, denn ich werde ihn heute mittag abschicken, zusammen mit einer netten
    Osterkarte. Ich habe mich gestern außerdem noch mit einem ganz lieben Kollegen unterhalten, der mit mir lange zusammengearbeitet hat und der mich in und auswendig kennt.
    Zuerst war er etwas skeptisch, als ich ihm die Situation aber dann genauer erklärte, meinte er, er würde sich über einen Brief riesig freuen. Ich soll das Risiko eingehen aber er hat natürlich gleich gesagt: Claudia das kann gewaltig nach hinten los gehen, darüber mußt du dir im Klaren sein. Ja jetzt kann ich sobald der Brief abgegeben ist nur darauf warten, wie er reagiert und wie es weitergeht. Mir ist gar nicht gar so wohl dabei!!!!


    Liebe Karla, auch an dich ein Dankeschön für deine tröstenden Zeilen. Zum Fotos schauen oder sonstiges wird an diesem Tag keine Zeit sein, da meine Schwester ja arbeiten muß und zwar nicht nur am Jahrtag selbst sondern auch am Samstag. Daß dein Vati auch so plötzlich gehen mußte, tut mir sehr, sehr leid für dich und 3 Monate sind nun wirklich keine Zeit, in der man sich "erholen" kann oder wo es schon etwas weniger weh tut. Ich denke, das braucht Zeit sehr viel Zeit, deine Zeit, die du dir zum Trauern auch nehmen solltest.


    Alles Liebe wünscht euch
    Claudia

  • Hallo liebe Chris, hallo an Alle!


    Chris, ich komme gerade vom Cafe und der heutige Tag spiegelte eigentlich die letzten Tage seit dem 5.3. wieder. Andi kam, setzte sich aber, aufgrund dessen, daß an der Bar kein Platz war, woanders hin. Auf die Frage, Andi wie gehts dir den bekam ich nur ein kurzes "es geht schon danke". Irgendetwas ist los, und ich weiß beim besten Willen nicht was. Ich habe wieder einmal den Eindruck, er ist todunglücklich, aber früher hätte er mit mir darüber geredet. Gut, heute war eine blödes Situation, es ergab sich nicht. Nach ca. einer 3/4 Stunde verschwand er wieder, aber er "spendierte" mir wenigstens zum Abschied wieder ein Lächeln, ein Lächeln, wie ich es jetzt
    monatelang gewohnt war und das es seit 14 Tagen nicht mehr
    gibt. Der Brief liegt seit 15.30 im Briefkasten und ich habe mir heute gedacht, nachdem ich im Cafe war und eigentlich kein Wort mit ihm sprach "Mensch da hast du Mist gebaut". Aber jetzt kommt es, wie es kommen muß, ich kann es jetzt nicht mehr ungeschehen machen.


    Chris, damit keine Mißverständnisse entstehen, der Jahrtag von Mutti ist der 30.3., nicht dieser Sonntag. Wenn ich daran denke, werde ich immer trauriger. Viel zu viele schöne Erinnerungen gibt es an sie. Ich konnte alles mit ihr zusammen unternehmen, von den Urlauben angefangen, bis zum bummeln, über gemütliche Abende bis zum Kaffeetratsch, wo ich ihr all meine Sorgen und Nöte anvertrauen konnte und
    wo ich ihr von meiner Arbeit erzählen konnte. Immer war Mutti da und hörte mir zu, immer half mir Mutti, wenn es mir nicht gut ging. Und was ist heute, ich komme heim in die leere Wohnung, starre auf das Bild von Mutti und Vati, zünde für sie ein Kerzchen an und anschließend starre ich ins Leere oder die Wände an. Nichts ist mehr wie es war, gar nichts und es wird auch nie mehr so sein. Chris, bitte sei mir nicht böse, ich muß es jetzt lassen, ich weine schon wieder, ich habe momentan einfach nicht die Kraft mehr zu schreiben.
    Ich umarme die und alle anderen ganz fest
    Claudia

  • Liebe Claudia,


    ich bin froh, dass Du in unserem Forum bist und hier soviel Support und Unterstützung gibst, aber auch bekommst. Wenn ich Deine Postings lese, merke ich, dass Du eine Frau mit sehr viel Phantasie und Gefühl bist - auch wenn ich den Brief nicht kenne, aber Deine Freundin wird das richtig beurteilt haben... Es ist mir wichtig, auch noch eine andere Facette zu beleuchten - die ich aus eigener Erfahrung auch kenne. Denn manchmal passiert es, dass wir mit unseren Vorstellungen schon weiter sind, wie das was in der Realität wirklich passiert. Und dann ist es oft leichter, die Realität für "schlecht" zu erklären, weil sie sich nicht daran hält, was die Phantasie uns für gut und richtig erklärt.


    Ich denke, es ist gut sich zu erklären und das hast Du in diesem Brief an Andi getan - jetzt gilt es abzuwarten, wie denn seine Reaktion sein wird. Auf der anderen Seite kann es auch passieren, dass man in einer Situation zuviel Druck aufbaut und sie dadurch nicht zum Guten verändert, so den anderen eher überfordert. Ich würde jetzt mal abwarten, was passiert und trotzdem weiterhin das Cafe besuchen - sollte Andi nicht reagieren, dann akzeptiere das auch mal und lass´ ihn mal ein wenig zappeln.


    Im Trauerprozess ist es doch auch so und Du hast das auch schon so beschrieben - Du hättest Deine Eltern gerne noch bei Dir und hättest gerne die unveränderte Situation von früher - trotzdem weisst Du, dass Du die Situation nun so leben musst, wie sie ist und Du hast die Beziehung zu Deinen Eltern schon sehr verändert - Du bist auf dem Weg, das Unabänderliche zu akzeptieren und einen Weg zu finden, trotzdem mit ihnen in Kontakt zu bleiben.


    Viel Kraft für den heutigen Tag,
    Markus

  • Guten morgen lieber Markus, hallo Chris!


    Markus, recht vielen für dein Posting und für die männliche
    Sichtweise meines Problems. Ich werde mich daran halten und
    das auch so machen, jetzt kann ich sowieso nichts mehr ändern und das Geschehen nimmt seinen Lauf - in welche Richtung auch immer. Aber sollte er darauf nicht reagieren ist es vielleicht am besten, ihm ein bißchen Zeit zu geben und die Angelegenheit zu überdenken.
    Ich habe mich zwar bemüht, den Brief so zu verfassen, daß er sich von mir nicht überrumpelt und in die Enge getrieben fühlt, aber das glaube nur ich, ob er das genau so sieht, wird sich zeigen.


    Chris, ich muß sehen, wie ich den Jahrtag und die Tage davor
    mit meiner Schwester verbringen kann. Wir müssen uns beide die Zeit regelrecht "stehlen", da ich unter Tags arbeite und sie entweder vormittags beginnt und dann bis spät abends Dienst hat oder nachmittag beginnt, wo ich nach Hause
    gehe. Von Muttis Geschwistern kann ich niemanden fragen. Ich habe in einigen früheren Postings bereits geschrieben, daß mit Muttis Ableben ich anscheinend mitgestorben bin, denn kein Mensch von Muttis Geschwistern meldete sich bei mir, wenn dann mußte ich das machen und da waren alle sehr kurz angebunden. Ich habe auch schon mal erwähnt, daß wenn mir was passieren würde, sicher von Muttis Geschwistern kein Hahn nach mir krähen würde.
    Du siehst also, liebe Chris, nach dem Begräbnis hieß es allgemein Claudia, wir sind für dich da und melde dich ja,
    wenn du was brauchst. Alles nur leere Phrasen, alles nur
    blablabla. Wer wirklich seit Muttis Tod für mich da ist sind meine Schwester mit ihrer Familie, meine Freundinnen,
    die Bekannten im Cafe und last but not least natürlich ihr
    alle.
    Liebe Grüße
    Claudia

  • ich kann dich so gut verstehen,bei meiner mutter ist es am 30,11.2008 zehn jahre das sie im himel ist,den tag werde ich nie vergesen,sie lag tage zufor im tiefschlaf,die ärzte weckten sie,und wie alle glaubten das es jetzt bergauf geht.auch die ärtze machten uns hoffnung.es war ein montag als ich zu mama für immer zeitig um 9 ich durfte zu ihr auf die intensivstadtion da ich immer nachmittag arbeite,also ich kamm und hatte schon so ein eigenartiges gefühl in mir...der artzt kam gleich zu mir und sagte zu mir ihre mutter wird sterbeb es sind die lezten stunden,ich konte es nicht glauben wo warn die hoffnungen,unsere traume,warum nur jetzt wo wir glaubten es geht berg auf mit ihr,,gleich rief ich meine schwestern an mein vater kamm und wie blieben bei mama bis 20 uhr abens,da sagten uns die schwestern wir solten gehn,,leider gingen wir obwohl ich bei ihr sein wolte,ging ich mit,,30 minuten später riefen sie uns an,mama ist gegangen und ich war nicht bei ihr,,,,und es ist wie gesagt 10 jahre her und ich vermisse sie noch immer so sehr,,,liebe chlaudia ich drück dich so fest wie du es mir erlaubst..liebe grüße silvia

    Arme kleine Seele leid und Schmerz warn diese Welt.


    Kommt ein Engel nun vom Himmel,sanft im Arm,er dich jetzt hält.

  • liebe claudia,


    bitte verzeih, dass ich mich erst jetzt melde.
    ich hab wieder viel um die ohren und nach dazu braucht mich eine liebe freundin sehr dringend.


    tja, der todestag.
    für mich leider auch einer der schlimmsten tage im jahr.
    ich bin an dem tag auch sehr aufgekratzt und teilweise unausstehlich. man kann seine gefühle einfach nicht verstecken, es ist zu präsent. du hattest eine sehr intensive beziehung mit deiner mutti, das ist ganz etwas besonderes und wunderschönes! du hast ein recht drauf, traurig zu sein, an diesen tagen umso mehr.
    bei mir läuft an dem tag auch alles ab, wie ein film. die ganzen erinnerungen kommen wieder hoch.....


    das mit dem brief finde ich sehr gut!
    ich bin schon sehr gespannt, wie er auf deine zeile reagieren wird. ansonsten finde ich markus' worte treffend. einfach mal abwarten.


    liebe claudia, ich wünsche dir viel kraft für diese schweren tage. wir sind im gedanken bei dir!


    alles liebe
    deine petra

    Und alles was bleibt ist Liebe, diese Liebe lässt euch niemals sterben.
    Mama & Papa - ich liebe euch!

  • Schönen Abend an Alle!


    Ich hoffe, ihr hattet alle einen halbwegs erträglichen Ostersamstag und es geht euch einigermaßen gut. Ich war heute mit meiner Schwester am Vormittag Mineralienausstellung und anschließend gingen wir noch eine Kleinigkeit Essen. Nachmittag machten wir es uns bei mir zuhause gemütlich. Morgen möchten wir zum Grab fahren.
    Ja, nächsten Sonntag ist Muttis 2. Jahrtag, ich weiß nicht wirklich, wie sich meine Schwester fühlt, mir jedenfalls geht es nicht gut und das merkt meine Schwester auch. Wir versuchen uns gegenseitig zu helfen, so gut es geht, aber ich befürchte die Tage bis zu Muttis Jahrtag werden kein Zuckerschlecken. Immer wieder muß ich daran denken, wie schön es noch vor zwei Jahren war, als wir alles noch gemeinsam unternahmen, und keiner an diese Katastrophe dachte.


    Noch eine Neuigkeit habe ich: ich war gestern im Cafe und
    erfuhr, daß Andi in den letzten Tagen deshalb so merkwürdig
    war, weil er Schmerzen hatte. Ein Gast traf ihn kurz zufällig in einem Geschäft, weil er unbedingt etwas besorgen mußte. Seine linke Gesichtshälfte schillert in allen Farben, er bekam am Mittwoch ein Abszess operiert, welches sich unter dem Auge gebildet hatte und dementsprenchend sieht er jetzt aus und kommt auch nicht ins Cafe.
    Bezüglich des Briefes weiß ich noch nichts, aber meine Freudin hat mich auf noch eine, wenn auch sehr harte Idee
    gebracht. Wenn er sich nach einiger Zeit nicht rührt und nicht reagiert, kann es auch sein, daß das mit meiner Behinderung zu tun hat. Er kann sich dann wahrscheinlcih nicht vorstellen, daß auch jemand der ein Gebrechen hat, ein eigenständiges Leben führen kann. Jeder glaubt da wahrscheinlich, man ist sowieso auf fremde Hilfe angewiesen und was soll man schon mit so jemandem als Partnerin. Ein für mich durchaus nachvollziehbarer, wenn auch sehr schmerzhafter Gedanke. Sollte dem so sein, muß ich irgendwie damit leben. Ich weiß zwar dann noch nicht wie - aber was soll ich sonst machen. Es zählen in der heutigen Gesellschaft nunmal nur Schönheitsideale und da passt man al Behinderter" nicht hinein. Naja, wie gesagt, abwarten, was jetzt von seiner Seite kommt.


    Ansonsten wünsche ich euch noch halbwegs schöne Osterfeiertage.


    Alles Liebe an Alle
    Claudia

  • Hallo liebe Chris!


    Danke für deine Sichtweise zu meine "Problem".
    Ich hoffe, du hast recht, und es hat wirklich nichts mit meiner Behinderung zu tun.
    Jetzt zu meiner Schwester. Ja, es stimmt, sie ist nicht nur meine Schwester sondern sie ist mir auch eine gute Freundin, die so gut wie alles von mir weiß und mir mit Rat und Tat zur Seite steht, soweit ich es zulasse, sich aber niergends einmischen würde, wenn ich es nicht möchte.
    Sie selbst ist verheiratet und hat zwei Kinder, die aber beide bereits erwachsen sind. Bei meiner Schwester und meinem Schwager ist es so, daß vorher schon und seit Muttis
    Tod erst recht der Samstag jedem "alleine" gehört, das heißt, jeder kann dort seiner Beschäftigung nachgehen und tun was er möchte. Mein Schwager zum Beispiel ist ein großer Eisenbahnfan und es gibt für ihn nichts schöneres, als am Samstag am Bahnhof zu gehen und sich dort umzusehen oder sehr gerne ist er auch am Flughafen.
    Meine Schwester ist Gott sei Dank (hoffe ich), gerne mit mir zusammen, ansonsten hoffe ich, sie ´hätte es mir einmal gesagt und nicht schon 2 Jahre "durchgehalten".
    Ich jedenfalls bin heilfroh, daß ich sie habe.
    Alle Liebe
    Claudia