wie geht das, das Sterben - wie "gestalten"?


  • ich hoffe, es geht dir gut

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Hallo ihr Lieben,❤


    ich durfte gestern heim zu meinem Kater. und ich kann euch gar nicht sagen, wie glücklich ich bin.


    Der Abschied vom KH war rührend. Mein Pfleger - ja genau,- mein Schnuckelchen - hat mir ein kleines Bildchen gemalt - einen alleinstehenden Baum mit einer mächtigen Krone und weitverzweigten, tief nach unten gehenden Wurzeln. Er kennt meine Liebe zu Bäumen und ich hatte ihm auch meinen letzten Traum erzählt.Von diesem Traum kann ich mich nur noch an ein Bild erinnern: ein an einem Abgrund stehender Baum bei dem fast alle Wurzeln frei über dem Abgrund schweben und nur noch ganz wenige im Erdreich verwurzelt sind.Der Traum war allerdings nicht beängstigend - hatte eher eine sanfte Stimmung


    Ich habe das Bild des Pflegers in meinen Notfallkoffer getan und dabei folgende Geschichte gefunden:


    " Ein Mann sprach:" Gott rede zu mir".Und eine Wiesenlerche sang.Aber der Mann hörte sie nicht.
    Also rief der Mann:" Gott, sprich zu mir".Und ein heftiger Donner grollte über ihm am Himmel. Aber dem Mann fiel es nicht auf.
    Der Mann sah sich um und sagte:"Gott zeige dich mir".Und ein Stern leuchtete hell. Aber der Mann nahm keine Notiz davon.
    Und der Mann rief:" Gott zeige mir ein Wunder." Und ein neues Leben wurde geboren. Aber der Mann wurde davon nicht berührt.
    Also rief der Mann voller Verzweiflung:" Berühre mich Gott und laß mich wissen,
    daß du da bist."Gott beugte sich hinunter und berührte den Mann mit unendlicher Zärtlichkeit. Doch der Mann wischte den Schmetterling weg und ging voller Trauer davon."
    eine chassidische Geschichte.


    einen schönen Restpfingstmontag wünscht Euch allen


    rabelein

  • ich hoffe, es geht dir gut

    und dein Katertier schnurrt dir wohltemperiert in die Ohren


    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Hallo alle zusammen
    und ein ganz besonders liebes " Grüß Dich" an dich, liebe Malena ❤


    DANKE - Daaaanke für für dein :" es ist sooooooooo unsagbar schön , dass du wieder zu Hause bist."Danke, daß du dich mit mir freust.
    Ich durfte letzte Woche heim - nach über 3 Wochen Krankenhaus ( es war wahrlich kein Zuckerschlecken, du weißt) und niemand - außer Dieter ❤ ( im anderen thread) hat sich mit mir darüber gefreut.
    - zumindest hat sich im Forum niemand geäußert. - weder zur Entlassung noch zu meinem post ( dieser Traum). Ehrlich - ich war etwas enttäuscht und eine Zeitlang traurig darüber.3 Wochen sind ja doch schon lang.
    Nun ja - Schwamm drüber - ich glaube diese Enttäuschung rührt von meiner momentanen Inneren Zerissenheit - ich bin eben derzeit ein richtiges Sensibelchen
    Sehr dünnhäutig, weil eine Übersiedlung ins ein Hospiz bevorsteht.und ich eigentlich nicht so richtig hinter dieser Entscheidung stehe.
    Ich habe mich ÜBERREDEN lassen, daß es das BESTE für MICH sei. Aber ist es das auch tatsächlich??
    Ich schwanke hin und her.
    Jetzt hat man mir mitgeteilt, daß das nächste Zimmer , das frei wird , MEINES wird. Ich kann also jederzeit mit einem Anruf rechnen und die Koffer packen müssen.
    Aber ich tendiere dazu - die ganze Aktion abzublasen.
    Es gibt viele Gründe, die für ein Hospiz sprechen. Ich bin dort gut aufgehoben, werde "Rund-Um-Versorgt", bin in Sicherheit denn auf jede unvorhergesehene Situation kann sofort reagiert werden, es ist ständig ein Ansprechpartner für mich da, der sich mit Sterben "auskennt" , zumindest ist den Menschen dort das Thema Sterben nicht fremd.
    Andererseits - ich werde auch hier in meiner Wohnung sehr gut von einem ambulanten Hospizdienst versorgt - ich trage zudem an meinem Handgelenk einen Hausnotruf ( es kommt also jederzeit sofort jemand vorbei und koordiniert entsprechende Hilfe ), ich kann jederzeit die Hospizhelfer anrufen, sie reden dann mit mir oder kommen nach Bedarf auch außerhalb der Zeit vorbei, ärztlich bin ich auch gut versorgt....eine ehrenamtliche Helferin kommt auch regelmäßig vorbei..Ich bin allerdings in der Zeit zwischen diesen Besuchen allein in der Wohnung (ich bin GERNE allein, brauche das auch )und muß halt im Vorfeld alles erst mit denen absprechen, Termine machen etc - im Hospiz ist alles vor Ort.
    Wobei - dort bin ich dann auch täglich mit dem Sterben konfrontiert. Zuhause zwar auch - aber nicht so intensiv - erlebe z.Bsp. nicht das Sterben anderer.....
    UND es ist nicht meine , mir vertraute Wohnung. Meine Wohnung gibt mir ja auch Sicherheit.
    Kann ich mich dort so wohlfühlen wie zuhause? Bedeutet der Umzug tatsächlich eine Verbesserung meiner Lebensqualität? Sich Wohlfühlen gehört ja zu Lebensqualitat
    Hinzu kommt ein - für MICH - ganz wichtiger Punkt, den in meinem Umfeld kaum jemand versteht. MEIN KATER !! Ich kann ihn nicht mitnehmen. Es gibt zwar Tiere im H. - Vögel z.Bsp und es kommt regelmäßig ein ausgebildeter Hund zu Besuch... ABER ES IST NICHT MEIN KATER....Es wäre für mich ein herber Verlust ( und ich verliere zur Zeit ja ständig immer mehr ).Mein Kater ist, wie Dieter einmal richtig erkannte , MEDIZIN für mich - HOCHWIRKSAME Medizin.
    UND noch etwas.
    Ich habe mir im Krankenhaus öfters die Frage gestellt: Wen will ich beim Sterbeakt um mich haben, wer soll bei mir sein? Meine Antwort - für Euch evtl. unverständlich - meinen Kater.Ich wünsche mir von Herzen, daß er bei meinem "Gehen" bei mir liegt und mich SCHNURREND zur "Regenbogenbrücke" begleitet. Das wäre mir sehr wichtig und würde mich sehr beruhigen....mir viel Angst nehmen. Ist vielleicht noch so ein "Ding" ( finde mal wieder nicht das richtige Wort ) aus meiner Kindheit - da waren Katzen und Bäume echt meine "Lebensretter", halfen mir zu "überleben" und nicht an der Welt zu verzweifeln. Unverständlich?Ja ich weiß - für mich aber meine Wahrheit.....


    Ach ihr Lieben, meine Gedanken / Gefühle schlagen Purzelbäume...und zu allem Elend regnet es in Strömen - es ist düster und nicht nur in mir ist Weltuntergsngsstimmung.


    Ich habe mich zu diesem Ja zum Hospiz überreden lassen, habe ,zermürbt von den vielen "Diskussion" , @einfach nur nachgegeben.Doch nun fühle ich mich ganz und gar nicht zufrieden mit dem Gedanken, bald dort zu leben
    Es ist irgendwie nicht stimmig


    So richtig will ich diesen sehr, sehr symbolträchtigen Schritt nicht gehen - noch nicht. Irgendwie fühle ich mich noch zu fit ( zumindest geistig ) fürs Hospiz - andererseits allerdings körperlich viel zu schwach für zuhause. Kann die Treppe nicht mehr gehen , Wohnung ist nicht Rollstuhlgerecht und gestern bin ich 2 mal gestürzt und am Montag bin ich auch hingefallen - nix großes passiert zum Glück.


    Aber ich denke - solange ich das Für und Wider abwäge, ist es noch nicht der richtige Zeitpunkt für's Hospiz, oder???


    ICH MUSS DARÜBER NACHDENKEN.-


    noch kann ich das Hospiz absagen...


    Puh - leicht ist das nicht.


    Ich sitze zwischen 2 Stühlen.


    Ich muß echt noch viel in mich hineinhorchen. und wie vorhin geschrieben : Solange ich darüber noch nachdenken kann.... wenn's wirklich notwendig ist, dann stellt sich mir die Frage sicherlich nicht mehr.


    Und die anderen , die ständig an mir zerren, ziehen, mich belabern, auf mich " "einschlagen", allein wissen wollen was für mich gut sei - all die werde ich jetzt in ihre Schranken weisen..Noch bin ich die Hauptbeteiligte !! -ICH entscheide
    Noch bin ich autonom.( bin ich das dann noch im Hospiz?)


    Ach ja - noch so ein irrationaler Gedanke. Bin ich erstmal im Hospiz , dann bin ich ja VERPFLICHTET "bald" zu sterben. - es gibt ja sowas wie ne Verweildauer - kann dann schlecht sagen: ätsch - gestorben wird nicht - ( weiß dummer Gedanke, aber so ticke ich nun mal zur Zeit )
    und ich hab doch noch so einiges vor: noch Sommer, Herbst und Winter auskosten...


    Danke fürs Lesen meines Wirren Berichtes.Hab halt mal wieder ungefiltert geschrieben - ohne Gedanken an Grammatik, Rechtschreibung und Stil.


    rabelein - sehr nachdenklich und sehr traurig

  • Liebe Rabelein!
    Das tut mir jetzt im Nachhinein leid, dass ich meine Freude, dass du wieder daheim bist, nicht schriftlich mitgeteilt habe.
    Ich habe mich nämlich echt sehr mit dir und deinem Kater gefreut, nur leider still. Und davon hattest du nichts.
    Ich müsste schon los zur Arbeit, habe aber nur so kurz einen "Blitzgedanken" gehabt.
    Kann man das Hospiz nicht auch "ausprobieren". Du ziehst ein wenn ein Zimmer frei wird und hältst dir offen, dass du wieder nach Hause zurückgehst, wenn es nicht passt. Ich weiß, das wird organisatorisch wahrscheinlich schwer sein. Aber da könntest du dann echt Klarheit bekommen wie es sich anfühlt.
    So, ich muss los.


    Ich wünsche dir viel Kraft um deinen Weg zu finden, viel Zuversicht und einen "Sonnentag".


    Lg Hedi

  • liebe Rabelein


    ich hab alles gelesen und hab mich natürlich auch gefreut das du wieder zu hause
    bei deinem kater bist. aber das ganze tut mir unheimlich weh so kann ich dir nur
    schreiben ich lese dich. fühl aber voll mit dir und bin oft in gedanken bei dir.
    kann einfach noch nicht so mit umgehen, versteh mich bitte und meine ehrlichkeit.


    auch ich wünsch dir viel kraft und innere stärke....


    LG Monika

  • Weise Rabenfrau, schön dass du wieder daheim bist :thumbsup: und doch wieder unschön, weil du jetzt wieder mit vielen Entscheidungen und innerer Unruhe konfrontiert bist.


    Dass du deinen Kater an deiner Seite haben willst, verstehe ich als Katzenmama vollkommen und meiner Meinung nach brauchst du ihn genauso dringend wie er dich braucht!


    Du bist ja in allem gut organisiert (Heimhilfe, Notfallknopf) und eigentlich hast du dir in deinem Post die Frage:Hospiz oder nicht selbst schon beantwortet.
    Es ist einfach so,dass du das momentan und vielleicht überhaupt nicht willst- verständlich, die meisten Menschen wollen lieber in vertrauter Umgebung einschlafen.


    Was mir allerdings Bedenken macht, ist die Tatsache, dass du gestürzt bist.
    Sind die Treppen nicht zu vermeiden,musst du die benutzen (geht es da Richtung Klo oder Badezimmer) ?
    In dem Fall könnte man die Treppe mit einem Klostuhl vermeiden und Körperpflege halt mit der Heimhilfe machen.


    Meine Mutter hatte auch eine Heimhilfe und einen Notfallknopf-doch kann man
    den noch drücken, wenn man stürzt und vielleicht bewußtlos wird?


    Auch wenn du es nicht gerne hören wirst (bin leider immer erschreckend
    ehrlich) und gerne alleine bist , wäre es in deiner Situation angeraten,
    eine 24-Stundenpflege im Haus zu haben.


    Soviel zu überlegen und zu planen, wobei ich hoffe, dass deine Wackeligkeit und die Stürze nur daher rühren, dass man nach einem KH-Aufenthalt stets geschwächt ist. Egal wie du dich entscheidest, es ist immer deine autonome Entscheidung. Rabelein, mach es einfach so, wie es sich für dich am Besten anfühlt und lass dich nicht von anderen drängen, etwas zu tun, was du innerlich nicht willst. Du bist frei ,du bist stark und wir (und dein Kater ) lieben dich! <3

  • Liebe Rabelein,
    mir ging es ähnlich wie Hedi und sie hat recht, von unserer stillen Freude hast du nichts.
    DARUM: JUHUUUUU RABELEIN WIEDA DO - KATER WIEDA DO .... ZUHAUSE WIEDA DO


    Zu deinen Bedenken bezüglich des Hospiz - bei all den Gedanken könnte ich bei jedem etwas erwidern, was es trotzdem leichter machen könnte. Z.B. Alleine sein: im Hospiz machst du die Türe zu und bist alleine - bei uns gibt es auf jeden Fall nur Einzelzimmer im Hospiz.


    Was mich jedoch SCHOCKIERT UND ERSCHRECKT UND was ich UNWÜRDIG finde, ist die Sache mit dem Kater! Mensch, ich hab keine Haustiere und doch kann ich erahnen, wie wichtig der Kater ist, der mit einem durch Dick und Dünn ging, der da war und ist und dann in der entscheidenden, der beendenden Zeit dieses Lebens darf er nicht dabei sein? Das finde ich nicht nur schräg sondern - da steigt grad Wut in mir auf. Ja, ich weiß da gibt es vielleicht auch Menschen mit einer Allergie und ja.... es gäbe vielleicht 100.000 Argumente bezüglich Hygiene, weil es ja dann nicht nur dein Kater ist, sondern die Katze und der Hund und der Hase von all den anderen Hospizlern. Trotzdem finde ich, ein Tier, das das Bezugstier ist, soll mit dürfen. Er kann ja schlecht mit den Öffis ins Hospiz kommen und dich besuchen.... außerdem, wenn es mein Mann wäre, der da im Hospiz ist, würde ich am Ende auch nicht mehr von seiner Seite weichen wollen. So wird es auch deinem Kater gehen.


    Wie lange ist denn die Verweildauer im Hospiz? Bei uns ist das nicht gar so lange - auf jeden Fall keinen Sommer, Herbst und Winter. Das ist ja dein Ziel - und wie ist es, einen Platz zu bekommen, wenn du schon mal einen hattest?


    Darum möchte ich mich an die Idee von Angie hängen - wie schaut es aus mit einer 24 Stunden Pflegerin?
    Du kannst zu Hause sein, dein Kater ist selbstverständlich bei dir, du bist betreut...
    Da ist nur noch das Thema mit den Treppen, können die wichtigen Räume für Dich, Bad und ein Mehrfunktionszimmer (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Esszimmer) nicht in einem Stockwerk sein? Und es gibt extra schmal gebaute Rollstühle, die durch normale Zimmertüren kommen.
    Das würde natürlich bedeuten, viel zu organisieren - und dann abgeben zu müssen. Immer mehr - langsam - verabschieden, von vielen Kleinigkeiten, so wie du es schon seit längerem immer wieder tust.


    Es ist keine leichte Entscheidung, die da ansteht - auf jeden Fall würde ich mit dem Hospiz reden, wie das ganz wirklich und existenziell mit deinem Kater ist - und das meine ich nicht sarkastisch, sondern wörtlich: existenziell.


    Ich wünsche dir für diese Entscheidung und den Weg zur getroffenen Entscheidung ganz viel Kraft, Hilfe - wahre Hilfe (nicht ein einreden und überreden) Engel, die am Weg sind und dich begleiten (vor allem die ohne Flügel), Liebe für dich selber und dass du dich immer austauschen kannst - auch hier.


    Sei lieb gegrüßt und ich schick dir eine HEIßE LIEBE mit Hohlhippen, viel Sahne und GAAAAAANZ VIEIEIEIEIEIEL VANILLEEIS.
    Ich hoffe du magst das.
    Astrid.

  • Liebes Rabelein,


    es ist ein bisschen schwierig, auf dem laufenden zu bleiben, wenn du zweigleisig fährst (in 2 oder mehr (?) threads schreibst). Habe eben erst von deinen Hospiz-Plänen erfahren, sonst hätte ich schon früher meinen Senf dazu gegeben. Haben aber andere schon gut besorgt; Astrids Stellungnahme ist ja ziemlich umfassend. Eine Verwandte von mir war in einem Altenheim, das de facto ein Hospiz war. Ein Einbettzimmer wurde versprochen, ein Zweibettzimmer ist daraus geworden, mit allen Nebenwirkungen. Ich möchte jetzt nicht alle negativen Fakten aufzählen, ist ja auch eine Personalfrage. Und was nützt ausreichendes Personal, wenn man mit der einzelnen Pflegeperson nicht kann. War ja auch, wie gesagt, kein ausgesprochenes Hospiz. Die arme Frau wurde dauernd zwischen Heim und Krankenhaus hin und hergeschoben, überall war sie irgendwie lästig. Für mich selbst, wenn die Reihe an mir ist, habe ich beschlossen: Es ist ganz wichtig, so lange wie möglich noch über sich mitbestimmen zu können.


    Ich finde, wenn man vor lauter Pros und Kontras nicht mehr aus noch ein weiß, sollte man sich auf den Hauptpunkt beschränken, und das scheint mir doch bei dir dein Katerchen zu sein. Streichel ihm mal übers Köpfchen und schau ihm tief in die Schlitzäuglein, dann weißt du, was richtig ist.


    Hol' mal deinen Traum-Baum noch etwas zurück aufs feste Land. Mach' eine Geschichte draus: vielleicht mit einem Bagger oder einem Kran oder einem fürchterlich starken Engel, der aus den Wolken nach dem Baum greift und ihn nochmal richtig einpflanzt. Vielleicht fällt dir noch was Besseres ein.


    Tschüßi!
    Dieter

  • Liebes liebes Rabelein ,


    Erstenmal danke für diese wunderschöne Geschichte , bin erst jetzt wieder dazu gekommen zu lesen , es tut auch mir leid das ich dich nicht willkommen zurück geheißen habe , aber das kommt bei mir schon mal vor , trotzdem sind meine tröstende Gedanken bei Dir .
    Nun zu der Hospiz sache , zu solch elementaren Dingen solltest du dich nicht überreden lassen , sondern wirklich wie so schön von Dieter formuliert in katerchens Augen schauen.
    Das mit der 24 Stunden Pflege finde ich eine super Alternative .
    Ich finde deine Vorstellung mit katerchen zur Regenbogen Brücke zu gehen wunderschön , würde dich noch begleiten lassen von lauter weißen Raben , die dich und katerchen mit ihren weichen großen Flügeln umhüllen .
    Ich möchte dir noch etwas erzählen , ich liebe Raben und ich füttere sie immer auf meinem Balkon , in den letzten Tagen besucht mich immer ein Rabe mit einem weißen Schnabel den finde ich sehr schön , ich werde ihn auch bei dir einmal vorbei schicken denn er ist etwas besonderes genau wie du . Wenn ich es schaffe versuche ich einmal ein Bild von ihm zu machen und stelle es dann hier ein .


    Ich wünsche dir nun einen sonnigen Tag mit wenig schmerzen .
    Liebe liebe grüsse
    Deine Petra

  • Liebe starke Rabenfrau, noch eine Ergänzung zu meinem Vorschlag der 24-Stundenpflege. Die Betreuung wieselt ja nicht 24 Stunden um dich herum, nein, die muss ja auch einkaufen gehen (könnte dich da vielleicht im Rolli mitnehmen? Ausflug in die Eisdiele - ein bißchen Freiheit) , die braucht auch ab und zu Freizeit , muss auch mal schlafen, wie gesagt , da bist du nicht ständig unter Küratel.


    Außerdem wärest du der Boss-du könntest ihr sagen, wieviel Freiraum du willst und brauchst. Es wäre lediglich eine Unterstützung, eine helfende Seele.
    Ja ich weiss, du willst lieber alleine sein, aber liebes Rabelein, man kann nicht alles haben, überall ist ein Haken dabei.
    Du willst zu Hause bei deinem Kater sein, dafür musst du halt leider in dieser Situation ein Sicherheitsnetz spannen.


    Eine kranke alleinlebende Freundin (65) und ich haben einen Pakt geschlossen: wenn ich 24-Stunden nichts von ihr höre (FB, Mail , Telefon), verständige ich ihre Tochter (die hat einen Wohnungsschlüssel), und bei mir handhabt sie es genauso.


    Das wäre natürlich auch noch eine Möglichkeit, jemand, der deinen Schlüssel hat, der alle paar Stunden am Handy nachfragt, ob bei dir alles okay ist, (könnte vielleicht die Heimhilfe gegen Extrabezahlung machen). Wo du , wenn du abends sicher im Bett liegst samt Kater, dich sozusagen abmeldest und in der Früh gleich Bescheid gibst, dass du munter bist.


    Schade, dass du soweit weg wohnst. Fühl dich umarmt :24:

  • Liebes Rabelein,
    erstmal freu ich mich auch, dass du wieder daheim bist :8:
    Hospize bei uns (in Österreich) bieten verschiedene Verweilzeiten an. Grundsätzlich bist du "Gast" und es gibt die Möglichkeit auch Urlaub dort zu machen. Das würde ich mal ansprechen. Ob es nicht möglich wäre, dass du ein paare Tage einziehst und schaust wie es dir dort bekommt. Hospize bei uns heißen immer "Einzelzimmer", denn es geht genau darum, dass es um "deine" Bedürfnisse geht und du eben nicht auch noch auf den Zimmernachbarn achten musst. Die Verwandte von Dieter war eben in einem Altenheim und in keinem Hospiz. Ein Altenheim kann nicht "de facto" einfach ein Hospiz sein. Ein Hospiz ist ein Haus, das nach den Grundsätzen der Hospizlichkeit arbeitet und betreut und da gibt es immer Einzelzimmer und noch ein paar andere typische Hospiz-Dinge. Dass dein Kater nicht mitkann, das verstehe ich von Seiten des Hospizes, aber es ist dennoch unsagbar traurig. Wer nimmt denn deinen Kater, wenn du nicht mehr für ihn da sein kannst? Hast du das geregelt?
    Dennoch: Wenn dein Kater dir so wichtig ist und wenn er bei dir sein soll, und wenn das im Hospiz nicht geht, dann fände ich auch die Lösung mit der 24Stunden-Pflege eine gute Lösung .....


    Sterben-Müssen ist eh schon schwer genug. Versuch es dir so zu richten, wie es dir am besten erscheint und nicht wie es für die anderen am praktischsten wäre ......
    AL und einen festen Drücker :24:
    Christine

  • Hallo ihr Lieben❤,


    nur kurz, denn es geht mir heute gar nicht sonderlich gut.Ich lag fast den ganzen Tag im Bett, habe fast nur geschlafen und wenn ich wach war, war mir immer leicht übel und die LUFT war auch RAR.


    Gestern hatte ich ganz lieben Besuch. Maritas frühere Freundin besuchte mich, um mir ihren neugeborenen Sohn zu zeigen. Es war für mich sehr bewegend neues Leben im Arm zu halten und ich habe ganz fürchterlich geweint. Ich muß zugeben, daß ich ihn zuerst gar nicht in den Arm nehmen wollte - * schäm* und tausend Ausreden ersann. Dann war ich aber doch richtig glücklich darüber, mich überwunden zu haben. Es war schön gestern , der Besuch weckte aber auch viele Erinnerungen und es tauchten, nach dem Besuch wieder viele negative Gefühle und Fragen auf. " Hätte ich Maritas Drogenweg nicht doch verhindern können"? " Was habe ich falsch gemacht"? "Was wäre wenn...?" "Wäre Marita auch schon Mutter und ich Oma"- lauter unproduktive, quälende Fragen, die zu nichts führen...


    Übrigens am 25.Juni jährt sich Maritas Todestag zum 7. mal " :-(


    Liebe Monika ( aldriane)❤, liebe Angie❤, liebe Monika ( Indian summer)❤, liebe Petra❤, liebe Hedi❤, liebe Astrid ❤, liebe Christine❤, und last but not least, lieber Dieter❤


    Es tut so gut, daß ihr für mich da seid - wenn auch " nur" virtuell. Ich fühl mich aufgehoben und gemocht.Schön , daß es euch gibt.


    eine 24 Stundenpflege ist was feines - nur leisten muß man sie sich auch können.Meine Rente reicht nicht aus und meine Ersparnisse sind auch so peu a peu weniger geworden. Zum einen hat Marita auf dem Höhepunkt ihrer Drogensucht meine Sparbücher etc total geplündert ( es war die Sucht, nicht sie) und zum anderen habe ich wider besseren Wissens für ihren Vater gebürgt. Macht sowas nie, auch wenn euch die Person sehr nahe steht - kann sehr fatale Auswirkungen haben....
    Was noch auf dem Konto ist, ist für die Bestattung etc. reserviert und das restliche Geld, das übrigbleibt, bekommt meine Nachbarin. Sie wird sich um meinen Kater kümmern und das Geld dann für sein Futter / evtl Tierarzt ausgeben.Er war ja ein waschechter Straßenkater und das hat seine Spuren hinterlassen.Er braucht Herztabletten und spezielle Nierennahrung.Sollte er nicht bei der Nachbarin bleiben wollen ( er ist außer bei mir, sehr scheu ), so wird sie ihn zumindest füttern und ihm im Garten ein trockenes, Plätzchen bieten. Ich darf gar nicht daran denken , was wohl aus ihm wird - aber ich vertraue
    voll meiner Nachbarin.Im Tierheim würde ich Katerchen nicht gerne sehen.


    Dieter, danke für das Gegenbild zu meinem Traum. Ich habe sofort in einem Tagtraum deinen Vorschlag ( mit dem Bagger) umgesetzt und positiv weitergeträumt.
    Auch habe ich Katerchen ganz fest und tief in die Äuglein geschaut. Ich denke, du kennst das Ergebnis.
    Ich habe das Zimmer im Hospiz abgesagt. Es war einfach nicht stimmig.
    Im Hospiz waren alle sehr nett und verständnisvoll und ICH DARF SOGAR AUF DER WARTELISTE STEHEN BLEIBEN - für den Fall aller Fälle.


    Das Hospiz ist keine Dauerpflegeinrichtung und man kann nur eine begrenzte Zeit dort wohnen.Man kann nur aufgenommen werden, wenn man in absehbarer Zeit stirbt.Mein Arzt hat so eine Notwendigkeitsbescheinigung ausgestellt und die Krankenkasse hat eine Kostenzusage für knapp einen Monat ( ich glaube, es waren 28 Tage) gegeben.Dann müßt das Hospiz eine Verĺängerung beantragen. Mir wurde bei der Vorbesprechung gesagt, daß die durchschnittliche Verweildauer in "meinem" Hospiz so ungefähr bei 20 Tagen läge.Manche Gäste ( es gibt keine Patienten) waren auch schon 2,3,4,5,6, Monate da.Bei spezieller ärztlicher Indikation auch schon mal 1 Jahr.ABER DAS IST SEHR, SEHR SELTEN.
    Man wird vorher entlassen ( manchmal bessert sich ein Zustand ja wider Erwarten ) oder - i.d.R. - stirbt der Gast.
    Man weiß halt nie genau, wann jemand stirbt - außer einige Stunden oder wenige Tage vorher.


    Bestattung und alles was dazu gehört habe ich schon geregelt. Ich habe mir einen schönen Baum ausgesucht und inzwischen habe ich mich auch für ein Musikstück entschieden.Die Auswahl fiel mir schwer. Klassik? Unheilig? ....Entschieden habe ich mich für Edith Piaf " Non, je ne regrette rien".Ich bedauere nichts, ich bereue nicht.
    Kennt ihr es? Ich würde es so gerne hier einstellen, aber ich weiß nicht wie so was geht.


    Im Hintergrund läuft gerade Hildegard Knef " Ich bin den weiten Weg gegangen und oft im Kreis" und jetzt sitze ich hier und heule.
    "Ich bin den weiten Weg gegangen
    Und oft im Kreis und oft im Kreise....Ich bin den steilen Weg gegangen, den steilen nach oben, den steilen nach unten, das Ziel , das ich gehabt, war klar war greifbar, war greifbar und gut.
    Mein Ziel ist unters Rad gekommen,
    Ich suchte ein neues und fand keins das gut.Ich gab mich noch lange nicht geschlagen und manche sagten, ich hätte Mut......


    Ich denke, ich darf auch Selbstmitleid mit mir haben und Trauer um mich.


    Interessanterweise schaue ich mir zur Zeit liebend gerne Kinderbilderbücher an und Kinderfilme und dann schluchze ich herzzereissend.


    Und schon wieder ist es ein Roman geworden. Hat aber lange gedauert bis er fertig war :-)


    Bis bald und macht es gut


    rabelein

  • jetzt noch eine Übersetzung des Liedes


    NEIN , gar nichts
    Nein ich bedauere nichts
    Nicht das Gute das mir geschah
    Nicht das Schlechte, all das ist mir egal
    NEIN , gar nichts
    Nein ich bedauere nichts
    Ich habe bezahlt, weggefegt,vergessen
    Ich habe mit der Vergangenheit abgeschlossen!
    Mit meinen Erinnerungen habe ich verbrannt
    meine Sorgen meine Freuden
    Ich brauche sie nicht mehr
    Weggefegt meine Liebschaften
    und all ihr Gejammer
    Weggefegt für immer
    Ich beginne bei Null
    Nein gar nichts.....
    denn mein Leben mein Glück
    beginnt heute mit dir

  • Das Lied ist immer wieder berührend, ich mag es auch sehr.


    Ich wollte dir noch sagen: Schön, dass es dich gibt und du trotz der Mühe die es dir macht, immer wieder von dir hören lässt!
    Dass du für dich eine vorläufige Entscheidung wegen dem Hospiz getroffen hast, ist gut.


    Ich wünsche dir, dass der Tag heute gesundheitlich stabiler wird und lass mir den Kater schön grüßen.
    Ich kann das so nachvollziehen, dass er dir wichtig ist. Meine Hunde sind mir auch so nahe.


    Liebe Grüße Hedi