20 Tage in meinem neuen nichtgewollten Leben

  • Lange habe ich erst mal nur gelesen und jetzt habe ich mich entschlossen auch was zu schreiben.Am 6.5. musste ich meinen Mann gehen lassen.Er hatte Lungenkrebs,den er sehr tapfer ertragen hat.am Ende kam noch eine Lungenentzündung dazu und der Körper war zu schwach um das zu verkraften.Seit dem hangel ich mich von Tag zu Tag,versuche alles was geregelt werden muss zu regeln.Mein Kopf weiss das es für ihn eine erlösung war,mein Herz hat damit noch gewisse Schwierigkeiten.

  • Liebe Hausmaus, meine herzliche Anteilnahme an deinem schweren Verlust.
    Jeder im Forum kann dir zutiefst nachspüren wie es dir geht, weil diesen Schmerz jeder erlebt hat und noch durchleben muss.
    Das verbindet. Liebe Grüße

  • Liebe Hausmaus,


    Erst einmal auf von mir meine tiefste Anteilnahme zu dem gehen deines geliebten Mannes ich fühle mit dir , wie schön das du den weg hier in dieses Forum gefunden hast , wir alle hier werden dir so gut es möglich ist beistehen in deiner schmerzvollen zeit und dich mitfühlend und tröstend begleiten . Bitte schreibe wann immer dir danach ist , es ist immer jemand online egal wann . Der verstand erfasst , das Herz ist lange nicht soweit es umzusetzen . Ich hoffe du hast liebe Angehörige die dir helfen diese schmerzvollen zeit an deiner Seite mitzuteilen.
    Mitfühlende grüsse
    Petra

  • Ich habe noch einen Sohn der sich wann immer es seine Zeit zulässt um mich kümmert.Leider steckt er auch grade im Umzugsstress.Der rest an Verwandtschaft lebt weiter weg,was auch gut so ist,denn das Verhältnis ist eher problematisch.Mein größter Seelentröster ist unser kleiner Hund,der das Herrchen auch vermisst.Dann wären da noch ein paar liebe Kollegen,die sich regelmäßig erkundigen oder vorbeischauen.

  • Liebe Hausmaus!


    Auch ich heiße dich herzlich willkommen und will dir mein Mitgefühl für deinen schweren Verlust ausdrücken.
    Ich hoffe, auch du wirst dich so gut angenommen und getröstet fühlen hier wie wir anderen Trauernden.


    Es ist schwer für alle, aber wir sind eine richtige Gemeinschaft in der man sich gut austauschen kann. So kann man an sich und seinem neuen, wie du ja selber sagst nicht gewollten, Leben arbeiten, damit es uns dann doch irgendwann wieder besser gehen wird.


    Liebe Grüße Hedi

  • Liebe Hausmaus, wir alle verstehen, was du jetzt durchmachst . Ich denke auch jeden Tag: Ich will mein altes Leben zurück!
    Es gibt keinen Trost für uns Hinterbliebene, ausser das Gefühl, dass Liebe nie endet und unsere Geliebten trotzdem immer bei uns sein werden. Wir vermissen sie, das Vermissen hört glaube ich nie auf (ich vermisse den Meinigen schon seit fast 2 Jahren und trotzdem habe ich das Gefühl, das er in irgendeiner Form noch bei mir ist).
    Momentan brauchst du alle Kraft, um es von Tag zu Tag zu schaffen. Ich hoffe, dass du Leute in deiner Umgebung hast, die dich unterstützen.
    Fühl dich umarmt ! Wir sind alle bei dir!

  • Liebe Hedi,liebeAngie64 ja du sprichst mir aus der Seele.Ich vermisse ihn ganz schrecklich. Wir kannten uns 34Jahre und waren fast 24Jahre verheiratet.Da versteht man sich auch ohne Worte,weiss genau was der andere so denkt.Hier zu Hause ist auch noch alles als ob er gleich wieder kommt.Nein,stimmt nicht ganz,die ganzen Medikamente hab ich in eine Tüte gepackt und bei der Apotheke abgegeben.Wir wussten zwar schon länger das der Krebs nicht mehr heilbar war,wir auf Zeit gespielt haben,aber man hofft halt immer.Jetzt bei der Lungenentzündung sah es auch erst so aus als wenn es wieder gut wird.Durfte noch nach Hause,hat dann nach 2Stunden zu Hause keine Luft mehr bekommen.Ein glück war mein Sohn zu Hause und hat die Feuerwehr gerufen.Von da an war ich Tag und Nacht bei ihm.Konnte noch verhindern das er Intubiert wird und konnte ihm einen letzten Liebesdienst erweisen ,undzwar das er mit Hilfe eines Morphiumtropfes friedlich rüber schlafen durfte.Er war zum Schluss so dünn nur Haut und Knochen,konnte nur noch ein paar Schritte laufen.Er sagte auch :Ich kann nicht mehr.Da hab ich ihm gesagt das ich das schaffe,er kann ruhig gehen.Ich bin dankbar das er erlöst ist und das ich Abschied nehmen konnte.Trotzdem finde ich grade heute wieder dieses neue Leben wieder Sch.....l.g.Hausmaus

  • Liebe Hausmaus, du hast alles getan, was du konntest und dich wirklich selbstlos und tapfer verhalten, damit meine ich, dass es sehr gut von dir war, dass du ihn gehen hast lassen. Da konnte er beruhigt einschlafen. Sicher uns Hinterbliebenen geht es nach dem Tod eines geliebten Menschen schrecklich-die Leere,das Nichtbegreifenwollen des Niewieder. Wie gesagt, im Moment gibt es kaum Trost, aber es ist doch auch gut, dass er keine Schmerzen mehr hat.Alleine sein: "Ich kann nicht mehr," zeigte ja, dass er nicht mehr dableiben wollte, konnte. Und dein "Ich schaffe es.", ist das Größte an Liebe, was man einem Menschen in der letzten Stunde geben kann.


    Jeder Mensch glaubt an etwas anderes, ich persönlich bin davon überzeugt, dass es im nächsten Leben ein Wiedersehen gibt. Irgendeinen Grund hat es, warum wir noch hierbleiben müssen, irgendeine Aufgabe zu erledigen oder noch etwas zu Lernen.


    Die Trauer ist heftig, überfällt einen oft nach Jahren noch, aber du bist so eine tapfere Frau, du hast deinen Mann so toll begleitet, ich bin sicher, auch wenn dir das jetzt noch unvorstellbar erscheint, dass du es mit der Zeit immer besser schaffen wirst, Tag für Tag, dann Woche für Woche, zu leben und ab und zu wieder ein bißchen Freude zu empfinden. Der Weg dahin ist lang, es gibt viele Rückfälle, aber wir alle begleiten dich.
    Das ist hier das Schöne, jeder stützt jeden auf dieser langen Wanderung.

  • Liebe Hausmaus,
    Auch von mir herzliche Anteilnahme zu deinem schrecklichen Verlust.
    Es ist gut, dass du den Weg hier ins Forum gefunden hast. Mein geliebter Mensch hatte auch Lungenkrebs und wir wussten auch, dass es nicht heilbar ist. Trotzdem hofft man immer und irgendwie trifft es einen dann doch unvorbereitet.
    Ja, der Verstand begreift die Endgueltigkeit, aber das Gefühl braucht länger um das ganze Ausmaß zu erfassen. Es ist so unendlich schwer und unbegreiflich. Mir hat es sehr geholfen hier in diesem Forum zu schreiben, will es hier so viele ganz besondere Menschen gibt, die verstehen wie es jemandem in dieser Situation geht.
    Mitfühlende Grüsse
    Andrea

  • Liebe Hausmaus,


    Ich verstehe was du durchmacht, und das gehen lassen ist das schwerste überhaupt auch ich habe meinen Mann den letzten Dienst erwiesen und die morphiumpumpe aufdrehen lassen , Ich hatte eine klasse Oberärztin die mir diesen gefallen getan hat , und ich habe das meinen Schatz versprochen , ich habe ihm auch gesagt er kann ruhig gehen ich mache alles und schaffe es diese letzten Stunden waren die schwersten meines Lebens. Aber es geht nur die Seele und in anderer Form sind unsere geliebten immer bei uns und beschützen uns , bis wir auch zu ihnen kommen . Solange müssen wir leider hier noch alles was anliegt und uns bestimmt ist erledigen , aber bedenke immer du bist nicht alleine, dein Schatz ist immer um dich .
    Wir haben leider alle hier ein leben was wir nicht wollten , aber wir müssen bleiben , du bist nicht alleine wir fühlen mit dir und versuchen dir bei zu stehen .
    Mitfühlende grüsse und viel kraft zum Überleben sende ich dir von Herzen
    Petra

  • Hallo ihrLieben ,es tut gut verstanden zu werden und so viel zuspruch zu erhalten.Heute ist wieder nicht mein Tag,obwohl er ganz gut gestartet ist .War dann mittags mit dem Hund und hab in den Briefkasten geguckt.Da war sie die Beileidskarte einer Kundin meines Mannes.Schon liefen dieTränen.Es ist eine schöne Karte und auch tröstende Worte geschrieben,aber es riss die Wunde die grade etwas Schorf gebildet hat,voll auf. jetzt geht es langsam wieder,werde bald noch eine Runde mit dem Hund drehen und dann werde ich mich vor den Fernseher setzen.Vielleicht lenkt s ab.Auch ich kann meinen Mann noch spüren,und er würde auch ganz bestimmt nicht wollen das ich so traurig bin.l.g.Hausmaus

  • liebe Hausmaus
    keiner kann dich so gut verstehen wie wir haben das alles auch erfahren. unseres ähnelt sich
    auch mein mann hatte Lungenkrebs und dann für seine Lungenentzündung keine kraft. eine
    folge der bestrahlung der krebs war weg aber sie gaben ihm noch 35 bestrahlungen obendrauf.
    auch er war sehr tapfer hat alles ohne worte ertragen ich hätte reden müssen und dem ein ende
    machen müssen, die frau dr. hat auf seine beschwerden nicht reagiert immer schön der regel nach
    immer weiter...... glaub mir es wird besser aber es braucht seine zeit....schicke dir kleine [IMG:http://i64.tinypic.com/2lna1ci.jpg] die werden auf dich aufpassen und dir kraft geben

  • Liebe Aldriane ,Danke für die Kraft und die Engel.Mein Mann wurde erst auf Bandscheibenvorfall behandelt.Als es dann nicht besser wurde und er immer dünner,konnte nur noch auf dem Bauch liegen.Da hab ich ihn mit der Feuerwehr ins Krankenhaus bringen lassen.Dort bekam er dann,genau auf seinem Geburtstag, die Diagnose-Lungenkrebs.Genauere Untersuchungen brachten dann -Stadium4mit Metastase im Rücken.Dann folgten 3Chemos eine schlimmer als die andere.Er hatte fast alle Nebenwirkungen die es gibt.Nach der 3ten haben wir dann gesagt-Schluss.Danach gab es noch Bestrahlungen,die auch endlich erfolge zeigten.Der Krebs war mitlerweile schon überall,saß mit vorliebe in den Gelenken oder dockte an die Knochenhaut an.Im wechsel bekam er noch
    immuntherapie-leider hats nicht geholfen.Im nachhinein bin ich froh das ich mich hab krankschreiben lassen und die meiste Zeit bei ihm war. Jetzt ist er erlöst und ich noch hier.Werde stark sein für meinen Sohn,der mich obwohl schon Erwachsen,doch immer noch braucht.Und für unseren kleinen Hund,der auch schon 9Jahre ist,und auch für mich.Der Hund macht mir viel Freude,wenn er seine Freunde trifft und einfach nur Spass hat ist das ansteckend und man kann für kurze Zeit alles andere vergessen.Werde auch nach Pfingsten wieder arbeiten gehen,das lenkt auch ab. l.g.Hausmaus

  • Liebe Hausmaus!


    Es ist schlimm was ihr mitmachen musstet. Das ist nicht einfach das zu verkraften.


    Es ist so, wenn das Leben nur mehr Qual ist, ist es eine Erlösung. Aber das hilft ja nicht das irgendwie einfacher für uns Hinterbliebenen zu machen.
    Es ist ein langer und sehr steiniger Weg den wir da alle gehen.


    Auch mir helfen meine Hunde und zaubern dann mal wieder ein Lachen ins Gesicht. Sie müssen raus und so muss man sich selber auch immer wieder motivieren, und das tut gut.
    Die Arbeit hilft auch zum Schritt in die Normalität, aber es auch extrem kräfteraubend. Man muss immer wieder gut in sich hineinhorchen, damit es einem nicht zu viel wird.


    Ich wünsche dir noch einen erträglichen Abend und erholsamen Schlaf!
    Lg Hedi

  • Liebe Hausmaus,


    Ja du hast recht dein mann würde nicht wollen das du so traurig bist , du hast ihm das gehen leicht gemacht, das war sehr tapfer von dir und du bist über dich hinaus gewachsen. Er weiß es aber sehe oder versuche wenigstens zu sehen was du hast dein Sohn kümmert sich liebevoll um dich auch das ist etwas was du in deinem schmerz sehen solltest und auch das du nicht zu einem tunnel blick neigst trotz deines Schmerzes gibt es Menschen wie dein Sohn der dich braucht auch wenn er schon ein gewisses Alter hat . Es hat sich nach so kurzer Zeit kein Schorf gebildet das wäre viel zu früh. Weine und vergesse aber nicht die Welt um dich herum denn auch die ist wichtig .
    Ich wünsche dir viel kraft zum Überleben.
    Mitfühlende grüsse
    Petra

  • Hallo ihr Lieben,ich bin dankbar das ich meinen Sohn habe.Er ist ein ganz lieber,seine Freundin auch.Dazu kommt das mein Sohn das Abbild seines Vaters ist mit dem Wesen von uns beiden.Unser Hund ist auch aus dem Tierschutz.Wurde als Welpe von Hobbyzüchtern dort abgegeben,weil es ihnen zu stressig wurde.Er ist ein Repinscher-Cockerspaniel Mischling.Vom aussehen schlägt mehr der Cockerspaniel durch.Dadurch das er in der Silvesternacht geboren wurde ist er sehr ängstlich und zurückhaltend,dafür pfiffig. Ihr habt recht auch arbeiten ist anstrengend,grade mein Job,ich arbeite mit Kindern.Dafür ist auch ihre Fröhlichkeit ansteckend.Es tut auch gut die Welt eifach durch Kinderaugen zu betrachten.Meine Kollegen kennen alle meine Situation,und helfen mir.Mit einigen arbeite ich schon 15Jahre zusammen,die sind auch schon wie Familie.Auf jeden Fall bin ich fest entschlossen mei Leben wieder auf die Reihe zu kriegen,ich hab s ja auch versprochen.Mein Mann passt auf mich auf und schubst mich,wenn es sein muss,in die richtige Richtung.seit lieb gegrüsst Hausmaus

  • Liebe Hausmaus,
    du bist ja schon willkommengeheißen worden von vielen hier! :) Von mir auch ein herzliches Willkommen!
    Gesunde Trauer verläuft in Wellen - es gibt Schmerzwellen und bessere Phasen, die zur Erholung dienen. Das ist ein Bewältigungsprogramm, das uns Menschen angeboren ist. Wenn eine Schmerzwelle daherkommt - von selbst oder weil sie ausgelöst wird durch ein Ereignis oder eben eine Karte im Postkarten, dann findet Trauerarbeit (Bewältigung) statt. Diese Schmerzwellen sind anstrengend, aber auch wichtig, denn Trauer braucht Ausdruck, muss raus. Wenn es uns zuviel wird, dann schaltet unser Organismus in den Erholungsmodus. Der ist gerade am Anfang der Trauer zwar nicht unbeschwert, aber emotional nicht ganz so heftig. Mit der Zeit (wie lange ist individuell unterschiedlich) werden die Schmerzwellen flacher; die Pausen dazwischen länger. Ein Forumsmitglied (Ich glaube es war Marsue?) hat die Schmerzwellen mit Wehen verglichen. Der Trauerprozess ist auch eine Art Geburtsvorgang, eine Geburt in ein neues Leben. Ein durchaus gesunder, aber eben auch anstrengender Prozess. Du machst es intuitiv richtig, wenn du wieder arbeiten gehst. Ich glaube auch, dass dir die Kinder und die Struktur, die dir die Arbeit gibt, gut tun werden. Ich hoffe, du konntest heute ein paar Sonnenstrahlen mit deinem Hund genießen! :)
    Alles Liebe!
    Christine

  • liebe Christine ,danke für das herzliche willkommen.Hund und ich waren draußen,nur nicht so lange.Da ich pollenerlergiker bin,und bei mir grade die Pappeln ihr bestes geben,haben wir es uns vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Gab auch Bildungsfernsehen für kleine Hunde-Kommissar Rex . l.G. Hausmaus