Alkohol gehört zu unserem Kulturkreis und es ist vollkommen normal bei vielen Anlässen Alkohol zu trinken: z.B. Feste, Essen, beim Ausgehen und oft auch alleine.
Menschen, die keinen Alkohol trinken werden kritisch beäugt, da etwas mit ihnen nicht stimmen kann. Ist uebrigens psychologisch, weil ja in "vino veritas" ist und man automatisch denkt, diese Person hat was zu verbergen.
Und wenn man mal ueber den eigenen Alkoholkonsum spricht wird man als Alkoholiker abgestempelt. Man ist auch der Ueberzeugung, alle anderen haben es nicht im Griff, ich aber schon.
Ich habe frueher sehr gerne Wein und Whisky getrunken. Doch irgendwann wurde es zur Gewohnheit, da es "entspannte". Am besten merkt man es selber, wenn man ab einer gewissen Uhrzeit anfängt an Alkohol zu denken oder bei jedem Essen ein Flasche Wein öffnet. Ich empfehle jedem ein Selbstexperiment: Geht es kein Alkohol zum Essen zu trinken? Kann man auf Alkohol bewusst verzichten, wenn man "Lust" hat?
Ich verzichte bewusst ganz auf Alkohol, da mir klar geworden ist, dass er "kuenstlich" etwas in mir erzeugt hat. Ich muss selber zu meiner Entspannung finden können ohne Alkohol. Desweiteren schont es den Geldbeutel, und ich fuehle mich sehr viel fitter und komme morgens wieder in die Gänge. Desweiteren habe ich weniger Depressionen. Ich bin froh, dass ich es schaffe, falls es mir mal schlecht geht keinen Alkohol zu trinken.
Doch als mal Besuch da war und sie Alkohol tranken und ich nicht, fuehlte ich mich ausgestossen.. wie auf einem anderen Planeten. Die anderen wurden immer fröhlicher und gelasser und man selber sieht wie der Alkohol bei anderen anfängt zu wirken. Zum Glueck trinkt meine Amitola keinen Alkohol und so fällt es mir auch leichter standhaft zu bleiben.
So noch einmal:
Alkohol = Entspannung. Wie oft greifen Menschen zum Alkohol, weil sie wissen, es tut mir gut, es lässt mich entspannen, es lässt mich loslassen von all meinen Problemen und kurzzeitig von all meinem Kummer.
Menschen, die schon vorher Alkohol getrunken haben sind in Gefahr nach einem Verlust zur Flasche zu greifen. Mir hat es sehr geholfen in meiner Trauer ueber mein Alkoholproblem das ich hatte hier zu reden (manche erinnern sich vielleicht daran). Irgendwann werden die Mechanismen bewusst und irgendwann beobachtet man sich selber und dann irgendwann einmal sagt man bewusst NEIN, weil ich auf mich schaue und BEWUSST und KLAR LEBEN will.
Ich möchte nicht, dass sich hier andere outen, da man ja dann einen Stempel hat, den man nie wieder losbekommt und man als schwächer dasteht wie andere die es im vermeintlich im Griff haben. Ich empfehle auch ein App oder einen Alkoholumrechner fuer jeden, bei dem man Alter, Gewicht und die Alkoholmenge eintragen kann. Glaubt es mir: Ihr werdet erstaunt sein.
Ich bin kein Moralapostel und will auch niemanden zum NO ALKOHOL bringen, nur zum kritischen Nachdenken.