Aufgeben ist keine Option

  • Liebe Blaumeise,

    deine Geschichte berührt mich sehr.

    Vielleicht magst du dir die Geschichte deiner Mama mal einfach vorstellen. Wie meinst du war ihr Leben als Kind, junges Mädchen, junge Frau, Ehefrau, Mutter....


    Du hast für sie gesorgt, hast du dir als Kind oder auch heute noch Vorwürfe gemacht, dass sie gestorben ist? Fühl(te)st du dich verantwortlich?


    Ich wünsche dir für heute ein feines Schwimmen und schicke dir ein paar Sonnenstrahlen.


    Sei lieb geegrüßt du besondere Blaumeisenfrau.


    Astrid.

  • Liebe Blaumeise,

    da trägst du ein großes Paket mit dir herum ... eine schwere Last von Kindheit an. Und heute weiß man, dass Kinder, die mit depressiven Müttern aufwachsen ein sehr großes Risiko haben selbst depressiv zu werden - zum einen gibt es da eine genetische Disposition, zum anderen musstest du als Kind deine Mutter bemuttern, sie selbst konnte krankheitsbedingt nicht mütterlich sein - nicht für dich sorgen, dich nicht beschützen. Das ist fatal ...

    Und dann der Suizid - in einer extrem aggressiven Art und Weise.... das Totschweigen danach, das Verschwinden der Mutter, die Sprachlosigkeit ... all das sind mega-harte Brocken für ein Kind ....


    Das strategische Vorgehen war ja nur so eine Idee von mir. Oft ist es so, dass wenn man versucht, zwei Menschen krampfartig auseinanderzuhalten, dass diese dann erst recht zusammenkletten und man genau das Gegenteil erreicht. Ich dachte halt, dass wenn du deiner Tochter die Freiheit lässt in dieser Notsituation zur Oma zu ziehen, dass sie dann auch keinen Grund hat, sich gegen dich aufzulehnen. Wenn man es klar als Auszeit definiert und und auch zeitlich begrenzt - für die Zeit bis nach deiner Therapie - dann kann man das als Vereinbarung zwischen euch gestalten. Ich würde auch ganz dringend mit deiner Tochter über deine Angst sprechen, sie dadurch zu verlieren. Die Schwiegermutter mag zwar eine materialistische Egomanin sein, aber vielleicht kann sie deiner Tochter jetzt doch Stabilität und Sicherheit vermitteln, die du im Moment nicht geben kannst... Gäbe es zur Schwiegermutter eine andere Alternative?


    Noch was fällt mir auf: Warum muss deine Tochter all diese Sachen von deiner Schwiegermutter erfahren? Ich meine, ja, das ist natürlich absolut nicht in Ordnung von der Schwiegermutter und ich würde mich auch fürchterlich aufregen. Aber ein 13-Jähriges Mädchen kann schon sehr viel verstehen und es ist grundsätzlich besser mit Kindern offen über das Kranheitsbild der Depression, über Suizidalität und Therapieformen sprechen. Ich würde all diese Sachen ganz offen mit deiner Tochter besprechen, dass sie sich auskennt, dass sie nicht mit der verzerrten Darstellung ihrer Oma dasteht und ein falsches Bild bekommt. In deiner Kindheit hast du mit dem Schweigen und der Sprachlosigkeit über die Krankheit und den Suizid deiner Mutter leben müssen, ich hab ein bisschen Angst, dass sich die Sprachlosigkeit darüber wiederholt.


    Bernhard Aichner und die "Totenfrau": Ja logo kenn ich das. Bernhard hat zu Recherchezwecken ein halbes Jahr bei mir gearbeitet und der Roman ist während dieser Zeit entstanden (und selbstverständlich von mir korrekturgelesen worden). Wie - also Bernhard und ich haben sehr viel gemordet in dieser Zeit - gedanklich, theoretisch. Und noch was: Ich habe auch eine Schwiegermutter .... :4:


    Ganz liebe Grüße:24:

    Christine

  • Liebe Blaumeise, ich hab jetzt erst alles gelesen, vielen Dank für deine Anteilnahme!

    Der 1. 11. war nicht gut, aber er ging vorbei. Steck aber trotzdem noch irgendwo fest. Hab manchmal das Gefühl es geht rückwärts anstatt vorwärts.

    Aber ich weiß es ist nur ein Gefühl.

    Über deine Lebensgeschichte - als ich das alles gelesen habe war mir als ob ich einen Stein auf meinem Herzen spüren würde.

    Liebe, liebe kleine Blaumeise, ich möchte dich am liebsten ganz innig umarmen und dir sagen :

    du bist nicht allein,

    du gehst einen guten Weg,

    und Licht wird am Ende des Tunnels kommen, da darfst du sicher sein!

    Halte durch

    Sei besonders herzlich gedrückt!

    :24:

  • Liebe Blaumeise,


    zunächst einmal eine ganz liebevolle Umarmung zu dir -wie gehts es dir heute?


    Es wäre schön dich hier, auf diesem Wege ein bisschen bis zum Jänner begleiten zu dürfen (und noch weiter) falls du magst. Manchmal schreibe ich länger nicht, weil ich viel um die Ohren habe, aber ich lese dich und bin gedanklich fest bei dir.

    Vielleicht magst du es so machen? Schauen wir mal ;-)...



    Also, liebe Blaumeise - du hast etwas mit Rabelein gemeinsam, neben dem dass ihr beide Klug und voller Herz seid - eine so kraftvolle, lebendige Sprache. Wenn du schreibst dann fängt ganz viel an zu klingen, Bilder entstehen...


    und dein Bericht aus deinem Leben ist so berührend.

    Deine liebe Mama, sie war schwer krank, und du als Kind so alleine mit ihr, das muss sehr schwer gewesen sein. Zwischen all dem Dunkel und der Traurigkeit, und ihrem so gewaltsamen Tod und all den Fragen ist da diese liebevolle Erinnerung ...

    das Frisieren.. gerade vor einigen Tagen ist mir mein Kind ganz zärtlich durch die Haare gefahren und ich dachte , wie schön das ist und auch ich habe es geliebt wenn meine Mutter mich frisiert hat...


    ich fand dieses Bild ganz berührend, wie ihr euch frisiert habt.


    Ja, Briefe...Erinnerungen...es geht mir ähnlich, ich wollte eigentlich mit meiner Mutter alles aufschreiben und tat es dann nicht, weil es zu final gewirkt hätte, sie wollte das auch nicht. Als ich deinen Text las dachte ich - sollen wir nicht unsere eigenen Briefe schreiben? An uns, für unsere Kinder? Unsere Erinnerungen, unsere Bilder sind ja auch wahr in uns, nicht weniger wahr als das, was unsere Vorfahren empfanden...und vielleicht ist es so wie du hier schreibst ganz natürlich und gut, eine Erinnerung, eine Chronologie, Familienbriefe?


    Nur so ein Gedanke - was denkst du?


    Ja, es war wohl ein Glück dass du zu den lieben Verwandten gekommen bist, und es war bestimmt sehr sehr tragisch als sie beim Unfall starben.

    Du hast wirklich schon viel mitgemacht, und diese Erlebnisse aus deiner Kindheit sind bestimmt gut auch in einer Therapie aufgehoben, und drücken dir dann hoffentlich nicht so auf der Seele ....was ich mir vorstellen kann dass sie tun...


    Vielleicht magst du einfach hier weiter schreiben...

    ich grüße dich auf jeden Fall ganz herzlich, umarme dich

    und wünsche dir viel Kraft beim weiter nicht aufgeben


    es ist ganz bemerkenswert wie du das machst...


    liebe Grüße!:24:<3

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • PS hast du eine Antwort von der Schwiegermutter?

    Bis Jänner ist ja noch Zeit... wie läuft es denn gerade bei euch (also nur, falls du berichten magst) <3

    Die Wahrheit triumphiert nie, nur ihre Gegner sterben aus (Max Planck)


    rilke.de/briefe/160703.htm


    VORÜBUNG FÜR EIN WUNDER


    Vor dem leeren Baugrund
    mit geschlossenen Augen warten
    bis das alte Haus
    wieder dasteht und offen ist

    Die stillstehende Uhr
    so lange ansehen
    bis der Sekundenzeiger
    sich wieder bewegt

    An dich denken
    bis die Liebe
    zu dir
    wieder glücklich sein darf

    Das Wiedererwecken
    von Toten
    ist dann
    ganz einfach

    (Erich Fried)

  • Liebe Blaumeise,

    wie geht es dir heute?


    Ich möchte mich ein bisschen an Christine hängen und auch meinen "Senf" dazugeben. Ja, mit 13 Jahren können Jugendliche mit der Wahrheit umgehen. Wenn du ihr erzählst, was du für eine Krankheit hast, was in der Therapie gemacht wird und auch, dass deine Mama sich entschieden hat zu sterben - und du dafür sorgen willst, dass du diese Entscheidung eben nicht triffst. Das kann ihr auch Sicherheit geben. Jede Phantasie ist schlimmer, als die Realität.


    Hab ich schon mal erzählt von der Frau, deren Onkel von einem LKW überfahren wurde?


    Sie erzählte mir mit ihren über 50 Jahren, dass sie als Mädchen die Nachricht bekam, dass ihr Onkel bei einem Unfall mit einem LKW verunglückt ist. Jetzt ist er im Sarg und wird beerdigt. Als sie nachfragte, was denn genau geschehen ist, bekam sie ausweichende Antworten: "Das ist zu schrecklich, das kann ich dir nicht erzählen" usw. Aus Gesprächsfetzen der Erwachsenen bekam sie etwas von Reifen und vor und zurück und Blut mit. Daraus machte sie sich ihr eigenes Bild. Sie sah den Onkel, wie ihm der LKW vor und zurück über den Kopf und den ganzen Körper fuhr. Das machte ihr immer wieder Albträume.


    Als sie erwachsen war - sie war damals 40 und ihre Tante (Frau des Onkels) war um die 60, fragte sie nach: "Du, wie war denn das damals mit dem Unfall?" Und die Tante erzählte ihr, dass der Onkel wahrscheinlich einen Herzinfarkt hatte und vor den LKW fiel. Der LKW hatte den Körper des Onkels fast nicht berührt und die Erwachsenen haben ihn beim Bestatter gesehen und konnten sich verabschieden. Als sie dann nach den Gesprächsfetzen fragte, aus denen sie sich ihr Bild zusammenreimte, kam sie dahinter, dass das gar nichts mit ihrem Onkel zu tun hatte. Es ging um die Rettung, die auf Grund der versperrten Zufahrt vor und zurück fahren musste. Und das Blut - es war kein Blut zu sehen am Unfallort. Und die Frau sagte mir: Stell dir vor, die hätten mir das damals gesagt - ich hätte keinen dieser schrecklichen Albträume haben müssen. Das erzählte sie bei einem Vortrag, den ich zum Thema "Wie kann Kindern gesagt werden, dass jemand stirbt oder tot ist".

    Die Schlussworte waren dann: "Und jetzt sag nochmal jemand, dass man Kindern die Wahrheit nicht sagen soll!"


    Liebe Blaumeise - es kostet Mut und es kostet Kraft. Vielleicht genau das, was du im Moment nicht hast. Vielleicht kann auch hier ein Brief helfen?


    Ich wünsche dir für heute erholsame Pausen, Energie um zum Schwimmen zu gehen oder für einen Spaziergang, einen Moment in dem du Fröhlichkeit spürst.


    Du bist eine ganz besondere Mama, du bist eine wertvolle Frau und du bist liebenswert.

    Sei lieb zu dir.


    Lg. Astrid.

  • grüß euch,


    danke für eure Zeilen und den Gedankenanregungen.

    Christine, dein Satz "...hast mit dem Schweigen.... leben müssen und ich habe ein bisschen Angst, dass sich die Sprachlosigkeit darüber wiederholt" geht mir sehr nahe und ich habe inzwischen sehr viel darüber nachgedacht.. Ich will keine Geheimnisse mehr, denn ich leide sehr unter unseren alten "Familiengeheimnissen". Haus der Lügen, der Verdrehungen - so könnte ich den Ort meiner Kindheit/Jugendzeit nennen.Ich möchte nicht, dass sich das alles wiederholt. Aber es ist so schwer da neue Wege zu gehen.Was genau hindert mich am Sprechen? Was am offen sein? Es sind keine Schuldgefühle oder so. Es ist die SCHAM die mich hindert. Ich schäme mich so!! Für alles.! Ich schäme mich, würde mich am liebste für immer verstecken, tief in den Boden versinken, unsichtbar sein. Besonders dafür, dass ich so bin, wie ich bin. Es zerreißt mich und das war schon so als ich noch klein war. Und es hilft mir gar nicht, wenn mein Kopf sagt :" blaumeise, das ist alles Blödsinn. Du bist wer! Du hast auch Stärken! Du brauchst dich nicht zu schämen...."Diese Gedanken helfen mir nicht. Das GEFÜHL von Scham ist stärker....Und wenn ich daran denke, wie sehr ich meinen Kindern ( wenn auch ungewollt) geschadet habe und noch schade ( ichgebe ihnen ja nicht das was sie wirklich brauchen = Stabilität und wirkliche Liebe ( frage mich: kann ich wirklich lieben? bin ich überhaupt "liebensfähig? ), schäme ich mich noch mehr..

    Und dann die Frage: was ist den Kindern zumutbar? Was ist "bloß" transparent sein und wo ist die Grenze zum EMOTIONALEN MISSBRAUCH??? dem Aufbürden von Last, von meinen Problemen, nur um mich zu entlasten?....Fragen über Fragen und ich drehe mich im Kreis. Ich kann das alles nicht richtig ausdrücken.Ich hoffe, ihr versteht.

    Anderes Thema.

    Gestern sprach Oma auf den Anrufbeantworter.(auf meinen Brief

    hat sie noch nicht reagiert).Sie hat recht barsch mitgeteilt, dass die Reise nach Australien zusammen mit meiner Tochter nun in trockenen Tüchern sei. Alles sei verbindlich gebucht. Eine Australienrundreise vom 22.12 bis letzter Ferientag. Die Reise sei ihr Weihnachtsgeschenk an meine Tochter. Einerseits freue ich mich für meine Tochter.Ich könnte ihr so eine Reise niemals ermöglichen.(Selbst eine Woche Schwarzwald wäre finanziell derzeit nicht drin.) Was mir zu schaffen macht: es wurde nichts mit mir abgesprochen. Alles wurde über meinen Kopf entschieden - so als gäbe es mich nicht und als hätte ich nichts mitzuentscheiden.Ich habe erst gestern davon erfahren...wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Und schon wieder fühle ich mich als ein NICHTS... versteht ihr? Meine Tochter behauptet Oma hätte verboten mit mir darüber zu sprechen, denn ich hätte alles zu verhindern gewusst. So eine Frechheit...Das Verhalten der Oma ist doch nicht normal oder sehe ich das falsch?

    Ich bin die Mutter meiner Tochter. Ich habe das alleinige Sorgerecht.( ihr Vater hat kein Sorgerecht, er hat mit dem JA immer nur gedroht, um seine Interessen durchzusetzen, schlussendlich waren ihm ddannie Kinder bei und nach der Scheidung völllig egal und er hat seine Kindern in den letzten Jahren recht selten gesehen und das freiwillig)

    Zumindest wäre ich gerne im Vorfeld informiert geworden.

    Ich bin gerade auch ein wenig sauer. Stellvertretend für meinen Sohn. An ihm hat Oma kein Interesse. Er bekommt auch keine solchen Geschenke von Oma. Für ihn :Geburtstag und Weihnachten seit Jahren immer exakt 50€. Seine Schwester: jetzt diese Reise, zum letzten Geburtstag ein Reitwochenende mit allem drum und dran einschließlich neuer Kleider.Er sagt nichts aber das schürt doch die Geschwisterrivalität , er ist schließlich auch ihr leiblicher Enkel. Aber er ist halt anders. Ruhig, introvertiert und kein Hans Dampf in allen Gassen so wie Oma ihn gerne hätte. Sie kann wenig mit ihm anfangen. Er sei so intellektuell! Soll lieber die Bücher liegen lassen und nicht so " weltfremd" sein

    Aber jetzt höre ich auf auf Oma zu schimpfen. Sie kann sich ja hier nicht wehren aber ich bin so geladen... im Augenblick....fühlt sich aber irgendwie gut an wenn ich mich so in Rage schreibe....ist aber nicht richtig.

    Ach ja, Christine.Oma will, dass meine Tochter GANZ d.h. auf Dauer zu ihr zieht.Sie will, dass sie bei ihr aufwächst.Es geht nicht um die Dauer meines Klinikaufenthaltes.Das wäre nicht soo schlimm.Da hätte ich nicht die große Angst meine Tochter zu verlieren.

    Aber vielleicht muss ich sie gehen lassen, gerade damit ich sie nicht verliere....? Sagt mein manchmal weiser Sohn.


    Danke für Lesen und mich aushalten.


    blaumeise

    .

  • Liebe Blaumeise :24:<3


    Mach es Dir doch einmal mal einfach:


    Schlussendlich wäre Deine Tochter trotz Info nach Australien mit Deiner Oma geflogen. Lass sie fliegen und zusammen die Zeit verbringen und schauen was passiert. Du hast daduch mehr Freiraum und Zeit fuer Dich, was auch sehr wichtig ist, da sehr viel gerade in Dir vorgeht.


    Wegen Deiner Scham: Habe einen guten Artikel in der Apothekumschau gefunden:


    Ist zwar länger aber lesenswert.


    https://www.apotheken-umschau.de/Scham



    Mache kleine Schritte aus Deiner Scham heraus in dem Du Dich mehr der Welt zeigst, was Du ja schon tust mit dem Schwimmbad.


    Und etwas negatives hat immer etwas positives man muss nur lange genug danach suchen, doch man findet es schlussendlich wenn man will immer.


    Als Beispiel: Musste meine Firma verkleinern dadurch weniger Geld aber mehr Freiheit und weniger Stress und wenn wir kreativ genug sind: NEUE WEGE mit neuen ERLEBNISSEN


    :24::24::24::24::24::24:<3<3<3<3

  • ´Da gebe ich "Mama" Recht. So wird deine Tochter Zeit haben, darüber nachzudenken, ob sie bei dir bleiben will- Oder doch bei Oma

  • Hallo Katarina,

    es geht mir nicht darum, dass meine Tochter mit meiner Ex-Schwiegermutter über Weihnachten und Silvester nach Australien fliegt. Das gönne ich ihr von Herzen...ehrlich. Es geht auch nicht so richtig darum, dass ich keine Info bekam,das wäre zu verschmerzen. Es geht um die Art und Weise wie sie mit mir UMGEHEN.!So als gäbe es mich nicht! oder als ob ich ein unmündiges Kind wäre. Ich existiere praktisch nicht für sie (dieses Verhalten ist ja nicht einmalig) Dieses Verhalten schmerzt, dieses NICHT ERNST GENOMMEN WERDEN, dieses WER BIST DU SCHON das aus ihrem Verhalten spricht. Genaugenommen "entmündigt" sie mich.Ich empfinde dies als demütigend und dieser "Vorfall" steht ja nicht allein da, solche Situationen sind ja fast "normal". Es regt mich nur diesmal auf! Diese Ex-Schwiemu trifft Entscheidungen, die sie gar nichts angehen...über meinen Kopf... in MEINER Familie.Eine Familie,die sie genau genommen nur am Rande etwas angeht. Natürlich darf sie meiner Tochter eine Reise schenken, darum geht es gar nicht...aber sie trägt Mißstimmungen, Loyalitätsprobleme im meine kleine Familie, sie fördert keine Ruhe und Ruhe täte uns und damit der Enkelin sicher gut. Ach,es ist wirklich schwer Gefühl Dinge in einer Fremdsprache auszudrücken - irgendwie fühle ich mich momentan missverstanden

  • Hallo Katarina,

    es geht mir nicht darum, dass meine Tochter mit meiner Ex-Schwiegermutter über Weihnachten und Silvester nach Australien fliegt. Das gönne ich ihr von Herzen...ehrlich. Es geht auch nicht so richtig darum, dass ich keine Info bekam,das wäre zu verschmerzen. Es geht um die Art und Weise wie sie mit mir UMGEHEN.!So als gäbe es mich nicht! oder als ob ich ein unmündiges Kind wäre. Ich existiere praktisch nicht für sie (dieses Verhalten ist ja nicht einmalig) Dieses Verhalten schmerzt

    Ja da hast du Recht, würdest du es vielleicht schaffen die beiden zu Fragen, wieso sie so mit dir umgehen?


    Luna


    *Umarme dich*

  • Du hast das Recht wuetend auf deine Ex-Schwiegermutter zu sein! Lass es bei ihr raus!!!!!!! Du hast das Recht es ihr zu sagen. Sie wird Dich so lange ignorieren bis sie es nicht mehr kann weil Du DICH zeigst und sagst: Hier bin ICH!


    Du musst ganz klar eine Entscheidung treffen:


    Entweder du stellst Dich ihr und verbannst sie ganz aus Deinem Leben und dadurch aus dem Leben Deiner Tochter


    oder


    es klappt mit einem Miteinander (siehe oben mit dem das sie Dich endlich als vollwertigen Menschen betrachtet)


    oder


    Du uebernimmst die volle Verantwortung fuer Dich und Deine Kinder und holst Dir Hilfe von aussen


    oder


    Du gibst ihr Deine Tochter


    oder


    Du lässt ganz einfach die Tochter entscheiden, was sie denkt, was am Besten fuer sie wäre.


    :24:<3

  • Hallo Katarina,

    was meinst du, warum ich zur Beratungsstelle gehe? Im Januar in die Klinik? In eine Klinik, die auch die Familie miteinbezieht. Ich übernehme die Verantwortung.

    Ich glaube, es ist besser,hier nicht mehr darüber zu schreiben.

    Mache eine kleine Forumspause.

  • Gestern sprach Oma auf den Anrufbeantworter

    Also mich würde interessieren, ob das zu einem Zeitpunkt war, an dem sie wusste, dass du den Anruf nicht entgegennehmen würdest.

    Außerdem finde ich deine Wut absolut berechtigt und ich bin mir nicht sicher, ob du das so stehen lassen solltest.


    Das ist ja schon fast Nötigung: Alles ist in trockenen Tüchern und verbindlich gebucht.


    Da gibt es für mich schon die zwei Themen 1. Über den Kopf weg entscheiden, weil du sonst sicher Nein gesagt hättest und

    2. die Ungleichverteilung zwischen Sohn und Tochter.


    Außerdem hast du ja gerade einen Brief an sie geschrieben, in dem du solche Übergriffe klar gestellt hast. Jetzt musst du auch dafür einstehen.


    Ich würde der Tochter die Reise NICHT verbieten. Wahrscheinlich kann sie in diesem Schauspiel am wenigsten dafür.

    Ich würde zur Oma ganz klar sagen: "Und was ist mit deinem Enkelsohn? Hast du für ihn auch gebucht?" Und wenn es wieder um seine Leidenschaft für Bücher geht, wäre die Feststellung angebracht: "Ich dachte deine Liebe hat damit nichts zu tun, ob dir gefällt, was er macht oder nicht."

    "Dieses Mal sehe ich noch zu und bin traurig für meinen Sohn und freu mich für meine Tochter. In Zukunft wirst du das mit mir absprechen, sonst kann es sein, dass ich eine solche gebuchte Reise nicht mehr zulasse. Ich lasse mich von dir nicht mehr erpressen!"

    Und dann leg auf. Vielleicht weißt du auch, wann sie den Anrufbeantworter eingeschalten hat?

  • Liebe Blaumeise :24:<3


    Das war keine Anschuldigung. Es tut mir leid, wenn es so zu Dir ruebergekommen ist......... Keineswegs ist mein Geschriebenes eine Anschuldigung an Dich!


    Ich habe manchmal eine Art an mir, die klare Fakten ausspricht und vielleicht so falsch herrueberkommen kann.


    Diese pessimistische realistische Lebensfuehrungen haben mich gerettet...


    Umarme Dich lieb :24::24::24::24:<3<3<3<3<3<3

  • Das Thema mit der Scham.

    Manches nicht aussprechen, weil man sich dafür schämt oder vor der Reaktion des anderen fürchtet oder ....


    In welchen Situationen spürst du die Scham und wie fühlt sie sich an? Hat sie sich irgendwo im Körper festgesetzt? Ist sie kalt oder heiß? Ist sie eckig oder rund?


    Liebe Blaumeise

    Scham kennen wir alle. Scham ist ein Gefühl, dass uns empathisch und rücksichtsvoll sein lässt. Und wie mit allen Gefühlen, ist zuviel davon nicht hilfreich.

    Was mich sehr freut: Du schreibst:


    Ich empfinde dies als demütigend und dieser "Vorfall" steht ja nicht allein da, solche Situationen sind ja fast "normal". Es regt mich nur diesmal auf!

    Nein, es freut mich nicht, dass du gedemütigt wirst - es freut mich, dass du es zum Ausdruck bringst - so wie dein Aufregen!


    Liebste Blaumeise,

    sei wütend. Die Wut gibt dir die Kraft, gegen die Schwiemu aufzustehen.

    Achte auf dich und sei lieb zu dir.


    Deine Liebesfähigkeit steht für mich überhaupt nicht zur Debatte. Denn du würdest dich nicht fragen, ob du deine Kinder emotional unter Druck setzt, wenn du mit ihnen redest. Und ich wünsche dir, dass du den passenden Mittelweg findest. Information ja, Fragen beantworten ja, auszunutzen nein: (weil es mir doch heute so schlecht geht, hilf mir mal, weil sonst weiß ich nicht wie es weiter geht)


    Du bist eine besondere Mama, die so viel tut, damit es ihren Kindern gut gehen kann. Was sie dann damit machen - sie sind keine Kleinkinder mehr.


    So, das war jetzt viel.


    Ich wünsche dir erholsame und energiespendende Stunden im Hallenbad.

    Gruß Astrid.

  • schliesse mich voll und ganz Astrids Worten an...<3

    und auch Katarinas ...<3

    weil sie beide das GLEICHE meinen <3<3

    nur unterschiedlich ausgedrückt haben.

    ALL-es LIEBE<3

    deine Claudia Amitola

  • jetzt nur ganz kurz


    Liebe Katarina, ich habe eben deinen Beitrag noch einmal gelesen ... mit ein wenig Abstand. Ich glaube, ich habe ein wenig überreagiert.Sorry! :24:Ich bin irgendwie gereizt und seeeehhhhr dünnhäutig. Kinder krank, ich auch erkältet mit schlimmen Kopfschmerzen und so weiter.Ich habe dich einfach missverstanden. Beim nächsten mal werde ich mich erst einmal auf meine Finger setzen bevor ich gleich eine Antwort raushaue und später nochmal lesen. Tut mit leid katarina. Ich weiß doch, dass du mir weiterhelfen willst und eine andere Sichtweise bzw verschiedene Verhaltensweisen zeigen willst.

    Reiche dir eine Friedenspfeife...ok? schmauch-schmauch. Pfui deibel, die schmeckt aber gar nicht..hust, hust...reiche dir lieber meine Hand :24:;)

    Und jetzt lächeln wir uns wieder an :):)

    blaumeise

  • Liebe Blaumeise,


    Wir schämen uns für Unangemessenes und Verbotenes, den ungewollten Blick anderer Personen, Schwäche, Defekte und Krankheit, Nacktheit, Schmutzigkeit und Kontrollverlust. All das wollen wir vermeiden, um nicht an Status zu verlieren. Denn Statusverlust löst wiederum Scham aus. Und dann gibt es noch die Scham für die Scham .....


    Scham ist, wie schon geschrieben wurde, an sich ein gutes Gefühl, das jeder psychisch gesunde Mensch kennt. Wenn das Schamgefühl bei einem Menschen fehlt (entweder weil es durch den Einfluss von Alkohol oder Drogen außer Kraft gesetzt wird oder weil eine Funktionsstörung etwa durch Demenz oder einen Tumor im präfrontalen Cortes vorliegt), dann werden Menschen verhaltensauffällig: Sie können sich nicht mehr an Normen und Konventionen halten, ihr Verhalten ist nicht mehr vorhersehbar, sie mache uns Angst. Sie gelten als psychisch krank.


    Du reagierst mit deiner Scham also völlig normal, denn du bist gerade angeschlagen, schwach, als Depressionspatientin krank. Scham empfinden wir aber- wenn alles gut für uns läuft - vor allem vor dem Auge der Öffentlichkeit, dem Arbeitgeber, vor Menschen, die keine vertrauten Personen sind.

    Engen vertrauten Personen gegenüber empfinden wir keine Scham oder nur wenig: wir dürfen/können uns zeigen, wie wir sind, mit all unseren Defekten und Schwächen, unseren Unangemessenheiten und Unzulänglichkeiten. Dafür haben wir - wenn alles gut läuft - unsere Familien. Im Schutz der Familie dürfen wir sein, wie wir eben sind - und wir werden trotzdem geliebt: trotz ausgebeulter Jogginghose, unperfekter Figur, pickelig, traurig, krank und sogar samt unsren Blähungen ;)


    Ich glaube, das ist gerade das, was dir fehlt: eine Familie, in der du dich als Mensch fallen lassen kannst und nicht schämen musst für das, was gerade nicht gut läuft, für deine Ängste. Ein geschützter Raum, der dir vermittelt, dass du trotzdem wertvoll und liebenswert bist. Das ist sehr traurig. Darum: Lass uns einfach ein bisschen diese Familie sein! <3:24:


    Zu dem ganzen Theater mit der Oma: Das ist furchtbar! Ich muss mich da an Astrid und meine Vorschreiberinnen anschließen. Lass deine Tochter fahren. Aber rede mit ihr: Darüber, warum du so bist wie du bist. Über deine Angst, sie zu verlieren und dass du sie liebst, auch wenn du es manchmal nicht zeigen kannst. Versuch ihr gegenüber aus dem Bannkreis deiner Scham zu treten. Es würde dir so viel Erleichterung bringen und sie könnte verstehen.

    Und ja, ich denke der Oma müsstest du eine Ansage machen .... Ich würde es mir aufschreiben, die Wutrede üben, dass dir nicht die Worte fehlen und sie am Telefon ordentlich downtalken.... Stell dich breitbeinig mit einer Hand in der Hüfte (und einem gedanklichen Revolver in der anderen Hand) hin und lass es donnern und blitzen:95::4:


    AL :24:

    Christine