Mama ist nicht mehr da...unbegreiflich

  • Hallo ihr Lieben,


    Wo fang ich an...(Ich wohne bei Aachen meine Mama wohnte bei Hamburg mit meinem Papa zusammen)

    Mama hat am 22.8.2017 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in die Leber bekommen, mit nur 56 Jahren.Sie wollte dem Krebs den Kampf ansagen.

    Ich erinnere mich dass sie zu mir sagte: Ich würde dir schon sagen wenn der Arzt mir sagt, eine Langspielplatte zu kaufen lohnt sich nicht mehr! Allerdings wussten wir alle das die Prognose mehr als schlecht ist, Mama wollte nicht das ich zur ihr komme, sie wollte erstmal selbst mit der Diagnose zurecht kommen, außerdem war ich auch noch erkältet. Mama wollte kämpfen, es war ihr bewusst dass ihr die Chemo nur noch mehr Zeit gibt, sie aber nicht mehr heilen wird. Sie sollte einen Port bekommen und dann darüber die Chemotherapie. Am Tag als sie den Port bekommen sollte, hatte sich bereits zuviel Bauchwasser gebildet, sodass sie dieses erstmal abziehen mussten, dann wurde ihr der Port gelegt. Leider blutete dies nach sodass sie eine Nacht im Krankenhaus bleiben musste. Das hat sie alles durchgestanden und die Chemo konnte starten. Nach der Chemo war sie sehr müde und schlapp. Dann erreichte mich morgens der Anruf Mama sei über Nacht ins Krankenhaus gekommen, weil sie aufgrund des Bauchwassers keine Luft mehr bekommen hatte. Das war der Tag an dem ich das letzte Mal mit Mama gesprochen habe. Hätte ich das gewusst, hätte ich ihr noch soviel mehr gesagt,Am nächsten Tag dann die Meldung aus dem Krankenhaus, mein Papa soll ins Krankenhaus kommen und entscheiden ob lebensverlängernde Maßnahmen eingeleitet werden sollen. Ich bin hals über Kopf in den nächsten Zug richtung Hamburg gestiegen. Dann ging alles ganz schnell. Mama hatte eine Sepsis und einen Infekt, woher weiß keiner so genau. Mama hatte keine Urinausscheidung mehr, sodass die Ärzte entschieden das eine Dialyse notwendig ist, Mama wollte das zunächst nicht, die Ärzte machten ihr das Angebot das 3 Tage zunächst zu versuchen. Darauf ließ sie sich auch ein. Die ganze Familie war nochmal bei ihr, außer mir, ich saß noch im Zug. Am Abend wurde sie dann auf die Intensivstation verlegt, wo sie dialysiert wurde.

    Am nächsten Morgen kam dann die nächste schlechte Nachricht, mein Papa soll sofort ins Krankenhaus kommen, Mama würde in den nächsten 2-3 Stunden sterben. Ich bin also mit ihrem Bruder zusammen ins Krankenhaus gefahren, Als ich ankam wurde Mama gerade abgesaugt, für mich eigentlich kein ungewöhnlicher Anblick(ich bin altenpflegerin,), aber bei der eigenen Mutter schrecklich,

    Mama war nicht mehr bei bewusstsein. Ich konnte ihre Hand halten und ihr sagen was sie mir bedeutet, wobei ich mir sicher bin dass sie das wusste. Nach ca. 10min war sie für immer eingeschlafen. Die Krankenschwester sagte: Sie hats geschafft! Da frage ich mich: Was hat sie geschafft? SIe wollte Leben! Sie wollte noch soviel erleben.


    Am 19.10.2017 wurde sie im Ewigforst in Begleitung aller Menschen die ihr wichtig waren beigesetzt. Ich hab die Urne selbst zum Grabe tragen dürfen.


    Jetzt sind bald 3 Monate vergangen und es wird einfach nicht besser. Ich hab nicht nur meine Mutter verloren sondern auch meine beste Freundin...Es tut so unbeschreiblich weh.

    Ich weiß mir momentan einfach nicht zu helfen. Ich hab das Gefühl für alle immer stark sein zu müssen, aber ich habe einfach gerade keine Kraft mehr. Es fühlt sich vieles so sinnlos an.

    Es gibt soviele Dinge...wo ich sie um Rat fragen möchte und es geht nicht. Ich bin oft einfach so verzweifelt. Mein Freund kann mit der Situation auch nicht gut umgehen, seiner Meinung nach müsste das doch besser werden nach der schon für ihn langen Zeit...



    Traurige Grüße


    Rebecca

  • Liebe Rebecca, ja das muss sehr hart sein, zu sehen wie die eigene Mutter einen verlässt. Hast du eine Therapie angefangen oder bist in eine Trauergruppe gegangen? Wenn du willst kannst du mich jederzeit über meine Email Adresse anschreiben oder eben hier anschreiben per Pn oder so


    Luna

    Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Trauer, und viele Energiegrüße, bitte tue dir was gutes:24::24:<3<3

  • Es muss echt schlimm sein, ich hoffe dir viel der Abschied nicht ganz so schwer?, und ich wünsche mir für dich, dass du weißt selbst wenn sie von dir gegangen ist, sie wird dich niemals alleine lassen, sie passt auf dich /euch auf, als deiner /eure Persönlicher Schutzengel. Sie war eine sehr starke Frau, und es tut mir echt leid, hören zu müssen, dass sie den Krebs nicht besiegen konnte. Krebs ist leider eine sehr tückische Krankheit, dass weiß ich selber, und deswegen sage ich dir , vergiss niemals diese starke Frau, die deine Mutter war, wird dich niemals vergessen, und irgendwann da seht ihr euch wieder. Und dann trennt euch niemand mehr, das kann ich dir versprechen liebe Rebecca... Mit traurigen Grüßen Luna

    Und wie gesagt tue dir auch was gutes

  • Meine Mama war die beste die man sich vorstellen konnte. Ich werde sie niemals vergessen, sie war die Frau die mir das Leben geschenkt hat. Es ist nur so schlimm das Leben ohne sie. Das schlimmste ist ich weiß nicht wie ich mir helfen kann oder was mir gut tut. ich fühle mich einfach nur alleine :(

  • liebe Rebecca,<3:30:<3


    fühle dich von ganzem Herzen ...leider nur gedanklich ...umarmt und sehr verstanden in allen begreiflichen traurigen Emotionen.

    Du wirst merken , je mehr du schreibst ...und wieder und wieder schreibst ...

    das es dir LANGSAM besser geht...

    In diesem Forum sind ja alle Menschen versammelt , die sich nicht damit abfinden, das die Trauer schnell vorbei geht...

    Das geht auch nicht... gerade bei der Mama nicht...

    Bauchspeicheldrüsenkrebs ... das ist leider ein Krebs , der wirklich sehr , sehr schnell zum Tode, ich sehe es immer als ein Gehen von dieser Welt an...führt.

    JETZT kannst du es noch nicht sehen...

    und das ist für diese "erste Trauerzeit " auch völlig:!: normal :!::!:

    das es dennoch eine Gnade war , das deine Mama erlöst wurde... Wie du ja richtig erkannt hast , auch deine Mama und die ganze Familie , das eine Chemotherapie , gerade bei diesem Krebs, in der Regel nur eine sehr kurze Lebensverlängerung mit sich bringt...


    Damit du nicht denkst , dass ich abgehoben darüber schreibe, mein Lebensgefährte , der mit mir 27 Jahre seines und meines Lebens mit mir teilte , hatte 2 Glioblastome , nicht operabel, ... die auch nur noch ein kurze Lebensverlängerung beinhalten...

    und seine Mutter

    hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs...

    Auch immens wichtig ...der betroffene , geliebte Mensch stirbt selten an seinem Krebs , sondern tatsächlich durch die "Nebenwirkungen" der Chemotherapie und der Strahlenbehandlung....


    Jetzt aber wieder mit VOLLEM Mitgefüh <3:30:<3 zu deinem hier Geschriebenen...

    deinen traurigen und jaaaah auch

    wütenden Emotionen ..."sie wollte noch soviel erleben"...

    und

    vermissenden Emotionen " habe auch meine Freundin" verloren...


    Schreiben, das hilft in dem Sinne immer, weil wir unsere Gedanken und UNSEREN Schmerz artikulieren... ihm ein "Gerüst" eine geschriebene "Tatsache" geben....

    Deswegen schreibe ich immer

    schreibe ...schreibe...schreibe ...dir alles von der Seele

    Mit einem sehr tiefen Verständniss

    umarme ich dich... wenn du dir das vorstellen kannst<3:30:<3

    deine Claudia Amitola

  • Meine Mama war die beste die man sich vorstellen konnte. Ich werde sie niemals vergessen, sie war die Frau die mir das Leben geschenkt hat. Es ist nur so schlimm das Leben ohne sie. Das schlimmste ist ich weiß nicht wie ich mir helfen kann oder was mir gut tut. ich fühle mich einfach nur alleine :(

    Puhh das ist natürlich nicht sehr schön, wenn deine Mama dir so nahe stand.. Was machst du sehr gerne?

  • liebe Rebecca,<3:30:<3

    habe jetzt gerade ja noch deinen zweiten so berechtigten "Beitrag" ...deine tiefe Traurigkeit gelesen...

    Ja ,

    die MAMA hat einen geboren ...uns ALLE

    es ist , habe ich glaube ich vor 2 Tagen geschrieben...

    die URBEZIEHUNG ...von Anbeginn unseres Lebens...

    und es ist dennoch schön, dass du in deiner Trauer fühlst

    dass sie für dich die beste Mama der Welt ist...


    Du fragst , wie du dir helfen kannst...

    das machst du gerade schon...durch das schreiben...

    dann gibt es ja auch Trauergruppen, Trauercafes...

    Psychotherapie muss nicht sein, weil Trauern keiner Therapie bedarf...

    da werden dir aber unsere emphatischen Fachfrauen etwas dazu schreiben

    UND

    hier gibt es auch Frauen, die ihre Mama verabschieden mussten...

    Gerade bei DIESEN wirst du dich noch viel verstärkter verstanden fühlen...

    obwohl ich meine Mama , die vor 19 Jahren gegangen ist, manchmal SEHR vermisse...

    Alles Liebe dir <3

    deine Claudia Amitola

  • Hallo Claudia,

    danke für deine lieben aber auch guten ehrlichen Worte. Es ist im Moment ne Mischung aus Wut (Warum sie? Sie hat alles ausgehalten und gekämpft wie ein Löwe und am Ende hat das alles nichts genützt), Trauer und aber auch unendlicher Liebe. Für mich selber habe ich im Moment die Gedanken (Wieviel kann ein Mensch ertragen), 2 Tage bevor meine Mutter beigesetzt wurde, hatte ich meinen 30. Geburtstag, den wollte ich vor kurzem noch mit ihr feiern, Sie hatte sich gefreut mich zu sehen und dann ging das alles so schnell. Ich war noch nicht fertig damit zu verstehen dass sie Krebs hat und jetzt soll ich damit fertig werden, dass sie einfach nicht mehr da ist. Ich hab Angst, Angst zu vergessen wie ihre Stimme klangt, wie sie roch.....

    Ich möchte einfach manchmal schreien, weil es einfach so unfair ist! :cursing:;(

  • liebe Rebecca ,

    wenn du in einem "geschützten Raum " bist....

    SCHREIEEEEEEE:cursing:;(:cursing:;(:cursing:;(


    die Angst , das man die Erinnerung verliert , wie ihre Stimme , ihren Geruch.... ja die ist gross... und auch irgendwie berechtigt...

    aber nur in dem Sinne

    weil dass "am Anfang" nicht passiert...


    ich hatte von meiner Mama ein Kleid und ein Nachthemd , wo ihr Duft darin hing... ich habe es immer noch...

    und von Burkard meinem Seelenmann.. auch einige Kleidungsstücke...

    das haben hier ganz viele ...

    und sie sind ein wahrhaftiger Trost...


    Später ... der Zeitpunkt wächst einfach IN DIR...

    verliert sich diese Angst... es ist keinesfalls:!: ein Vergessen...sie ist dann in deinen Gedanken ...in deinem Herzen...

    mit einer für dich Zärtlichkeit , ja Leichtigkeit , dich begleitend...


    aber

    das kannst du wirklich noch nicht fühlen....

    wie geschrieben

    SCHREI:cursing::D:cursing:^^:cursing:

    und weine ;(;(;(;(;(;(;(


    das SCHREIEN kommt übrigens...obwohl es dazu keine starre Regel mehr gibt...sondern sehr viele verschiedene Sichtweisen...

    vor dem weinen...


    Keine Ausrede ...

    muss jetzt mit den Hunden raus ...

    deine Claudia Amitola

  • Danke Claudia,

    Schön zu wissen, das man mit den Gedanken und Ängsten nicht alleine ist. Man bekommt von außen immer gesagt ,,Kopf hoch, wird schon wieder". Ich kann das sogar verstehen, ich selber wüsste auch nicht was ich sagen sollte. Aber dieses wird schon wieder kann nicht stimmen, meine Mama kommt nicht zurück, so sehr ich mir das auch wünsche. Ich hab das Gefühl das Leben geht weiter, nur ich bin in der Trauer stehen geblieben.

    Es ist auch das erste Mal seit dem Tod von meiner Mama dass ich Angst habe arbeiten zu gehen. Da muss ich stark sein und konzentriert und funktionieren. Ich weiß nur im Moment nicht woher ich die Kraft nehmen soll.

    Ich überlege tatsächlich mir professionelle HIlfe zu holen, in welcher Form weiß ich nicht. Vllt ist eine Therapie gar nicht verkehrt..


    Liebe Grüße

    Becki

  • liebe Becki<3:30:<3

    wenn du hier in einigen Beiträgen dich hineinliest, was du aber...:!: nicht brauchst:!:

    weil dein eigener Schmerz noch sehr gross ist, wirst du auf das zum Teil von "uns" verhasste " reiss dich zusammen" oder das "wird schon wieder" oder" so langsam wird es aber Zeit " stossen...

    grob gesagt ... das ist völliger Stuss :!:


    Ja, als Altenpflegerin hast du eine sehr grosse Verantwortung... Du betreust und pflegst Menschen , die der Hilfe bedürfen...

    Mmmmmh , ....

    ob du die Kraft hast .....:?:

    da hilft in dem Sinne nur ein ausprobieren....

    Bist du jetzt noch krank geschrieben ?


    Keiner hindert dich daran, eine Therapie zu machen...

    Wenn es dein Wunsch ist, mache sie..:!:

    aber vielleicht erst einmal eine Trauergruppe???

    Alles ,was du aus deiner Intuition , deinem Bauchgefühl als richtig ansiehst, "sollt" gemacht werden....

    DU entscheidest, was DU WILLST...


    Manche haben hier relativ schnell wieder angefangen zu arbeiten,

    zum Teil auch , weil sie es finanziell brauchten/ mussten...

    Manche haben sich bei einsetzender Erschöpfung wieder krank schreiben lassen... WAS ICH GUT FINDE...

    Manche wurden auch krank... Ein sehr häufiger Weg in der Trauer...


    Auch schon oft geschrieben

    und mir auch immer wieder selber gesagt...

    Mein Weg wird mich schon finden...


    Alles Liebe dir

    deine Claudia Amitola

  • Hallo Claudia,

    ich hatte Urlaub. Ich bin vor meinem Urlaub an meine Grenze gestoßen: Sterbebegleitung... als der Bewohner verstorben war, war ich auch am Ende. Mama ist zwar nicht lange gestorben, falls du weißt was ich meine, aber dennoch hab ich das nicht weniger intensiv erlebt. Ich habe letztes Jahr meinen Onkel verloren und hatte wenige Monate später eine Depressive Episode. Ich denke ich werde es versuchen. Mama hätte nicht gewollt das ich mich hängen lasse. Mama sagte kurz nach Diagnosestellung: Becki das leben geht weiter. Es fällt mir momentan alles sehr schwer, manchmal selbst das Aufstehen.


    Liebe Grüße

    Becki

  • Liebe Becki!


    Auch ich will dir mein aufrichtiges Mitgefühl ausdrücken. Es tut mir so leid für dich, dass deine Mama sterben musste.

    Wir alle hier wissen, wie es ist, die erste Zeit der Trauer auszuhalten.

    Es ist sehr, sehr schwer!


    Aber ich denke du machst das ganz richtig: Hilfe andenken und wenn es passt auch annehmen, hier schreiben und einfach versuchen den eigenen Weg zu finden.


    Ganz liebe Grüße!

    Hedi

  • Liebe Becki,


    herzlich Willkommen hier bei uns und ich möchte dir mein tiefempfundenes Mitgefühl aussprechen. <3 :30: <3

    Es ist so unendlich gemein und unfair, die Mama zu verlieren, vor allem, wenn sie noch viel zu jung ist. Auch ich habe dieses Jahr im Januar meine Mama verloren, sie war 59 Jahre alt und ist an einer Sepsis gestorben. Innerhalb von 3 Tagen. Alles ging furchtbar schnell.

    Ich kann dich so gut verstehen. Diese Wut, die Liebe, die Trauer, die Verzweiflung. All das. Man möchte schreien, wüten, toben und man denkt, man zerbricht daran. Auch wenn du es dir noch nicht so richtig vorstellen kannst, die Trauer wandelt sich. Langsam und es ist ein langer Weg, aber es wird irgendwann auch wieder hellere Momente geben.

    Das Aushalten, die Sehnsucht, das Vermissen. Man muss erstmal klar kommen mit diesem Verlust. Begreifen. Und manchmal, so habe ich das Gefühl, ist es auch bei mir noch immer nicht ganz angekommen. Lass die Wut ruhig raus. Schreie, wenn dir danach ist, boxe auf ein Kissen ein oder weine. Alles was dir hilft ist für den Moment gut.


    Die Angst zu vergessen, das beschäftigt mich momentan auch sehr. Es ist nicht leicht. Ich habe mir vor einiger Zeit eine kleine "Schatzkiste" angelegt. Eine Kiste, in der ich Erinnerungsstücke von meiner Mama aufbewahre. Ihr Parfum, ein Bild, ein Ring und noch ein paar andere persönliche Dinge. Und wenn die Sehnsucht ganz stark ist, dann hole ich sie hervor.


    Du schreibst, dass dein Freund mit der Situation auch nicht so gut umgehen kann. Ich glaube es ist für "Außenstehende", ich setze das bewusst in Anführungszeichen, ganz schwer zu verstehen. Ich weiß nicht, wie die Situation bei deinem Freund ist, ob er seine Eltern noch hat (ich hoffe sehr, dass dem so ist), aber wenn man vielleicht noch nie einen so schweren Verlust erlitten hat, dann sind drei Monate eine lange Zeit. Ich glaube reden hilft ganz viel. Du hast deine Mama verloren, deine beste Freundin, das kann man nicht in drei Monaten überwinden. Setze dich nicht unter Druck.


    Ich empfand es in den ersten Wochen auch so wie du. Ich wusste nicht wo hinten und vorne ist. Mein Wohlfühlgefühl war komplett verschwunden. Ich stand immer unter Anspannung und diese Müdigkeit... Dieser Stein auf der Brust, der einem die Luft zum Atmen nimmt. All das kenne ich so gut. Aber weißt du was? Es ist gut, dass du hier bist. Dieses Forum hier, das hat mir schon so sehr geholfen. In dunklen Momenten, aber ich habe hier auch schon schöne Momente teilen dürfen. Auch das tut sehr gut. Alle hier haben ein offenes Ohr und können dir den ein oder anderen Tipp geben, ein Stück mit dir gehen.

    Das Schreiben hier hilft mir sehr. Und wenn es zu sehr wütet in mir, dann schreibe ich meiner Mama. Ich habe ein Notizbuch und dann schreibe ich einfach hinein. Manchmal ist es wie Kraut und Rüben, alles durcheinander, aber ich bin mir sicher, dass meine Mama es trotzdem versteht.


    Wie geht es deinem Papa?


    Liebe Becki,


    fühl dich ganz fest umarmt. Du bist nicht allein! Schreibe dir alles von der Seele.


    Ich schicke dir ganz viel Kraft und hab Geduld. Es wird erträglicher.


    Herzlich

    Nadine <3

  • Liebe Becki,

    sei erst mal recht herzlich willkommen geheißen. Ich sende dir mal auf diesem Weg einen kleinen Willkommensstrauß ( wo ist ein Blumensmily?)

    Es ist gut, dass du den Weg hierher gefunden hast, denn das Forum wird dir sicherlich gut tun.So ist es jedenfalls bei mir.Ich fühle mich hier geborgen, aufgefangen...einfach verstanden. Es gibt hier viele, sehr einfühlsame Menschen, die entweder schon den Weg durch das Tal der Trauer gegangen sind oder ihn gerade gehen. Menschen die ähnlich empfinden wie du und dich verstehen.Und du findest hier viel Beistand von unseren sehr kompetenten Moderatorinen Christine und Astrid. ( für beide mal <3<3:thumbup::thumbup:) Ich jedenfalls habe hier gemerkt : ich bin nicht alleine und ich muss es auch nicht sein. Es kann dir zwar niemand diesen tiefen Schmerz nehmen, aber dich begleiten und tragen helfen, das können wir.

    Ich glaube, ich weiß, was du gerade durchmachst. Meine Mutter starb als ich 11 Jahre alt war und es ist schrecklich die Mutter zu verlieren, egal wie alt man ist.

    Am 14. Juli starb meine beste Freundin ( sie war auch hier im Forum) und ich stecke noch tief in meiner Trauer um sie fest. Ich wußte, dass sie sterben wird und doch war der Todestag wie ein Schock. Auch sie hätte gerne noch gelebt aber so langsam kann ich erkennen, dass der Tod eine Erlösung war, ein "Geschenk" (die schreckliche Leidenszeit ist für sie vorbei sie ist frei !) Dennoch ist mein Schmerz riesengroß und nimmt mir fast den Atem. Und auch bei mir gibt es Menschen die mir meinen Schmerz absprechen wollen, die sagen : war doch NUR eine Freundin und ausserdem ist das ja schon eine Zeit her dass sie starb.(14. Juli 2017!!!), es wird Zeit, dass du damit aufhörst.

    Doch wer bestimmt wie lange die Trauerzeit dauern soll oder darf? Doch nur derjenige der trauert oder nicht? Niemand hat das Recht zu sagen, dass wir schon darüber hinweggekommen sein sollten. Und was sind schon 3 Monate? Für mich gerade mal 3 Min. Menschen die sowas von uns verlangenhaben null Ahnung. Entweder haben sie noch niemanden verloren oder sie laufen vor den eigenen Gefühlen davon. Oder sie ertragen nicht, dass ein geliebter Mensch traurig ist und sie nicht helfen können. So stelle ich mir das bei deinem Partner vor.Ich kann mir gut gut vorstellen, dass er es gut meint, dich aber durch dieses Verhalten ungewollt in Einsamkeit stürzt. Sei nicht so sehr von ihm enttäuscht, halte dich an Menschen die dich verstehen und bespreche "andere" Probleme mit ihm.

    Ich kann nicht so gut deutsch und kann es nicht besser ausdrücken.

    Liebe Becki, wäre es eine Möglichkeit, dass du dich für kurze Zeit krank schreiben lässt? Ist einfach nur so ein Gedanke. Deine Arbeit ist sehr schön aber auch sehr aufreibend und fordert Kraft und Energie von dir. Kraft die du dringend für dich selbst brauchst um dich wieder zu sortieren. Aber vielleicht hilft dir die Arbeit auch dabei....


    Liebe Becki, ich stehe dir gerne zur Seite, zumindest soweit ich dazu fähig bin (bin zur Zeit auch nicht gerade die Stabilste) aber zulesen kann ich und mitfühlen.

    Nutze das Forum. Schreibe dir alles von der Seele. Das tut gut, glaube mir.

    Trauergruppe finde ich eine prima Alternative.Therapieplatz finden kann Monate dauern.


    Alles Liebe und viel Kraft und Geduld mit dir selbst

    wünscht

    blaumeise

  • So nachdem ich meinen Dienst hinter mich gebracht habe, muss ich feststellen dass es gar nicht soo schwer war wie ich dachte. Ich glaube fest daran das Mama stolz wäre. Ich werde mich nach den Feiertagen um eine ortansässige Trauergruppe kümmern. Ich weiß nicht ob das etwas für mich ist, ich glaube ich bin derzeit nämlich keine gute Zuhörerin. Kiwi, wenn deine Mama im Januar gestorben ist und du schon etwas Besserung äußern kannst besteht für mich ja noch Hoffnung.. Ich bin nicht wirklich geduldig mit mir selbst und leider wohl auch nicht mit anderen. Ich hab 2 Tage vor der Beerdigung meiner Mama Geburtstag "gefeiert". Meine Tante (Mamas Schwester), die eigentlich eher eine 2te Mama für mich ist, hat mir ein Buch geschenkt, in dem ich schreiben kann wenn mir danach ist. Ich denke ich werde das ausprobieren.


    blaumeise, erstmal dein Deutsch ist gut, red dir das nicht ein ;) Das mit deiner Freundin tut mir leid, das muss schrecklich sein. Einen Menschen zu verlieren der einem nahe stand ist immer gemein. Die Frage wielange darf man trauern, wie lange ist das noch gesund? Die stelle ich mir öfter. Aber wie soll man etwas begreifen was unfassbar ist. Sie hat mich mein ganzes Leben lang begleitet und ich soll schon nach 3 Monaten fertig damit sein um sie zu trauern das kann gar nicht gehen.


    Es gab eine Sitution kurz nachdem sie gestorben war, die mich sehr mitgenommen hat, mein älterer und einziger Bruder sagte zu mir: Es tut weh dich anzusehen, du siehst Mama so ähnlich! Andere sagen, dass sei doch schön, so lebt sie mit dir weiter, aber für mich ist das derzeit eher eine Qual, mich selbst anzusehen, denn ich sehe meiner Mama sehr ähnlich und auch in ihrer Gestik und Mimik.


    Es tut so weh, dass sie nicht mehr da ist. Ich hoffe einfach dass es irgendwann besser wird.


    Danke das ihr mir zuliest (zuhören wäre ja nicht so richtig)


    Liebe Grüße

    Becki

  • Liebe Becki,

    Drei Monate sind eine sehr kurze Zeit, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Es ist gut, dass du dir aus verschiedenen Quellen Hilfe holst, um gut durch die Zeit der Trauer zu kommen. Aber hab Geduld mit dir, es dauert einfach. Schreib hier, wann immer du willst und etwas loswerden willst und sei ganz herzlich willkommen!


    Ein wenig kurz angbunden, weil krank im Bett grüßt dich

    Christine:24:

  • Liebe Becki,

    herzlich willkommen hier - auch wenn es ein schwerer Schritt in einer schrecklichen Zeit ist.

    Es hat mich sehr berührt, was du geschrieben hast.

    Ja, die Mama, diese besondere Beziehung. Sie, die immer da war und man sich wünscht, immer da sein wird. Und dann....


    Weine, schreie, wüte, jammere, lass dich gehen, wenn du Zeit und Raum dafür hast.

    Schau, was dein Ausdruck ist. Schreiben und Malen oder reden oder töpfern, laufen, schwimmen, klettern, schreien,.... Jeder Mensch hat einen anderen Ausdruck für die Gefühle, die da kommen werden und manchmal braucht jedes Gefühl einen anderen Ausdruck.


    Es sind erst drei Monate und weil es dann doch sehr schnell ging, vermute ich, dass es manchmal noch wie ein Albtraum ist, aus dem du nur aufwachen musst.


    Wenn es dir im Dienst gut gegangen ist, dann freut mich das für den Moment. Wenn es anders werden sollte, du hast das Recht auf Krankenstand und auf Erholung. Schau, wie es dir mit der Arbeit geht. Vielleicht ist es eine wohltuende Abwechslung, dann nimm sie an. Wenn sie dich zu erdrücken oder zu überfordern droht, dann geh zu einem Arzt.


    Es gibt in der Trauer - wie so oft im Leben - keine Patentrezepte. Darum, achte so gut du kannst auf das, was in dir vorgeht und nimm es ernst. Hier darfst du alles schreiben, was dir durch den Kopf, die Gefühle und den Bauch geht. Du wirst immer jemanden finden, der/die dir rückmeldet - ja, das ist so. Das kenne ich auch. Das nimmt den Schmerz nicht - es kann ihn ein bisschen leichter machen.


    Ich wünsche dir liebe Becki einen halbwegs erträglichen Tag und freu mich wieder von dir zu lesen.

    Lg. Astrid.