• Kurzes Update:

    Bin immer noch ungehalten über Rudis passive Haltung. Habe gestern mit Leuten, die ihn kennen, darüber geredet. Die verstehen mich gut.

    Das ändert natürlich nichts an dee konkreten Situation, aber tut trotzdem gut. Ich weiß jetzt ungefähr, wie die nächsten Schritte aussehen. Das wird nicht leicht, aber ich werde es schon hinbekommen.


    Zum Positiven:

    Unser Kulturabend gestern war ein fulminanter Erfolg. Raum sehr gut gefüllt. Publikum begeistert mitgegangen. Mein Lied kam total gut an. Texte auch. Wir vier Ladies im Rampenlicht, Applaus, ein Glas Prosecco.....

    Wir waren die Stars - und es hat uns allen so gut getan, das fanz tief und hautnah zu empfinden.

    Es war traumhaft.... ✨?

  • Heute Abend ist die Welt so in Ordnung, wie sie unter diesen Umständen sein kann. Hatte vorhin im Spital ein super Gespräch mit Rudis Stationsschwestern. Sie sind sehr mitfühlend und freuen sich ehrlich, dass die Schmerzen jetzt halbwegs im Griff sind. Ist zurückzuführen auf passende Medikation & die Auswirkungen der Strahlentherapie, sagen sie. Sie sind wirklich nett & engagiert. Bin froh, dass ich auf Anregung einer Bekannten aus dieser Branche, das Gespräch gesucht habe. Bin ihr sehr dankbar, dass sie mir das geraten hat.


    Ein Gedanke noch zu Astrid, die mir rät, meine negativen Gefühle auszudrücken. Ich muss ehrlich zugeben, dass das hier nicht (mehr) leicht ist für mich. Andere, die einen lieben Menschen verloren haben, sprechen hier ja nicht von Wut auf diesen Menschen oder Ekel oder so. Da ist immer die Rede von Verbundenheit, von Liebe, davon ein Herz und eine Seeke gewesen zu sein.

    Ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht, ehrlich negative Gefühle auszudrücken. Ich trage es diesen Menschen nicht nach. Aber ich bin vorsichtig geworden. Ich möchte das nicht wieder erleben, seitens anderer Personen etwa. Wer sagt mir zu, dass es nicht erneut Leute hier gibt, die mir ihr Urteil recht unverblümt mitteilen? Das tut weh, das will ich nicht...

    Ich habe momentan genug zu tragen, es würde mich sehr treffen, hier angegriffen zu werden, weil mein Weg (und meine Ehrlichkeit) auf Ablehnung stossen. Das wäre gerade jetzt, wo es echt schwer ist, ein großes Problem.

  • Ich kann dich gut verstehen, dass du deine Gedanken nicht ungefiltert in einem Forum preisgeben möchtest, aber ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen, auch wenn du sie hier nicht explizit erklären möchtest.

    Deine Situation unterscheidet sich sehr von meiner Situation, in der ich von meinem Mann ganz plötzlich mitten aus dem prallen Leben durch einen Unfall brutal getrennt wurde. Ich rede jeden Tag mit dem Bild meines Mannes, das an der Wand hängt und auch ich habe ihn schon beschimpft, weil die Fliegerei sein ganzes Leben immer über alles ging und habe ihm gesagt, warum er alter Esel es nicht einfach beizeiten lassen konnte, sondern es so weit treiben musste, bis er schließlich und endlich doch einmal abstürzen musste.

    Oder ich hadere mit dem Schicksal, weil mich alle vertrauten Personen im Stich gelassen haben und ich nun mutterseelen alleine dastehe, voller Angst vor der Zukunft und es mich dann nicht wenigstens auch gehen lässt, sondern offenbar Spaß dran hat, mich allein übrig und mit meiner Seelenqual beschäftigt zu lassen.


    Allein die Trauer und Liebe sind die vorrangigen Gefühle, weil ich durch den Tod vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, weil uns beiden ein bitterer Weg wie der deine erspart worden ist, was einerseits bedeutet, dass es keine Auseinandersetzung mit der Situation und keinen Abschied gegeben hat, andererseits aber auch keine Hoffnung, keine Fortschritte, keine Rückschläge, keine Resignation und auch keine Wut und keine Enttäuschung.


    Ich glaube, man kann nicht gegeneinander aufrechnen, welcher Weg der Schwierigere ist, jeder muss sein Schicksal so nehmen, wie es kommt und mit allen Gefühlen die damit verbunden sind und ich werde mich hüten, jemanden für seine ehrlich geäußerten Empfindungen zu verurteilen, kann aber verstehen, dass du dich in deiner Situation nicht ausführlich dazu äußern magst und es ist in meinen Augen auch nicht notwendig, wenn es nicht deinem inneren Bedürfnis entspricht, weil man muss nicht alles aussprechen, um verstanden zu werden.


    Ich kenne die Vorgänge, die dir und deinem Mann gerade widerfahren nicht von mir selber, aber aus der Verwandschaft meines Mannes und ich kann dich nur beglückwünschen für deinen Mut und für deine Beziehung zu deinem Mann und euch beiden sehr viele liebevolle Gedanken senden!

  • Liebe StillCrazy!


    Ich denke man muss ohnehin immer hier neu für sich definieren, was man sagen mag und was nicht.


    Dass hier Leute Gegebenheiten anders sehen, etwas anders empfinden, das ist klar.


    Dass man oft dünnhäutig ist und diese verschiedenen Meinungen, wenn sie mitgeteilt werden, als "Urteil" empfindet, kann ich mir auch vorstellen.


    Ich denke aber nicht, dass sie ein Urteil sein sollen. Es ist eben Austausch verschiedener Meinungen und ich denke niemand will einen anderen Menschen hier absichtlich verletzen.


    Liebe Grüße

    Hedi

  • Liebe StillCrazy,

    da gab es ein paar, die waren deiner Offenheit gegenüber verständnislos und sie reagierten angriffig! Aber da waren auch die anderen, die deine Offenheit gut nachvollziehen konnten - deine Wut, deinen Ärger und auch deinen Ekel. Vergiss die nicht, die dich verteidigt und ermutigt haben! :)

    Was du aber preisgeben willst hier, was dir letztlich gut tut und was weniger, das liegt natürlich in deinem Ermessen!


    Ich hoffe, du hattest heute einen guten Ausflug, mit jemandem neben dir im Bus, der es dir leicht gemacht hat!

    :24:

    AL Christine

  • Ja, der Ausflug war ganz traumhaft. Tolles Wetter, wunderbare Gegend, viel Landschaft, kitschig-schöne Fotos gemacht, gut gegessen - alles großartig!

    Bin neben einer ganz lieben Frau gesessen, die auch allein war - ihr Freund hatte im Garten so viel zu tun. Habe mich keine Sekunde lang einsam gefühlt. Es war einfach ein sehr schöner Tag in guter Gemeinschaft.


    Vorhin gerade ein längeres, gutes Telefonat mit Lisa geführt. Auch das freut mich. Wir haben über ganz vieles geredet, Über ihren Hund, über Shopping und auch über Rudi - über viele Dinge eben, die zum Leben gehören derzeit. Wie gesagt, es war ein längeres Telefonat... ;-)


    Liebe Tigerlily, vielen Dank für Deine so ehrlichen Worte. Wenn ich hier so lese, habe ich schon manchmal den Eindruck, ich bin die einzige, die auf den Partner wütend ist. Vielen Dank, dass Du mir das von Dir so offen geschrieben hast. Das tut mir sehr gut.


    Liebe Christine, ja - Du hast völlig recht: es hat beides gegeben - Angriffiges und Unterstützung. Aber ich denke, es ist eben so, wie die kluge Hedi schreibt. Man wird schon sehr dünnhäutig in so einer Situation. Und ich war schon überrascht, wie vehement die Worte waren, die ich da zum Teil als Antwort bekommen habe. In einer Situation, in der ich ja nichts "falsch" gemacht hatte. Ich habe ja nur meine Erlebnisse und Gedanken geschrieben. Es hat wirklich weh getan.

    Die unterstützdenden Wortmeldungen haben mir sehr gut getan, und ich bin sehr dankbar dafür.

    Mittlerweile, denke ich, kann ich meine Mitteilungen ein bisschen besser dosieren. Ganz schwierige Gefühle lasse ich im ganz geschützten Rahmen des 4 Augen Gespräches mit Therapuetin bzw. Psychologin bei der Krebshilfe.

    Auch mit Sr. Brigit vom Palliativteam kann ich über solche Dinge ganz gut reden. Es ist einfach fein, so viele verschiedene Anlaufstellen zu haben - insgesamt ergibt das mein Netz, das mich bisher so gut getragen hat.

    Allen, die daran beteiligt sind, ein großes Dankeschön!


    Euch allen einen möglichst friedlichen Abend!

  • Nachtrag: komme gerade aus dem Spital. Rudi war heute mit dem Rollator unterwegs, erstmals - Gang auf und ab. Wenn alles gut weitergeht, können wir am Wochenende vielleicht mit dem Rollstuhl oder sogar dem Rollator ins Spitalscafé. Endlich einmal raus aus dem Zimmer....


    Rudi hat endlich seine Schwester vom Stand der Dinge informiert. Das erleichtert mich sehr. Hat jetzt auch einen Antrag für Pflegegeld zum Ausfüllen. Auch das wichtig.

    Wir haben ganz nett mit einer superlieben Pflegerin gescherzt. Alle mögen es, wenn der großen Ernsthaftigkeit etwas Humor entgegen gehalten wird.

  • Liebe Stillcrazy!

    Mich freut es das du ein großes Netz hast und dir freudige Momente gönnst und auch genießt, ich wünsch dir auch mit Rudi noch ganz viele freudig schöne Momente!


    Sei ganz lieb umarmt, ich find es toll wie du das machst


    das Tagpfauenauge







  • Liebes Tagpfauenauge,


    vielen Dank für diese wirklich lieben Zeilen :):):)


    Heute geht es mir ganz gut! Bin gestern kurz vor 9 völlig erschlagen aus dem Krankenhaus heimgekommen. Es ist doch ein Stück Weg mit mehrmaligem Umsteigen...

    Werde in letzter Zeit sehr schnell müde. Bin auch unkonzentriert und vergesse Dinge - Kleinigkeiten, nichts wichtiges. Aber ich merke: der Geist ist sehr beschäftigt, hat weniger freie Kapazitäten als sonst.


    Auch wenn der Besuch sehr gut verlaufen ist und nicht exzessiv lang war - es zehrt doch an den Kräften. Nicht zuletzt weil die Atmosphäre auf der Onkologie nicht die heiterste ist - um das einmal freundlich zu formulieren.

    Wir hatten aber ein nettes, kurzes Gespräch mit einer Schwester. Rudi macht weiterhin Rollatortraining und physikalische Therapie zum Muskelaufbau.


    Ich habe ihn gebeten, zu fragen, ob es realistisch ist, dass wir am Wochenende einmal in Krankenhauscafé gehen. Von mir aus auch mit Rollstuhl - das müsste sich machen lassen, es gibt ja überall Lifte. Ich habe das Gefühl, Rudi muss nach der langen Bettruhe dringend einmal von dieser Station weg - und wenn es nur auf einen Kaffee ist. Aber trotzdem: dort ist Gastronomie, dort sind bunt gemischte Menschen. dort gibt es Kuchen und andere Köstlichkeiten - ich denke, das wäre einmal eine feine Abwechslung.


    Das sehe ich als meine Rolle: für möglichst viele Extras zu sorgen, die sein Leben in dieser Situation so lebenswert wie möglich machen. Für das Medizinische sind die Ärzte zuständig, für die Pflege die Schwestern - die können sehr vieles, was ich nicht kann. Für die Extras bin ich (mit der Unterstützung von anderen) zuständig: für den pikanrten Brotaufstrich zum Frühstück, für den Krimi, der jetzt auf seinem Nachtkästchen liegt - und den er schon angefangen hat zu lesen.


    Heute habe ich das Gefühl, dass alles halbwegs in Gleichgewicht ist. Das Jonglieren gelingt momentan, ich kann die Bälle gut in der Luft halten. Hoffe auch, dass es mit der Müdigkeit wieder besser wird. Die Zeit seit meiner Rückkehr war doch sehr intensiv, auch die schönen Dinge (Generalprobe, Konzert, Ausflug) brauchen schließlich Energie.


    Euch allen einen so-gut-wie-möglichen Tag :):):)

  • ja liebe Stillcrazy alles braucht Kraft, das schwere und auch das Schöne, so ist es. Mögest du dann wenn du schläfst tief und fest schlafen und ganz viel Kraft und Erholung daraus schöpfen. Und möge die Müdikeit am Tag sich in Grenzen halten, so das du konzentriert das tun kannst was zu tun ist.


    Sei lieb umarmt, schöpfe Kraft wo du nur kannst, du wirst sie brauchen

    das Tagpfauenauge

  • Das Beispiel mit dem Jonglieren und den Bällen, die alle gleichzeitig in der Luft gehalten werden wollen - das bringt für mich ein bisschen die Schwere zum Ausdruck die dieses scheinbar leichte Spiel hat.


    Ich wünsche dir die Ausdauer, den Blick dorthin zu richten, wo es wichtig ist. Auch manchmal weg von den Bällen und nur auf dich und auf eure Liebe.

    Ich wünsche dir von Herzen, dass das auch immer wieder gelingen mag - auch in einem Krankenhauscafé.


    Lg. Astrid.

  • Ihr Lieben,


    wieder einmal ein paar Zeilen von mir.


    Aller Voraussicht nach bin ich ab Montag 4 Wochen im Krankenstand. Die Psychiaterin hat mir eine einschlägige dringende Empfehlung geschrieben. Damit gehe ich am Montag zum praktischen Arzt.


    Mir geht es recht gut. Am Mittwoch hat mir eine Freundin gezeigt,wie man mit meinem Rasenmäher umgeht. Das ist keine Hexerei, ich hatte es mir schwieriger vorgestellt - aber er ist ein relativ komplexes Modell. Jetzt kann ich das also auch und bin sehr froh darüber.

    Grundsätzlich fühle ich mich nicht allein sondern sehr geborgen in meiner Gemeinschaft: im Chor, am Arbeitsplatz (auch wenn ich jetzt dann "weg" bin, aber viele Leute denken und fühlen doch mit mir und sind ansprechbar für mich), im Freundes- und Bekanntenkreis, mit all meinen Helfern (Hospiz-Team etc.), hier im Forum - und auch Lisa zeigt sich in letzter Zeit sehr zugänglich.


    Gestern haben wir gemeinsam Rudi besucht. Es geht ihm sehr gut. Er kann sich immer mehr bewegen, ist immer wacher, liest, nimmt Anteil - sieht sehr gut aus. Seltsamerweise tut mir das irgendwie weh. Ein apathischer Rudi, der müde ist und döst - den lasse ich gern im Spital, dort ist er gut betreut, der braucht mich (gefühlsmässig) weniger und hat (gefühlsmässig) weniger zu geben.

    Aber so, wie er gestern war, so ist der Rudi, den ich kenne. Und der fehlt mir jetzt (weitgehend) in meinem Leben. Weil er ja viel weniger da ist als früher. Natürlich : gedanklich, wenn ich ihn besuche. Aber eben nicht mehr so, wie es sich für mich gehört.


    Glichzeitig gibt es viel Schönes in meinem Leben. Ich freue mich auf die 4 Wochen Auszeit. Da kann ich vieles tun: auf den Markt gehen, ins Kino etc. Ich soll und muss hinaus, sagt die Ärztin.

    Das Gesprächsklima mit Lisa ist gerade so gut wie seit Jahren nicht. Nächste Woche feiern wir zu dritt in einem Lokal ihren Geburtstag (bisher waren wir immer zu viert, Rudi war dabei).

    Es gibt viel Nettes zu tun. Das Wetter wird gut. Einige Ideen zum Schreiben habe ich auch.


    Ich werde es mir so gut wie möglich gehen lassen. Das Gefühl, dass er mir fehlt, wahr und ernst nehmen aber ihm nicht mehr Raum geben als nötig (das muss ich noch austarieren). Soweit der Plan...


    Euch alles alles Gute :):):)

  • Das ist ein guter Plan.


    Ist die Auszeit eine Auszeit für die Seele oder hast du Anzeichen einer körperlichen Krankheit?

    Auf jeden Fall finde ich es wieder einmal so schön, wie du für dich sorgst und diese Auszeit wirklich

    annimmst und für dich sorgst.


    Dass es schwerer ist einen Rudi im KH zu lassen, der fit wirkt, das verstehe ich. Meinst du er wird

    irgendwann nach Hause kommen können?


    Du musst jetzt schon vieles ohne ihn erleben, was ihr zuvor immer gemeinsam genießen konntet.


    Ich wünsche dir viel Kraft und vor allem eine Auszeit zum Auftanken.

    Sei gut zu dir.

    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid,

    zur Ergänzung: Auszeit = ausschließlich für die Seele. Zum Ausruhen & Kraft tanken.

    Wir wissen inzwischen, dass Rudi für 4 Wochen auf die Geriatrie kommt, zur Mobilisierung. Je nachdem, wie gut das gelingt, wird sich dann alles Weitere entscheiden.

  • Hallo liebe StillCrazy :love:


    :thumbup::8:freue mich für dich.


    Nutze und genieße diese Auszeit.


    Habe ich dir schon mal geschrieben, dass du mir durch diesen thread sehr hilfst?

    In letzter Zeit laufe ich oft Gefahr, mich " hängen" zu lassen , mir selbst egal zu sein...

    Zu sehen, wie du dich um dich selbst kümmerst, dir jedwede Hilfe in dein Boot , holst baut mich immer wieder auf. Ich lese dich und das ist dann immer so, als fiele ein kleiner Sonnenstrahl in mein Loch und ich rapple mich wieder auf und tu was FÜR MICH. Jetzt zum Beispiel werde ich mich endlich aus dem Schlafanzug schälen und ein wenig nach draußen gehen, mit der Bahn zum nächsten Park fahren, Sonne tanken und mich vielleicht auf einen kleinen Plausch mit irgendeinem netten Menschen einlassen...


    Für deine Inputs einfach einmal::2: liebes Schutz:5:chen.


    Ich denke auch oft an Rudi und schicke ihm jetzt mal ein dickes Kraftpaket.


    AL

    blaumeise


    :24:


    <3<3<3<3

  • Ich wünsche dir ebenfalls viel Sonnenschein und ruhige oder auch spannende 4 Wochen (auf jeden Fall keine aufregenden!)

    Und ich denke oft an euch und wie ihr euer Leben meistert.

    Es würde mich freuen, wenn alle so gut wird für euch wie es unter diesen Umständen möglich ist und schicke euch beiden eine feste Umarmung!

  • Liebe blaumeise, liebe Tigerlily,


    vielen Dank für Eure lieben Worte! Jedes einzelne davon tut mir sehr gut.

    Das mit dem Mut-Machen, liebe blaumeise, berührt mich sehr. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich das erreichen könnte - andere zu ermutigen. So wie auch ich hier von Euch sehr ermutigt werde :)


    Eigentlich ging es mir recht gut in diesen Tagen. Gestern war das erste Mal Tennistraining. Und ich habe meine Blutbefunde abgeholt (da war ja einiges im Argen, das musste beobachtet werden).

    Fazit: durch mein diszipliniertes Bewegungstraining und ein ärztlich empfohlenes Nahrungsergänzungsmittel ist alles wieder im Normbereich, alles bestens. War heute mit dem Befund bei der Internistin, die war total begeistert und hat gemeint, das mit der Bewegung (war bitte meine Idee, das hat mir kein Arzt geraten) ist genau die richtige Therapie und ich soll so weiter machen. Blutdruck ist auch viel besser.

    Neben den bekannten Positiv-Effekten auf den Stoffwechsel baut Bewegung ja auch Stress ab.


    So weit, so gut also alles...

    Aber dann war ich heute Nachmittag bei meiner Therapuetin. Und sie hat das Gespräch hin auf Krankheit und Tod meiner Mutter gelenkt. Sie hat mich auch gefragt, wie es mir geht angesichts des (mehr oder weniger zeitnah) bevor stehenden Abschiedes von Rudi. Und das hat mich dann alles zusammen doch sehr, sehr traurig gemacht.

    Ich weiß nicht, ob das jetzt einen "notwendige" Traurigkeit ist, ob es notwendig war, dass sie mich mit solchen Fragen konfrontiert. (Sie hat es sicher nach bestem Wissen und Gewissen getan - trotzdem.)

    Auf jeden Fall ist sie jetzt da, die Traurigkeit.

    Und dann noch das Wissen, dass ich die nächsten Wochen ohne mein Aufgehoben-Sein im Kollegenkreis und in der Arbeit verbringen werde. Einerseits freue ich mich über die selbstbestimmte Zeit. Andererseits ist es schon auch ein Wagnis.


    So sind die Ding eim Moment also etwas zwiespältig.

    Jetzt gehe ich dann zum Yoga. Das wird mir sicher gut tun.


    Euch alles alles Liebe!

  • Jetzt ist noch etwas Schönes geschehen: ich habe im Internet Noten gefunden. Möchte als nächstes "Both Sides Now" von Joni Mitchell einstudieren. Und sie hat die Noten selber online gestellt, ist also ganz legal.

    Hab gleich ein bisschen gesungen. Ich glaube, das könnt ich hinbekommen. So ein schönes Lied :)

    Gute Nacht Euch!