• Das ist doch schon mal ein guter Anfang das freut mich für euch. Ich hoffe das es immer weiter

    Termin Berg auf geht für euch 2 erst wird noch eine schwere Zeit mit Höhen und tiefen aber das gehört da zu. Schöne grüße aus dem Urlaub wünsche ich dir.?

  • Möchte Euch nur kurz etwas Ermutigendes schreiben...


    Ich hatte mir am 1. 11. den Knöchel gebrochen. Nichts Kompliziertes, ging ohne OP. Eine Woche Gips, dann 5 wochen Schiene. Als ich die Mitte Dezember herunter bekam, sagt man mir im KH, dass es noch ein paar Wochen schmerzen könne, dass es mit der Schwellung noch dauern werde, und Physiotherapie sei bei sowas in der Regel nicht nötig.

    Gut...


    Ich habe ein paar Wochen gewartet, hatte immer noch Schmerzen - und mir dann in einem Institut für physikalische Medizin einen Arzttermin geben lassen. Darauf wartet man in der Regel ca. 8 Wochen :-(

    Inzwischen ist der Fuß zum Glück immer besser geworden, Schmerzen fast verschwunden. Und ich hab mir schon gedacht: ich sag den Arzttermin ab, es ist nicht notwendig etc.

    So...


    Heute hatte ich meine erste Therapieeinheit, bei meinem Lieblingstherapeuten (ich kenne ihn von einer früheren Geschichte, die wieder wunderbar ins Lot gekommen ist, ohne Pillen, nur mit Gymnastik & Massage). Und der sagt: Schwellung immer noch deutlich, Beweglichkeit eingeschränkt - mit anderen Worten: es ist GUT, dass ich hingegangen bin.


    Nach der halben Stunde bei ihm hat sich das Sprunggelenk so viel besser angefühlt, beweglicher, freier. Mir ist dann klar geworden: ich hatte mich einfach daran gewöhnt, dass der rechte Fuß halt Einschränkungen hat. Und fast hätte ich mich dazu entschlossen, das so zu lassen - "Therapie nicht notwendig".

    Ich bin so froh, dass ich hingegangen bin. Jetzt wird das nämlich nicht "irgendwie" - jetzt kann es "richtig gut" werden.

    Ich bin so froh jetzt, dass ich mich nicht abgefunden habe. Früher hätte ich das vielleicht gemacht...


    Wir haben das beste verdient :saint::saint::saint:

  • Liebe StillCrazy,


    ich lese jeden Beitrag von dir und doch finde ich oft nicht die richtigen Worte, dir etwas zu schreiben.


    Aber jetzt möchte ich mich einfach mit dir freuen! :8:

    Es ist gut, dass du trotzdem hingegangen bist! Ich hätte wohl genauso wie du, auch mit dem Gedanken gespielt, dass ein Termin gar nicht mehr notwendig wäre. Und jetzt fühlst du dich schon sehr viel besser. Wunderbar! Alles richtig gemacht. :24:


    Herzliche Grüße

    Nadine <3

  • Man gewöhnt sich so schnell daran, dass etwas anders funktioniert, als es sollte - Hauptsache es funktioniert!

    Und dann ist die Freude um so größer, wenn es dann nicht nur funktioniert sondern wieder angenehm ist.

    Ich freu mich mit dir!

    Lg. Astrid.

  • Wollte euch noch kurz ein wenig erzählen, wie es heute so läuft. Ganz gut nämlich :)

    War gestern bei der Krebshilfe zu einem Gespräch mit "meiner" Psychologin. Da bin ich alle 2 - 3 Wochen, das tut recht gut. Im Gespräch ist mir dann auch klar geworden, wieviel sich für mich in den letzten Monaten geändert hat, wieviel "selbständiger" ich geworden bin.

    Also... nicht dass ich sonst besonders unselbständig gewesen wäre. Aber das einzufädeln, dass ich mit einer Partnerin auf Tenniscamp fahre, auf meine Initiative hin, ganz ohne Rudi oder den Chor-Kollegen, der das sonst organisiert hat... darauf bin ich schon ein bisschen stolz. Und mit einer Freundin habe ich so halb - halb vereinbart, dass wir nach Venedig fahren. Wir haben einander die feste Absicht bestätigt, aber noch nix gebucht oder so.

    Gerade das war für mich immer so eine schwierige Vorstellung, allein (d. h. ohne ihn) urlaubsmässig zu verreisen. Und siehe da - es gibt durchaus auch andere Personen, mit denen ich verreisen kann. Auch wenn er natürlich noch da ist und auch fit. Aber es gibt doch ein gutes Gefühl für "später": ich kann das.


    Für nächste Woche habe ich mir heute ein Treffen ausgemacht mit einer sehr netten jüngeren Kollegin ausgemacht, die auf der Reise nach Sarajevo mit dabei war. Wir haben da in einer Sozialeinrichtung sehr nette Leute kennen gelernt, die uns beide zum Essen eingeladen haben. Denen wollen wir jetzt ein kleines Paket als Dankeschön schicken.

    Eine ganz liebevolle Intrige schmieden, sozusagen ;)


    Das sind Dinge, die gut funktionieren, und die ich auch seit Rudis Diagnose mit besonderer Aufmerksamkeit pflege: Kontakte nach "außen" aufrecht zu erhalten. Es gibt mir ein gutes Gefühl, zu sehen: ich kann das, andere Leute haben gern mit mir zu tun, ich bin nicht allein.


    Heute geh ich nach der Arbeit eine Stunde ins Kaffeehaus (sonst hab ich am Dienstag immer Yoga, aber unserer Lehrer ist krank). Ich werde jede Menge "Bunte" lesen und mich im Detail darüber informieren, wer mit wem in der Welt der Reichen und Schönen ^^

  • Das klingt wirklich gut, StillCrazy, wirklich gut!

    Ich habe auch erst im Nachhinein entdeckt, wie gut es war, dass mein Mann immer wieder alleine seine Berg- und Kletterurlaube gemacht hat. Auch da war ich alleine und habe alleine Dinge (bzw. mit jemand anderem) unternommen. Ich finde das hilft für jetzt.


    Einen schönen Kaffeehausbesuch wünsche ich dir, mit viel Klatsch und Tratsch!

    Liebe Grüße

    Hedi

  • schließe mich Hedi an.

    Klingt ermutigt!

    Die Psychologin sagte mir einmal dass alles, was ich vorher schon ohne meinen Mann gemacht habe sicheres Terrain ist.

    Tennis, meine Gemeinde, Schule, Sport, Freundinnen, usw.

    Das hab ich eigentlich immer schon allein gemacht, da fühlich mich sicher.

    Schwierig sind die Aktionen, die gemeinsam gemacht wurden, aber das wisst ihr ja.

    Mir musste der Unterschied erst bewusst gemacht werden.

    Heute Abend wird es schwer, wir waren beide in einem Verein zur Förderung behinderter Menschen.

    Mein Mann war der 2. Vorstand, und der bin ich jetzt.

    Ich werde wieder Leute treffen, die wir immer gemeinsam gesehen haben.

    Das ist noch immer nicht leicht

  • Dann halte ich Dir die Daumen, liebe Lilo, dass Du den heutigen Abend gut bewältigst.

    Und danke, dass Du es noch einmal so schön auf den Punkt gebracht hast, mit dem sicheren Terrain. Ist schon eine sehr gute, kompakte Zusammenfassung so :)

  • Also heute fühle ich mich so richtig mies :33:

    Ich bin so wütend auf Rudi. Weil.... ach, da gibt es so viele Gründe...

    Weil er so nachlässig umgegangen ist mit sich und seiner Gesundheit, nie beim Arzt war, bis ins Alter von 63 Jahren nicht einmal gewusst hat, was ein PSA Wert ist. Weil ich ihn 8 Monte lang bekniet habe, zum Urologen zu gehen.

    Weil sich jetzt alles seiner Krankheit unterordnet. Weil er verleugnet, dass es ein Problem gibt: er nimmt ja seine Tabletten (man spricht in diesem Zusammenhang von chemischer Kastration), und der Arzt hat gesagt, er sei auf einem guten Weg. Also: wo ist das Problem?

    Es gibt also auch nix, über das wir reden müssten - seiner Meinung nach.


    Ich bemühe mich, für gute Stimmung zu sorgen. Das ist offenbar selbstverständlich, ein Danke oder sowas gibt es nicht. Und wenn er grummelig ist (weil das ganze ja doch an ihm nagt), dann muss ich das halt irgendwie aushalten.

    Immer wieder habe ich das Gefühl, mein Leben zu verscheißen.

    Ich möchte lachen. Ich möchte unbeschwert sein können. Ich möchte als Frau wahrgenommen werden. Im Moment bin ich irgend etwas zwischen Mama und bester Freundin. Das kann jetzt, wie gesagt, jahrelang so weitergehen. Oder nein, es geht nicht so weiter, es wird immer schlimmer werden.


    Ich hasse diese Situation. Ich hasse ihn, weil er das alles in mein Leben gebracht hat. Weil er so leichtfertig umgegangen ist mit seiner Gesundheit. Weil er nicht erkannt hat (und auch jetzt noch nicht erkennt), dass Mann seiner Partnerin gegenüber eine Verantwortung hat. Sich selbst gegenüber auch. Aber die hat er ja nicht wahrgenommen.

    Und jetzt darf ich ihm zusehen, wie seine Krankheit voranschreitet, und meine Bedürfnisse bleiben auf der Strecke. Schließlich ist ja er der Kranke, er ist derjenige, der Unterstützung und Rücksichnahme braucht.


    Es ist einfach nur zum Kotzen!

  • Liebe StillCrazy


    Ich bewundere Deine Offenheit und Ehrlichkeit Dir selber gegenueber.


    Ich denke es kommt immer darauf an, was man selber vom Leben erwartet, wie man sich das Leben vorstellt, was einem Energie und Lebenskraft gibt.


    Es gibt Menschen, die darin aufgehen jemanden zu pflegen, weil es in ihnen Gluecksgefuehle erzeugt. Und auch dies ist eine Art von "Egoismus".


    Es gibt Menschen so wie Du, die wissen, dass es trotzdem einen Preis hat und man immer auch ein stueckweit sich selber aufgibt, seine eigene Lebenskraft schenkt und dies kann einem Angst machen. Angst auch sich selber zu verlieren oder die kostbare Lebenszeit zu vergeuden.


    Eine radikale Idee:

    Wie wäre es wenn Du Dir eine eigene Wohnung suchen wuerdest und trotzdem, zwar auf Distanz, fuer Rudi da wärst. Vielleicht merkt er dann, dass er auch andere Menschen braucht. Desweiteren besteht die Möglichkeit, dass er sich intensiver mit sich selber und seiner Krankheit auseinandersetzt.


    Liebe Umarmungen


    Katarina

  • Liebe StillCrazy!


    Für mich ist es total nachvollziehbar, was du empfindest.


    Trotzdem schoss mir so ein Gedanke in den Kopf:

    Du bist ihm böse, dass er nicht auf sich geachtet hat (wäre ich sicher auch).

    Aber was wäre, wenn er immer alles gemacht hätte an Vorsorge und trotzdem wäre es so gekommen?


    Dann wäre jetzt die Situation die gleiche: Du hättest das Gefühl die Krankheit bestimmt euer und eben auch ganz viel dein Leben, deine Bedürfnisse blieben auf der Strecke. Nur hättest du keinen Grund ihm böse zu sein. Wem könnte man dann böse sein?

    Dem Schicksal, Gott,…..?


    Ich denke einfach, ihm böse sein hat keinen Sinn, es kostet dich zusätzlich Kraft. Man kann das Vergangene nicht umkehren, es ist wie es ist. Und du hast Recht: Es ist sicher zum Kotzen!


    Aber ich glaube es ist einfach zum Kotzen, weil die Situation jetzt so ist, warum es so gekommen ist, ist gar nicht so wichtig.


    Bitte sei mir nicht böse, wenn es dir zu viel ist, was ich schreibe, dann sag es ruhig. Aber du weißt ja: Meine Gedanken sprudeln schon wieder! Außerdem weiß ich natürlich, dass man seine Gefühle nicht einfach so steuern kann, du empfindest eben so, wie gesagt, absolut nachvollziehbar für mich.


    Ich wünsche dir von Herzen, dass du klar kommst mit

    dieser schwierigen Situation! :30:

    Hedi

  • finde auch gut dass du so ehrlich bist!

    Kann dich sehr gut verstehen!

    Schließ mich Katarina an.

    Mit der Wohnung fände ich allerdings schwierig, evtl hättest du dann ein Dauer schlechtes Gewissen wenn es Rudi schlechter gehen sollte. ?

    AL Lilo