Ob es not-wendig ist, dass deine Therapeutin das Gespräch auf Rudis Sterben und deine Mama gebracht hat, das weiß ich nicht.
Doch dich jetzt auch mit der Trauer um deine Mama auseinander zu setzen, auch die Trauer über die Krankheit der beiden, das
ist sicher nicht verkehrt. Es ist ja doch auch oft eine "verschwiegene" Trauer, wenn ein geliebter Mensch eine so schwere Krankheit hat.
Darum würde ich mich dieser Trauer hingeben, wenn sie da ist.
Was sicher nicht geht, das ist das "Vortrauern". Denn erst mit der End-Gültigkeit des Todes kommt die Trauer um das Leben. Davor
ist das noch Leben im Vordergrund - oder sollte es sein. Rudi lebt noch. Wie bei jedem Menschen weiß man nicht wie lange. Die Trauer
bezieht sich auf das, was er nicht mehr kann. Doch jetzt darf noch miteinander gelebt werden, so wie es eben möglich ist.
Ich würde dich so gerne mal singen hören. Und werde mir jetzt gleich mal das Lied anhören, das dir wieder etwas Schönes in den Tag
gebracht hat.
Sei lieb gegrüßt
Astrid.