• Hallo, an die, die es vielleicht interessiert

    Eigentlich will ich gar nicht schreiben, das macht es zu real... aber ich bewundere wie die Betroffenen hier aufgenommen werden und erhoffe mir einfach das den Schmerz teilen hilft. Mit meinem Latein bin ich jetzt ziemlich am ende... ich habe das Gefühl das der Schmerz ....das ich es nicht aushalte.

    Im Februar ist unerwartet mein Verlobter gestorben... wahrscheinlich hatte er durch eine Grippe eine Herzmuskel Entzündung. Erst im Dezember haben wir unser gemeinsames Leben geplant...wir hatten beide an keine zweite Chance gedacht, waren enttäuscht von den früheren Lebenspartnern. Aber die geplante 'Affäre' die wir planten wurde das Vollkommenste, das ich erleben durfte. Damals hatte ich mich schon aufgegeben hatte ne furchtbare Scheidung hinter mir, (Depressionen waren das Einzige was mein Ex mir zugestand.) .... Direkt gesagt: ich würd mir nix antun, mein Jüngster ist noch im Nest.... aber es ist ....UNFAIR. Er war erst 34, damit komm ich nicht wirklich klar. Seither hab ich meinen Glauben eingebüßt...kann nicht mal für ihn beten. Die Frage des Warum macht mich echt wahnsinnig. Nachdem mein Umfeld beschlossen hat, ich wäre jetzt fertig mit Trauern...will ich auch niemanden mehr ansprechen. Aber kann mir jemand vielleicht sagen...ob diese bohrenden Fragen ...ob das 'Warum' irgendwann verschwindet?

    Danke für eure Aufmerksamkeit und viel Kraft euch allen.

  • Liebe Chaotica, es ist unfair und grausam. Ich bin jetzt 54, hatte nur miese Beziehungen und traf dann mit 49ig die Liebe meines Lebens und genau wie bei dir planten wir unser gemeinsames Leben , ich zog bei ihm ein und 7 Tage später starb er. Wir hatten nur 2 gemeinsame Jahre.

    WARUM? Ja diese Frage stellen wir uns alle, die wir jemanden verloren haben, andererseits, es passiert jeden Tag und überall auf der Welt.


    Das WARUM wird nie verschwinden, doch die Trauer wird sich ändern. Durch diese vollkommene Liebe haben wir erfahren, wie schön eine Beziehung sein kann und wissen , was wir wollen.


    Und das Geschenk , diese Liebe zumindest einmal erlebt zu haben (viele erleben das ihr ganzes Leben nicht), bleibt uns für immer.:24:

  • Liebe Chaotica,

    Jeder Mensch, der einen schweren Schicksalsschlag verkraften muss fragt nach dem "Warum ".

    Jeder weiß dass es Tod und Not schon immer gegeben hat und geben wird, aber doch bitteschön nicht bei mir!

    Wenn es den Anderen passiert , da ist man auch ein Stück betroffen, aber wenn man dann selbst in der ersten Reihe sitzen muss hat es einen völlig anderen Stellenwert.

    Auch ich habe Gott die Frage "warum " gestellt.

    Aber ich wusste eigentlich von Anfang an dass ich auf diese Frage keine Antwort bekommen werde.

    Ich habe mich entschieden diese Frage nicht mehr zu stellen, weil sie mich immer mehr in die Tiefe der Trauer gerissen hätte.

    Den doofen Spruch : die Zeit heilt alle Wunden hab ich gehasst,

    Ich mag ihn auch jetzt noch nicht, aber :

    Mit der Zeit lernt man mit dieser Trauer zu leben, und man glaubt es am Anfang nicht, aber es kommen Tage, die sind richtig gut und leicht.

    Nicht aufgeben, liebe Chaotica!:30:

  • Vielen Dank für eure lieben Worte.


    Noch kann ich es nicht fassen - das schützt mich noch.


    (Eigentlich stand hier mehr Text aber heulen und tippen klappt nicht ;))


    Ich wünsche euch viel Kraft und eine ruhige Nacht.


    Liebe Grüße vom Hunsrück

  • Liebe Chaotica!

    Ich heiße dich herzlich willkommen hier, auch wenn es mir für dich so leid tut, das du diesen Verlust hattest!

    Wir alle hier können jedes einzelne Wort wohl nachvollziehen.

    Immer wieder taucht das "Warum" bei vielen auf.

    Ich hatte und habe das selten, aber ich kenne es.

    Ich habe die Frage für mich umgekehrt: "Warum nicht?"

    Es passiert tagtäglich, dass Menschen schreckliche Dinge hinnehmen müssen.

    Warum sollte man glauben, man selbst sei davor sicher?

    Mir hat diese Umkehrung geholfen.

    Ich denke mir einfach, ich gebe mich dem was das Leben für mich hat einfach hin und versuche es zu leben. Mit Höhen und Tiefen.

    Ich fühle trotz allem Schweren immer wieder, dass mich das Leben trägt.

    Mehr kann man nicht machen.


    Ich wünsche dir alles Gute und kann dir nur sagen:

    Das Schreiben hier kann eine gute Hilfe sein, nimm sie ruhig an.

    Schreibe und jammere, heule und klage an, es hilft!

    Dir auch viel Kraft!

    Hedi

  • Liebe Chaotica,

    den Namen, den du für dich gewählt hast, finde ich sinnbildlich.

    Das Chaos, in das die Trauer dich stürzt.

    Das Bodenlose, das Unverständnis,...

    Nein, es ist nicht fair.


    Dass dein Umfeld so wenig Verständnis hat, tut mir leid für dich.

    Hier wird dir niemand sagen, dass es vorbei sein soll. Trauer ist.

    Trauer verändert sich. LANGSAM und schmerzhaft.


    Ich wünsche dir für heute, dass du ein paar Sonnenstrahlen wahrnehmen kannst.


    Wie alt ist denn dein Sohn? Wieviele Kinder hast du?

    Magst du uns ein bisschen erzählen von deinem Verlobten? Wie er so war, was ihn ausgemacht hat,...


    Ich kann mich nur Hedis Worten anschließen. Barbara Pachl-Eberhart hat das auch in ihrem Buch geschrieben:
    Die Frage nach dem Warum einmal anders herum zu stellen. Warum nicht - bzw. Warum durfte ich dich lieben?

    Warum darfst du einen Platz in meinem Leben haben.


    Vielleicht ist es dafür noch zu früh - es sind erst wenige Monate und du gewöhnst dich erst langsam an den

    Gedanken und die neue - noch schreckliche Realität.

    Die Warum-Fragen führen schlussendlich nicht an ein Ziel sondern machen mürbe. Sie gehören zur Trauer

    dazu. Es ist nur wichtig, dass du dich nicht all zu sehr davon bestimmen lässt.


    Sei gut zu dir selber und so wie du für deinen Jüngsten da bist und für ihn sorgst, sorge auch für dich und sei

    für dich da.

    Schreibe hier alles auf, was du magst. Bei uns ist jammern, schimpfen auf die Situation, klagen, weinen, .... erlaubt.

    Auch wenn was berührendes geschieht, das dir ein bisschen Kraft gibt oder du wieder einmal lachen durftest.

    Hier hat alles Platz.


    Vor allem hast du hier Platz, so wie du gerade bist.


    Lg. und ich freu mich, dass du da bist.

    Astrid.

  • Liebe Chaotica,

    mein tiefes Mitgefühl und herzlich willkommen hier bei uns im Trauer-Chaos (manchmal mehr, manchmal weniger!:))


    Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an und ich finde auch, dass Barbara Pachl-Eberharts Ansätze und Umformulierungen sehr hilfreich sind.

    Aber ich denke, dass es bei den meisten Trauernden ein Prozess ist, bis man sich vom "Warum gerade ich?" zum "Warum nicht?" durchkämpft. Dazwischen liegen ganz viele gewaltige Gefühle: Trauer, Wut, Schmerz, Angst, Verzweiflung etc. .... die auch erst mal alle gelebt werden dürfen.

    Lass sie ruhig zu und lass sie raus, setz dich nicht unter Druck und - wie Astrid sagt: Sei gut zu dir selbst!

    Und hab Vertrauen, dass sich auch bei dir ganz langsam und mit der Zeit die Trauer wandelt!:24:

    AL Christine

  • mein ganz grosses Mitgefühl für dich liebe chaotica

    Ich denke an dich u d schicke dir so gut es geht viel kraft

    Leider geht es mur selbsz nicht gut da ich im Jänner diesrs Jahres meine grossartige und tapfere mama durch eine schlimme Krankheit verloren habe

    Ich frage mich täglich nach dem warum sie war erst 73 jahre alt mein grösster schatz u d fehlt mir einfach überall

    Aber das grosse band unserer Liebe wird nie zerreissen wir bleiben ewig verbunden

    Für dich nochmal aus ganzem herzen viel Kraft

    Ursula