Guten Abend zusammen,
was soll ich schreiben? Es ist der 6. Montag ohne meinen geliebten Mann und nachdem der anfängliche Schock nachlässt, trifft mich der Schmerz und die Verzweiflung gerade mit voller Wucht.
Am Montag, 04.06.2018 hat er um 8 Uhr seinen letzten Atemzug in der Klinik gemacht. Ich saß neben seinem Bett.
War er länger schwer krank? - Ja
War ich in irgendeiner Weise darauf vorbereitet, dass er sterben könnte? - Nein, das hatte ich komplett verdrängt, unglaublich aber wahr.
Er war immer mal wieder wochenlang in der Klinik, aber er kam jedesmal wieder nach Hause. Ich habe ehrlich (auch wenn es vielleicht dumm war) nicht damit gerechnet, dass es diesmal anders sein könnte.
Er war gerade 50. Jahre alt geworden, eine große Feier, wie er sie gerne gehabt hätte, habe ich leider absagen müssen, es ging ihm zu schlecht.
In den letzten Wochen habe ich irgendwie funktioniert, ja, ich bin wieder arbeiten gegangen, um mich abzulenken, aber sobald ich zu Hause bin, trifft es mich mit voller Wucht, oft auch schon im Auto auf dem Heimweg. Ja, ich trinke abends zu viel Wein und ich schotte mich ab. Anfangs hat mich fast täglich eine Freundin oder meine Mutter besucht, aber ich brauche irgendwie die Einsamkeit, um trauern zu können - und ich möchte trauern und an meinen Mann denken. Ich bin so verzweifelt! Hätte ich keine erwachsenen Sohn, wüsste ich nicht, ob ich meinem Mann nicht einfach gefolgt wäre - ich sehe gerade keinen Sinn in irgendwas.
Ich habe so gehofft, ein Zeichen oder einen Traum von ihn zu erhalten - bisher leider nichts.
Ich bin einfach nur unglaublich alleine ohne ihn.
Ich habe ein bisschen in euren Beiträgen gelesen und bewundere euch, wie stark ihr seid.
Liebe Grüße
Tina