Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Nun sind die Weihnachtsfeiertage vorbei.

    Ich habe bei Freunden sein dürfen und den Computer stehen gelassen.

    Alle sind so lieb zu mir und trotzdem war mir die meiste Zeit zum Weinen zumute.

    Es war eigentlich fast wie am Anfang, so sehr habe ich meinen Mann vermisst, so sinnlos kommt mir mein Leben vor und so wenig möchte ich weiterleben.

    Vielleicht ist es ja wirklich nur die Zeit bis zum Jahreswechsel, die mir so zu schaffen macht.

    Es ging mir ja schon mal besser und ich habe Hoffnung für die Zukunft gehabt, das ist jetzt alles wie weggeblasen, auch wenn ich heute Abend wieder subtile Hinweise bekommen habe, wie es mit mir und meiner noch verbleibenden Lebenszeit weitergehen könnte. Allein mir fehlt der Glaube. Irgendwie muss ich aus diesem Dauertief wieder raus, habe aber erhebliche Zweifel, dass es in diesem Jahr noch sein wird.

    Zu allem Überfluss ist in diesem albtraumhaften Jahr schlussendlich noch ein guter Freund von meinem Mann gestorben, schön langsam sind dann bald alle weg, wenn das so weitergeht. :-(

    https://www.tt.com/panorama/un…Hcklh7Q6JbrQmFzQ8cT_SYVrQ

  • Liebe Gabi


    Das Unglück mit deinem guten Freund tut mir sehr leid. Jeder Todesfall ist wieder ein neuer Schicksalsschlag. Wie wenn es immer noch nicht reicht. Dabei reicht es doch schon lange, jeder einzelne war einer zuviel.

    Wie du sagst, es sind wirklich spezielle und heikle, emotionale Tage im Moment. Die mit dem Jahresabschluss dann zum Glück wieder vorbei sind und ein Ende haben.

    Die Höhen und Tiefen, diese Schwankungen werden uns wohl noch für eine lange Zeit begleiten. Aber doch werden die Abstände mit der Zeit ein wenig grösser bis zum nächsten Tief. Das gibt doch Hoffnung.

    Ich wünsche Dir viel Kraft um durchzuhalten, bis das nächste Hoch wieder kommt. Denn Kommen wird es bestimmt. :)<3:)


    Alles Liebe

    Thomas

  • Danke, lieber Thomas, für dein Mitgefühl, dieses Jahr hat es wirklich in sich gehabt.

    Mein komplettes Leben hat sich in Luft aufgelöst und das Neusortieren ist unglaublich schmerzhaft.

    Und immer wenn ich mich ein bisschen gefangen habe, beginnt die nächste Talfahrt, aber wem sage ich das, das kennst du ja alles.

  • Liebe Gabi,


    Du hast so viele nachdenkenswerte Sätze geschrieben.


    Ich muss es erst einmal durcharbeiten.


    Sehr tiefsinnig.


    Sehr gefühlvoll.


    Ich melde mich am Montag.


    Morgen wird leider eine Drück-Jagd in meinem Revier durchgezogen.


    Habe heute schon das Wild vergrämt.


    Ist von den Landes-Forsten vorgeschrieben.


    Muss ich durchziehen.


    Jedenfalls danke ich Dir für all deine Zeilen.


    Liebe Grüße aus dem Solling,

    Uwe

  • Danke für deine Rückmeldung, lieber Uwe und hoffentlich läuft alles gut bei der Jagd morgen!

    Momentan bin ich wieder voll im Pessimismusmodus ...

    Mir gehts bekanntermaßen nicht gut und ich habe mich soeben über den Tag ein wenig gefangen, was nicht zuletzt den vielen Telefonaten, die ich mit meinem Cousin Uli jeden Tag führe zuzuschreiben ist.

    Nun haben wir ausgemacht, dass ich mich heute Abend bei ihm melde, was ich auch versucht habe.

    Nur leider ist sein Telefon aus und er hat sich jetzt über eine Stunde nicht zurückgemeldet und auch bei seiner Schwester geht niemand ran.

    Das ist so ungewöhnlich dass ich mir momentan riesige Sorgen mache, ob irgendetwas passiert ist.

    Uli und Ingrid sind meine allerletzten Verwandten, wenn sie auch weit weg von mir wohnen, so habe ich doch seit dem Tod meines Mannes ein inniges Verhältnis zu ihnen entwickelt.

    Wenn da jetzt etwas Schlimmes geschehen ist, ich weiß nicht, wie ich das auch noch verkraften sollte ...

  • Liebe Gabi,


    ich lese all deine Texte.


    Sehe deine Höhen.


    Deine Tiefen.


    Das wird auch noch lange so bleiben.


    Das bei Dir die Alarmglocken,


    hoffentlich zu unrecht,


    läuten, betreffend Cosin,


    dass verstehe ich bei Dir besonders.


    Es wird sich bestimmt in Wohlgefallen auflösen.


    Wir können doch nicht immer "Pech" haben.


    Liebe Grüße,


    fühl Dich umarmt,

    Uwe

  • Liebe Gabi,


    wer von uns erwartet große Wünsche für 2019 ??


    Unsere einzigen Wünsche werden doch nicht erhört,


    wie Du es richtig formulierst.


    So ist es für 2019 und leider die nächsten Jahre.


    Ab jetzt hasse ich auch die Antwort: "Ich bin wunschlos glücklich."


    Das war mal !!!!

  • "Der Gesprächspartner ist vorübergehend nicht erreichbar"


    Tönt mir aus Ulis Handy entgegen, der gleiche Text, als ich damals meinen Mann Hannes anrief und das Handy tot war, weil er abgestürzt war ...


    Ich bete zu Gott dass es nur das Telefon ist, das Schaden genommen hat. :-(

  • Nein so einfach ist es leider nicht, ich hatte schon so ein schlechtes Gefühl!


    Soeben hat mich meine Cousine angerufen, Uli hatte einen Herzinfarkt und wird im naheliegenden Krankenhaus behandelt.

    Seinen Hund haben sie mitgenommen und wie es weitergeht werde ich morgen vormittag erfahren.


    Was mich weiterführt zu dem Gedanken, dass es niemanden gibt, dem es auffallen würde, wenn mit mir etwas wäre.

    Zumindest nicht gleich.

    Nach ein paar Tagen gäbe es sicher jemand, dem es auffällt, dass ich mich nicht melde oder dass ich nicht aufmache.

    Ich muss mir da echt etwas überlegen.

  • Liebe Gabi,


    es tut mir leid zu hören,


    dass dein Gefühl recht hatte.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und


    hoffe, dass dein Cousin schnellstens ins Krankenhaus gekommen ist.


    Leider spielt die Zeit hier eine grosse Rolle.


    Für uns gäbe es die sogenannten Not-Telefone.


    Aber haben wir schon das Alter ?


    Ich bin sechzig Jahre alt.


    Aber wer weiss es schon.


    Wann unsere "Uhr" stehen-bleibt.



    Liebe Grüße und bitte gute Nachrichten von Dir.


    Uwe

  • Ich bin auch Sechzig und alle betonen immer wieder, dass ich ja noch "so jung bin".

    Mir würde es schon reichen, wenn irgendjemand mich zuverlässig täglich anrufen würde.

    Ich weiß, dass man dafür einen Dienst beanspruchen kann, aber für mich ist es nicht wichtig wegen der Gesundheit, im Gegenteil, mir wäre es recht, wenn ich nicht gefunden werden würde bevor ich tot bin, für mich wäre es wichtig zu wissen, dass jemandem etwas an mir liegt. Aber leider sind alle Menschen, denen etwas an mir gelegen hat gestorben und der Einzige, der zwar weit weg, aber noch übrig ist, liegt im Krankenhaus mit einem Herzinfarkt.

    Mir kommt wirklich vor, das Schicksal beabsichtigt mir alle stabilen sozialen Kontakte wegzunehmen.

  • Auch ich mache mir immer Gedanken darüber, dass mich keiner vermissen wird, wenn ich mich nicht melde.

    Ich möchte nicht einsam in der Wohnung liegen und tagelang sterben.

    Versuche gerade in meiner Stadt eine Telefonkette aufzubauen für Alleinstehende. Bisher nur 3 Interessierte.


    Sonst werde ich doch ein Notruftelefon besorgen. Ein bestimmtes Alter muss man aber bei uns nicht haben. Es gibt verschiedene Anbieter (Caritas. DRK, Johanniter). Bei einem Pflegegrad übernehmen die KK die Grundkosten.


    Obwohl... irgendwie eigenartig, dass ich mir Sorgen um mein Wohlergehen mache, hänge ich doch noch am Leben?

    Dann hat mein Mann mir diese Gedanken geschickt... er sorgt noch für mich... das tut mir gut... also bin ich nicht allein... irgendwo ist er noch... wie schön!!!

    Danke Heinz, mein Geliebter.

    Luise

  • Liebe Gabi,

    ich hoffe, dass es deinem Cousin heute besser geht.

    Es ist schon merkwürdig, dass man manchmal eine Vorahnung hat und genau weiß, dass es nichts Gutes bedeutet.

    Ich hatte drei Tage vor dem Tod starke Zahnschmerzen ( Weisheitszahn kommt). Die waren schlagartig am Todestag vorbei und kamen nicht wieder. Zufall?

    Liebe Gabi, was machst du mit eurer Ferienwohnung? Hast du das schon entschieden?

    Bist du häufiger dort?

    Ich wünsche dir heute einen Tag mit guten Nachrichten aus dem Krankenhaus.

    LG Petra

  • Also meinem Cousin gehts ganz gut, er hat 3 Stents bekommen ist heute wieder auf Normalstation verlegt worden und bekommt nächste Woche noch einen 4. Stent, dann sollte die Sache bald ausgestanden sein und er sich wieder komplett erholen. Er ist ein Mensch, der aus jeder Situation das Beste macht, das hilft ihm jetzt sehr.


    Liebe Petra, bei mir war es so, dass ich kurz vor Hannes Tod Knieschmerzen hatte und ich hatte noch nie in meinem Leben Gelenkprobleme. Danach war wieder alles weg und ist bis heute nicht wiedergekommen, hätte ich aber nicht als Vorahnung einsortiert. Da waren ein paar andere merkwürdige Begebenheiten, die ich bei heutigem Wissensstand als Vorahnungen einstufen würde.


    Die Wohnung in Vorarlberg werde ich zur Zeit nicht aufgeben, weil mein Ex Kollege, der damals ebenfalls in Vorarlberg gearbeitet hatte immer noch gerne hinfährt und der Tiefgaragenplatz an meine unteren Nachbarn vergeben ist, die dafür ein bisschen auf die Wohnung achten. Es ist eine sehr kleine Wohnung, daher ist die Erhaltung nicht sehr teuer, darum bleibt voräufig alles beim Alten, nur dass ich selber mich nicht mehr längere Zeit darin aufhalten möchte, weil es mir einfach zu weh tut. Eine Nacht, nur um nachzusehen und Besuche zu machen, das geht, aber mehr nicht.


    Übrigens bekomme ich heute Besuch von einer Freundin, damit ich zum Jahreswechsel nicht ganz alleine bin.

    Ich habe einen Gemüsesalat vorbereitet und mache Lachsbrötchen und das ist das erste Mal seit Hannes Tod, dass ich die Küche wieder richtig benützt habe und es ist mir ungeheuer schwer gefallen, denn ich habe immer ihn vor meinen geistigen Augen gesehen, wie er heim kommt und schnuppert und fragt, was es Gutes gibt - oder her hat gesagt: Bin ich zu früh? - und ich habe geantwortet, nein passt genau ...

    Oder ich habe in der Küche geschnippelt und gekocht und ins Wohnzimmer reingeschaut, wo er am Sofa gesessen ist, gemütlich die Beine hochgelegt und am Tablet gesurft hat und, und und ...

    Und wieder dieses unsägliche NIE WIEDER!


    Und wieder frage ich mich, wie ich weiterleben soll in der Gewissheit, dass ich alleine bin ...


    Auf der anderen Seite war ich gestern bei der Freundin, die heute zu mir kommt eingeladen, sie hat Lachsnudeln und Tiramisu gemacht, es war einfach köstlich! Wir haben uns sehr intensiv unterhalten und ihr erwachsener Sohn war auch dabei und wir haben anschließend zu Dritt bis Mitternacht Mario Party und Mario Kart gespielt und es war richtig lustig und ich habe mich wohlgefühlt wie schon sehr lange nicht mehr.

    Es sind einfach so liebe Menschen und ich bin ganz durcheinander, weil ich es schön fand, mich einfach mal so entspannen zu können, aber andererseits immer noch trauere und es so seltsam ist, dass beides nebeneinander existieren kann ohne sich zu beeinflussen.


    Das Leben ist wirklich kompliziert.

  • Liebe Gabi,

    es freut mich für dich, dass du gestern einen lustigen Abend hattest und sich diese Unbeschwertheit heute hoffentlich fortsetzt.

    Lass' es einfach zu!

    Ich wünsche dir, dass du diese positiven Stunden mit ins Jahr 2019 nehmen und in traurigen Stunden ein wenig davon zehren kannst.

    Liebe Grüße

    Petra

  • danke für das baldriantee - angebot!

    nehme gerne alternativ ein glas rotwein!


    und: ich beneide dich ums eingeschneit-werden!

    hier fielen heute 3 bis sieben regennasse schneeflocken auf den regennassen boden...

    na dann.


    ich danke dir hier, bei dir, für deine wünsche zum neuen jahr, liebe Gabi!

    und - ja, meine erfahrung ist :

    das weinen und dann das lachen liegen ganz dicht beieinander.

    sie schliessen sich keineswegs aus.

    sie brauchen sich.

    sie mögen sich.


    ich wünsche dir:

    lachen - können,

    immer öfter,

    immer mehr,

    ohne neben - gedanken

    laut

    !


    herzlich grüße ich dich

    Bea