Liebe Gabi,
auch ich bin in Gedanken bei Dir
Liebe Grüße
Frank
Liebe Gabi,
auch ich bin in Gedanken bei Dir
Liebe Grüße
Frank
Ihr Lieben, ich wollte nur ein kurzes Lebenszeichen von mir geben. Die letzte Woche ist unglaublich viel geschehen, das mir einerseits sehr viel Auftrieb gibt und das mir andererseits beweist, dass noch ein langer Weg vor mir liegt. Momentan bin ich für 4 Tage auf einem medialen Workshop in Oberösterreich, habe wenig Zeit und einen relativ schlechten Handy Empfang. Ab Montag bin ich wieder daheim und ich habe vor, nächste Woche hier ein ausgiebiges Feedback zu meinem Leben, ein Jahr nach Hannes Tod zu geben.
Nur kurz eine erste Zusammenfassung: Ich habe erkannt, dass mein Liebling keineswegs zum Zeitpunkt unserer größten Verbundenheit voraus gegangen ist, sondern dass es mir ein Ansporn sein soll, meine spirituellen Fähigkeiten zu entwickeln, um wieder ganz bewusst mit ihm in Kontakt zu kommen und dadurch auch in Kontakt mit der geistigen Welt. Und dass es dann noch viel für mich zu tun gibt, hier im Leben. Der Wermutstropfen dabei ist, dass es ein Prozess ist. Ein langer, schwieriger Weg liegt hinter mir und auch noch vor mir. Ich erzähle euch gerne davon, wenn ich mehr Muße und einen ordentlichen Computer zur Verfügung habe. Liebe Grüße und viel Kraft und Liebe für euren schweren Weg!
Der Alltag ist wieder eingekehrt.
Es ist heiß, eigentlich möchte ich gar nichts machen in der Hitze.
Ich bin an einem Punkt, an dem ich festgestellt habe, dass es eigentlich keinen Menschen gibt, mit dem ich zusammen sein möchte und sogar auf die vereinzelten Zusammentreffen freue ich mich nicht wirklich.
Dagegen steht, dass ich immer noch nicht richtig mit mir alleine sein kann.
Kaum bin ich daheim, überfällt mich eine Unruhe, die ich kaum in den Griff bekomme.
Zum Spazierengehen ist es zu heiß, baden gehen mag ich nicht. Und in mich gehen, wie das in meinen vier Seminartagen durchaus gut geklappt hat, klappt daheim überhaupt nicht, ich werde bloß mit Gefühlen überschwemmt und dann geht gar nichts mehr.
Ich frage mich wie schon so oft, wie lange ich es aushalte so weiterzuleben, bin aber inzwischen zur Überzeugung gelangt, dass das jetzt mein neues Leben ist und dass ich mich daran anpassen muss, wenn ich nicht untergehen will.
Ich glaube an einen höheren Plan und versuche mein Leben so anzunehmen wie es momentan ist:
Einsam, leer, inhaltslos und getrieben - flankiert von Überlebensmaßnahmen, die ich mir, weil ich privilegiert bin, leisten kann.
Immer in der Hoffnung, dass es eines Tages eine Wende zum Besseren geben wird, denn ich sehe absolut keinen Sinn darin, auf diese Weise noch Jahrzehnte weiterzuleben.
Aber zurück zu den letzten Tagen:
Ich habe 4 wunderbare Tage im Seminarhotel Schlegelberg in Oberösterreich verbracht. Bei einem medialen Workshop, veranstaltet vom Verein Medial Hearts
Das hat mir sehr gut getan, ich bekam viele persönliche Einsichten und wurde bestärkt meine spirituelle Suche fortzusetzen.
Es ist eigentlich für mich derzeit die einzige Möglichkeit IRGENDEINEN Sinn in meinem Leben zu finden, weil es das Einzige ist, was mich zumindest ansatzweise interessiert, in der Hoffnung Antworten auf meine Lebensfragen und Ängste zu finden.
In dieser Gruppe netter Menschen, an diesem geschützten Ort und in dieser wunderbaren Energie, war es relativ leicht für mich einfach zu sein und nicht jeden Tag das vertraute Gedankenkarussell anspringen zu lassen.
Ich hatte auch einige kleine Erfolge, die mich ermuntern daheim weiter zu üben und vor allem nicht aufzugeben, so schwer mir das Leben auch fallen mag!
Ein Höhepunkt war eine Trancesitzung mit einem begabten Medium, bei der mein Mann durchkam, sodass ich ein regelrechtes Gespräch mit ihm führen konnte. Das war so berührend, ich konnte seine Energie und Liebe fühlen und einen erneuten Beweis dafür bekommen, dass der Tod nur eine Durchgangsstation ist, dass wir alle weiterleben und dass es uns gut gehen wird, wenn wir den Tod hinter uns gebracht haben.
Der Kern seiner Botschaften war, dass er sich vorher niemals hätte träumen lassen, dass es nach dem Tod einfach weitergeht und dass wir uns sogar durch eine Mittlerin miteinander unterhalten können. Und dass er glaubt, dass er vorher gehen musste, damit ich lerne auch alleine zurechtzukommen. Dass ich eine starke Frau sei und dass ich nicht aufgeben soll und dass noch Aufgaben vor mir liegen.
Ermutigt und gestärkt bin ich am Sonntag Abend heimgefahren, nur um beim Heimkommen in die leere Wohnung wieder total niedergeschmettert zu werden.
Ich habe mich dann mittels der Erinnerungen an den schönen Aufenthalt selber helfen können und konnte beruhigt schlafen gehen.
Am Montag Vormittag erlebte ich dann eine massive Krise, ich hatte keine Chance in mich zu gehen und mich zu beruhigen, die Gefühle der Einsamkeit, absoluten Verlassenheit, eine unermessliche Leere, ein tiefer Schmerz hatten mich voll im Griff, ich hatte Sehnsucht mit irgendjemandem darüber zu reden, wusste aber gleichzeitig, dass das nicht geht.
Mit Hilfe von Baldriantropfen und mentaler Techniken habe ich diesen Gefühlssturm dann wieder einigermaßen in den Griff bekommen, so dass ich wenigstens fähig war, meine Arbeit zu machen.
Ich habe inzwischen auch Leute getroffen, war mit einer Freundin auf einem Robert Betz Vortrag in Rosenheim, bin heute bei meinen Kollegen in Salzburg und werde morgen wieder meine Psychologin aufsuchen und telefoniere nach wie vor jeden Tag mit meinem Cousin - Business as usual also.
Im Großen und Ganzen bin ich wieder geschäftsfähig und lebe weiter wie bisher.
Ich habe ernstlich vor mich nicht hängen zu lassen und dem Leben die Stirn zu bieten, so nach dem Motto "Jetzt erst recht"
Aber in mir drin sitzt eine einsame, verlorene Gabi, der es noch genauso geht wie am Nachmittag des 14. Juni 2018: Fassungslos, am Boden zerstört und vor allem nicht mehr leben wollend.
Dieser kleinen Gabi zu erklären, dass alles in Ordnung ist so wie es ist und das Vertrauen in ein Leben "nach Hannes" zu vermitteln, erscheint mir derzeit noch unmöglich. Ich konzentriere mich darauf, von Zeit zu Zeit aus meinen Tiefs wieder aufzutauchen und weiterhin jede Hilfe in Anspruch zu nehmen, die ich kriegen kann.
Die vier Tage Pause haben mir gezeigt, dass es einen Weg zurück ins Leben geben muss, wenn ich ihn auch weiterhin noch nicht erkennen kann.
Jetzt, ein Jahr nach Hannes Tod, mit der Gewissheit dass es einen Grund hat, dass ich noch weiterlebe und dass es ihm gut geht, hätte ich mir gedacht, dass es mir leichter fallen sollte ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen.
Das Leben hat mich gelehrt, dass dem nicht so ist, dass ich auch nach einem Jahr noch sehr trauere und sehr viel Geduld brauchen werde.
Das Gute nach einem Jahr ist, dass ich mich schon stundenweise aus dem Trauersumpf herausarbeiten kann, sodass ich mit "normalen" Menschen "normale" Gespräche führen kann.
Das Tragische ist, dass ich nach wie vor das Bedürfnis hätte zu klagen und zu weinen und über Hannes zu sprechen, dass mir dafür aber die Gesprächspartner fehlen, also muss ich diesen Teil der Trauer mit mir selbst abmachen und fühle mich entsprechend einsam.
Dazu kommt, dass diese "normalen" Gespräche nach wie vor anstrengend für mich sind und ich mich für mein Gefühl zu wenig für die Außenwelt interessieren kann, was einen Neuanfang ziemlich schwierig macht.
So gehen ich und meine Trauer Hand in Hand ins zweite Jahr meines ungewollten neuen Lebens, ein Ende ist nicht in Sicht, aber ich kann euch frisch Trauernden versichern, es geht weiter, irgendwie, auch wenn man es am Anfang nicht glauben möchte.
Und ich möchte euch ermutigen nicht aufzugeben, denn ich brauche euch an meiner Seite, hier können wir uns stützen und aufmuntern, wir können gemeinsam weinen und klagen und gemeinsam in eine neue Zukunft gehen.
Ich hab euch lieb und denke oft an euch, eure Gabi
liebe gabi ,
ich bin ganz überwältigt von deinem bericht. ich habe auch schon oft an einen jenseitskontakt gedacht, aber befürchte auch an ein unseriöses medium zu geraten oder mit dem gesagten nicht umgehen zu können, so dass es mir noch schlechter gehen könnte als jetzt.
aber dein bericht klingt hoffnungsvoll und bereichernd. vielen dank!
liebe grüße
flora
Liebe Flora,
ich kann deine Bedenken verstehen, halte sie aber für unbegründet, wenn du dich vorher sorgfältig informierst.
Und die geistige Welt und unsere Verstorbenen möchten mit uns kommunizieren und zwar auf liebevolle aufmunternde Art und Weise.
Ich habe übrigens heute am Donnerstag, nach den letzten etwas schwierigen Tagen, am Vormittag einen kurzen Moment erlebt, da fühlte ich mich auf einmal so vollständig, so sehr wie ich selbst, wie schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Das Gefühl war nicht anhaltend und ich habe noch immer keinen Plan, wie mein Leben eigentlich weitergehen soll so ganz allein ohne meinen Liebling, aber ich merke, wie etwas in mir vorgeht, wie sich etwas ändert, etwas unnennbares, wo ich mich nur in Geduld fassen kann.
Ich habe auch eine neue Erkenntnis gewonnen, die für viele von euch womöglich nicht annehmbar ist.
Ich habe meinen Mann geliebt so wie er war und er hat mich geliebt, so wie ich bin, mit all meinen Vorzügen und Schwächen.
Jetzt ist er tot, dh. er ist nicht mehr hier auf der Erde am Leben, sondern hier gestorben, um im Jenseits (von hier aus gesehen), in unserer eigentlichen Heimat erneut geboren zu werden.
Von dort aus hat er Kontakt zu mir, genauso wie der Rest meiner Familie, von der ich mich ebenfalls sehr unterstützt fühle.
Er möchte nicht, dass ich leide, das macht ihn traurig, er möchte, dass es mir gut geht, denn er ist nur vorangegangen und ich bin noch da, weil mein Leben eben noch nicht beendet ist, weil noch Aufgaben vor mir liegen. Aufgaben, die nicht nur für mich wichtig sind, sondern für meine gesamte Seelenfamilie, denn sie folgen einem höheren Plan, den wir hier auf der Erde nicht überblicken können.
Da habe ich mir heute auf einmal ganz spontan gedacht, dass ich meinem Mann meine Liebe und die große Achtung die ich für ihn habe am besten zeigen kann, wenn ich auf mich achte, wenn ich mein Bestes gebe und alles dazu tue, die große Krise, in der ich stecke, zu überwinden und mein Leben voll und ganz anzunehmen, so wie es gerade ist.
liebe gabi,
ich glaube , du bist schon auf dem für dich richtigen weg. in deinem bericht steckt viel kraft, hoffnung und zuversicht.
es ist sehr wohltuend, wie du immer schreiben kannst. ich bin doch eher die leserin, das schreiben , vor allem über die
gefühle liegt mir nicht so. aber vielleicht kommt das noch in gang.
achte weiter auf dich!
alles liebe
flora
Liebe Tigerlily,
Deine Geschichte berührt mich sehr. Das was Du gerade geschrieben hast entspricht zu 100% dem was ich auch glaube. Ich denke auch, dass es Menschen gibt die mit Seelen im Jenseits kommunizieren können und die durchaus seriös sind. Mein Glaube an ein Leben nach dem Tod mit der eigenen Seelenfamilie hat mich allerdings nicht vor dem Schmerz und der Trauer bewahrt als mein geliebter Papa von uns gegangen ist. Da werde ich noch einige Zeit brauchen um damit klarzukommen. Ohne Trauer in einer Rangliste werten zu wollen glaube ich, dass die Trauer eine ganz andere Dimension einnimmt wenn der geliebte Partner vor einem geht.
Ich denke wir trauern so sehr, weil wir so sehr lieben. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen dass diese starke Liebe die Du für Mann empfindest und seine Liebe die Dich immer begleitet, Dir auf Deinem Weg helfen. Ich habe große Achtung vor Deinen Ansatz auf Dich zu achten und Dein Leben so anzunehmen, wie es jetzt gerade ist. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Licht und Liebe auf Deinem Weg.
Liebe Grüße
Gertrud
Ihr Lieben,
der Glauben an ein Weiterleben ist eine Sache, die Trauer eine andere.
Denn der geliebte Mensch ist fortgegangen und kommt nicht wieder, was sollte man da anderes verspüren als Schmerz, Sehnsucht und unendliche Einsamkeit?
Und es stimmt tatsächlich, dass Trauer nicht gleich Trauer ist.
Aber dieser vernichtende Schmerz, den so viele von uns fühlen kann auch zu einer grundlegenden Transformation führen, wenn man sich ihm ganz hingibt und genau das ist es was ich versuche hier zu beschreiben.
Meinen Weg durch den größten Schmerz meines Lebens.
Mittendrin.
Mit ungewissem Ausgang.
Mit den Worten, die mir gerade in den Sinn kommen.
liebe gabi,
danke für deine ausführungen auf bines seite, sie strahlen so viel hoffung und zuversicht aus. du hattest ja auch schon
so schöne kontakte zu deinem mann. ich kann mich zur zeit am morgen an keine träume erinnern, obwohl man doch jede nacht träumt.
ich brauche wohl noch viel zeit, bis sich meine seele erholt.
gestern habe ich begonnen, die matratzenbezüge abzuziehen und zu waschen, weil sie zur zeit so schön durchtrocknen können.
diese prozedur haben wir immer zu zweit gemacht, weil mir das herumhieven mit meinen gelenken schwerfällt, besonders das anbringen
hinterher.ich war schon im zweifel, ob ich es alleine schaffe. aber es ging erstaunlich gut, als ob 2 helfende hände dabei gewesen wären.
da habe ich gespürt, dass mein mann an meiner seite ist.
ich wünsche dir weiterhin viel kraft auf deinem weg und freue mich, weiter von dir zu lesen.
einen schönen sonntag!
flora
liebe gabi,
danke dir für deinen wunderbaren bericht. ich finde mich in vielem wieder was du beschreibst. für mich kann ich feststellen, das immer wieder die "einsamkeit" eine wichtige rolle spielt, aus welchen gründen auch immer. wohl aber ist einsamkeit das falsche wort, sondern eher sollte ich sagen, das "alleinsein"...
ich schrieb im beitrag "reale träume", das ich einmal sowas von erfüllt und glücklich aufwachte, mitten in der nacht, war vorher im traum mit roger zusammen, hörte ihn noch sagen "gott sei dank" und wir hielten uns im arm.... ich WEISS das wir irgendetwas besprochen hatten, eine art pakt geschlossen hatten, eine abmachung trafen. dieses glück, das ich empfand ist mit nichts zu beschreiben. leider musste ich auf toilette und dann besann ich mich dort, ja WIESO bist du eigentlich so beseelt glücklich? WAS war denn die abmachung?
mir ist klar, das es etwas mit meiner aufgabe wohl zu tun hatte die ich hier auf der erde noch erledigen soll und das am ende alles, alles gut wird weil roger und ich wieder zusammen sein werden.... aber leider dringt er im moment nicht mehr zu mir durch insofern er mir noch einmal erklären könnte, um was es in diesem traum ging
hatte in den letzten nächten einen seltsamen traum, ich sah mich wie an einem 3D-drucker irgendein gerüst bauen, wie ein skelett von "ettwas"? es war fertig, ich fing ein zweites an, welches aber nicht mehr fertig wurde. ich wusste irgendwo in mir drinne, das dies gerüste meiner noch anstehenden aufgaben waren. grundgerüste also.
du schreibst über die baldriantropfen, die nehme ich abends bzw. nachts zum schlafen. habe hier rescue-tropfen von den bachblüten für den tag wenn es so arg ist das ich völlig ausgehöhlt und kraftlos bin durch weinen.
dein satz "er ist mir vorangegangen" gibt soviel hoffnung, weil du weisst, das du irgendwann nachkommen darfst - wir alle hier dürfen das irgendwann...
lieber gruß in den tag von Bine
Ihr Lieben!
Schon wieder mehr als eine Woche ist vergangen, seit ich das letzte Mal den Computer für etwas anderes als zur Arbeit verwendet habe, ich kann mich immer weniger dazu aufraffen und ich habe es wieder mal zuerst in Facebook formuliert, wie ich mich momentan fühle, ihr seht es im Anhang als Zitat.
Was soll ich sagen, einmal geht es bergauf, einmal geht es bergab.
Aber dass es so bergab geht wie seit Samstag, das hätte ich mir eigentlich nicht mehr gedacht.
Es ist soviel geschehen in dieser letzten Woche, dass mich mein Leben wie von selbst nach außen katapultiert hat. Es hat sich, um es kurz zu machen bei meinen Bekannten die Spreu vom Weizen getrennt und es sind nicht mehr viele übriggeblieben.
Will sagen, die regelmäßgen Außenkontakte sind gegen Null gesunken, seit ich mich nicht mehr regelmäßig sehr intensiv darum bemühe.
Ich habe eine eventuelle Beschäftigungsmöglichkeit auf freiwilliger Basis für nächstes Jahr nach meiner Pensionierung gefunden und der Kontakt zu meinem Cousin intensiviert sich in der Form, dass er mittlerweile zu einem festen Halt in meinem Leben geworden ist. Ich mag ihn sehr, aber leider sind keine weitergehenden Gefühle im Spiel, die dazu führen würden, die Liebe und Geborgenheit, die ich so dringend bräuchte, und die ich in mir selbst, so verzweifelt ich mich auch bemühe, einfach nicht finden kann, in seiner Gegenwart zu bekommen. er ist einfach nur ein fester Halt in höchster Not und das schätze ich ausgesprochen hoch ein!
Tja und seit Samstag befinde ich mich erneut auf einer emotionalen Talfahrt, einer Trauerwelle der schlimmsten Art und das wirklich Schlimme daran ist, dass ich das Gefühl habe, meine Lieben in der Geistigen Welt zu enttäuschen, wenn ich mich so hängen lasse. ich fühle mich wie ein Versager, weil ich es einfach nicht schaffe mit mir selbst in dieser mir verbleibenden Lebenszeit ordentlich zurecht zu kommen.
Aber lest selbst ...
ZitatAlles anzeigenNach einer Woche schaue ich wieder mal in Facebook rein, das wäre mir früher nie passiert. Irgendwie haben sich meine Prioritäten verschoben, das Leben läuft einfach an mir vorbei und ich finde keinen festen Halt mehr darinnen. Ich habe es so satt jeden Tag aufzustehen und mir mit mentalen Übungen Mut zu machen, Dankbarkeit zu empfinden für das was ist und verzweifelt zu suchen, irgendwo irgendwann im Lauf des Tages etwas zu entdecken, was mir Freude macht. Sehr oft vergebens. Und mir dann zu sagen: Gabi hab Geduld, es wird besser, irgendwann ...
Und dann ist wieder ein Tag dabei, der Hoffnung macht, eine einsame Insel im Meer der Traurigkeit.
An dem halte ich mich fest und versuche die Stimmung festzuhalten, vergebens, alles zieht vorüber und ich suche erneut vergebens einen Halt.
Und Tag für Tag für Tag vergeht ...
Für alle anderen viel zu schnell!
Für mich viel zu langsam und ich hab Angst vor jedem der endlos vielen Tage die noch folgen werden.
Ich weiß, ich weiß, das sollte ich nicht und ich will es auch nicht und öfter schon als letztes Jahr gelingt es mir allen Mut zusammenzunehmen und hoch erhobenen Hauptes in den Tag hineinzugehen, immer fest im Gedanken, ich will dass mein Hannes stolz auf mich ist,
Aber leider sind diese Tage immer noch viel zu selten, denn eine Perspektive, die mein Leben bereichern und mich auf die Zukunft ausrichten könnte, die habe ich bisher nicht gefunden und ich bin es auch müde geworden zu suchen, verzweifelt voranzustürmen, um nicht unterzugehen.
Der Maßstab in meinem Leben ist immer noch mein Mann, weil ich bisher noch keinen für mich selbst gefunden habe und wenn ich ihn loslasse, wie so oft empfohlen wird, dann stürze ich ins Nichts.
Er fehlt mir, es gibt keinen Ersatz für ihn und alleine stehen ist für mich immer noch unfassbar schwer, denn ich habe die Liebe und Geborgenheit, die ich so sehnlich vermisse in mir noch nicht finden können, genausowenig wie eine Aufgabe, die mich erfüllt.
Ich habe keine Ahnung, was ich mit meinem Leben noch anfangen soll, ich mache einfach irgendwie weiter und hoffe, dass es irgendwann nicht mehr so unerträglich sein wird, wie im Moment, ein unendlich langes Jahr nach seinem Tod.
Liebe Gabi,den Sinn im Leben finden,eine Aufgabe,das war alles da,im Leben vor dem Tod des Mannes,und jetzt diese Suche,ich für mich finde das so mühsam,so ungewollt alles.Es war ja alles da,Liebe,Geborgenheit,Verständnis,Lachen,Freude am Leben.Wo das hinführen soll,wozu überhaupt jeden Tag weitermachen,das fällt mir so schwer.Ach mein liebster Mann,du fehlst mir so unendlich.Liebe Gabi,Trost gibt es nicht,aber ich kann fühlen,wie groß dein Leid ist.
Liebe Grüße,Adi
Danke liebe Adi, wir müssen uns selbst neu erfinden, es bleibt uns nichts anderes übrig.
Aber ich bin müde geworden, ich hinterfrage die Dinge viel mehr.
Alles was ich im letzten Jahr getan habe waren Notfallmaßnahmen um überhaupt irgendwie weiterleben zu können.
Nun fehlt mir der Anschluss.
Ich kann doch unmöglich für den Rest meines Lebens jeden Tag nur mit Notfallmaßnahmen überstehen?
Mit Psychologin, monatlichem Trauertreff, verschiedensten Seminaren zur Selbsterforschung?
Irgendwann mal hat sich das totgelaufen, aber was kommt stattdessen?
Das frage ich mich mit immer größerer Sorge, denn ein normales Leben mit Plänen, Wünschen, Geborgenheit und Sinn scheint es nicht mehr zu geben.
Mit Jahresende gehe ich in Pension.
Ich kann immerhin meinen Cousin besuchen, eine Gruppenreise machen, mit meinem Cousin ans Nordkap fahren (das wünscht er sich schon lange, wollte es aber alleine nicht machen, ist nicht meine Idee), eventuell im Pferdestall einer Bekannten mithelfen (sieht ganz gut aus, aber ich bin da nur sehr vorsichtig optimistisch) und versuchen übers Rote Kreuz oder irgendeine andere Organisation irgendeine ehrenamtliche Tätigkeit zu finden, damit ich nicht total alleine zu Hause versauere.
Ganz ehrlich, alle diese Optionen trösten mich nicht wirklich, aber in meiner Not werde ich jede Einzelne durchführen, denn ich habe nichts mehr zu verlieren.
Dazu kommt die Möglichkeit einer medialen Ausbildung, aber da bin ich auch eher skeptisch, was mein Talent und meine Ausdauer betrifft.
Für andere würde dieser Strauß an Möglichkeiten ermutigend wirken, für mich wirkt es einfach nur deprimierend, denn nichts davon ist mein eigener freier Wunsch, nichts davon entspricht einer Sehnsucht von mir, ich könnte genausogut mich an eine Supermarktkasse setzen, oder in eine Fabrik arbeiten gehen. Ich weiß das klingt echt krass, aber für mich sind das alles nur Tätigkeiten, um irgendwie meine Lebenszeit rumzukriegen, bis ich endlich sterben darf.
Ich habe wirklich versucht, mich zu motivieren, die schönen Seiten im Leben wiederzufinden, ich probiere alles aus was mir in den Sinn kommt und was mir geboten wird, weil ich nicht einfach so aufgeben will.
Mein Leben besteht eigentlich nur mehr aus Selbsterforschung und Nabelschau, weil es einfach für mich nichts anderes mehr zu tun gibt, jedenfalls nichts was ich gerne tun würde.
Von daher hast du recht, liebe Adi, Trost gibt es nicht, aber wir müssen weitermachen, das sind wir unseren vorangegangenen Liebsten schuldig!
Ja,liebe Gabi,mir geht es so wie du schreibst....ich bin schon seit zwei Jahren in Pension,mein Mann und ich haben das so genossen,jetzt mach ich halt ehrenamtlich was bei den Obdachlosen,koche manchmal für die Kinder der Freundin,Kino,Theater....aber das ist alles nur Tünche,damit die Zeit vergeht,die ich noch zubringen muss hier,wirkliche Freude empfinde ich nicht mehr,im tiefsten Herz will ich nur eines....meinen Mann.Ich lebe irgendwie ausserhalb der Wirklichkeit,die Tage vergehen,und ich Angst vor der Zeit,die noch auf mich wartet...
Liebe Gabi,
bei einem bin ich mir sicher: wenn Dich Dein geliebter Mann nur halb so geliebt hat wie Du ihn liebst kannst Du ihn gar nicht enttäuschen. Du bist definitiv kein Versager sondern nach allem was ich bisher gelesen habe eine der mutigsten Frauen die ich kenne: Du bist so offen und stellst Dich Deiner Trauer. Bei einem so großen Verlust ist ein Jahr keine lange Zeit. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
Alles Liebe
Gertrud
liebe gabi,
du warst für mich hier immer ein beispiel für mut und hoffung und hast aktiv sehr viel für dich probiert. so weit bin ich längst noch nicht,
häufig bin ich apathisch und kraftlos und lebe in meinem schneckenhaus. was ich mit meinem leben ohne meinen mann anfangen soll,
weiß ich auch nicht. nichts macht spaß, keine perspektive. ich darf nicht daran denken, wie viel tage das noch gehen soll.
eine gute nacht wünscht dir
flora
Ich weiß das klingt echt krass, aber für mich sind das alles nur Tätigkeiten, um irgendwie meine Lebenszeit rumzukriegen, bis ich endlich sterben darf.
Liebe Gabi,
ich denke für viele hier im Forum klingt das gar nicht krass.
Das ist eben der Unterschied, ob man so eine Situation bereits erlebt hat oder nicht ...
Ich habe wirklich versucht, mich zu motivieren, die schönen Seiten im Leben wiederzufinden, ich probiere alles aus was mir in den Sinn kommt und was mir geboten wird, weil ich nicht einfach so aufgeben will.
Das stimmt absolut und ich danke Dir wie immer sehr für Deine ausführlichen und so aufrichtigen Texte.
Ganz herzlich,
Tereschkowa
liebe Gabi,
ichmöchte mich gertrud anschließen mit dem gedanken, dass du deinen liebsten mann niemals wirst enttäuschen!!! da wir menschen sind und keine götter, sind wir daher auch nicht perfekt in DEM was wir gerne leisten würden.... aus allem was ich von dir lese, denke ich das du doch soooo viel leistest um irgendwie deinem neuen, ungewollten leben gerecht zu werden. mehr geht einfach nicht, liebe gabi.
ich glaube es ist wichtig für uns zu erkennen, das wir jeweils immer nur soweit gehen und leben können, wie wir kraft dafür erübrigen können. und du brauchst sicher im moment eine pause von deinen anstrengungen irgendwie einen "neuen" sinn in dein leben zu bekommen.
ich habe inzwischen gelernt, das wir wie auf hoher see immer wieder in diese wellentäler von tiefster trauer geraten - selbst wenn wir doch gerade eben erst mal einen etwas bessseren tag hatten. umso schlimmer trifft einen dann wieder dieses neue trauertal, so tief das wir denken darin zu ertrinken.
liebe gabi, ich schicke dir ein bisschen kraft, soweit ich sie erübrigen kanndenke dran, dein mann liebt dich, auch wenn du schwach bist und dein gebrochenes herz nicht heilen kann. wir sind alle schwach und doch gleichzeitig stark, weil wir uns jeden neuen tag durchwurschteln.
liebe umarmung von Bine
Danke ihr Lieben!
Ja es stimmt, ich bemühe mich wirklich, mich weiterzuentwickeln und es ist unglaublich, welche Gelegenheiten auf mich zukommen.
In der letzten Zeit treten Ereignisse in mein Leben, die ich nicht gesucht, sondern die mich gefunden haben.
Und dennoch bin ich noch misstrauisch.
Und dennoch hätte ich immer noch lieber mein altes (langweiiges) Leben zurück.
Und dennoch finde ich am Leben an sich keinen Gefallen, obwohl ich zugeben muss, dass sich in der Zwischenzeit ein kleines bisschen Neugier breitmacht.
Und dennoch habe ich Sehnsucht nach meinem Hannes, obwohl mir inzwischen klar geworden ist, dass er immer noch für mich da ist.
Ich bemerke eine gewisse Veränderung in allen Dingen und habe auch gewisse körperliche Probleme, die ich schon sehr lange nicht mehr hatte und die ich auf meine seelische Verfassung schiebe. Es geht nun wirklich darum, dass ich mich um mich selbst kümmere, die Möglichkeiten und Techniken habe ich bekommen, ich muss sie nur anwenden.
Es sieht fast so aus, als würde das Leben nach 13 Monaten irgendwie Fahrt aufnehmen, ohne mich wissen zu lassen, wohin die Fahrt gehen wird.
Es ist unheimlich, ich fahre mit, weil ich nicht anders kann, nicht aus Überzeugung und im Hintergrund sehe ich meinen Hannes beifällig nicken.
Heute habe ich zufällig eine Ansichtskarte gefunden, mit einer Strandansicht und dem Text "Meer geht immer"
Sofort habe ich an meinen Mann gedacht, der das Meer geliebt hat und mir war klar es war eine Botschaft von ihm, dass ich einfach weitermachen soll, dass nichts mich aufhalten kann.
Und das ist schön.
liebe gabi,
das klingt spannend! du erzählst dann, wenn du weißt , wohin die fahrt geht.
du hast energie und bekommst botschaften von deinem mann, das ist wunderschön.
liebe grüße
flora