Er ist nicht mehr bei mir...

  • Liebe Soraja,

    bei uns im Forum ist es meistens so, dass man eine Zeit sehr aktiv ist, weil es in dieser Zeit heilsam und wohltuend ist.

    Dann irgendwann wird es weniger, weil man es nicht mehr so braucht.

    Und für manche ist es irgendwann an der Zeit, sich langsam zu verabschieden, weil dieser Abschnitt des Lebens integriert ist.

    Manche kommen dann noch sporadisch vorbei, weil ihnen das Forum und die Menschen am Herzen liegen.

    Und dann sind viele neue Geschichten da, so wie jetzt mit euch vielen Neuen und dann kostet es manchmal zu viel Zeit,

    sich wieder einzulesen und irgendwann ist für die meisten ein Zeitpunkt da Adieu zu sagen.


    Das ist in meinen Augen eine gesunde Entwicklung. Es ist ähnlich wie in einer offenen Trauergruppe - zuerst gehe ich für mich

    hin, dann gehe ich noch mit den anderen hin, die noch nicht so lange dabei sind und dann irgendwann merke ich, dass für mich

    eine neue Zeit angebrochen ist und die Trauergruppe eine wertvolle Bereicherung war, in einer Zeit, in der ich sie brauchte.


    Tears in Heaven, eines der wenigen Lieder, das mich auch heute noch manchmal weinen lässt. Wir hatten es bei der Beerdigung

    unseres Sohnes vor 15 Jahren. Dieses Lied berührt mich tief. Danke fürs Einstellen.


    Lg. und ein erholsames Wochenende wünscht dir und euch von Herzen

    Astrid.

  • Die Hoffnung ist wie ein Sonnenstrahl, der in ein trauriges Herz dringt. Öffne es weit und lass sie hinein.“ ( Friedrich Hebbel)

    Ich wünsche dir ganz viele Sonnenstrahlen.Pass gut auf dich auf

  • Es ist Wochende, Samstag abend. Ich hab das Supertalent geguckt, weil wir das immer gemeinsam angeschaut haben. Diesmal schau ich alleine, weil er ja nicht mehr da ist. Ich kann mich aber so gar nicht drauf einlassen, weil meine Gedanken ja doch bei ihm sind. Der Versuch mich abzulenken, es funktioniert nicht. Jetzt geh ich schlafen. Ob es heute was wird? Schwierig, das Schlafen ist derzeit eine schwierige Angelegenheit. Doch irgendwann muss man doch mal so erschöpft sein dass der Körper aufgibt, auch wenn der Geist noch Kreise dreht. Na mal sehn. Gute Nacht...

  • Guten Morgen ihr Lieben, an durchschlafen ist nicht zu denken, ich bin schon froh wenn der Schlaf überhaupt kommt. Das dauert schon mal Stunden und fast pünktlich um 4 Uhr bin ich wieder wach. Und dann dauert es wieder. Hab aber doch noch ein Stündchen geschafft.

    Ja und ihr? Wie macht ihr das mtdem Schlafen, oder was macht der Schlaf mit euch?

  • Guten Morgen Soraja,

    ich habe anfangs auch höchstens vier Stunden geschlafen....um Mitternacht ins Bett, um vier wieder wach. Inzwischen bin ich abends müde und kaputt, schlafe um 22 Uhr, aber wache noch immer um 4 Uhr auf. Heute bin ich dann auch wieder eingeschlafen und habe wirres Zeug geträumt. Ich bin froh, wenn der Tag vorbei ist und ich ins Bett gehen kann und gleichzeitig ist da die Angst vor diesem schlechten Schlaf. Mir hat eine Freundin abends eine Tasse Entspannungstee " verordnet", den ich brav trinke. Ich weiß nicht, ob das hilft?

    Die Sache mit immer gemeinsam geschauten TVSendungen kenne ich auch. Wir haben uns immer über "Bauer sucht Frau" lustig gemacht. Jetzt schaue ich es nicht mehr.

    Ich muss mich jetzt aufraffen, mit einer Freundin frühstücken zu gehen. Ich weiß, dass sie für mich da ist, aber ich würde eigentlich lieber absagen....

    Ich wünsche dir einen erträglichen Tag mit einem kleinen Mittagsschläfchen vielleicht...

    Liebe Grüße

    Petra

  • Hallo Soraja,


    Heute Nacht waren wir Leidensgenossen. Ich habe eine unglaubliche Trauerwelle im Moment, ich bin fix und alle vom weinen..um 4 konnte ich endlich etwas schlafen, um 7war ich wieder wach, und sofort musste ich wieder weinen..ich kann nicht mehr, mein Schlaf wird schlechter,am Anfang habe ich immer sehr viel geschlafen, das wandelt sich jetzt!


    Guten Morgen

  • Da leide ich also nicht als einzige unter Schlafmangel? Das war mir eigentlich klar. Nur würde ich wahrscheinlich gar nicht schlafen können wenn ich keine Medikamente hätte. Ich hatte schon früher extreme Schlafstörungen, jahrelang eigentlich, hab mich aber immer geweigert was einzunehmen dagegen. In der Psychiatrie hat man mich dann doch an solche Mittelchen gewöhnt, weil ich total abgedreht hatte und nachts wandern war. Hab danach die Dosis reduziert, meine Neurologin hat dann die Oxazepam abgesetzt, weils erhöhtes Suchtpotenzial hat. Jetzt hab ich Pipamperon, das sei nicht so suchtfördernd, meint sie. Habs auch schon ganz ohne versucht, da bin ich dann so gegen 5:30 Uhr eingeschlafen und war 7:00 Uhr wieder wach. Das ist mir aber eindeutig zu wenig, damit kann ich nicht lange existieren.

    Ach liebe Julia, es tut mir so leid dass du so verzweifelt bist. Meine Wellen werden kürzer und mit immer größerem Abstand. Dafür aber dann auch sehr heftig. Da müssen wir aber halt durch.

    Dass du auch immer um 4 aufwachst liebe Petra erscheint mir grad seltsam. Die gleiche Uhrzeit wie bei mir, was soll das denn? Wer macht uns wach um diese Zeit? Das mit dem aufraffen müssen kenn ich nur zu gut. Das ist so schwierig mit dieser Antriebslosigkeit in der wir den Sinn nicht sehen. Ob das alles was wir grad erleben wirklich irgendwann vorbei ist? Ich kanns momentan nicht glauben.

  • Ich wurde in der Psychatrie auch vollgestopft mit Tabletten, nehme drei verschieden Sorten am Tag, wobei, jetzt habe ich einfach welche weggelassen, habe das Gefühl, sie unterdrückten meine Trauer bisher etwas.Das ist auch nicht gut.Pipamperon habe ich hier auch noch liegen, für den Bedarf...da habe ich garnicht mehr dran gedacht..vielleicht nehme ich sie heute. Ich habe mich durch einen kompletten Zusammenbruch schon vor dem Tod meines Mannes selber dorthin befördert. Ich soll jeder Zeit dort mich wieder melden, wenn es mir schlechter geht, aber ich weigere mich da..ich will es so schaffen.

  • Ich weiß nicht was die Pipamperon sonst mit mir machen, sie helfen mir beim Schlafen. Auch wenns nur zum Einschlafen reicht, das Durchschlafen ist auch damit nicht möglich.

    Ich hatte auch meinen Zusammenbruch bevor mein Josef starb, auf der Palliativstation, weil er nicht statt Stunden wie die Ärzte sagten, noch 6 Tage gekämpft hatte und ich ihm versprochen hatte bei ihm zu sein bis zuletzt. Nachdem ich ihm 4 Stunden bei qualvoller Atemnot zugeschaut hatte, hab ich am Rad gedreht und am dann war ich in der gleichen Klinik auf der Psychiatrie. So konnte ich bei ihm sein. Nicht mehr so lange, aber immer wieder. Und am Ende war ich dann tatsächlich bei seinem letzten Atemzug dabei. Dafür bin ich sehr dankbar.

  • Liebe Soraja,

    das waren ja ganz schlimme Stunden für dich! Aber du hast es geschafft, wirklich den letzten Atemzug bei ihm zu sein. Wahrscheinlich ist es falsch, deine Medikamente in dieser Zeit zu reduzieren oder abzusetzen. Du brauchst Schlaf, du brauchst Kraft....

    Wer uns um vier Uhr weckt? Vielleicht melden sich unsere beiden "da oben" gerade zu der Zeit bei uns. Wäre ja eine schöne Vorstellung....vielleicht hat der Körper dann erstmal genug Schlaf bekommen? Wer weiß....

    Ich kann momentan auch nicht glauben, dass es besser wird, das es mal " durchgestanden" ist. Ich kann mir auch nicht sagen, dass ich dankbar für die schöne Zeit bin, die wir gemeinsam hatten. Soweit bin ich einfach ( noch) nicht! Es tut einfach nur verdammt weh!

    Ich hoffe, du hattest heute einen der angenehmeren Tage und konntest dich zu wohltuenden Dingen aufraffen. Das Frühstück mit meiner Freundin war schön, aber danach kam die Trauer mit aller Macht!

    Liebe Grüße

    Petra

  • Ja Petra, ich hatte heute einen ganz angenehmen Tag. Eine meiner Töchter die etwas weiter weg wohnt war mit meinem 14-jährigen Enkel bei mir. Dann kam noch die andere Tochter dazu und ja, es war schön. Ein bisschen Ablenkung, ein Gefühl von gebraucht werden.

    Das Oxizepam hat ja meine Ärztin mir nicht mehr verschrieben, dafür das Pipamperon. Ja und dann hab ich noch Valdoxan und wenn gar nichts geht Tavor. Doch die nehm ich wirklich nur wenn gar nichts mehr geht. Dass ich nachts um 4 aufwache war aber auch schon mit dem Oxizepam so. Vielleicht hast du Recht und unsere Männer wecken uns um die Zeit. Wenn das so wäre würde ich das gerne hinnehmen, weil das wäre ja ein Zeichen von ihm dass er bei mir ist. Er darf sich immer bei mir melden, auch nachts um vier....

  • Da kann ich mich nur anschließen, bei Thema Schlafprobleme. Ich bin aktuell so erschöpft, aber ich wache trotzdem jede Nacht zwischen 3.30 und 4 Uhr auf und kann dann nicht mehr oder nur immer für kurze Momente mit wirren Träumen einschlafen. Daher gehe ich soweit möglich ziemlich früh schlafen, damit ich wenigstens etwas Schlaf bekomme - abends einschlafen klappt nämlich komischerweise oder zum Glück.

    Um 6 Uhr muss ich sowieso aufstehen.

    Ich wünsche euch einen erträgliche Tag!