Mutter und Freundin verloren

  • liebe Martina,


    dein totales Zerissensein IN dir kann ich nachvollziehen.

    Ertrage ich den Anblick ?

    Habe ich dann dieses Bild als "Abschiedsbild" von meiner lieben Mutter in mir ?

    Halte ich das auch ?

    &&&


    Diese Entscheidung kann dir leider niemand abnehmen.


    Wenn du mal im Hospiz anrufst und dort frägst, was sie meinen , wie sie sich äußerlich verändert hat, du hättest so Angst sie so zu sehen ....

    Oder kannst du mit deinem Vater und Bruder darüber reden ?


    Du bist da gaaanz bestimmt, nicht die einzigste enge Familienangehörige, die solche Ängste und Bedenkem umtreiben.


    Jeder Mensch ist da anders & alles ist "richtig".


    Deine Mutter weiß doch, wie sehr du sie liebst.


    Ich glaube von mir, ich würde ihr einen Liebesbrief <3 schreiben, mit all meinen liebevollen Worten und Dank als Mama, Freundin, Seelenverwandte ... & auch meiner Angst sie so jetzt sehen zu müssen, .... was dein Herz zerreißt.


    Den Brief können ihr ja die Mitarbeiter des Hospizes vorlesen ?


    Und, neeeein, ich finde das nicht feige .... (falls du das gleich denkst !).


    Wie alt sind denn deine Kinder ?


    Ach du , ....

    Mir bleibt aus der Ferne nur, dich gedanklich fest zu umarmen ! :30:


    Stille Perle

  • Stille Perle, du bist einzigartig!!!!!

    Vielen lieben Dank das du geantwortet hast.(das mit dem Thread eröffnen habe ich nicht kapiert) .....

    nachdem ich deine Nachricht gelesen habe habe ich kurz überlegt und mir einen Flug in die Heimat Stadt gebucht . Ich werde morgens hinfliegen und Abends zurück werde den ganzen Tag im Hospiz verbringen...... und so Abschied nehmen...... weißt du die Situation mit meinem Bruder ist schwer ich habe das Gefühl er ist enttäuscht von mir ..... das er das alles erledigen muss habe ihn auch drauf angesprochen, es kam nur ein kaltes : Kein Problem...... mein Vater ist nicht so ein Mensch der Gefühle zeigt also alles ein wenig schwierig, und ich mache mir noch größere Vorwürfe weil keiner von beiden mich fragt wie es mir geht.....??? Meine Kinder sind „groß“ 16 Jahre , 10 Jahre.

    Mein Sohn weiß über alles Bescheid der arme Kerl unterstützt mich wo er kann .... meine Tochter macht mir da noch sorgen habe ihr erst vor kurzem erzählt was mit ihrer lieblings Omi los ist die beiden haben jeden Tag telefoniert seit sie sprechen kann hatte ihr anfangs erzählt sie sei verreist und könnte nicht telefonieren doch das hat sie mir irgendwann nicht mehr abgenommen und fragte was los sei , sie ist leider seeeehr sensibel und hatte eine ganz schlimme Erfahrung machen müssen, die psychologisch behandelt werden musste....

    Ich werde deshalb auch alleine fliegen um mich zu verabschiedet und sie nochmal drücken und sagen das ich sie unendlich liebe...... mein Gefühl sagt mir das ich das machen soll.... Ihr Zustand ist ja sehr kritisch und habe das Gefühl das sie auf mich wartet um auch vielleicht Abschied zu nehmen???

    Ich weiß es nicht .......

    Stille Perle danke nochmal es tut sooooo gut sich mit jemandem auszutauschen..


    Martina

  • danke, dass du mich als einzigartig siehst :love::).

    Ein tolles Gefühl !


    SCHÖN, dass du sooo mutig warst und IN dich hinein gehört hast !

    Und dann AUF DEIN GEFÜHL GEHÖRT HAST :thumbup:<3:!:


    Ich wohne ja im Großraum Stuttgart, vll fliegst du ja in "meine" Richtung oder vll von hier weg ...

    Wer weiss ?


    Meine Mutter bekam Ende Mai die Diagnose Lymphdrüsenkrebs, das hat einen umgehauen, so von gerade noch gesund zu bumm sehr krank.

    Mein Vater ( ER ist MEIN Seelenverwandter bei den Eltern) benötigte meine Hilfe, meine Kraft, meinen Beistand, da gab es auch keine Frage wie es mir dabei geht.

    Er musste nach sich selbst schauen, das war schon an seiner Belastungsgrenze.

    Ist auch ok.

    Sicher geht es deinem Vater ähnlich, es wird ca. diesselbe Generation sein 75+.

    Ich sprang rum

    (zw. noch eigener Trauer von mir und meinen 2 Kindern (18 & 22) um meinen Mann und Papa, Mikle verstarb am 17.06.18, ....)

    Job, Vater, Krankenhaus -Mutter, war bei allen Arzt-Sozialarbeiter ....-Gesprächen dabei

    meine Kinder kamen dabei deutlich zu kurz, sie hatten (haben) ja auch Angst um die Oma ...

    & durch einen Streit einige Wochen vorher zwischen meinen Eltern und Bruder, hielt er sich aus Allem raus, bis heute.

    Diese Erklärung lediglich zum Verständnis : Bruder -Vater.


    Dein Bruder handelt, so gut er kann, da er nahe dran ist und ist natürlich auch mit seiner eigenen Sorge & Angst um deine/eure Mutter behaftet.

    Das ist sooo eine kräftezehrende und manchmal auch schreckliche Zeit, da kann man oft nicht Hilfe für den/die Andere (n) sein.

    Je näher stehend desto schwieriger.

    Weint und klagt gemeinsam, wenn möglich.


    Vielleicht können die 2 ja auch an diesem Tag

    (wann genau bist du im Hospiz ?)

    nach einiger Zeit des Allein seins, für dich & sie, dazu kommen ?

    Das fände ich schön, wenn es für alle möglich wäre ?!


    Rede , aus meiner ! Erfahrung heraus mit beiden Kindern über den bevorstehenden Tod der lieben Omi.

    Vielleicht mag deine Tochter ihr ja etwas mitgeben ?

    Oder dir eine Sprachnemo aufs Handy schicken, die du dann der Omi vorspielst, wenn du bei ihr bist ?

    Vielleicht mag dies auch dein Sohn tun ?

    Oder etwas Gemaltes mitnehmen ...


    Wenn sie mögen, versuche ihnen eine für sie zwar traurige, jedoch machbare Möglichkeit um sich auch auf irgend eine Art von ihrer geliebten Omi verabschieden zu können, solange sie es noch hören und fühlen kann.


    Das wären lediglich meine Gedanken dazu !


    Puhhh, das ist jetzt lang geworden ...



    Ich frag mal Astrid, ob sie dir nen eigenen thread einrichten kann und dann alles dahin reinverschiebt.


    Dann wärst du bei dir ... ;)


    Stille Perle

  • Hallo liebe Martina.


    Willkommen im Forum und auch willkommen in meinem Thread...


    Ich kann dich bei deiner Unsicherheit bzgl nochmal sehen oder nicht, ganz gut verstehen und finde, du hast gut entschieden. Ich weiß nicht wie viel du bei mir hier gelesen hast, aber ich war auch unglaublich eng mit meiner Mama und ich kämpfe auch noch immer wahnsinnig damit, dass sie mir genommen wurde!

    Ich wohne ungefähr 200km von meinem Vater entfernt und meine Mama hatte nahezu alles an Behandlung hier bei mir in der Gegend gemacht gehabt. Leider konnte sie auf ihrem letzten Weg nicht hier her, da sich unser Haus dafür so gar nicht geeignet hatte (LEIDER!).

    Durch meine Schwangerschaft und dann auch Geburt unseres Sohnes war ich leider die letzten 6 Wochen auch nur sehr wenig bei meiner Mama (meine Mama starb vier Wochen nach Geburt ihres Enkels) und das schmerzt mich auch noch immer sehr.

    Als der Anruf kam, dass sie gestorben sei, fühlte ich mich erst gar nicht in der Lage ins Auto zu steigen. Es kam so plötzlich. Ich hatte noch vor sie einen Tag später ganz planmäßig mit Mann und Kindern zu besuchen. Eine Stunde nach dem Anruf allerdings spürte ich in mir, dass ich dort hin muss, dass ich sie sehen muss, dass ich mit eigenen Augen begreifen muss... Und so packte ich meine Kinder ein (mein Mann musste arbeiten) und fuhr die Strecke hin und am selben Tag auch wieder zurück.

    Es war ein sehr schwerer Gang, aber da ich leider keine Möglichkeit hatte mich von ihr zu verabschieden, war dies sehr wichtig für mich.


    Ich denke, da du nun einen Flug gebucht hast, ist es dir auch sehr wichtig und daher ist es die richtige Entscheidung!


    Ich wünsche dir für morgen alle Kraft die du brauchst und nochmal einen schönen Moment.


    Liebe Grüße


    PS: Wenn du im Menü auf 'Forum' gehst und dann den Bereich 'Verlust der Eltern' öffnest, hat es ganz oben den Button 'Thema erstellen'. Damit kannst du dir dein eigenes Thema erstellen bzw die Texte hier rüber kopieren.

    Ich bin gerne Gastgeber, glaube aber, dass du besser gesehen werden würdest wenn du deinen eigenen Bereich hast ;).

  • liebe Regenbogen,


    ... das lief schief mit kopieren ...

    Ich wollte es in Hajduk bzw. von mir erstellten Thread rein kopieren.


    Klappte leider nicht.

    Entschulduge bitte !!!


    Schön von dir zu hören, wie geht es dir gerade ?


    Liebe Grüße

    Stille Perle

  • Liebe Regenbogen ,


    Vielen Dank für deine Worte...... bewundere Menschen die sowas schaffen und das alles hast du mit Baby hinbekommen WAHNSINN....... !!!!!! Ich fühle auch was positives das ich sie besuche , es wird schwer aber das bin ich ihr schuldig, ich hab ständig das Gefühl sie wartet auf mich um dann zu gehen


    Ja, Stille Perle hat ein Thread eröffnet sorry das ich das nicht hinbekommen habe......


    Sei lieb gegrüßt

    Martina

  • Hallo Martina,

    sei wilkommen in unserem Forum. Wir freuen uns, dass du zu uns gefunden hast - wenn auch der Anlass kein leichter ist. Aber gerade deshalb ist es gut, wenn du in uns Menschen weisst, die dich verstehen und dir gern in der schweren Zeit zur Seite stehen. Und dich im Geiste ein Stück deines Weges begleiten. Immer in dem Bemühen dir, wann immer du willst, mit Empathie Zuspruch und Hoffnung zu geben, und so in den Stunden, in denen die Trauer und der Schmerz dich zu übermannen drohen, einfach Kraft zu gben und Beistand zu leisten,

    Liebe Grüsse

    Heinz Maximilian

  • liebe Regentropfen :*,


    ... das freut mich zu lesen.

    Somit scheint es dir etwas leichter ? /anders um's Herz zu sein.


    Mir ging es ähnlich, irgendwann waren wohl genug Tränen geweint, ich konnte dann auch nicht mehr so weinen.

    Jaa, das etwas emitionslose dann danach kenne ich auch, das zog sich dann etwas, doch dann wurde es bei mir in erst ganz kleinen Schrittchen wieder heller und etwas freudvoller um mich ...


    Geniese deine Kinder & deinen Mann :)).

    Und deine Mama im Herzen.


    Liebe Grüße

    Stille Perle

  • Hallo zusammen.


    Was ist nur los? Das Trauerjahr ist vorüber und ich fühle mich so eigenartig. Ich steh wieder definitiv besser im Alltag, meister den Haushalt mehr oder weniger gut, versorge die Kinder und koche.

    Mir fehlt meine Mutter oder besser gesagt, jemand zum Reden! Aber mir ist auch nicht wirklich nach Kontakten oder Treffen mit anderen. Hier eine Einladung zum Kaffee, hier eine Einladung zu einem Kindergeburtstag wo die Eltern mit sollen...Mir fällt es schwer. Ich möchte da nicht wirklich hin.

    Es geht mir soweit gut...würde ich sagen.


    Kennt ihr das?

    Dieser Wunsch alleine sein zu wollen...?


    Ich wäre auch gerne mal vollkommen alleine. Also ohne Kinder und Mann. Aber das lässt sich nur schwer bis gar nicht umsetzen...

  • Hi Mom!


    Gerade ist wieder so ein Moment. Ich vermisse dich so sehr und ich frage mich warum? Warum nur du...?

    Ich sitze auf der Couch und heule...dein kleiner Enkel läuft seit 2-3 Tagen und er macht das richtig gut. Es sind nun nicht mehr nur zwei Schritte, sondern er läuft durch das gesamte Wohnzimmer. Er sieht so hübsch und frech dabei aus. Strahlt über das ganze Gesicht.

    Es würde dir so viel Freude bereiten das zu sehen. Du wärst so oft hier und würdest die Zeit mit deinen Enkeln genießen. Damit würdest du mir auch einiges an Alltagslast abnehmen und mir helfen. Ich fühle mich alleine, weil es nun nicht so ist. Die Tage sind lang und alleine sind sie noch so viel länger...Ich kann dich nicht mal anrufen.

    Ich sei in einer depressiven Episode... So heißt es nun. Aber das glaube ich nicht. Die Psychotherapeutin kann mir doch auch nicht helfen, dich wieder zurück zu holen und sie kann mir auch nicht sagen wie man mit 32 Jahren ein Leben leben soll ohne Unterstützung... Ja vllt hätte ich früher los lassen sollen, früher auf eigenen Beinen stehen...

    Aber ich war mir immer viel zu sicher, dass du sehr alt werden wirst...Ich hatte dich sogar schon als Uroma gesehen, da war unsere Große erst frisch auf der Welt.

    Du hast so gesund gelebt, dass ich direkt wieder wütend werde, warum dann ausgerechnet Du gehen musstest!


    Und ich frage mich, ob mir das selbe Schicksal droht. Es ist so viel ähnlich in unserem Leben...

    Ich bin optisch ein Ebenbild von dir (wo steckt nur mein Vater in mir drin), dass man meinen könnte ich sei ein Klon. Du hattest deine Mama auch schon viel zu früh verloren. Du hast auch eine Tochter und ca 2,5 Jahre später einen Sohn geboren...

    Wir sind uns charakterlich auch sehr ähnlich. Wollen immer alles den anderen recht machen und stehen immer mit Ohr und Tatendrang zur Verfügung. Ja leider vergessen wir dabei uns selbst nur allzu oft, aber die Freude der anderen tut uns auch gut.


    Ich vermisse dich! Ich hätte nie gedacht, dass ich dich so sehr brauchen würde...


    Komm zurück :13:

  • Auch ich umarme dich still und du kannst weinen so viel du willst, das tut dir gut.

    Bei mir ist auch grad das Trauerjahr rum und das vom Alltag kann ich bestätigen.

    Das andere aber leider auch. Ich vermisse ihn wie am ersten Tag, weiß nichts mit mir anzufangen und habe auch das Gefühl, dass es mir zu anstrengend ist, mich auf andere Menschen hinzubewegen. Allein bin ich sowieso, also ruhe habe ich in Hülle und fülle, wenn ich nicht selber etwas unternehme. Und ich habe Angst vor dieser Ruhe und gleichzeitig Sehnsucht danach, das ist ein sehr seltsames Gefühl.

    Und ich weigere mich, meinen Zustand, der dem deinen sehr ähnelt, als "depressive Episode" zu bezeichnen.

    Wir sind in Trauer, auch wenn das die meisten Mesnchen dort draußen nicht verstehen.

  • Bewältigung der Trauer heißt, sich das Vergleichen

    von Zukunft und Vergangenheit zu verbieten.


    K. Michael Mühlfeld



    Klingt so einfach und ist doch so schwer. Aber ja...Ich trauer noch immer sehr der Möglichkeit hinterher, einfach meine Mama anrufen zu können, wenn ich sie um Zuhören brauche. Oder zu ihr zu fahren, wenn mir Zuhause mal wieder alles zu viel wird.

    Dadurch wird es aber definitiv nicht besser werden, denn diese Möglichkeit werde ich nie wieder bekommen...es ist vorbei...

    Wohl muss ich andere Strategien entwickeln, Neues...


    Ich frage mich nur wie...

  • Wie kommt ihr durch eure Tage? Ich frage mich immer mehr, ob ich "abhängig" von meiner Mutter war...

    Sie ist nun knapp 14 Monate nicht mehr erreichbar und ich habe seitdem das Gefühl, mein Leben nicht mehr wirklich auf die Reihe zu bekommen. Sie hatte mir immer Rückendeckung gegeben und sie gab mir immer das Gefühl alles wäre okay bzw wenn es das mal nicht war, dass es so aber wieder werden würde.


    Mein Mann schafft es nicht, mir dieses Gefühl zu vermitteln. Versteht mich nicht falsch, ich glaube schon ihn zu lieben...aber einige von euch reden so toll von ihren Seelenverwandten...Ich würde mir das so sehr wünschen!

    Ich wäre am Boden, wenn mein Mann sterben würde, keine Frage...aber derzeit ist er mir irgendwie nicht die Stütze, die ich mir wünschen würde.

  • Liebe Regenbogen,


    ich habe mir gerade dein trauriges Schicksal durchgelesen.....


    Meine Mama ist vor 14 Wochen auch an Lungenkrebs gestorben.....


    Ich glaube nicht, dass du von deiner Mama "abhängig" warst. Du trauerst und vermisst sie wahnsinnig.


    Ich bin ohne meine Mama nicht mehr ich. Sie fehlt immer und überall........

    Ich habe leider auch keine Stütze in dem Sinne. Sicherlich habe ich gute Freunde, die mir helfen wollen, aber ich will das gar nicht so richtig, will dann mit meiner Trauer alleine sein.......bin ohne Partner und frage mich, ob es mit Partner einfacher wäre.........keine Ahnung....

    im Moment denke ich, es wird nie besser werden .........

    Der Schmerz, das Vermissen, sie nie wieder zu sehen, ist einfach unglaublich.......


    Ich sende dir ganz liebe Grüße