Habe meinen über alles geliebten Mann am 22.10.18 für immer verloren. Ich kann es immer noch nicht glauben . Bin so einsam und verzweifelt

  • Liebe Ingrid20


    Du hast mein herzliches Mitgefühl zum Tod deines geliebten Mannes.

    Es ist ein Schicksalsschlag, der einem den Boden komplett unter den Füssen wegzieht und man nicht mehr weiss, wie es weitergehen soll.

    Hier triffst du auf viele liebe Menschen, die das gleiche Schicksal wie du erleidet haben und viel Verständnis haben.

    Ganz viel Kraft in der kommenden, schweren Zeit.


    Liebe Grüsse

    Thomas

  • Ich Danke Dir. Ich hoffe , dass ich es schaffe. Er hätte nicht gewollt, dass ich so leide. Ich weine überall, sogar im Geschäft, wenn ich was sehe , dass er gemocht hat. Psychologin sagt, ich habe Depressionen, da wir 8 Jahre gegen den Krebs gekämpft haben. Meine Kinder haben Angst, dass ich aus dem Loch nicht mehr rauskomme.

    Kann zu Zeit nicht mal arbeiten, da ich an der Kasse sitze und nur verheult bin. Kann man den Kunden nicht zumuten

    Lg Ingrid20

  • Liebe Ingrid,

    es tut mir sehr leid! Es ist ja alles noch ganz frisch, bitte setze dich wegen der Arbeit nicht unter Druck.

    Ich konnte gleich wieder arbeiten gehen, da ich alleine in einem Büro sitze, nur mein Chef kommt ab und an hier rein. An der Kasse bzw. in der Öffentlichkeit hätte ich anfangs auch nicht arbeiten können!

    Heute noch bin ich nach der Arbeit am Liebsten alleine. Vorzugsweise auf der Couch zu Hause, umgeben von seinen Fotos.


    Ich lese heraus, dass dein Mann auch sehr lange krank war. Mein Mann war 4 Jahre lang krank und gerade in den letzten zwei Jahren sind wir nochmal viel enger zusammen gewaschsen, da wir einfach sehr viel Zeit alleine zusammen verbracht haben. Ich musste zwar arbeiten gehen, jedoch nach der Arbeit und am Wochenende war ich fast ausschließlich für ihn da. Ich hätte voherh nicht gedacht, dass das überhaupt möglich ist, aber wir sind noch vertrauter miteinander geworden. So ist die Lücke für mich auch so riesig groß, die er hinterlassen hat.

    Ich kann mir vorstellen, dass es bei euch ähnlich war.


    Wie alt sind deine Kinder? Falls sie erwachsen sind, sind sie in deiner Nähe?


    LG

    Tina

  • Hallo Tina 45

    Meine Kinder sind erwachsen und in der Nähe. Sie sind immer für mich da. Ich habe 8 Jahre nur für meinen Mann gelebt. Arbeit und dann war ich nur für ihn und die Familie da. Die Freunde haben sich verabschiedet als die Krebsdiagnose kam. Somit bin ich jetzt alleine. In der Klinik sagten sie, wir wären eine Einheit. Die Krankheit hat uns noch mehr zusammengeschweisst. Er fehlt mir so unendlich. Ich habe Herzschmerzen und Beklemmung wenn ich an ihn denke. In der Wohnung sehe ich ihn überall. Ist das noch normal?

    Lg Ingrid20

  • Ja, liebe Ingrid, das ist normal. Mir geht es ganz genau so. Und wenn Du hier im Forum liest, wirst Du sehen, dass es allen so oder so ähnlich geht. Es ist grausam. ch hoffe, Deine Kinder sind eine Stütze für Dich und wünsche Dir viel Kraft.


    Liebe Grüße


    Frank

  • Liebe Ingrid,


    ich möchte dir noch mein tiefstes Mitgefühl aussprechen .Es ist schön das Du Kinder hast die für Dich da sind, so bist nicht ganz allein mit Deinem Schmerz.

    Ich wünsche Dir viel Kraft und auch den Mut Deine Trauer so zu leben wie es für Dich richtig ist. Trauerbewältigung ist schwer und dauert , wie lange für den einzelnen kann niemand sagen, das zeigt irgendwann die Zeit.


    Viele Liebe Grüße senden Dir Gabi+Mäuschen

  • Liebe Gabi, ich danke Dir

    Mein Mann hat mir unseren gemeinsamen Hund hinterlassen

    Es ist eine 5 Jahre alte Chiuahuahündin

    Ein absoluter Herrchenhund

    Auch sie ist in der Wohnung apathisch , läuft nicht mehr so rum wie früher und frisst nicht richtig. Wenn ich heimgehe, rennt sie ins Wohnzimmer, wo mein Mann immer sass und kommt enttäuscht zurück

    Lg Ingrid u. Coco

  • Liebe Ingrid, wie gut ich dich verstehen kann. Mein Mann starb zwei Tage früher, also am 20.10.18. 1 1/2 Jahre Chemotherapie, Bestrahlungen und Copd. Wir haben wirklich gekämpft und gehofft. Bis zuletzt. Er starb in meinen Armen, es war der schrecklichste Moment in meinem Leben. Fassen kann man es immer noch nicht. Das Herz zerreißt, es tut so weh.

    Es bleiben die Erinnerungen und Fotos. Das ist alles.

    Dir und mir und allen Trauernden wünsche ich viel Kraft. Wir schaffen das - irgendwann ...

    LG Pewie

  • Liebe Pewie, mein herzliches Beileid,

    Mein Mann hafte auch copd und Lungenkrebs. Copd ist eine schreckliche Krankheit. Diese Atemnot. Er hätte immer Angst dass er mal einen qualvollen Erstickungstod sterben müsse. Das ist ihm Gott sei dank erspart geblieben. Wir haben 8 ganze Jahre Chemo und Bestrahlung gehabt. 8 Chemo Zyklen. Das heisst immer eine ganze Woche Chemo. 120 Bestrahlungen. Seine Lunge war ganz kaputt zum Schluss. Dann hat ganz plötzlich der Krebs rasent schnell gestreut. In nur 6 Wochen in die Knochen, Leber und neues Karzinom Lunge

    Wünsche Dir ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit. Es tut mir auch so weh. Manchmal denke ich , ich drehe durch. Morgens ist es ganz schlimm. Erst mag ich nicht aufstehen, dann heule ich ohne Ende. Finde zur Zeit alles sinnlos ohne ihn.Manchmal hämmert ich wie blöd an die Wand. Das ist doch nicht normal oder?

    Lg Ingrid

  • Doch liebe Ingrid, das ist normal. Vor zwei Tagen war es auch so schlimm bei mir, mir hilft Beschäftigung. Seit Mai bin ich in Rente, wollten jetzt soviel machen. Also muss ich mich in Haus und Garten beschäftigen. Dann sind mal wieder zwei einigermaßen gute Tage, dann wieder ein neuer Einbruch. Aber was wollen wir verlangen nach so kurzer Zeit. Nicht zu trauern wäre auch nicht schön. Trauer ist doch der Beweis für eine echte Liebe. Daran musst du immer denken.

    Versuche dich irgendwie abzulenken, und wenn es nur für kurze Zeit ist. Dabei kann man sich erholen und hat dann wieder Kraft für die nächste Trauerphase. Manchmal gelingt es, man kann es üben. So geht es mir jedenfalls. Wenn man später diese Erholungsphasen etwas verlängern kann, ist das doch ein großer Erfolg und eine Hilfe für dich, ohne Weinkrämpfe an deinen Liebsten zu denken und ihm nahe zu sein.

    Vielleicht helfen dir meine Tipps, ich wünsche es dir. Ich kämpfe auch tapfer weiter und er ist immer bei mir.

    LG Pewie

  • Liebe Ingrid, liebe Pewie,



    auch mein Mann ist in meinen Armen gestorben, wir haben seine letzten Atemzüge gemeinsam gemacht, es war ein schrecklicher Augenblick , aber ich weiss das er es sich so gewünscht hat, das tröstet mich ein bißchen . Wir haben die Diagnose Bauspeichldrüsenkrebs am 26.02.2018 erhalten, er war aber vorher schon lange Jahre nicht mehr gesund . Der Krebs war inoperabel, die beiden Chemos die er noch bekommen hat, haben seinen Zustand eher verschlechtert , Im Mai war er noch drei Wochen hier in der Uniklinik, nach seiner Entlassung hat er mir gesagt, ins Krankenhaus kriegt mich keiner mehr.


    Am morgen seines Todestages ist er mir zweimal zusammen gebrochen, beim zweiten Mal sagte er : .. ich will so nicht mehr....Daran klammere ich mich,das er nicht mehr leiden musste.Jetzt weine ich auch schon wieder, weil er mir so fehlt.


    LG senden Euch Gabi + Mäuschen


    Ach so, das Du die Wand traktierst, habe ich auch schon gemacht, es hilft und nur das zählt.

  • Liebe Pewie, warum muss ich den Tag weinen? Denke den ganzen Tag an ihn? Ist verrückt aber mein erster Gedanke ist er und mein letzter auch. Keine Nacht kann ich schlafen habe dass Gefühl ich schaffe es keinen einzigen Tag länger ohne ihn. Manchmal schreie ich er soll zurückkommen, obwohl ich weiss es wird nicht passieren. Werde ich verrückt? Wenn ich morgens aufstehe hoffe ich es war nur ein Traum

    Dann holt mich die Realität ein und bekomm einen Heulkrampf.

    Kann mir nicht vorstellen, dass dass jemals besser wird

    Lg Ingrid

  • Danke Dir Gabi dass Du schreibst , dass wäre normal. Ich hab dass Gefühl ich überwinde seinen Tod nicht. In der letzten Woche sagte er mir in der der Klinik jede Stunde dass er mich liebt und ich für ihn was besonderes war. Ich muss dazu sagen dass es meine 2. Ehe war. Die erste war furchtbar und mein Mann hat mich und meine 3 Kinder da rausgeholt und die Kinder wie seine eigenen großgezogen. Sie sehen in ihm auch ihren Vater und vermissen ihn auch sehr. Meine Enkel haben so sehr um ihren Opa geweint. Mein ältester Enkel hat in der Klinik bei ihm im Bett gelegen und bitterlich geweint. Das tat meinem Mann und mir so weh

    Lg

  • Liebe Ingrid.

    Auch ich möchte dir mein Beileid ausdrücken! Ich habe zwar nicht meinen Mann, aber meine Mama an Lungenkrebs verloren. Auch bei ihr ging es plötzlich rasend schnell...von Diagnose bis zum Einschlafen zwar auch nur ein Jahr, aber an Weihnachten letzten Jahres hatten wir noch Hoffnung und dachten, sie hat den Krebs besiegt...im Januar dann plötzlich Hirnmetastasen und im Juni (am längsten Tag im Jahr) ist sie mit gerade mal 54 Jahren eingeschlafen.

    Ich vermisse sie unglaublich! Sie war mir nicht nur Mutter sondern auch Freundin, Zuhörerin und Seelenverwandte zugleich. Ich hoffe für mich und wünsche auch dir von Herzen, dass der "Anfangsschmerz" irgendwann leichter wird.


    Jetzt wünsche ich dir zuerst eine ruhige Nacht.

  • Liebe Ingrid! Das mit dem Weinen und der Verzweiflung war bei mir ganz genauso und in diesem Forum und in den Facebook Gruppen, wo ich schreibe gehts allen anderen genau so, deshalb denke ich schon dass das alles normal ist, es ist ja auch wirklich schrecklich, wenn der liebste Mensch auf einmal nicht mehr da ist, egal ob er lange krank war wie bei dir, oder ganz plötzlich durch einen Unfall gestorben ist, wie bei mir.

    Inzwischen ist es bei mir 5 Monate her und ich kann noch nicht sagen, dass sich mein Leben normalisiert hat, obwohl ich den Alltag gut bewältigen kann und auch nicht mehr pausenlos weinen muss. Die Trauer verändert sich tatsächlich und ich lerne jeden Tag dazu und das hervortretende Gefühl ist bei mir grenzenlose Liebe und Dankbarkeit. Es gibt keinen Moment an dem ich nicht an ihn denke und ich vermisse meinen Hannes unendlich und dennoch habe ich akzeptiert, dass er gegangen ist und bin froh und dankbar, dass er so sterben durfte, wie er gestorben ist, glücklich und gesund bei der Ausübung seines allerliebsten Lebensinhalts, obwohl es für mich ein fürchterlicher Schlag war, ihn so ohne richtigen Abschied zu verlieren.

  • Liebe Ingrid,

    dein Leben wurde durch die Diagnose und jetzt vor allem durch seinen Tod auf den Kopf gestellt. Es ist nichts mehr wie es war. Es ist nichts mehr normal. Es ist alles ver-Rückt. Und so ist für diese Situation deine Lage absolut normal. Du weinst viel - das kann dem Schmerz ein bisschen den Druck nehmen. Du denkst vom Aufwachen bis zum Einschlafen nur an ihn, weil er dir so fehlt. ES IST NORMAL.


    Wie kommt deine Psychologin auf Depressionen? Hast du das abklären lassen? Der Grat zwischen schwerer Trauer und Depression ist nicht immer leicht zu erkennen. Trauernde Menschen zeigen oft auch Symptome, die zur Depression gehören. Und doch ist es keine Depression. Wenn du das wirklich abgeklärt haben möchtest, dann müsstest du zu einer klinischen- und GesundheitspsychologIn gehen, die sich mit Trauer auskennt.


    Hast du Gedanken, ihm nachfolgen zu wollen oder hast du auch Gedanken, wie du dein Leben beenden könntest?

    Siehst du einen Sinn im Weiterleben oder willst du nicht mehr?

    Hast du Menschen, Dinge, Aufgaben um dich, für die sich das Aufstehen lohnt oder kann dich gar nichts bewegen?

    Spürst du Unterschiede im Schmerz deiner Trauer? Manchmal ist es ein abgrundtiefer Schmerz und dann kann es ein ganz

    kleines bisschen erträglicher sein? Oder ist es immer gleich dunkel?


    Ich möchte und kann hier keine Diagnose stellen. Ich würde nur gerne eine Eindruck bekommen.


    Liebe Ingrid, ich freue mich, dass du hier her gefunden hast. Sei herzlich willkommen.

    Lg. Astrid.

  • Liebe Astrid, ich habe Momente da mag ich einfach nicht mehr. Momente, da denke ich ohne ihn kann ich die nächsten Jahre nicht. Momente, da könnte ich brüllen und Momente, in denen mein Gehirn begreift, dass es für ihn nur noch Qual war. Es ist ein Wechselbad der Gefühle. Sicher hab ich auch Augenblicke, in denen ich zu ihm will, weil ich keinen Sinn mehr sehe. Wir haben 8 Jahre gekämpft. Alle 12 Wochen Nachsorge. Manchmal gute, manchmal schlechte Nachrichten. Er hätte auch noch Copd, dass heißt ständige Atemnot. Ging zum Schluss nichts mehr. Nicht mal mit Sauerstoff. Diese 8 Jahre haben schon mir gezerrt. Bin ja noch Vollzeit arbeiten gegangen. Seit März hat es sich dann so verschlechtert. Zum Schluss konnte er alleine Kraft und luftmässig gar nichts mehr machen. Wenn ich ihn geduscht habe, saßen wir beide im Bad und haben geweint. Er sagte mir immer mit Tränen in den Augen, es täte ihm so leid und ich würde so fertig aussehen. Jetzt ist er tot und aus mir brechen die ganzen Jahre raus. Musste mich ja immer zusammenreissen. Jetzt nicht mehr

    Lg Ingrid