Es kann alles nicht wahr sein

  • Was für ein schrecklicher Tag, Tränen bis Mittag, unterdrücken der Tränen bis abends.

    Beides gleichermaßen anstrengend. Wieder einen Tag geschafft ... ausgepowert, kraftlos, mutlos, sinnlos. Trauern ist anstrengend und Schwerstarbeit, auch wenn man nichts tut.

    Wünsche allen eine erholsame Nacht ...

    LG Petra

  • Liebe Petra,


    erst einmal herzlichen Dank, dass Du bereit gewesen wärest, meinen Garten zu machen, wie Du bei Wagi geschrieben hast. Anweisungen bzw. Tipps hätten mir aber völlig genügt.


    Ja, es war auch für mich trotz Sonne (oder vielleicht gerade wegen) mal wieder ein recht grausamer Tag. Die Vorstellung. dass das nun so weiter geht, zermürbt mich.


    Hab' mir auch Mowis "Urlaubstipp" für Südfrankreich angesehen, denke aber, dass Tanz, Musik und Shiatsu für mich keine wirksamen Hilfen sind. Solltest Du - wie Du ja erwägst - ein paar Wellness-Tage an der Nordsee verbringen, berichte mir bitte Deine Erfahrungen. Obwohl: ich vermute, auch das ist nicht richtig für mich. Wie soll ich etwas genießen können, was meiner Frau nicht mehr vergönnt ist?


    Hoffe, dass es Dir und uns allen bald mal besser gehen wird.


    Liebe Grüße

    Frank

  • Lieber Frank,

    das war nicht ernst gemeint, aber ich arbeite gerne im Garten, es tut mir gut und ich vergesse dabei alles um mich herum für einen Moment. Sogar das weinen.

    Ich bin auch noch nicht in der Lage, ohne meinen Mann zu verreisen, aber wenn ich es dann mal versuchen sollte, dann dürfte es nicht so weit sein, damit ich jederzeit die Flucht ergreifen kann, wenn ich merke, dass es doch noch nicht geht.

    Das Leben ist so kompliziert geworden ...

    LG Petra

  • Lieber Frank,

    wie geht es dir heute ? Hast du den Garten fertig? Ich noch lange nicht, aber Ostern habe ich Besuch, bis dahin muss ich fertig sein. Zwischendurch bin ich noch 2 Tage bei meiner Schwester.

    Nächste Woche habe ich ein Gespräch bei der Stadtverwaltung wegen Ehrenamt. Bin gespannt, ob ich das so gut schaffe wie du. Ich werde Dir berichten.

    Liebe Grüße nach Bremen

    Petra

  • Lieber Frank

    schön das wir unseren Garten haben,

    es hilft ein wenig dem Trauertal zu entfliehen,

    körperlich etwas tun, um den Kopf ein wenig frei zu bekommen,

    damit die Trauer für kurze Zeit nicht so schmerzhaft ist.


    Mein Rettungsanker ist mein Wald,die Natur

    wo ich Kraft finde zum weitermachen.


    LG Karlheinz

    aus Kroatien

  • Lieber Karlheinz,

    EIGENTLICH finde ich es auch schön, den Garten zu haben. Deswegen - und wegen der freundlichen Nachbarn - mag ich auch nicht umziehen, obwohl meine Wohnung jetzt viel zu groß für mich ist. Leider kann ich mit dem Garten derzeit nur wenig anfangen. Mir fehlt nicht nur der Sachverstand, sondern vor allem die Motivation, etwas zu tun.

    Liebe Grüße und eine gute Reise

    Frank

  • lieber Frank,

    danke für Deine Worte,

    mit dem Sachverstand des Gartens bin ich auch nicht so auf dem laufenden,

    meine Mira war da so eine richtige "Wühlmaus" sie wusste einfach alles

    über Blumen,Gemüse und Obst usw...


    Meine liebe ist der Wald,wo ich mein Holz mache.

    Motivation !!

    gerne hätte ich mehr davon,

    aber im Tal der Trauer wo wir uns befinden gibt es leider nicht viel davon:(


    Stellen wir uns der Aufgabe unseren Garten in den Griff zu bekommen.:)


    Dir ein schönes Wochenende

    ohne so viel Herzschmerz


    LG Karlheinz


    LG auch am unsere netten Frauen hier im Forum,wir fühlen mit Euch:24::30:

  • Lieber Frank, Lieber Karlheinz,

    Gärten brauchen eben einfühlsame Frauenhände 😉


    Morgen ist wieder ein schlimmer Tag für mich. Es findet nun endlich der Gedenkgottesdienst für meinen Mann, und alle in den letzten 6 Monaten im Hospiz Verstorbenen, statt. Mit an-schließendem Beisammensein. Eigentlich schön, dass man noch an die Verstorbenen denkt.


    Meine Freundin begleitet mich. Ihr Mann und sie tun so viel für mich. Sie waren und sind unsere besten Freunde.

    Danach werde ich sie zum Essen in ein Lokal einladen, damit wir etwas abgelenkt werden.


    Lieber Karlheinz, ich wünsche euch eine gute Fahrt und Dir einen schönen Aufenthalt in D.

    Fahr bitte vorsichtig und melde dich mal. :24:


    Lieber Frank, wir daheim gebliebenen halten hier die Stellung, schauen in unsere unfertigen Gärten und versuchen durchzuhalten. :24:


    Alles Liebe und viele Grüße aus der

    Oh Wunder sonnigen Wesermarsch


    :24::24::24:

    Petra

    :2: dass ihr alle da seid.

  • Liebe Petra,

    Danke für Deine lieben Worte,

    wir sind Morgen in Gedanken bei Dir.<3:30:


    Hier in Kroatien habe ich für meine Mira schon 3 Gottesdienste abgehalten,

    es ist hier so üblich,obwohl ich nicht gerade der Kirchengänger bin

    habe ich es für meine Mira getan.


    Vielleicht treffe ich Frank wenn ich in seiner Nähe bin,

    er ist so nett und hat mich zum Kaffee eingeladen.


    Wir berichten dann !


    Muss langsam packen für Sonntag


    ganz liebe Grüße

    umarme Dich :24:


    LG Karlheinz

  • Liebe Petra,


    das wird morgen sicherlich ein schwererTag für Dich werden. Ich vermute - und hoffe - aber, dass es gut für Dich ist, an dem Gottesdienst teilzunehmen. Rituale können in unserer Situation hilfreich sein, auch wenn sie mit Tränen verbunden sind.

    Ich schicke Dir einen lieben Gruß über die Weser.

    Frank

  • Ihr Lieben,

    dem heutigen Tag gegenüber war ich sehr skeptisch. Eine Gedenkmesse habe ich noch nie erlebt.

    Mit der Einladung wurden 🍃 Blätter, aus Pappe gestanzt, verschickt. Jeder Teilnehmer sollte etwas für den Verstorbenen darauf schreiben. Während des Gottesdienstes wurden die Namen der Verstorbenen von Mitarbeitern des Hospizes vorgelesen, ein anderer Mitarbeiter legte jeweils ein Blatt mit dem Namen auf ein großes Holzbrett, dazwischen standen Kerzen. Zuletzt haben wir unsere Blätter dazu gelegt. Andere Mitarbeiter lasen eine Geschichte vor, in der es auch um das Leben und Sterben von Blättern ging.

    Begleitet wurde das ganze von zwei Gitarrenspielern. Es war sehr ergreifend.

    Besonders als die Namen vorgelesen wurden, weinten viele Angehörige. Genau in dem Moment, als der Name meines Mannes genannt wurde, fühlte ich einen sehr angenehmen,

    aber durchgehenden leichten Schlag, wie ein Stromschlag, innerhalb des Körpers. Ich fühlte ihn noch Minuten später. Das hat mich so verdutzt, dass ich nicht mehr weinen musste.


    Nach der Messe wurden alle zu einem Kuchenbüffet eingeladen und man hatte die Möglichkeit,

    sich untereinander und mit den hospizmitarbeitern zu unterhalten. Nach drei Stunden löste sich die Gesellschaft auf.


    Alles in allem war es ein angenehmer Nachmittag und ich habe diese Erfahrung gerne gemacht.


    LG Petra




  • Ihr Lieben,


    hier gibt es im Forum ja gerade Diskussionen über Seele, Leben nach dem Tod usw.

    Ich hatte ja schon mal angedeutet, dass ich mich nach dem Tod meines Mannes dafür interessiert habe, was mit ihm nach dem Tod passiert. Auslöserin dafür war eine Hospiz -Mitarbeiterin.

    Seele, Geist, Bewusstsein.... Dafür hatte ich mich vorher nie interessiert. Tot ist tot.


    Aber jetzt wollte ich es wissen. Im Internet erfuhr ich viel über Nahtoderfahrungen (das sind Menschen, die z.B. nach einem Unfall reanimiert wurden) und Nachtodkommunikationen. Darüber hat z. B. Dr. Med. Raymond Moody aus seiner eigenen Erfahrung geschrieben. Die Ärztin und Psychiaterin Kübler-Ross hat schon um 1950 sterbeforschung betrieben. Pim van Lommel , Dr. Beat Imhof (auf YouTube, Leben nach dem Tod) sind wohl die bekanntesten Forscher, auch Evelyn Elsässer über nachtodkommunikationen finde ich sehr interessant. Ihren Fragebogen zur Erforschung von Nachtodkontakten habe ich im Februar ausgefüllt.


    Mein absoluter Favorit ist Bernard Jakoby. Er spricht und schreibt mir aus dem Herzen. Und ich kann vieles aus seinen Büchern, nicht alles, bestätigen.


    Ich habe grundsätzlich nie alles geglaubt, was geschrieben oder in Interviews erzählt wurde.

    Aber ich konnte mir meine Gedanken und meine eigene Meinung bilden und weiter nach Antworten suchen. Auch in meinem eigenen Umfeld. Ich will und kann das hier nicht alles wiedergeben.


    Ich kann nur jedem raten, sich mit dem Thema Sterbeforschung auseinander zu setzen. Mir hat es sehr viel Unterstützung in meiner Trauer gegeben. Was man glaubt oder nicht, muss jeder dann für sich entscheiden. In Deutschland ist es nahezu ein Tabuthema, aber die Schweiz und viele europäische Länder sind da sehr viel weiter in der Forschung.


    Zuletzt bin ich noch bei der Quantenphilosophie gelandet. Ulrich Warnke hat mich da besonders begeistert. Für den Anfang reichten mir die Videos auf YouTube, dann habe ich seine Bücher gelesen.


    Wenn jemand sagt, es gibt kein ‚weiter‘ nach dem Tod, dann würde ich ihn gleich fragen, warum ? und woher er das weiß. Wer kann Gedanken beweisen, oder Träume? Und trotzdem gibt es sie überall und jeden Tag. Naturwissenschaften lassen sich auch nicht belegen, bzw. nachweisen. Natur ist immer wieder anders und einzigartig, und so ist es mit der Seele auch. Sie lässt sich nicht nachweisen, nur erfühlen.


    Für mich ist eines nur wichtig: Mein Mann existiert noch und tröstet mich sehr oft. Er ist nicht pausenlos bei mir, aber wenn ich viel weine oder sehr traurig bin, dann fühle ich ihn später intensiv in meinem Herzen. Das gibt mir Kraft. Ich glaube, unsere Liebe ist nach seinem Tod noch intensiver geworden. So wie meine Gefühle zu ihm. Ich hätte das vorher nie für möglich gehalten.


    Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod und hoffe und glaube, dass es ein Wiedersehen gibt.

    Ich spüre, dass auch er sich darauf freut. Es wird ein anderes Leben sein, das ist klar. Unsere Körper existieren nicht mehr. Aber das Wesen und der Charakter eines Menschen bleiben erhalten und nur das ist wichtig für mich.


    Hat jemand von euch ähnliches erfahren ? Wie denkt ihr darüber ?


    Liebe Grüße

    Petra