Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Petra,

    heute geht es mir besser. Habe sogar bis ca. 8 Uhr "geschlafen"... also bin nach 4 Uhr wieder etwas eingenickt. Aber leider nichts schönes geträumt.

    Amy will bei der Kälte noch weniger Gassi gehen als sonst. Es lag heute Morgen mal wieder ein Würstchen auf dem Boden... sie hat allerdings schuldbewusst geguckt.

    Verstehe das nicht... tagsüber macht sie ins Katzenklo.

    Ansonsten geht es mir so lala. Morgen früh muss ich ins Krankenhaus zur Untersuchung in der Gefäßchirugie. Habe den Termin schon seit Monaten.

    Sei lieb gegrüßt.

    Luise

  • Liebe Luise,

    Schön das es dir heute etwas besser geht. Die Nächte sind bei mir auch noch schlaflos, aber du hast ja gesagt, das ich mit den Antidepressivas Geduld haben muss, weil es dauert bis die Wirkung einsetzt. Ich hoffe für dich, daß dein Termin im Krankenhaus positiv ausgeht.

    Ich drücke dich

    LG Wagi

  • Liebe Luise,

    es ist doch ein Fortschritt, wenn Amy tagsüber recht verlässlich auf das Katzenklo geht.

    Nachts wird sie das auch noch schaffen.

    Die Nächte sind für mich gerade auch wieder schlimmer.

    Ich wache konsequent eine Stunde nach dem Einschlafen wieder auf und bin dann hellwach. Meistens geht es mit einem unruhigen Schlaf weiter, und ich bin ab vier Uhr wieder wach.

    Da hat man schon Angst, abends schlafen zu gehen.

    Für den Termin in der Gefäßchirurgie wünsche ich die alles Gute.

    Liebe Grüße

    Petra

  • Meine Lieben,

    hatte heute einige Termine, Tierarzt, Hörgeräteakkustiker und, und, und.

    Vormittag verging schnell.


    Dann leider wieder der Absturz. Kam nach Hause... kein Heinz da... Stille... nur wieder die Wände angeschaut... traurig und verlassen gefühlt... Wird das denn nun den Rest meines Lebens so sein? Warum dann noch plagen? Warum noch da sein?


    Ich weiss einfach nicht, wie es weitergehen soll. Immer allein, keine Ansprache, kein Austausch von Gedanken und Gefühlen, keine Besprechung der Alltagsprobleme, keinerlei unverhoffte Freude, keine plötzlichen Lacher über alles und nichts.


    Nie wieder sagen: Mein Mann und ich.

    Nie wieder sagen: Wir beide.


    Ich bin so mutlos, was wird werden?

    Kann ich je wieder Freude empfinden?

    Muss ich mit allem alleine klarkommen?

    Mit Krankheit, mit Sorgen, mit Alltagssachen wie Versicherungen (heute sind 3 Rechnungen gekommen, weil Änderung auf mich als Versicherungsnehmer), Abrechnung und Neuberechnung.


    Ich drehe durch... alles auf einmal...


    Morgen Untersuchung im Krankenhaus, mittags hat sich Handwerker angesagt (vom Vermieter bestellt), Donnerstag wird Auto von Heinz zwecks Begutachtung wegen Verkauf abgeholt. Dann muss ich entscheiden, ob mit Preis einverstanden, dann Abmeldung... Kündigung der Garage, vorher ausräumen.


    Es tut mir sehr weh das Auto abzugeben, Heinz wollte doch noch so gerne einmal fahren, es stand schon 1 Jahr unbenutzt. Er dachte, wenn die Chemo vorbei ist dann kann er nochmal mit mir aufs Land fahren und irgendwo einkehren.

    So wie wir es oft gemacht haben bei schönem Wetter. Irgendwo ins Blaue und genießen, das wir zu zweit sind.


    Alles vorbei. Ich könnte schreien.


    Wir wollten doch nur noch einige Zeit miteinander verbringen.

    Warum wurde uns das genommen?

    Luise

  • Liebe Luise,

    ich kann heute nicht mehr als Dir eine ganz, ganz feste Umarmung senden!

    Und meine Bewunderung aussprechen für alles, was Du gerade schaffst zu erledigen - dazu wäre ich nicht in der Lage.

    Du bringst mit Deinen Fragen auch meine gerade vorherrschende Verzweiflung auf den Punkt.


    Innig,

    Tery

  • Liebe Luise,


    leider kann ich DICH nur virtuell in meine Arme schliessen.


    Sende Dir meine letzten heutigen Kräfte.


    Bin gedanklich bei DIR.


    Kann alles von DIR nachvollziehen.


    Hoffe, dass für DICH irgendwann wieder bessere Tage kommen.


    Nimm Amy in deine Arme.


    Spüre ihre Wärme und Liebe.


    Grüße aus dem Solling senden DIR,


    Uwe & Prinz.

  • Liebe Luise,


    alles was Du schreibst, Deine Erinnerung an die gemeinsame Zeit, die nie wieder kommt, das ist entmutigend, unfair vom Leben Uns gegenüber,

    Wie soll ich Dich trösten, ich weiss ja das Du manchmal den ganzen Tag über mit niemanden sprechen kannst und das ist so schlimm.


    Bist Du denn im Trauercafe gewesen? Das wäre doch wenigstens eine Möglichkeit für Dich zumindest ab und zu mit Menschen reden zu können, die Dich verstehen können?


    Ich drehe durch... alles auf einmal...

    Ich drehe durch... alles auf einmal...

    Bitte liebe Luise, das Du durch drehen möchtest kann ich gut verstehen, versuche aber trotzdem den Kopf über Wasser zu halten, es ist schwer , nur gibt es eine Alternative ??


    Ich drück Dich Gabi

  • Liebe Luise, auch vom mir eine Umarmung für dich. Deine fragen stelle ich mir auch jeden Tag. Bei mir sind es heute drei monate ohne meinen lieben Mann. Kann es immer noch nicht realisieren, dass er nie mehr zur Tür rein kommt. Diese Stille in der Wohnung erdrückt mich auch. Kann dich so gut verstehen. Habe immer Beklemmungen daheim.

    Ich schicke dir ein bisschen von meiner wenigen Kraft

    Fühle Dich gedrückt

    Lg Ingrid

  • Hallo meine Lieben,


    heute bin ich nicht aus dem Haus gewesen. Irgendwie war ich nicht fähig dazu.


    Habe einige Anziehsachen von meinem Mann abgegeben. Das Packen fiel mir schwer... es kamen einige Erinnerungen hoch und taten weh...

    Aber das Schlimmste heute war, dass sein Auto zur Begutachtung abgeholt wurde..

    hatte ich wegen Verkauf so vereinbart... kam Azubi von Autohaus und fuhr ihn aus der Garage... es war für mich aufwühlend... Heinz wollte so gerne noch einmal mit mir damit fahren.


    Andererseits ist es endlich so weit, ich muss dann nicht mehr daran vorbei gehen... das fiel mir schwer.


    So bleibt immer weniger von ihm zu Hause... und doch so viel... so viel Gutes... so viel Liebe... so viel Verlustschmerz... so viel von Allem... nur er fehlt... fehlt mir so unendlich...immer und immer wieder... Tag für Tag... ich bin nur noch halb.


    Warum wird es mir am Tag und in der Nacht so bewusst dass es für den Rest meines Lebens diese Leere in mir geben wird. Diese schmerzende Leere... diese Verzweiflung... diese Einsamkeit der Seele.


    ICH WILL DAS NICHT MEHR SPÜREN!

    ICH WILL WIEDER GANZ SEIN!

    ICH WILL ALLES WIEDERHABEN!


    Eure Luise, die heute verzweifelt ist.

  • Lieber Wagi, liebe Luise, mir geht es genauso wie euch. Nur seinen Schrank kann ich noch nicht ausräumen. Für mich ist es schmerzhaft, dass ich unser gemeinsames Auto weiterfahren muss. Ich fühle mich auch nur noch halb ohne ihn. Egal was wir tun, sie kommen nicht wieder. Alleine dieser Satz ist so grausam.Ich denke an euch beide und drücke euch fest

    Lg Ingrid

  • ICH WILL DAS NICHT MEHR SPÜREN!

    ICH WILL WIEDER GANZ SEIN!

    ICH WILL ALLES WIEDERHABEN!


    Eure Luise, die heute verzweifelt ist.

    Liebe Luise, liebe Ingrid und liebe Wagi,


    mir geht es genauso, es könnte so einfach sein, wenn man das alte Leben mit den Liebsten zurück hätte.Ich wünsche mir das es Uns heute etwas besser geht.


    LG Gabi mit Mäuschen :30::30:

  • Hallo meine Lieben,

    wie war euer Tag?

    Wieder steht ein WE vor der Tür und ich weiss nicht, wie ich es überstehen soll. Er fehlt mir heute wieder besonders stark.

    Es ist draussen grau in grau... wie in meinem Inneren. Ab und an ist es sehr schlimm, schlimmer als sonst.


    Hier bei mir ist es zu still. Niemand da. So viele Menschen auf der Erde, nur der eine nicht, den ich liebe, brauche und vermisse.


    Wäre Heinz da, würden wir es uns bei dem Wetter gemütlich machen, Kaffee trinken, reden über dies und das, vielleicht auch nachher das Handballspiel im TV ansehen und mitfiebern, obwohl wir keine Fans sind.

    Ich bin so traurig. Der Verlust schmerzt momentan sehr. Mehr als sonst. Es ist Freitag, der Wochentag an dem alles endete, was mir das Wichtigste war.

    Möchte die Zeit zurückdrehen um sie noch mal intensiver zu erleben...möchte lieben, lachen, glücklich sein.


    Alle meine Lieben sind tot. Keiner mehr da. Warum ich noch? War doch nie gesund, lebe trotzdem noch, was soll das? Wer denkt sich sowas Grausames aus?

    Wie lange muss ich das noch ertragen?


    ICH LEIDE. ES TUT WEH.

    ALLEIN UND EINSAM.

    KEINE LEBENSFREUDE.

    NUR MÜHE UND LAST.


    Luise

  • liebe Luise,


    bei Dir ist es Freitag, bei mir Dienstag und dann mal wieder Wochende. Früher als noch alles gut war, hat man dem Wochenende entgegen gefiebert, heute bin ich froh wenn es vorbei ist oder vielmehr es ist mir total egal geworden, wie jeder andere Tag der Woche.



    So viele Menschen auf der Erde, nur der eine nicht, den ich liebe, brauche und vermisse.

    Das ist unfair an Unserem jetzigen Leben !!!


    Hier liegt Schnee, ungeöhnlich das er schon drei Tage überdauert hat , hier in der Stadt. ich will morgen noch mal in den Rheinpark zu Unserer Rabenkolonie , dann zu meinen Eltern und abends kommt Unser bester Freund , bin also nicht den ganzen Tag alleine , aber trotzdem fühle ich mich manchmal auch mit den Lieben die ich noch habe einsam , verstehst Du was ich meine.


    Das Du so gar keine Menschen um Dich hast, ist natürlich noch viel schwerer . Kommst Du denn nicht mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch, wenn Du mit Amy draußen bist ?



    Ich drücke Dich von ganzem <3 und sende die herzlichsten Grüße zu Dir hoffentlich hilft es Dir ein bißchen

  • Liebe Luise,

    heute beim Einkaufen habe ich am Zeitungsregal ein älteres Ehepaar gesehen.

    Der Mann legte liebevoll den Arm um seine Frau. Sie lachten miteinander. Das sah so vertraut aus. Ich schaute auch nach einer Zeitschrift. Sie sprachen mich an. Wir scherzten ein wenig über die unzähligen Schlagzeilen auf den Zeitschriften und die beiden meinten, sie würden ja bestimmt nie in einer Klatschzeitung erwähnt werden. Plötzlich sagte die Frau: " Wir stehen nur irgendwann mit unserer Todesanzeige in der Zeitung." Da kamen bei mir sofort die Tränen und das ältere Ehepaar schaute entsetzt. Ich habe das kurz mit einem Satz erklärt und bin schnell gegangen.

    Diese liebevolle Art miteinander umzugehen war so schön, aber so schmerzhaft für mich.

    Das wird bei uns nicht mehr so sein.

    Fühle dich umarmt

    Petra