nach dem Tod der Mutter plötzlich allein

  • Hallo,


    vor 6 Tagen starb meine Mutter.


    Mein Vater ist vor 2 Jahren verstorben. Er hatte Krebs. Nach der Diagnose lebte er noch 3 Monate. Er starb genau in dem Moment als ich aus der Narkose (OP) erwachte. ALs meine Mutter mir am nächsten Tag sagte mein VAter wäre tot, konnte ich das gar nicht glauben. Ich ging zu ihr und wir unterhielten uns sehr lange über meinen Vater. Ich erklärte ihr, dass mein Verhältnis zu meinem VAter nicht gut gewesen sei. Ich habe immer versucht, mich besser mit ihm zu verstehen, aber hat immer abgeblogt. Er sagte mir vor Freunden (meine Mutter war nicht dabei), dass er mich nicht leiden könne und mit mir keine Zeit verbringen wolle. Nachdem ich meiner Mutter das erklärt habe, fragte sie, warum ich regelmäßig bei ihnen vorbeigekommen sei. Ich erklärte ihr, dass ich eigentlich nur wegen ihr gekommen bin. Ich wollte ihr das Gefühl vermitteln, dass ich immer für sie da wäre.

    Die erste Zeit war für meine Mutter sehr hart und schwierig, denn sie war in ihrem Leben noch nie alleine gewesen. Sie hatte meinen Vater als 18 jährige kennengelernt und verlobte sich mit ihm, da war sie 20 Jahre. Mit 22 heirateten sie. Erst ein JAhr später bekam sie eine Wohnung.

    Da ich nicht weit weg von meiner Mutter wohnte ging ich täglich zu ihr. Am Morgen achtete ich darauf, dass sie etwas aß und ihre Tabletten nahm. Und am Abend ging ich wieder hin, um mit ihr zu reden und aufzupassen, dass etwas aß und trank. So vergingen Monate. Dann versuchte ich mir etwas Freiraum zu verschaffen. Wenn ich dann statt nach 1 Stunde schon nach 20 Min ging, war meine Mutter sehr traurig. Dann fing sie zu weinen an und fragte mich, warum ich schon gehe und sie allein lasse. In meiner Wohnung musste ich dann weinen und fühlte mich schlecht.

    Ich habe dann immer wieder versucht mit meiner Mutter zu reden, ihr klarzumachen, dass ich sie liebe und da wäre, wenn sie mich braucht. Aber es fiel ihr schwer. In den letzten Monaten habe ich sie jeden TAg angerufen, manchmal sogar 2-3 MAl. Ich ging jede Woche mit ihr einkaufen. Das Wochenende hatte ich dann für mich. Ich rief aber immer bei ihr an und fragte nach, ob sie etwas brauche oder ich für sie etwaas erledigen solle.

    Letzte Woche Dienstag rief ich sie mehrfach an, aber sie ging nicht ans Telefon. Als ich abends zu ihr ging, lag sie im Bett. Sie sagte sie wolle sich ausruhen ( nach einer Magen Darm Grippe). Ich versprach ihr am nächsten Morgen vorbeizukommen. AM Mittwoch ( letzte Woche ) fand ich sie dann, sie war tot.

    Ich fing an zu weinen und konnte mich nicht beruhigen. Ich fragte mich, ob es etwas gebracht hätte gegen ihren Willen einen Arzt zu rufen. Ich fühlte mich schlecht. Am nächsten Tag ging ich ins Beerdigungsinstitut. Während die Formalitäten erledigt wurden habe ich nur geweint, über 2 Stunden.


    Mir fällt es schwer , in ihre Wohnung zu gehen. Jeden Tag nehme ich den Telefonhörer in die Hand um ihr etwas mitzuteilen und dann ...fange ich an zu weinen.

    Es gibt auch keine Verwandten mehr und ich bin Single. So bin ich nun allein und fühle mich einsam. Meine Freunde wohnen alle weiter weg und leben in Beziehungen. Ich kann sie zwar anrufen, aber ich habe Angst sie zu nerven.


    Letzte Woche traf ich eine Bekannte von uns. Ich erzählte ihr, dass meine Mutter gestorben ist. Sie sagte, dass meine Mutter ihr beim letzten Treffen gesagt habe, dass sie froh sei mich zu haben und wie sehr sie mich liebe. Warum konnte sie mir das nicht sagen? War mein Verhalten so, das sie es mir nicht sagen konnte?

  • Liebe Xena,

    nochmal herzlich willkommen hier bei uns.

    Jetzt bist du nicht mehr ganz alleine.


    Ob der Arztbesuch etwas gebracht hätte???? Das wissen wir nicht. Dass solche Fragen kommen, auf die es keine Antwort gibt, ist normal. Stelle sie, schreibe sie und sprich sie aus. Warte nicht auf leere Zugeständnisse, sondern lass diese Fragen zu.


    Letzte Woche traf ich eine Bekannte von uns. Ich erzählte ihr, dass meine Mutter gestorben ist. Sie sagte, dass meine Mutter ihr beim letzten Treffen gesagt habe, dass sie froh sei mich zu haben und wie sehr sie mich liebe. Warum konnte sie mir das nicht sagen? War mein Verhalten so, das sie es mir nicht sagen konnte?


    Das gibt es so oft, dass Elternteile mit anderen Menschen darüber reden, wie toll sie die eigenen Kinder finden und dabei ganz vergessen es ihnen selbst zu sagen. Ich weiß nicht, wie deine Mama aufgewachsen ist, ob es in ihrer Familie üblich war, sich zu sagen, wie sehr man sich mag. Oder zu zeigen. Oder einfach darauf zu vertrauen, dass der andere schon weiß...


    Ich wünsche dir für heute einen feinen Tag.

    Lg. Astrid.

  • liebe xenai


    Uch fühle so so sehr mit dir

    Mir geht es sehr sehr ähnlich wie dir

    Ich habe meine wunderbare mama durch eine leberzyrosse von medikamenten ausgelöst vor einem jahr verloren

    Wir haben 54 jahre gemeinsam gewohnt

    Ich habe sie die letzten monate zuhause gepflegt sie war mein ein und alles.mama hat inmer alles für mich getan und ich konnte ihr in ihrer schwersten zeit nicht mehr helfen das belastet so sehr.ich wollte dass meine mami eine transplantation bekomnt aber die ärzte.haben es nicht getan da mami so schlechten allgemeinzustand durch schlaganfall diabetes und vorhofflimmern hatte ich gebe den ärzten hier in wien schuld sie hötten es probieren können

    Wenn ich das geld gehabt hötte wöre ich mit mama nach innsbruck in eine spezialklinik gefahren aber leider mache mir grosse vorwürfe weil ich nucht die mittel dafür hatte um ihr zu helfen

    Ich bin so wie du eine vollwaise

    Habe. Keine familie mehr auch keine freunde oder bekannten

    Ich gehe zu trauergruppen und zu einer seelsorge es ist verdammt schwer mami fehlt überall

    Sie war die wunderbarste mami die man sich vorstellen konnte und immer für much da hat ihre bedürfnisse immer hinten angestellt nur für mich

    Mama ist nun mein schönster schutzengel da wo sie nun ist


    Würde gerne mit dir in kontakt treten ich lebe in wien


    Viele lg an dich sendet dir ursula

  • Liebe Ursula,

    ich bitte dich nochmal freundlich, darauf zu verzichten öffentlich Kontaktanfragen zu stellen.


    Wenn es wieder vorkommt müsste ich dich verwarnen. Das möchte ich nicht.

    Wenn dir das Schreiben hier zu wenig ist, würde ich dir raten, Menschen aus deiner Trauergruppe

    zu fragen, ob sie sich privat mit dir treffen wollen.


    Wenn du spezielle Personen hier im Forum fragen willst, gibt es immer noch die Möglichkeit der

    Konversation.


    Öffentlich hat es sich bewährt auf solche Anfragen zu verzichten.


    Ich sende dir liebe Grüße

    und wünsche dir heute einen der leichteren Tage

    Astrid.

  • Hallo,


    vielen Dank für eure lieben Worte.


    Du hast recht Astrid. In der Familie meiner Mutter wurde über Gefühle kaum gesprochen. Der Einzige aus der Familie meiner Mutter der meine Gefühle registrierte und darauf reagierte war mein Großvater. Er stand mir sehr nah. Er sah einen an und wußte wie man sich fühlte, man brauchte nichts sagen.

    Ich konnte meiner Mutter auch nicht immer sagen, dass ich sie liebe. Aber ich habe es ihr gezeigt. Ich habe ihr oft kleine Aufmerksamkeiten (Blumen, ein Buch, ein Tuch, Obst , Einladung in ein Cafe o.ä) geschenkt. Vor einigen Jahren zu einem runden Geburtstag, habe ich ihr eine Reise (für sie und meinen VAter) geschenkt. Meine Mutter hatte nicht viel Geld, wollte aber immer mal nach Cornwall. Als ich ihr den Gutschein für die Reise schenkte, nahm sie mich in den Arm und drückte mich. Sie weinte vor Freude und bat mich mitzukommen. So sind wir dann zu dritt nach Cornwall gefahren. Es war eine schöne Zeit.



    Liebe Ursula,


    dein Verlust tut mir leid, auch ich hätte für meine Mutter fast alles getan. Ich glaube aber, auch wenn man die Mittel hätte, irgendwann kommt man an einen Punkt, wo man nicht mehr helfen kann. Es fällt aber unwahrscheinlich weh dies zu sagen, einzusehen und zu akzeptieren.


    Abends, wenn ich im Bett liege, fällt mir manchmal ein, dass ich in Gedanken gesagt habe, dass mich meine Mutter manchmal nervt. Diese Gedanken bedaure ich jetzt. Ich hoffe nur, dass ich ihr dies nicht gezeigt habe.


    LG an euch

  • Liebe xena,

    Auch von mir mein herzliches Beileid zum Tod deiner Mutter.

    Ich kann mir vorstellen, wie schlecht es dir geht.Ich finde es schön, daß du dich so um deine Mutter gekümmert hast, als dein Vater gestorben ist. Meine Kinder haben auch Angst um mich, da ich 44 Jahre mit meinem Mann zusammen war und nun nur noch ein Häufchen Elend bin, das nicht weiss wie man ohne seine Lebensliebe. weiter leben soll.

    Ich wünsche dir für die nächste Zeit ganz viel Kraft und ich denke nicht das du deine Freunde "nervst" wenn du sie anrufst. Richtige Freunde sind froh wenn sie auf irgendeine Weise helfen können, denn sie stehen uns Trauernden oft hilflos gegenüber.

    LG Wagi

  • Liebe Xena,


    mein herzliches Beileid zu deinem Verlust. Es ist noch so frisch, du kannst es wahrscheinlich noch gar nicht wirklich begreifen.


    Beim lesen sind mir einige Gemeinsamkeiten aufgefallen. Auch mein Papa starb vor gut zwei Jahren. Vor 5 Monaten habe ich dann auch noch meine Mama verloren. Auch ich habe mich nach dem Tod meines Vaters noch mehr um sie gekümmert als vorher schon. Auch ich habe sie teilweise 2 -3 mal am Tag angerufen, einfach um zu horchen ob alles ok ist.


    Auch heute nach über 5 Monaten kann ich es teilweise einfach nicht glauben. Oft habe ich das Bedürfnis sie anzurufen und ihr zu erzählen was ich so erlebt habe. Sie fehlen mir beide.


    Ich wünsche dir heut einen erträglichen Tag.


    Liebe Grüße Nina

  • liebe astrid

    Ich vrstehe nicht ganz deinen vorwurf gegen mich

    Ich habe ja nur gefragt ob xena 27 mit mir in kontakt treten will

    Wozu gibt es denn dann dieses forum verstehe nicht ganz den sinn dabei


    Lg sendet ursula

    Damit das hier nicht zu viel Raum einnimmt, habe ich dir eine Konversation geschickt.


    Zu der Frage, wozu dieses Forum da ist: Meine Sicht ist, dass hier auch in einem Rahmen der Anonymität über all das geschrieben werden kann, was die Trauer gerade bewegt. Manchmal sind das sogar Worte, die ein Eigenes Erschrecken zurück lassen, weil sie noch so unvertraut und unüberdacht sind - und doch ein Stück Wahrheit spiegeln.

    Dieses Forum will ein virtueller Wegbegleiter sein - nicht mehr und auch nicht weniger.


    Lg. Astrid.

  • Heute ist es eine Woche her, dass ich meine Mutter fand. Mir ist schlecht und ich fühle mich nicht gut. Täglich bin ich damit beschäftigt, irgendetwas zu erledigen. Abends fällt mir dann ein, dass ich kaum etwas gegessen habe, trinken bekomme ich noch hin.

    Eine Bekannte rief mich gestern an, sie lud mich am Wochenende zu einer Ladys night, mit Swing Musik ein. Sie sagte, dass würde mich etwas ablenken. Ich weiß aber noch nicht, ob ich hingehen werde.


    Hallo Nina,


    ich habe mir hier im Forum auch mehrere Geschichten durchgelesen und ab und zu parallelen gefunden. Als mein Vater starb habe ich nicht so viel geweint. Meist fing ich dann an zu weinen, wenn meine Mutter weinte. Das Verhältnis zu meinem Vater war nicht so gut. Aber meine Mutter fehlt mir sehr.


    lg an euch

  • Liebe Xena,

    was war dein erster Gedanke bei der Einladung?


    wenn du gedacht hast: Das wäre irgendwie vielleicht schön, dann versuch es doch. Du kannst doch immer gehen, wenn es dir nicht gefällt. Das kannst du sicher auch mit der Bekannten vorab besprechen. So nach dem Motto: einen Versuch möchte ich wagen, möchte mich aber nicht verpflichten.


    wenn du gleich gedacht hast: oh nein, dann lass es und sag deiner Bekannten, dass es dir noch zu früh ist, du dich aber freust, wenn sie dir wieder Bescheid gibt, wenn sie wieder mal geht.


    Und wenn die ersten Gedanken schon hin und her gingen, dann spür in dich hinein, ob du schon einen Versuch wagen möchtest oder nicht.


    Mir fällt dazu Uwes Satz ein.

    Wir trauern, also sind wir frei (frei zitiert)


    Nimm dir die Freiheit die du brauchst und sei so verbindlich, wie es gut für dich ist.


    Bin schon gespannt, wie du dich entscheidest.

    Lg. Astrid.

  • Liebe xena27,

    habe deine Erlebnisse gelesen und möchte dir mein Mitgefühl da lassen. Es ist alles noch so "frisch" bei dir und bist vielleicht noch manchmal in einer Schockphase.

    Vielleicht tut dir das ausgehen auch gut. Ich wünsche dir möglichst viele gute Momente und viel Kraft!

    Vilja

  • Hallo Mausbeen, Astrid und Vilja,


    vielen Dank für eure "Kraftspenden".


    Der gestrige Tag war echt schlimm für mich, heute ging es halbwegs. Die große Schockphase wird aber wahrscheinlich nach der Beerdigung sein, wenn alles erledigt ist und ich zur Ruhe komme. Im Moment komme ich mir vor, als wenn ich nur funktioniere um alles zu organisieren und zu klären.


    Vor fast 2 Jahren war ich mit meiner Mutter bei einer Ladys Night. Wir waren die ganze Zeit dort ( ca. 4 STunden). Es war eine schöne Zeit. Damals hatten wir uns vorgenommen, das mal zu wiederholen.


    Ich habe mir überlegt zur Ladys Night zu gehen. Ich glaube meine Mutter würde dies wollen (nach dem Tod ihres Vaters bestand sie darauf, dass ich in den Urlaub fahre- als ich damals zurückkam war seine Beerdigung schon gewesen). Meiner Bekannten habe ich gesagt, dass es darauf ankomme, wie es mir geht und ich wahrscheinlich nicht die ganze Zeit bleiben werde. Sie war damit einverstanden und will mich dann auch nach Hause bringen.

  • Liebe Xena,

    mein Beileid zum Tod Deiner Mutter. Einen solchen Verlust zu verkraften ist nicht einfach. Deshalb sage ich Dir herzlich willkommen hier im Forum. Ich wünsche Dir, daß Du hier Kraft und Energie tanken kannst für den schweren Alltag.

    Liebe Grüße Ros

  • Liebe Ros,

    vielen Dank.

    Heute ist der 15. Tag. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung. Ich habe schon einiges erledigt, aber einiges liegt noch vor mir. Durch die Geschichten, die ich hier im Forum gelesen habe, die freundlichen Worte und den Zuspruch den ich hier erhalte geht es mir etwas besser. Ich fühle mich nicht allein mit meinen Gedanken und Gefühlen.


    Ich war letzte Woche bei der Ladys Night. Die Musik war gut und ich war abgelenkt. Dann stand plötzlich eine reifere Frau neben mir. Ihr Blick war sehr traurig. Er erinnerte mich an meine Mutter, so blickte sie kurz nachdem mein Vater verstorben war. Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr ganz so gut. Meine Bekannte fuhr mich dann nach Hause. Für fast 2 Stunden habe ich nicht geweint und an die Trauer um meine Mutter gedacht.


    Heute war ich kurz auf Arbeit und habe meinen Krankenschein abgegeben. Viele Kollegen haben mich in den Arm genommen, gedrückt und ihr Beileid bekundet. Sie fragten mich, wie es mir gehe. Nachdem ich etwas erzählt hatte, sagten viele, sie bewundern meine Kraft.

    Dabei glaube ich, dass ich eigentlich kein starker Mensch bin bzw. viel Kraft habe.


    liebe Grüße an alle

  • Liebe Xena,

    auch wenn du dich nicht stark fühlst.

    Du bist stark, du gehst deinen Weg, den du nicht gehen wolltest. Du hast den Mut, dich hier zu öffnen. Du hast den Mut, in die Arbeit zu gehen und von deinem Schweren zu erzählen.

    Du bist stark und in dieser Stärke hast du den Mut dich fallen zu lassen, zu weinen, schwach zu sein.

    Nur starke Menschen wagen es auch, von ihren Schwächen zu erzählen. Und das tust du.


    Du bist genau so, wie du jetzt bist, richtig. Auch wenn es sich nicht richtig anfühlen mag.

    Lg. Astrid.

  • Nun sind schon mehr als drei Wochen vergangen, nach dem Tod meiner Mutter und ich fühle mich fast wie am ersten Tag. Gestern sprach mich die ältere Frau an, die in der Wohnung unter der Wohnung meiner Mutter wohnt. Sie sagte, dass sie meine Mutter längere Zeit nicht gesehen habe und fragte nach, ob alles in Ordung sei. Ich erklärte ihr die Situation. Dann sagte sie mir, dass sie an dem Abend zuvor ein lautes Geräusch gehört habe, als wenn in der Wohnung etwas zu Boden fällt. Danach war ich wie am Boden zerstört. Das Gefühl, das meine Mutter vermutlich 8-9 Stunden am Boden lag bevor sie starb , ist unglaublich erdrückend und schmerzvoll.

    Obwohl ich mir sage, dass wenn sie bei Bewußtsein gewesen wäre, um Hilfe gerufen hätte, fühle ich irgendwie eine Last auf mir. Mir ist bewußt, dass ich es nicht verhindern hätte können, aber das Gefühl ist da.


    In den letzten Nächten habe ich von meiner Mutter geträumt. Wir sind einfach nur nebeneinander gelaufen, wir haben uns nicht unterhalten.


    Am Dienstag ist die Beisetzung. Die Vorstellung davon, macht mir Angst. Es ist so endgültig. Ich gehe auch ungern auf den Friedhof. Ich fühle mich dort unwohl. Immer wenn ich auf einem Friedhof war, hatte ich in den nächsten Nächten Alpträume.


    Durch eure Worte finde ich die Kraft morgens aufzustehen, den Tag über etwas zu erledigen und nicht die ganze Zeit im Sessel oder im Bett zu verbringen. Heute habe ich einen Spaziergang gemacht und die Sonne genossen.


    LG

  • Es ist erst drei Wochen her - und es ist normal, dass du dich immer wieder wie am ersten Tag fühlst.


    Wenn du dir vorstellst, dass in der Wohnung etwas anderes zu Boden gefallen ist, das deine Mama aufgehoben hat und sie erst später selber fiel, würde dir das helfen? Wenn ja, dann stell es dir einfach so vor - immer wieder.


    Die Träume von deiner Mama, sind die angenehm für dich? Das miteinander wortlos gehen? Ich stelle es mir gerade sehr tröstlich vor.


    Warum bereiten dir Friedhöfe Albträume?


    Ich wünsche dir für heute einen Spaziergang an der Sonne.

    Lg. Astrid.

  • Hallo Astrid


    links neben der Wohnungstür stand eine Truhe. Als ich die Wohnungstür aufschloß, stand die Truhe direkt vor der Eingangstür, was für mich unverständlich war. Was wollte sie tun? Der Arzt hatte gesagt, dass sie keine offenen Verletzungen hatte. Also versuche ich mir vorzustellen, dass sie bewußtlos war.


    Die Träume von meiner Mutter sind im Moment noch angenehm, so weit man das sagen kann. Bei Träumen, in denen es um meinen Vater ging, habe ich immer geträumt, dass er stirbt, jedesmal auf eine andere Art.


    Ich weiß nicht, was mir auf dem Friedhof Angst macht. Es war schon seit meiner Kindheit so, dass wenn ich an den Friedhof dachte Angst bekam und Alpträume hatte. Wenn ich mich tagsüber entschied auf einen Friedhof zu gehen, kamen die Alpträume in der darauffolgenden Nacht.

    Vermutlich werde ich in der nächsten Nacht Alpträume haben, da morgen die Beisetzung ist.


    Für mich ist schlimm, dass einige Bekannte gestern abgesagt haben, morgen zur Beisetzung zu kommen. Je näher der morgige TAg kommt, umso unruhiger werde ich innerlich. Ich muss nun aufpassen, dass ich keine Panikattacke bekomme.


    Wenn ich jetzt so nachdenke, ist es vielleicht das endgültige was mir Angst macht. Morgen ist die Beisetzung. Das Leeräumen der Wohnung steht noch aus. Dann ist alles vorbei. Schlimm ist auch, dass ich egal wo ich hingehe oder erledigen will, immer an ihrem Hauseingang vorbeimuss.


    LG